Sonntag, 25. August 2024

„Messerkriminalität“

Was soll dieser bescheuerte Ausdruck, der sich bei Politik, Polizei und Journaille derzeit konzertierter Popularität erfreut, eigentlich bedeuten? „Messerkriminalität“? Gibt es denn auch Pistolenkriminalität, Holzprügelkriminalität, Rattengiftkriminalität? Und obwohl es doch viele Fälle gab, bei den jemand absichtlich ein Fahrzeug in eine Menschenmenge steuerte, habe ich von Automobil- oder Lastkraftwagenkriminalität noch nie etwas gehört. (Und auch nie den Vorschlag vernommen, aus solchen traurigen Anlässen Autos als viel zu gefählich zu verbieten.)
Woran man derzeit und seit geraumer Zeit schon mit allen Mitteln arbeitet, ist, den freien Bürgerinnen und Bürgern tief in die Tasche zu greifenn und alle Messer herauszuholen. Das geht doch nicht, das man sich mit etwas anderem ausrüstet, mir dem man Menschen verletzen oder töten kann, als ein Auto. (Das im Unterschied zu einem Messer auch noch den politisch gewünschte Vorzug hat, umweltschädlich zu sein.)
Darum: Messerverbotszonen, möglichst flächendeckend. Und Polizeikontrollen, naturgemäß gerne auch anlasslos. Der Staat definiert, was man haben darf und was nicht. (Wie bei dem Handwerker, der im Hamburger Hauptbahnhof wegen eines Teppichmessers behelligt wurde,)
Im häuslichen Bereich werden Messer wohl noch erlaubt sein. Vorläufig. Aber schon jetzt ist geschnittes Brot beliebt und sogar Gemüse gibt es schon vorgeschnipselt. Vorboten von Verboten?
Ja, es stimmt, wer Menschen Übles will, kann dafür ein Messer nutzen. Aber verletzen und töten kann er ― Überraschung! ― auch mit einer Gabel, einer Schere oder einer angespitzten Zahnbürste. (Leider haben gegen Messer hetzende Politiker und Journalistinnen wohl nicht viel Zeit in Gefängnissen verbracht, sonst wüssten sie das.) Oder einer einer Nagelfeile, einem Schraubenzieher, eine Gartenharke usw. usf. Alles verbieten? Schwierig.
Darum einmal mehr mein Vorschlag zur Hebung der allgemeinen Sicherheit: In die Öffentlichkeit dürfen Menschen überhaupt nur noch mit auf den Rücken gebundenen Händen. Handschellen oder Kabelbinder, egal. Und sie müssen Fahrradhelme tragen. Was kann man nicht alles für Unheil mit einem Kopf anstellen!

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