Donnerstag, 29. Oktober 2020

Muttis Menschenhass

Immer neue „Maßnahmen“, die den Leuten das Leben vermiesen sollen. Zuletzt ein echter „Lockdown“ (auf Raten) gegen eine imaginäre zweite Welle.

Warum hasst die Merkel die Menschen so? Ich vermute, aus keinem besonderen Grund. Einfach aus demselben, aus dem sie immer schon die Politik einer Statthalterin der Konzerninteresse betrieben hat, also kurz gesagt ein brutales (für viele aber hinter der Mutti-Maske unerkennbares) Durchsetzen der auf Ausbeutung, Zerstörung und Verblödung ausgerichteten Weltwirtschaftsordnung, die die Reichen reicher machen und die Übrigen in Schach halten soll: Sie ist einfach ein schlechter Mensch und ungeheuerlich dumm. Ob sie von ihrem Vorgehen persönliche Vorteile hat oder sich welche verspricht, weiß ich nicht (und ist mir auch egal). Aber ich weiß, dass sie nichts davon mitnehmen kann, wenn sie mal den Löffel abgibt. Und wenn sie's könnte, würde es dort, wo sie dann hinkommt, schmelzen.

„Kultur“ ist ja ganz hübsch, muss aber nicht sein

Wenn die „Kulturschaffenden“ aus ihrer derzeitigen Notlage ― also dem gesellschaftlichen Umgang mit ihrer Existenz in Zeiten einer staatlich organisierten Krise ― lernen wollten, dass sie schon bisher, anders als sie glaubten oder sich einzureden versuchten, nur behübschendes Beiwerk waren, das man auch weglassen kann, dann wäre etwas, wenn auch etwas vielleicht Schmerzliches gewonnen: Einsicht.
Die Unterhaltungskonzerne haben auch in Zeiten wie diesen nicht aufgehört zu produzieren und zu verkaufen. Ihre Waren genügen der Masse vollauf. Der Rest, das Gedöns für Besserverdiener und Randständige, kann, wie gesagt, auch wegfallen. Umsätze können verlagert werden. Das Geld, das nicht für „Kultur“ ausgegeben werden kann, verdient halt jetzt jemand anderer.
Es ist legitim, für sich als Person die Unterstützung des Sozialstaates einzufordern. Ob jedoch eine endgültige staatliche Durchalimentierung des „Kulturbetriebes“ wünschenswert ist (machbar ist sie, wie man weiß), darüber könnte man zweimal nachdenken. Einmal vielleicht auch auf der Grundlage der oben erwähnten Einsicht.

Mittwoch, 28. Oktober 2020

Wirklicher Kampf gegen einen eingebildeten Gegner

Die Coronaregimes dieser Welt sitzen in einer Falle: Weil das, wogegen sie kämpfen, bloß ein Phantasma ist (steigende Zahlen von Positivtestungen zeigen nun einmal keine Zunahme von Neuinfektionen an!), können sie sich zwar immer neue Maßnahmen ausdenken und durchsetzen, aber davon geht das eingebildete Ungeheuer selbstverständlich nicht weg. Die Zahlen werden weiter steigen, weil man weiter testet, und in der Zeit der „Herbstinfekte“ werden auch mehr Menschen „mit Corona“ ins Krankenhaus gehen und einige „mit Corona“ sterben.
Der Gegner ist imaginär, die Maßnahmen aber sind real ― und zum Teil schädlich bis tödlich.

Samstag, 24. Oktober 2020

Eine Vermutung zum Feminismus

Ist Feminismus vielleicht einfach eine Geisteskrankheit? Das würde zumindest erklären, warum polnische (und andere) Frauen jetzt kreischen, die Richter und Richterinnen des polnischen Verfassungsgerichtes hätten „Blut an ihren Roben“. Weil sie gegen die Tötung von ungeborenen Kindern entschieden? Weil sie kein Recht auf Mord postulieren, wie es die Abtreibungsfanatikerinnen (beiderlei Geschlechts) widerwärtigerweise tun? Das ist doch verrückt.
In der polnischen Verfasssung heißt es: „Art. 38 Die Republik Polen gewährleistet jedem Menschen rechtlichen Schutz des Lebens.“ Punkt. Da gibt es nichts zu deuteln.
Außer den Nazis und Bolschewisten wüsste ich keine Staatsmacht, die bestimmten Menschen einfach das Menschsein abdefiniert hat. Wie gut, dass die Feministen noch nicht überall an der Macht sind.

Eine Frage zu „Abtreibung“

Kann mir irgendjemand erklären, wie es ethisch zu rechtfertigen sein soll, ein Kind zu töten („abzutreiben“), weil es bei einer Vergewaltigung gezeugt wurde? Soll es dafür bestraft werden, dass sein Vater (biologisch: zur Hälfte) eine Straftat begangen hat (die in den meisten Rechtsordnungen nicht mit dem Tode bestraft wird)? Dass seine Mutter es nicht haben will, ist für mich schon schwer verständlich, aber darf sie es deshalb töten (lassen)?

Mittwoch, 21. Oktober 2020

Unter Krötenschluckern

Man stelle sich vor, man lebe in einer Gesellschaft, in der alle und jeder es für das Großartigste überhaupt halten, lebenden Kröten die Köpfe anzubeißen und zu verschlucken. Alle außer einem selbst. Man selbst findet das eklig.
In dieser Gesellschaft ginge es bei allem ums Krötenschlucken. Überall wären Kröten zu sehen. Und selbst wo zu Zeiten das Abbeißen und Schlucken schamhaft im Verborgenen geschähe, wären die Kröten und das Schwärmen für sie doch allgegenwärtig.
Wie fühlte man sich in einer solchen Gesellschaft als jemand, der Kröten nichts abgewinnen kann und nicht daran denkt, sie zu zerbeißen und zu schlucken?
Wäre die Gesellschaft großzügig, würde einem erklärt, man müsse ja nicht, das sei schon in Ordnung, niemand müsse, es wolle bloß jeder. So viel Großzügigkeit wäre zwar nett, würde ja aber nichts daran ändern, dass man allenthalben von Kröten und von der Leidenschaft fürs Krötenschlucken belästigt würde. (Budapest, 16. Januar 2015)

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Es hat sich etwas verändert. In manchen Bereichen ist man immer noch sehr liberal. Kaum jemand wird zum Krötenschlucken gezwungen. Du musst ja nicht heißt es. Sag bloß, dass du anders bist, dann musst du nicht. Dann nennen wir dich einen Krötenverweigerer, aber das darfst du sein, das geht in Ordnung. Wir sind tolerant gegenüber unseren Minderheiten. Im Grunde ist Krötenverweigerung auch nichts anderes als Krötenschlucken, heißt es. Das ändert aber nichts daran, dass, wie gesagt die Krötenschluckerei unbedingt vorherrscht, dass überall von ihr die Rede ist, ohne dass sie beim Namen genant werden müsste, dass überall Kröten angeboten werden und die meisten danach gieren, sie zu schlucken. Die Frage, ob das Krötenschlucken vorherrschend ist, weil so viele es wollen, oder ob so viele es wollen, weil es vorherrscht, wird nicht gestellt.
In anderen Bereichen ist es anders. Da muss man Kröten schlucken oder man ist draußen. Gilt als sonderbar, vielleicht verrückt, womöglich gefährlich. Das Krötenschlucken ist dort nicht nur normal ― komm schon, alle machen es, wieso du nicht, was ist los mit dir ―, es gilt als Bezeugung von Gemeinsinn und Solidarität. Wer das Schlucken von Kröten verweigert, will im Grunde alle Menschen umbringen. Ob aus Bosheit oder Dummheit, das ist noch nicht entschieden, vielleicht ist beides derselbe Grund. Am schlimmsten sind die, die nicht nur keine lebenden Kröten verschlucken, sondern die die Krötenschluckerei als widerwärtig, grausam und ungesund kritisieren. Das wäre ja noch schöner! Man hat uns gesagt, wir sollen das machen, wir machen das, weil wir es richtig finden, daran ist nichts auszusetzen, alle machen das, wieso du nicht, wie kommst du dazu, es anders zu sehen als wir alle. Hör bitte auf, solchen Unsinn zu verbreiten! Krötenschlucken ist schön und gut, es wird die Welt retten, wir müssen nur möglichst viele Kröten schlucken, am besten alle.

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Damals in Budapest dachte ich mir: Der Ausdruck „Krötenschlucken“ sollte sich allgemein verbreiten. Dafür würde ich gern, dachte ich, ein bisschen berühmt werden. Er hat von Krötenschlucken gesprochen, jetzt reden alle davon. (Zumindest die, denen es etwas sagt.) Aber selbstverständlich ist es nicht dazu gekommen. Das ist schon in Ordnung so.

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Ein weiser Mann (jenenfalls einer, den ich dafür zu halten gewohnt war) schrieb mir einmal ins Stammbuch, ich solle mich nicht so anstellen. Nonkonformismus sein auch nur ein Konformismus. Denn schließlich wollten ja alle am liebsten nonkonformistisch sein.
Das stimmt schon. Nur, dass ich mich noch nie als Nonkonformisten bezeichnet oder betrachtet hatte. Kritik an einer Sache bedeutet nicht, dass man ihr Gegenteil fordert. Ich verstehe mich Nonkonformisten, sondern als Konformismuskritiker. In dem Bestreben, sich so zu verhalten, wie (wie man meint, dass) alle sich verhalten, sehe ich eine Gestalt der Unterwerfung. Etwas zu tun, was man auch lassen könnte (oder zu lassen, obwohl man es tun könnte), nicht weil man es, wenn man darüber nachdenkt, aus guten Gründen für richtig befindet, sondern bloß deshalb, weil man meint, es sei, ob richtig oder falsch, eben das, was die anderen täten (oder ließen), und darum das, was zu tun (oder zu lassen) ist, das ist mir zuwider.
Vieles an mancher Dummheit meine ich verstehen zu können, aber nicht, dass man an Dummheit festhält, wenn sie als solche erwiesen ist. Da geht die Rationalität ins bloß Psychische über, das Denken wird zur Funktion der Vergesellschaftung, des Dazugehörenwollens, auch das ist wieder verständlich, aber nicht der Preis. Lieber dazugehören und meine Selbständigkeit (zu der das kritische Denken gehört) aufgeben als kritikfähig zu bleiben und dann eben auch einmal Einbußen an Gemeinschaftlichkeit zu erfahren?
Dummheit, die an sich selbst festhält, wider jede Evidenz, immun gegen Argumente, konvergiert mit Bosheit. Unselbständiges Denken ist eine Voraussetzung des Bösen. Denn wer alles tut, was man im sagt, tut auch das, was falsch ist. Nicht, dass selbständig und kritisch Denkende keine Fehler machten, aber sie haben die Chance, sie zu erkennen und künftig zu vermeiden. Der Fremdgedachte, Fremdgesteuerte vertut diese Chance.
Eine Kröte schlucken ― die Redewendung besagt, dass man etwas sehr Unangenehmes in Kauf nimmt, sich damit abfindet, es tun zu müssen, um etwas anderes zu erreichen. Das Müssen ist wichtig. Die Kröte ist nicht optional, sie ist es, ohne die es nicht geht.
Konformismus ist kein zufälliges Fehlverhalten Einzelner. Er ist in all seinen vielen Formen ein gesellschaftlich organisiertes Weltverhältnis: Passe dich an, dann überlebst du, dann wirst du glücklich oder zumindest nicht völlig unglücklich. Sei wie alle, wehr dich nicht, mach mit, hör auf herumzunörgeln, ordne dich ein. Indvidualistisch: Sei so besonders, wie du bist, indem du dich der Versatzstücke bedienst, die unsere wunderbare Konsumwelt dir bietet. 
Konformismus ist die positive Haltung zu eigenen Unterdrückung. Die Herrschaft kommt nicht von außen, sie agiert bereits im Subjekt, Autonomie und Heteronomie amalgamieren, die Leute tun freiwillig, wozu man sie sonst zwingen müsste.
Das kritisiere ich. Es stört mich. Es ärgert mich. Es widert mich an.
Der erwähnte weise Mann übrigens hat seine Kröte längst geschluckt. Immer schon ein Kenner und Freund des Modischen, Angesagten, Populären, wenngleich zugleich ein kritischer Kopf, der die Schwächen und Verbrechen des Systems, dessen Ästhetiken er konsumierte, durchaus sah und verwarf, hat er, so scheint es, seinen Frieden mit den herrschenden Verhältnissen gemacht, jedenfalls in einem aktuell entscheidenden Punkt. Er wird sein Gründe haben. Sie sind wohl nicht die meinen. Nehme ich an. Es ist schwierig, zu reden, wenn man im Mund eine Kröte hat, an der man noch schluckt, darum schweigt er mir gegenüber. Sehr weise. Es hindert mich nicht an meiner Kritik. Es macht mich nur traurig.