Donnerstag, 29. Oktober 2020

„Kultur“ ist ja ganz hübsch, muss aber nicht sein

Wenn die „Kulturschaffenden“ aus ihrer derzeitigen Notlage ― also dem gesellschaftlichen Umgang mit ihrer Existenz in Zeiten einer staatlich organisierten Krise ― lernen wollten, dass sie schon bisher, anders als sie glaubten oder sich einzureden versuchten, nur behübschendes Beiwerk waren, das man auch weglassen kann, dann wäre etwas, wenn auch etwas vielleicht Schmerzliches gewonnen: Einsicht.
Die Unterhaltungskonzerne haben auch in Zeiten wie diesen nicht aufgehört zu produzieren und zu verkaufen. Ihre Waren genügen der Masse vollauf. Der Rest, das Gedöns für Besserverdiener und Randständige, kann, wie gesagt, auch wegfallen. Umsätze können verlagert werden. Das Geld, das nicht für „Kultur“ ausgegeben werden kann, verdient halt jetzt jemand anderer.
Es ist legitim, für sich als Person die Unterstützung des Sozialstaates einzufordern. Ob jedoch eine endgültige staatliche Durchalimentierung des „Kulturbetriebes“ wünschenswert ist (machbar ist sie, wie man weiß), darüber könnte man zweimal nachdenken. Einmal vielleicht auch auf der Grundlage der oben erwähnten Einsicht.

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