Freitag, 31. Dezember 2021

Coronalügner und Beschwörungspraktiker

Es wurde von Anfang an gelogen. Es wurde nicht einfach die Unwahrheit gesagt, weil man es nicht besser wusste, sondern man wusste es besser oder hätte es zumindest besser wissen können ― denn andere konnten das auch ―, aber man entschied sich für die Lüge. Man übertrieb. Ganz bewusst. Man wollte erschrecken und durch Drohung Gefügigkeit herbeiführen. Ist das eine Politik, die Bürgerinnen und Bürger, die sich für mündig halten, von der von ihnen demokratisch bestellten Regierung erwarten? Will man „zum eigenen Besten“ (wenn es denn darum überhaupt geht) angelogen werden?
Die Lügen waren von Anfang an als solche erkennbar, wenn man sich nicht absichtlich dumm stellte. Warum wurde von Beginn an nicht sauber zwischen positiv PCR-Getesteten und wirklich Infizierten unterschieden? Warum wurden die „Infizierten“ als Kranke ausgegeben? Warum wurde die ebenso neuartige wie unsinnige Kategorie der „asymptomatisch Kranken“ widerspruchslos akzeptiert? Warum wurde nicht mehr Augenmerk auf die unterschiedlichen Krankheitsverläufe (von kaum merklich bis schwer) gelegt? Warum wurde mehr über die wenigen schlimmen Fälle als über vielen, vielen leichte Fälle berichtet? Warum wurden bei schweren Verläufen Vorerkrankungen, Lebensweisen und Umweltbedingungen nicht beachtet? Warum wurden die genauen Zahlen der wegen Covid-19 (und nicht bloß mit einem positiven PCR-Test) Hospitalisierten und der auf Intensivstationen Behandelten nicht differenziert erhoben (ICU, High Care, Low Care)? Warum warum war es nicht möglich und erwünscht, die tatsächliche Zahl betreibbarer Intensivbetten, ihre tatsächliche Auslastung und den tatsächlichen Anteil der an Covid-19 Erkrankten an der Auslastung festzustellen? Warum gab es fast kein und wenn, dann nur ein marginales und nahezu unterdrücktes Interesse an den tatsächlichen Todesursachen der „Coronatoten“? Warum ließ und lässt man sich die schwammige Bezeichnung des „an und mit“ oder „im Zusammenhang mit“ gefallen? Warum wurde immer mit einem Kollaps des Gesundheitssystems gedroht, ohne dessen Zustand und die Ursache für diesen zu untersuchen? Warum wurde Übersterblichkeit behauptet, obwohl diese bei näherem Hinsehen kaum nennenswert war, nicht existierte oder sogar eine Untersterblichkeit vorlag? Warum wurden immer nur absolute Zahlen genannt oder falsche Relationen?
Der Zusammenbruch jeglicher Seriosität „der Medien“ war für mich spätestens mit den berüchtigten „Bildern von Bergamo“ gegeben: Lastwägen voller Särge, die aus der Stadt hinausgeschafft wurden, um anderswo verbrannt zu werden. Und weit und breit in der ach so vielfältigen Medienlandschaft, der die Frage stellte, warum überhaupt so viele Leichen verbrannt werden sollten. Niemand, der fragte, warum das Krematorium von Bergamo dafür nicht ausreichte. Niemand, außer mir, der recherchiert hätte, dass dieses in postmodernem Stil erbaute, also hübsche, allerdings winzige Krematorium in einem Land, in dem bis 1970 nur Atheisten sich verbrennen ließen und es bis heute nur vergleichsweise wenige Kremierungen gibt, im Höchstfall zwölf Leichen am Tag verbrennen kann, also mit sämtlichen willkürlich zu „Coronatoten“ gemachten und der Zwangskremierung unterworfenen Toten des Provinzkrankenhauses heillos überfordert sein musste. Man wollte mit den „Bildern von Bergamo“ erschrecken, dazu mussten sie besagen, was sie nicht besagen: also lügen.
Bis zum heutigen Tag wird immer noch Unwahrheit fabriziert: Statt die Zahl der positiv Getesteten um die mutmaßliche Fehlerquote des jeweiligen Verfahren zu bereinigen und die in Relation zur Zahl der Testungen zu setzen ― was immer noch ein Ansteigen zeigen könnte, oder fürchtet man das Gegenteil? ―, wird eine fiktive Zahl von „Infizierten“ behauptet und diese in Relation zu einer Bevölkerungsmenge (und dann zu einem Zeitraum) gesetzt. Dieser „Inzidenzwert“ ist völlig unsinnig. ― Man überlege selbst: Zehn Positive auf 10.000 Einwohner sind natürlich weniger als zehn Positive auf 1.000 Einwohner. Wenn aber von den 10.000 Einwohnern eintausend getestet wurden, aber von den 1.000 alle, dann ist der Anteil der Positiven völlig gleich. Ohne Relation zur Zahl der Testungen und einer Unterscheidung der Verfahren sind solche fiktiven Werte, von denen derzeit alles abzuhängen scheint (obwohl man zwischendurch anderes behauptet), völlig wertlose Werte.
Das passt aber zur Sinnlosigkeit der zur Bekämpfung der Pandemie ergriffenen Maßnahmen. Weder die Maskenpflicht noch die Schließung von Geschäften, Schulen, Universitäten, Kindergärten, Sportstätten, gastronomischen Betrieben usw. usf. hatten ― das haben Studien nachgewiesen ― ein anderen Effekt als erheblichen wirtschaftlichen Schaden und erhebliche Beeinträchtigungen der körperlichen und seelischen Gesundheit. Epidemiologisch wirksam sind sie nicht, dass kann jeder selbst an den verfügbaren Zahlen und Graphiken überprüfen. Trotzdem wird eisern an solchen „Maßnahmen“ festgehalten und ihre Verschärfung und Lockerung ist, völlig jenseits jedes Realitätsbezuges, ein Dauerthema von Politik und medialer Berichterstattung. Man hat die Bevölkerung dermaßen hysterisiert, dass große Teile davon selbst nach Einschränkungen gieren, weil sie glauben wollen, dadurch könne das Virus „besiegt“ werden.
Doch immer, wenn nach Lockdowns und anderen Unsinnigkeit wieder vorsichtig durchgeatmet werden könnte, kommt passenderweise eine Mutation auf, noch gefährlicher als das ohnehin schon so schrecklich gefährliche bisherige Virus. Die Realität interessiert nicht: Wie gefährlich SARS-Cov-2 wirklich war und ist, in der Wuhan-, der Delta- oder jetzt der Omikron-Variante ließe sich anhand von leicht zu erhebenden Daten leicht feststellen. Da man jedoch bei den Zahlen der Erkrankungen und Todesfälle lügt, kann man das eben nicht. Offensichtlich deshalb, weil dann herauskäme, dass die Gegenstimmen von Anfang an Recht hatten: Die ganze Pandemie ist nicht schlimmer als eine starke Grippewelle.
Aber Gegenmeinungen zum hegemonialen Narrativ wurden von Anfang an diskreditiert, marginalisiert und unterdrückt. Internationale wissenschaftliche Studien, deren Ergebnisse eine völlige Kehrtwende in der Politik einleiten müssten, werden ignoriert. Demokratischer Protest der Bürgerinnen und Bürger wird systematisch abgewertet, diffamiert und behindert. Es gilt, was die Regierung sagt, alles andere ist Esoterik und blanker Faschismus,
Warum glauben so viele diesen Unsinn? Selbst wenn sie die Behauptungen der Herrschenden, ihrer Medien und „Experten“ zur Gefährlichkeit von „Corona“ im Wesentlichen für wahr hielten, müssten sie doch stutzig werden, dass keine Gegenmeinungen zugelassen werden. So hat Wissenschaft noch nie funktioniert. So hat demokratische Politik noch nie funktioniert. Wie kann man bei gesundem Menschenverstand annehmen, dieselben unfähigen und korrupten, lächerlichen und dummen Lemuren, die jahrein, jahraus Steigbügelhalter des Kapitals waren, seien über Nacht zu sachkundigen und weitsichtigen Menschenfreunden mutiert?
Wo sind die kritischen Stimmen hingekommen, die sonst jedes Herrschaftswissen zu kritisieren wussten, die so aufmerksam waren gegenüber Repression und gesteuerten Diskursen? Warum spielen Begriffe wie Biopolitik und Kontrollgesellschaft keine Rolle mehr? Wann wenn nicht in den letzten beiden Jahren, hätten Intellektuelle Gegelenheit gehabt, ihre Kenntnisse wirksam ins Volks zu tragen, aufzuklären, zu sensibilisieren, Kritikfähigkeit zu stärken, in Frage zu stellen, Gegendiskurse ein- und anzuleiten? Stattdessen: nichts. Das große Verstummen. (Mit Giorgio Agamben als einer der wenigen Ausnahmen.)
Es ist aber nicht so, dass die, die von Beruf und Neigung her zum Widerspruch oder zumindest zur Kritik berufen gewesen wären, zum Verstummen gebracht worden wären, vielmehr verstummten sie entweder von sich aus oder stimmten freiwillig in den Chor der Jasager mit ein. Einwiderwärtiges Schauspiel.
Immer wieder erklärt man die Bereitwilligkeit zur Coronagläubigkeit in Theorie und Praxis damit, dass die Leute eben Angst hätten. Nur klärt das gar nichts. Warum um Himmelswillen lassen die Leute sich denn dermaßen einschüchtern? Was meinen sie, zu verlieren zu haben? Warum glauben sie so wahnsinnig gern denen, die von Bedrohungen reden, und verachten die, die Entwarnung geben? Die Leute lassen sich vermutlich deshalb derartig Angst machen, weil sie wissen, dass sie selbst ihre Leben falsch leben. Und weil sie Angst haben, wollen sie jemandem vertrauen und versprechen brav zu sein und alle Vorschriften zu befolgen, wenn nur ihre jämmerlichen Leben gerettet werden. Grundrechte? Selbstbestimmung? Es finden sich unzählige Expertinnen und Experten, die einem klipp und klar begründen können, warum das alles nichts mehr gilt, warum blinder Gehorsam jetzt Solidarität heißt und jeder eine Drecksau ist, der nicht mitmacht.
Das zentrale Rettungsversprechen heißt: Impfung. Man kann verstehen, dass so gedacht wird. Virale Erkrankungen werden am besten mit vorsorgenden Impfungen verhinder. Unverständlich aber ist, warum es in Bezug auf „Corona“ da keine Zweifel gibt. Soll man wirklich während einer Pandemie impfen? (Und damit womöglich indirekt die Ausbreitung gefährlicherer Varianten fördern?) Kann es sein, dass in so kurzer Zeit gute Impfstoffe entwickelt wurden? Ist es wirklich Vertrauen erweckend, dass Erprobungs- und Zulassungsverfahren verkürzt wurden? Sind gewisse Impfstoffe nicht in Wahrheit gentechnische Manipulationen am menschlichen Körper?
Die Impfung ist sicher und wirksam, lautet die Doktrin. Wer etwas anderes behaupte, lüge und töte damit Menschen. Ist das eine gute Grundlage für einen vernünftigen Diskurs über ein medizinisches Thema?
Warum werden die Nebenwirkungen dermaßen ignoriert? Warum häufen sich Meldungen von Impfschäden bis hin zu Todesfällen, ohne dass darüber breit und nüchtern berichtet wird? Warum werden bestimmte Effekte wegdefiniert? Weil das die Impfbereitschaft gefährdete?
Warum werden die, die sich von der Impfung eine Rückkehr zur vermeintlichen Normalität versprechen, nicht stutzig, wenn erst eine Impfung, dann eine zweite, schließlich eine dritte und demnächst wohl die vierte als unbedingt nötig verkündet werden? Mit der unverhohlenen Begründung: die „Schutzwirkung“ lasse eben nach. Bei welcher anderen Impfung gibt es das, dass der Schutz so rasant nachlässt und dauernd neu geimpft werden muss? Und wie wirksam ist der Schutz überhaupt, wenn doch ― weil man es nicht mehr leugnen kann ― eingestanden wird, dass auch Geimpfte sich anstecken, erkranken und sterben können? Man hat zwar von einer „Pandemie der Ungeimpften“ geschwatzt, aber die Zahlen sprechen eine andere Sprache.
Weiters: Wenn Impfungen schützen, warum müssen dann auch Geimpfte Masken tragen, Abstand halten und sind diversen anderen Einschränkungen unterworfen. Und warum um alles in der Welt werden Ungeimpfte als gefährlich betrachtet, wo doch die Geimpften angeblich geschützt sind? Der ganze Irrsinn staatlicher Regelungswut zeigt sich dort, wo möglicherweise infektiöse Geimpfte zugelassen sind, aber negativ PCR-getestete Ungeimpfte draußen bleiben müssen.
Es geht also offensichtlich nicht um Gesundheitsschutz, sondern darum, den Willen der Regierungen und der von ihnen mit Milliarden uns Abermilliarden überhäuften Pharmakonzerne durchzusetzen. Und das stört niemanden? Und die die es stört, sind plötzlich alle rechte Spinner?
Von Anfang an wurde gelogen. Das Virus ist weder neuartig noch sonderlich gefährlich. Nur wenige erkranken daran, noch viel weniger schwer, nur wenig sterben, fast nur solche, die hochbetagt und krank sind. Nicht die Gesamtbevölkerung ist bedroht, sondern nur bestimmte Risikogruppen (deren Schutz eklatant vernachlässigt wird). Die nicht-pharmazeutischen Maßnahmen sind zur Pandemiebekämpfung nutzlos, in wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Hinsicht schädlich. Es profitieren nur gewisse Konzerne. Die „Impfungen“ mögen vorübergehend einen gewissen Schutz bieten, der aber rasch nachlässt und keinerlei Sicherheit bietet, von den zwar vermutlich eher seltenen, aber eben doch vorkommenden unerwünschten Impffolgen ganz abgesehen. Besser als jedes Impfprogramm ist natürliche Immunisierung durch Infektion bei mildem Krankheitsverlauf.
Es wird aber eben nicht nur gelogen, es wird auch eingeschworen darauf, die Lügen unbedingt zu glauben und danach zu handeln. Auf keinen Fall darf nachgedacht und gezweifelt werden. Dafür existiert Experten und Multiplikatoren, die rundum die Uhr die Hysterisierung und Panikmache mit nerviger Fröhlichkeit und technokratischem Optimismus zu verbinden wissen. Alles wird gut, wenn ihr macht, was euch gesagt wird. Wenn ihr wider den Stachel löckt, werden wir alle sterben.
Dass ohnehin alle Menschen früher oder später sterben werden und die eigentliche Frage sein sollte, wie sie leben wollen, wo doch das Bravsein und Mitmachen keineswegs Glück und Freiheit oder auch nur „Normalität“ garantiert, sondern ganz offensichtlich nur die profitieren, die Gehorsam und Konformismus einfordern und zudem über die Mittel verfügen, von ihnen herbeigeführte Situationen auszunutzen ― mit anderen Worten: Ethik und Gesellschaftskritik kommen dabei völlig aus dem Blick. Angst ist ein schlechter Ratgeber. Dummheit sowieso. Und Niedertracht ist der schlechteste.

Dienstag, 28. Dezember 2021

Balken und Splitter (48)

Auf alle Kanälen wurde mir heute mitgeteilt: In Österreich korreliert die Impfquote dem Bildungsgrad. Je höher dieser, desto höher jene. Was will man damit sagen? Dass die, die sich in Schule und Studium bereitfanden, um ihrer „Abschlüsse“ willen alles zu schlucken und wiederzukäuen, was man ihnen vorsetzte, auch jeden Blödsinn unkritisch hinnehmen, den die Regierung ihnen auftischt? Dass, wer sich in Bildungsinstitutionen systemkonform verhielt und alle Formalien erfüllte, um mit läppischen Zertifikaten und Titeln dekoriert zu werden, auch im richtigen Leben ein gehorsamer Konformist ist? Nein, vermutlich nicht. Man will wohl bloß eintrichtern: Wer sich nicht impfen lässt, ist irgendwie deppert.

Balken und Splitter (47)

„Alle ernstzunehmenden Wissenschaftler weltweit raten zu einer Impfung gegen Covid-19.“ Ein Reklamespruch, der gewiss immer dann wahr ist, wenn nur die Wissenschaftler als ernstzunehmend gelten dürfen, die zu einer Impfung raten.
Was ich noch nie verstanden habe: Warum ist für die Leute eine „starke Frau“ immer etwas Bewundernswertes, aber ein „starker Mann“ immer etwas Bedrohliches?

Freitag, 24. Dezember 2021

Ein besinnliches Fest

Sie wünschen einander wieder und wieder ein besinnliches Weihnachtsfest. Ich verstehe nicht, was genau sie damit meinen. Wer soll sich denn bitteschön worauf besinnen? Die Menschen sind es doch gar nicht gewohnt, in sich zu gehen und über etwas ernsthaft nachzudenken. Zwischen all der Hektik und Sentimentalität und Zerstreuung kommen sie für gewöhnlich gar nicht dazu; und sollen es wohl auch nicht. Dabei wäre es vielleicht ganz gut, sie kämen endlich zur Besinnung. Ich könnte mir nämlich gut vorstellen, besönnen sie sich, dächten sie also ehrlich und vorurteilsfrei über sich, ihr Leben und die Gesellschaft, in der sie leben nach, sie zündeten ihre Weihnachtsbäume an, holten Mistgabeln und Dreschflegeln hervor, stürzten die Regierungen, prügelten die Journaille aus dem Land und riefen die Anarchie aus. Die Paläste der Banken würden requiriert, um Obdachlosigkeit abzuschaffen. Pharma- und Waffenindustrie würden dem Erdboden gleichgemacht. Ohne Militär und Polizei und Bürokratie würde jeder versuchen, den anderen das Leben nicht schwerer, sondern leichter zu machen. Kein Raubbau mehr an der Natur und keine Ausbeutung mehr, sondern ein solidarisches, ökologisch durchdachtes Wirtschaften! Jeder trüge nach seinen Wünschen zum Gemeinsamen bei und litte keinen vermeidbaren Mangel. Lüge, Diebstahl, Mord und Totschlag fielen niemandem auch nur im Traum ein. Jeder hätte zugang zu Bildung und Mitbestimmung. Keiner wäre unfreiwillig einsam und unglücklich. Wenn man mal darüber nachdächte: So müsste es sein.

Mittwoch, 22. Dezember 2021

Balken und Splitter (46)

Ach ja, die Omikron-Variante! Manche meinen ja, sie sei vielleicht der Ausweg aus der Pandemie: sehr ansteckend, darum bald sehr verbreitet, aber vergleichsweise harmlos, was Krankheitsverläufe betrifft. Wenn sich möglichst viele mit dieser Virus-Mutante ansteckten, gäbe es womöglich bald Herdenimmunität und das ganze Theater wäre vorbei. Also ist klar, dass die Hohen Obrigkeiten alles daran setzen, die Ausbreitung von Omikron zu verhindern. Das werden sie nicht schaffen, weil all ihre fanatisch betriebenen Maßnahmen erwiesenermaßen zur Pandemiebekämpfung nutzlos sind. Aber vielleicht gelingt es ihnen, die Ausbreitung zu verlangsamen, bis eine neue Variante dominant wird, die besser taugt, das Spiel weiterzuspielen. Bis dahin muss Omikron zur Chiffre grässlicher Gefährdung herhalten, obwohl die Zahlen das nicht hergeben. Doch wen schert die Realität, wenn er an der Macht ist?

Sonntag, 19. Dezember 2021

Ein Ungeimpfter weniger

X. hat sich impfen lassen. Das hat er mir jetzt nach einigem Zögern gestanden. Er habe kapituliert und sei zu Kreuze gekrochen. Aber nur praktisch-persönlich. Was das Politische betreffe, so sei er durchaus immer noch höchst skeptisch, gar ausgesprochen kritisch. Nach wie vor halte er die Maßnahmen gegen die Pandemie für überzogen, die Bedrohung durch das Virus für übertrieben, die Impfstoffe für bedenklich und eine Impflicht für unangemessen und verfassungswidrig. Er sei also sozusagen immer noch ein „Impfgegner“, nur jetzt eben ein geimpfter.
Nun, das ist seine Sache. Ich mache ihm da keinen Vorwurf. Den Menschen Kohärenz von Überzeugung und Handeln abverlangen zu wollen, will ich mir schon lange abgewöhnen, es bringt ja doch nichts. Es gibt immer gute Gründe für alles.
X. hat zuletzt einiges durchgemacht. Besonders schmerzlich und belastend war in diesem Jahr die unschöne Trennung von seiner Lebensgefährtin nach über dreißig Jahren (sie hatte sich einen Jüngeren gesucht). Dann die letzten Monate der Berufstätigkeit unterm Coronaregime mir täglicher Testung und an Mobbing grenzenden firmeninternen Zusatzregeln. Und schließlich pünktlich zum Antritt des Ruhestandes sder „Lockdown“ für die Ungeimpften ― gefolgt von einem allgemeinen „Lockdown“: Nicht nur keine Geschäfte (außer für Lebensmittel, Klopapier, Medikamente und dergleichen), sondern auch kein Kaffeehaus, kein Museum, keine Bibliothek, kein Theater, kein Kino. X. hat das hart getroffen, einerseits wegen der erschreckend leeren Wohnung nach dem Auszug der Freundin, anderseits weil er gern viel Zeit mit seiner kleinen Enkelin verbringt (er hat einen Sohn aus einer früheren Beziehung), mit der er als Ungeimpfter vieles nicht mehr unternehmen kann. Kein Zoo, kein Schwimmbad, kein Kasperltheater, keine Sporthalle, kein Kindermuseum, keine Leihbücherei usw. usf. Damit konnte X. sich nicht abfinden, aber ändern konnte er auch nichts. Außer eben, sich impfen zu lassen.
X. war eigentlich vehement gegen das Impfen. Aus ähnlichen Gründen wie ich: Erstens, weil gelogen und betrogen wird, was die Gefährlichkeit des Erregers und der von ihm bewirkten Krankheit betrifft; sie Statistiken geben, korrekt interpretiert, immer noch nicht mehr als eine starke Grippe her. Zweitens, weil die Impfungen gentechnische Experimente sind, die sicher nicht für alle gut ausgehen und womöglich unübersehbare Folgen haben, etwa auch als Präzedenzfälle für künftige Forderungen nach Eingriffen in die körperliche Unversehrtheit. Und drittens, weil der Staat einem Gesundheit nicht vorschreiben oder eine nutzlose Körperverletzung nicht anordnen darf.
X. war empört darüber, in welchen Machtrausch des Verordnens und Entmündigens sich unfähige und zum Teil korrupte Politiker hineingesteigert haben, ungehindert von freiwillig gleichgeschalteten Medien. X. interessierte sich für alles, was dazu Gegenmeinungen vertrat, las und hörte viel, ging sogar zu Demos und hoffte auf Spuren von Liberalität bei politischen Kräften, die ihm zuvor eher verdächtig erschienen waren. Aber zuversichtlich war er nicht. Er sei nie ein grundsätzlicher Systemgegner gewesen, hatte er zu mir gesagt, kein Anarchist wie ich, er habe immer an die Reformierbarkeit des Systems geglaubt, an kleine Schritte der Verbesserung. Als Arbeiterkind habe er ja selbst erlebt, wie ihm Reformen des Bildungswesens und der sozialen Absicherung erlaubt hätten, ein freieres, selbstbestimmteres Leben als seine Eltern, Großeltern und Urgroßeltern zu führen und beruflich Karriere zu machen. Jetzt aber, das war noch das Letzte gewesen, was ich von ihm vor seinem Impfgeständnis gehört hatte, sei er völlig desillusioniert, bitter enttäuscht von jeder Partei, die er einmal gewählt hatte oder zu wählen sich überhaupt vorstellen konnte. Die Übergriffigkeit des Staates erinnere ihn an die schlimmsten Zeiten der Geschichte, nicht weil man deren Niveau schon erreicht habe, sondern weil dieselbe erschreckende Widerstandslosigkeit der Massen und der Institutionen herrsche und sich die Möglichkeit von noch Schlimmerem abzeichne. X. war enttäuscht und verbittert und pessimistisch. Ich wusste nicht, was ich ihm sagen sollte, außer dass es mir ähnlich geht und nur die Wut über die irrsinnige Dummheit und lächerliche Bösartigkeit der Herrschenden und ihrer Untertanen mich meine Heiterkeit bewahren lässt und meinen Widerspruchsgeist anstachelt.
Jetzt also ist X. geimpft. Wieder einer weniger, der noch mit mir durchhält. Schade. Er hat wohl einfach die Nerven weggeschmissen. Und sich entschieden. Seine Einsichten und Einschätzungen nicht verraten, aber faktisch erst einmal hintangestellt. Die kleinen und großen Zumutungen fürs Erste gegen eine gewisse Bequemlichkeit eingetauscht. X. würde wohl die Formulierung zurückweisen, als Geimpfter habe er nun gewisse Privilegien, weil er gewiss darauf bestände, dass es sich schlicht um Grundrechte handelt. Die Ungeimpften verwehrt werden. Was soll’s. X. wollte einfach, so verstehe ich es, seine Normalität zurückhaben. Viele wollen das. Und wer könnte ihnen diesen Wunsch verdenken! Ich fürchte nur, die Normalität war so normal schon vorher nicht und wird auch künftig nicht mehr so selbstverständlich sein, wie mancher vielleicht hofft.
Wer sich impfen lässt, das darf ich ja vielleicht doch noch kritisch anmerken, macht sich zum Komplizen; das verschafft gewiss ein paar kleine Vorteile (die das Leben deutlich erleichtern). Dass aber die Ganovenehre der Gangsterbosse wirklich eine Garantie dafür ist, dass sie einem am Ende nicht doch das Fell über die Ohren ziehen, wage ich zu bezweifeln.

Aufgeschnappt (bei André Gide)

Ich habe mich immer dann geirrt, wenn ich meinte, ihr hättet vielleicht Recht.

Freitag, 17. Dezember 2021

Balken und Splitter (45)

Scholz. Baerbock. Und jetzt Merz. Der deutsche Selbsthass nimmt Formen an, die nach Entmündigung schreien. Zumal eindeutig Fremd- und Eigengefährdung vorliegt.

Guck mal, wer wo sitzt

Unter den vielen weltbewegenden Ereignissen dieser Tag ragt die gesetzliche Regelung der Sitzordnung im Deutschen Bundestag als besonders zukunftsweisend heraus. Wer im Parlament wo sitzt, gehört ja zu den drängendsten Problemen des Landes. Leider ist das Ergebnis nicht für alle befriedigend. Das liegt am Verfahren; statt par l’ordre de mufti die Mandatare je nach Fraktionszugehörigkeit auf die Plätze zu verweisen, die ihnen nach Meinung der Regierungsmehrheit zustehen, wäre ein sportlich-spielerischer Ansatz sicher demokratischer. Warum also nicht zum Beispiel eine großzügige Variante der beliebten Reise nach Jerusalem veranstalten, mit ebenso vielen Stühlen wie Abgeordneten (736)? Alle stellen sich am Rand auf, das Licht geht aus, jede und jeder darf sich einen Platz suchen und ihn besetzen, bis das Licht wieder angeht. Die so ermittelte Verteilung gilt dann für den Rest der Legislaturperiode. Gehbehinderte belegen ihren Platz einfach mit einem Handtuch. Bei dem Spiel im Dunkeln könnten, um es noch konstruktiver zu gestalten, Hieb- und Stichwaffen erlaubt sein, aber keine Schusswaffen, wegen der Gefahr, die Besuchergalerie zu treffen. So oder so ist das Ergebnis gerecht, weil jeder es in Eigenverantwortung zu etwas bringen muss, nicht durch Vorgabe von oben sein Plätzchen erhält. Die Sitzverteilung auszulosen (mit nachträglicher Tauschmöglichkeit) wäre die vegane Warmduschervariante.

Donnerstag, 16. Dezember 2021

Nicht gezogener Schluss

Obersatz: „Wissenschaftler fordern schnelles Handeln von der Politik.“ („Spiegel“)
Untersatz: „Daten aus Dänemark zeigen, wie rasant sich Omikron ausbreiten kann. Experten zufolge lässt sich diese Entwicklung auch in Deutschland nicht mehr verhindern. Man könne nur 'hoffen und beten', dass Omikron milder verläuft.“ (ders.)
Schlusssatz: Wissenschaftler fordern von der Politik Hoffen und Beten. (Verf.)
Kommentar: Bemerken es die Damen und Herren Schreiberlinge bei ihrem täglichen Geschäft der Hysterisierung und Panikmache wirklich nicht, wenn ihre Botschaften (im selben Artikel!) nicht zusammenpassen oder aber zusammen nur einen Schlss erlauben, der gewiss nicht beabsichtigt ist? Oder ist es ihnen schon völlig wurscht, geht es ihnen und ihren Auftraggebern nur noch um Stimmungsmache durch Signalwörter: Wissenschaftler, Experten, Forderung, Maßnahmen, Omikron usw. usf.? Uiuiui, soll der Leser sich wohl denken, alles sehr unheimlich, hoffentlich beschützt mich jemand. Jetzt bloß nicht zu viel nachdenken, ob das alles gleichzeitig stimmen kann. Brav sein. Boostern lassen.

Balken und Splitter (44)

„Sich impfen [zu] lassen ist […] für Katholiken verantwortbar und aus meiner Sicht als Arzt und Theologe sogar verpflichtend, denn man schützt damit nicht nur die eigene Gesundheit, wozu man verpflichtet ist, sondern auch die Gesundheit anderer, wozu man als Christ ebenso verpflichtet ist.“ (Manfred Lütz)
Ich bin gewiss alles andere als ein Arzt und bestimmt auch theologisch viel ungebildeter als Prof. Lütz, aber ich bin mir völlig sicher, wenn es eine christliche Gesundheitspflicht gäbe, hätte ich schon einmal davon gehört. Habe ich aber nicht. „Du sollst deine Gesundheit schützen“, soweit ich sehe steht das weder in der Bibel noch in irgendeinem mir bekannten kirchlichen Lehrdokument. Mir will sogar scheinen, dass die Kirche bis 2020 geradezu das Gegenteil lehrte ― „Wer an seinem Leben hängt, verliert es; wer aber sein Leben in dieser Welt gering achtet, wird es bewahren bis ins ewige Leben“ (Joh 12,25) ― und dass viele Heilige der Alten Kirche, des sogenannten Mittelalters und sogar der Neuzeit ihre Selbstkasteiungen so weit trieben, dass ihre Gesundheit Schaden nahm; davon mag man halten, was man will, als Minderung oder gar Verhinderung ihrer Heiligkeit wurde derlei nie gesehen. Im Gegenteil, dass zum Beispiel manche ihrer Gesundheit nicht achteten und auch ansteckende Kranke betreuten, bis sie selbst der Krankheit erlagen, wurde gerühmt, nicht getadelt.
Ich wüsste also nicht, woraus man eine Pflicht, die eigene Gesundheit zu schützen, gar um jeden Preis, ableiten könnte. Dass man anderen Menschen keinen Schaden zufügen soll, mag man hingegen als Teil der Nächstenliebe sehen. Ein Pflicht, einer hypothetischen Gefährdung durch eine unsichere und offensichtlich wenig wirksame „Impfung“ zu begegnen lässt sich daraus allerdings gewiss nicht ableiten. es ist bekannt, dass Geimpfte nicht nur selbst erkranken und sterben können, sondern auch andere infizieren. Ob die Chance auf eine vorübergehende Verringerung der Infektiosität die Inkaufnahme des Risikos von Impfnebenwirkungen rechtfertigt, bleibt fraglich. Eine Impfpflicht aber lässt sich aus der Sachlage garantiert nicht herbeitheologisieren; was der bekanntermaßen theologisch unterbelichtete Papst zum Thema so daherbrabbelt, spielt ohnehin keine Rolle. Vielmehr gilt immer noch: „Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen.“ (Apg 5,29)

Freitag, 10. Dezember 2021

Unter die Menschenfresser gefallen

Die Regierung hat sich mit ihren Experten gründlich beraten und jetzt entschieden, dass das derzeitige unabweisbare, drängende und für alle äußerst bedrohliche Problem einzig und allein durch den Verzehr von Menschenfleisch gelöst werden kann. Darum werde dieser ab sofort nicht nur nicht mehr als Straftat behandelt, sondern im Gegenteil als nützlich und hilfreich empfohlen, ja sogar dringend angeraten. Die Menschen müssten für einander dasein in Zeiten der Not. Wenn der Verzehr von Menschenfleisch in absehbarer Zeit nicht ordentlich zunehme, müsse sogar eine Pflicht angedacht werden, deren Verletzung dann ihrerseits als erhebliche Straftat zu ahnden sei.
Einige sagen nun: Ich bin zwar bisher nicht für die Menschenfresserei gewesen, aber bitte, wenn es sein muss, und das muss es wohl, dann mache ich selbstverständlich dabei mit. Es scheint ja vernünftige Gründe für sie zu geben, das Gesetz schreibt sie vor und alle anderen tun es auch. Es wäre somit Unsinn, dagegen zu sein.
Andere sagen: Ich gerne bereit, ich wollte nämlich immer schon wissen, wie Menschenfleisch eigentlich schmeckt. Wenn es jetzt also erlaubt ist und sogar erwünscht, dann immer nur her damit!
Viele sagen: Mir ist das egal, ich bin bisher weder dafür gewesen noch dagegen, jetzt ist es ja aber wohl verpflichtend, also wird es damit schon seine Richtigkeit haben. Nützt es nichts, so schadet es doch auch nichts. Ich weiß es jedenfalls nicht besser als die Befürworter, und die Gegner sind mir verdächtig. Außerdem ist es nun einmal beschlossene Sache. Es hat also gar keinen Sinn, sich dagegen aufzulehnen.
Einige sagen: Ich vermute, dass mir Menschenfleisch nicht schmeckt. Vielleicht probiere ich später ein kleines Stück, aber vorläufig möchte ich das nicht. Das soll freilich andere in keiner Weise davon abhalten, Menschenfleisch zu verzehren, wenn sie das unbedingt möchten.
Einige wenige, aber doch gar nicht so wenige sagen: Das kommt überhaupt nicht in Frage. Es ist völlig falsch. Erstens nützt es nichts und zweitens schadet es. Ich lasse so etwas mit mir nicht machen, ich will weder gefressen werden noch meine Mitmenschen fressen. Das ist unmoralisch und stürzt uns alle ins Unglück. Wir müssen uns dagegen wehren!
So unterschiedlich also gehen die Menschen derzeit mit dem Regierungsbeschluss um. Am Ende aber werden alle satt sein oder verspeist.

Mittwoch, 8. Dezember 2021

Unbefleckte Empfängnis

Versuch eines Beitrags zur religiösen Bildung: Am 8. Dezember feiern Christen das Hochfest der ohne den Makel der Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria, volkstümlich Mariä Empfängnis genannt. Das Festgeheimnis, die Unbefleckte Empfängnis, ist etwas, mit dem der moderne Mensch nichts mehr anfangen zu können glaubt. Viele, die den Ausdruck hören ― und verwenden! ―, missverstehen ihn, sie denken, es gehe dabei darum, dass Jesus angeblich nicht auf dem üblichen Wege gezeugt wurde, also nicht durch Geschlechtsverkehr von Mann und Frau. Darum handelt es sich aber keineswegs. Nicht, dass die Mutter Jesu vor und nach der Geburt Jungfrau war, ist mit „unbefleckter Empfängnis“ gemeint, sondern dass Maria, als sie (und zwar durchaus auf dem herkömmlichen Wege) von ihrem Vater Joachim gezeugt und ihrer Mutter Anna empfangen wurde, also vom ersten Augenblick ihres Daseins an, von der die Menschen erniedrigenden und beschädigenden Erbsünde bewahrt blieb und zwar im Hinblick auf die Verdienste dessen, den sie gebären wird, des Heilands und Erlösers der Menschen. Nun müsste man freilich verstehen, was Erbsünde heißt: Ein nicht ganz einfaches theologisches Konzept, dass sich vielleicht so erklären lässt, dass Sünde, also das Tun von Falschem und das Unterlassen von Richtigem, Folgen hat, nicht nur individuell für den, der die Sünde begeht, sondern kollektiv für alle, die in einer unweigerlichen Gemeinschaft mit dem Sünder leben. Man kann das veranschaulichen mit der Vorstellung von einem, der gewaltige Schulden macht und sie seinen Kindern und Enkeln und Urenkeln vererbt, die diese Schulden trotz aller Bemühungen nicht von sich aus zurückzahlen können, sondern sogar auf Grund ihrer belasteten Lage noch weitere Schulden anhäufen; und immer so fort. Aus der mit dem Sündenfall, der Auflehnung Evas und Adams gegen Gottes Gebot, beginnenden Kette des Immer-weiter-Sündigens wurde Maria also von Gott herausgenommen. Nach dem Zeugnis der Kirche war sie heilig und ohne Sünde. Sie gebar dann den, der durch seinen Tod und seine Auferstehung die Macht der Sünde brach, die Menschen befreite und loskaufte. Von alters her konnten sich Christen einfach nicht vorstellen, dass eine sündige Frau den Sohn Gottes geboren haben sollte, also verdichtete sich im Lauf der Zeit die Überzeugung von der Bewahrung der jungfräulichen Mutter vor dem Makel der Erbsünde hin zu dem verbindlichen Lehrsatz (Dogma), den Papst Pius IX. 1854 verkündete, der aber eben schon viele Jahrhunderte zuvor, zugegebenermaßen nicht ohne Einwände, gelehrt und liturgisch gefeiert worden war. Der Festtag liegt selbstverständlich genau neun Monate vor dem noch älteren Fest Mariä Geburt.

Aus dem Wörterbuch der Unmenschen

Dieses ständige Heidschi-Bumbeidschi mit den Ungeimpften geht mir auf den Sack. Die Ungeimpften fahren allen anderen ungefragt mit dem Arsch ins Gesicht. Sie bemühen plötzlich alle nur denkbaren Rechte und Freiheiten. Aber der Mensch hat auch Pflichten.

Viel wichtiger ist es aber, hier von uns allen gegen diese Coronaidioten, ImpfgegnerInnen und Verharmloser aufzutreten. Und da sind genug hier und auch in unseren LSBTI-Kreisen! Postet bitte lieber etwas gegen dieses rechte Gesindel, den Coronademos und die auftretende Gewalt gegen Polizisten, Ärzte, PflegerInnen und und … sonst fällt uns das einmal allen auf den Kopf. Und ja, ich poste genug gegen diesen Abschaum …

Nein, ich habe für diese ungeimpften Personen, die in ihrer Verschwörerwelt leben, absolut k e i n Verständnis.

Nach rund zwei Jahren, unzähligen Toten, unzähligen Personen, die an Long oder Post Covid leiden, [fehlender logisch-grammatischer Anschluss] allen systemrelevanten Berufen, die dieses Land am Laufen gehalten haben und vor allem die Gesundheitsberufe, die am Limit arbeiten, noch von Angst zu reden? Angst vor der Infektion haben diese Personen nicht?

Man braucht sich nur die Bilder der Demos anschauen, da sieht man, was für Verrückte da mitgehen. Dummer, verantwortungsloser Bodensatz der Gesellschaft. Da gibt’s nichts zu beschönigen.

Ich reagiere mittlerweile auf alle Personen die sich nicht impfen lassen nur mehr mit einem Wort: Sautrotteln.

Die Impfung ist sicher und basta. 
 
Es handelt sich hierbei um willkürlich ausgewählte Fundstücke aus einem sozialen Netzwerk. Die Äußerungen stammen von verschiedenen Personen, wurden rearrangiert, gekürzt und mit den Regeln von Rechtschreibung und Zeichensetzung versöhnt.

Man kann derartige Hasstiraden nicht mit „Angst“ erklären. Mag sein, dass Leute, die solches (und noch Schlimmeres) von sich geben, sich tatsächlich vor einer Infektion fürchten und unverständlicherweise glauben, dass die, die sich nicht wie sie den Impfungenunterzogen haben, für ihre Gesundheit eine Bedrohung darstellen. (Dass das Unsinn ist, ist offensichtlich: Wie soll ein Ungeimpfter bloß durch sein Ungeimpftsein einen Geimpften bedrohen, der doch angeblich so gut geschützt ist? Aber Angst ist eben irrational.) Es geht meiner Meinung nach jedoch noch um etwas anderes, ganz Entscheidendes. Hier reden Menschen, denen es nach lage der Dinge endlich erlaubt wird, alle zivilisatorischen Hemmungen fallen und ihren Affekten freien Lauf zu lassen. Endlich dürfen sie rundheraus hassen! Endlich gibt es in ihrer Mitte einen Sündenbock, dem man alles auferlegen kann, was Böses in einem selbst steckt, und dem man alles Schlechte wünschen darf, Schlechteres zumal, als einem selbst gerade widerfährt. Die Obrigkeit erlaubt’s. Moralische Hemmnisse bei einer derartig menschenverachtenden, wahrheitswidrigen, realitätsverzerrenden Rede gibt es nicht, weil man die Moralbegriffe einfach umdreht: Gut ist, was mir gefällt, schlecht ist, was mich und mein Handeln in Frage stellt. Ich selbst, sagt sich der Geimpfte, habe alles gemacht, was man mir befohlen hat, und trotzdem erlebe ich fortgesetzt Einschränkungen und immer wieder Drohungen mit noch gefährlicheren Ereignissen. Statt daraus nun den Schluss zu ziehen, dass Regierung, Expertengesindel und Medienmeute und nicht zuletzt die Pharmaunternehmen gelogen und betrogen haben, weil Gehorsam und Unterwerfung offensichtlich nicht zu Freiheit und garantierter Gesundheit geführt haben, wendet der hassbereite Geimpfte sich gegen die, die, aus welchen Gründen auch immer (aller Gründe müssen gleichermaßen falsch sein!), nicht mitmachen wollen, die Spielverderber, Abweichler, Skeptiker, Kritiker. Ein simpler psychologischer Mechanismus: Wer etwas falsch gemacht hat, kann den, der ihm vorausgesagt hat, dass es sich als falsch erweisen wird, am allerwenigsten leiden. Die Scham über die eigene Dummheit und Unterwürfigkeit wird zur Wut gegen die, die sich nicht zu schämen brauchen. Man kann sich in diese Wut, diesen Hass so hineinsteigern, dass das eigene Verhalten dabei gar nicht mehr vorkommt (schon gar nicht als mögliches Fehlverhalten) und auch der Betrug durch die Mächtigen keine Rolle mehr spielt, sondern nur und ausschließlich die, die eigentlich an gar nicht schuld sind, zu den einzig Schuldigen gemacht werden. Ich lasse mir meine Freiheit nehmen? Schuld sind die, die sich ihre Freiheit nicht nehmen lassen wollen. Ich lasse meine körperliche Unversehrtheit beschädigen? Schuld sind die, die das für unnötig und womöglich gefährlich erklären. Ich lasse mir von jedem dahergelaufenen Schwätzer und korrupten „Experten“ einen vom Pferd erzählen? Schuld sind die, die rationalen Diskurs und wissenschaftliche Belege fordern. Egal, wie es mit der pandämonischen Pandemie weitergeht: das Gift, das hier in den Gesellschaftskörper eingebracht wird, wird sich darin lange halten und lange unheilvoll wirken. Long hatred.

„Zeugen Coronas“

Was genau wollen all die Menschen, die Fotos ihrer Impfpässe mit dem Eintrag über die dritte Impfung machen und dann in sozialen Medien zur Schau stellen, eigentlich damit mitteilen? „Ich bin brav gewesen, jetzt muss mich Vater Staat ganz doll lieb haben?“ Oder: „Ich bin keiner von diesen bösen Menschen, die aufmucken, die nicht jeden Blödsinn glauben, die nicht alles mit sich machen lassen?“

Montag, 6. Dezember 2021

Neue Sprichwort-Variante

 Unter den Verblendeten ist der Irre Gesundheitsminister.

Balken und Splitter (43)

Nach Angaben des Robert-Koch-Institutes sind in der BRD bislang vier Fälle der Omikron-Variante von SARS-CoV-2 durch Genom-Sequenzierung bestätigt worden. Alle vier betroffenen Personen sind Geimpfte.

Kleine Klarstellung zum „Recht auf Gesundheit“

Grundrechte sind Abwehrrechte gegenüber dem Staat. Briefgeheimnis: Der Staat darf meine Post nicht lesen. Versammlungsfreiheit: Der Staat darf friedliche Zusammenkünfte nicht verbieten. Meinungsfreiheit: Der Staat darf keine Zensur ausüben. Usw. Usf. Selbst wenn es also so etwas wie ein Recht auf Gesundheit gäbe ― was fraglich ist; es gibt allerdings ein Recht auf körperliche Unversehrtheit! ―, würde es bedeuten: Der Staat darf meine Gesundheit nicht beeinträchtigen oder auch nur gefährden. Gerade aus dem „Recht auf Gesundheit“ lässt sich also kein berechtigter Zwang zur unerwünschten Körperverletzung ableiten. Der Staat darf weder zu Krankheit noch zu Gesundheit zwingen. Die Nötigung, an einem gentechnischen Experiment teilzunehmen, dessen Nutzen gering, dessen Schäden beachtlich und dessen Profite gigantisch sind, ist unstatthaft. Eine „Impfpflicht“ widerspricht somit nicht erst einem angeblich fälschlich verabsolutierten Recht auf Selbstbestimmung, sondern durchaus schon gerade dem, womit sie völlig widersinnigerweise begründet wird: dem Recht auf Gesundheit.

Toxische „Solidarität“ (eine Dokumentation)

Eine postet in einem sozialen Netzwerk: Vorhin habe ich einen zunehmend aggressiven Impfgegner „entfreundet“. Ich verstehe, dass Menschen Gründe haben, sich nicht impfen lassen zu wollen. Ich finde ihr (Nicht-)Handeln unsolidarisch aber es bleiben meine Mitmenschen, denen ich mit Respekt begegne, so hoffe ich jedenfalls. Was ich nicht verstehen kann ist die Aggression einiger Impfgegner*innen gegenüber Menschen wie mir, also Geimpften. In ihren Augen bin ich eine unmündige, gutgläubige und manipulierte verlorene Seele, die sich freiwillig dem Diktat der Herrschenden unterwirft. Warum, bitte, muss dann noch nach mir getreten werden? Um mich aufzuwecken? Ernsthaft? Mir tut das einfach nur weh.
Ich reagiere: Wenn das eine ernst gemeinte Frage ist, könnte ich versuchen, sie zu beantworten. (Wenn es doch nur rhetorisch gefragt war, nicht weiterlesen!) Ich kann nicht für andere sprechen, schon gar nicht für alle oder den „Entfreundeten“. Ich kann nur sagen, was mir auffällt und ich mir dazu denke. 
Ja, es stimmt, Du verhältst Dich unmündig, gutgläubig und verhetzt und unterwirfst Dich dem Diktat der Herrschenden. Das tun leider viele. Deine Einschätzung ist irrational und geht an den Fakten vorbei: Weder ist die allgemeine Bedrohung groß, noch helfen die Maßnahmen. Du erwartest Dir von Deiner Unterwerfung Schutz für Dich und andere, obwohl offensichtlich ist, dass die geforderte Körperverletzung keines der Versprechen hält, die mit ihr verknüpft wurden: Infektion, Infektiosität, Erkrankung, Tod: zu alldem kann es trotzdem kommen und kommt es ja auch. Du nennst die, die Deine Einschätzung der Gefahrenlage nicht teilen, die die bekannten und die noch unbekannten Folgen der Gentherapie scheuen oder einfach dem Staat das Recht absprechen, Grundrechte in solchem Umfang und dermaßen sinnlos außer Kraft zu setzen und ein Terrorregime zu entfalten, „unsolidarisch“. Man könnte umgekehrt die konformistischen, ängstlich-gehorsamen, irrational hoffnungsfrohen Bürgerinnen und Bürger als Komplizen der Zerstörung des Gemeinwesens und seiner demokratischen und rechtsstaatlichen Grundlagen betrachten. Was Ihr da tut, vergiftet die Gesellschaft für lange Zeit und bereitet den Boden für die Akzeptanz von noch mehr Überwachung und Eingriffe durch Staat und parastaatliche Konzerne. 
Die Freudigkeit, mit der Du und andere ihre Geimpftsein verkünden und ihre Impfpässe wie rettende Ariernachweise schwenken, ist peinlich. Ich habe noch nie erlebt, dass jemand stolz auf eine medizinische Behandlung ist, es geht also wohl gar nicht um Gesundheit, sondern um den Versuch, auf der richtigen Seite der Geschichte, der Seite der Macht zu stehen. 
Du hast hier letztens einen grotesken Bericht weitergeleitet, der die letzte Wiener Großdemo gegen das Coronaregime als Versammlung von Rechtsextremisten und Gewalttätern hingestellt hat. Eine solche Verzerrung der Realität ― ich war selbst nicht dort, aber Freunde von mir, die alles andere "rechts“ oder aggressiv sind und deren Berichten ich vertraue ― ist in all ihrer Absurdität leider typisch. Gegnerschaft zu den bestehenden Verhältnissen soll diskreditiert werden, extrem diskreditiert. „Mit wem demonstriert ihr da?“, wird oft gefragt. Ja, es gibt Spinner und auch rechte Spinner unter den Coronaungläubigen. Aber sie sind weder die einzigen noch sind es viele, unter den fast 100.00 Teilnehmerinnen und Teilnehmern besagter Demo etwa waren sie eine fast verschwindende, nur von Polizei und Medien übertrieben beachtete Minderheit (und übrigens, wer weiß wie viele V-Leute darunter sind). Der falsche Eindruck, der immer wieder erweckt werden soll, ist wohl eher Folge des Totalversagens der politischen Linken, und dabei besonders schmerzlich der Linksintellektuellen, als inhaltlich begründet. 
Und vor allem könnte man die Gegenfrage stellen: Mit wem marschiert denn Ihr da? Mit Merkel, Spahn, Lauterbach? (Ich nenne deutsche Namen, könnte auch österreichische nennen oder französische heraussuchen.) Mit korrupten Widerlingen, die vor 2020 bei jedem zurechnungsfähigen und anständigen Menschen als politische Zumutungen gegolten haben? Das sind jetzt die faktenbasiert entscheidenden Mächtigen, denen ihr vertraut? Dafür verratet Ihr alles, was Ihr vorher gewusst zu haben den Eindruck machtet? Jetzt tut Ihr so, als hättet Ihr noch nie etwas von Biopolitik und der Kontrollgesellschaft gehört? Jetzt gilt Euch Agamben plötzlich ein verwirrter Dummschwätzer? Jetzt folgt Ihr lieber Precht und dem Heer korrupter, fanatisch ignoranter Journalisten und in eine irrealen Parallelwelt agierenden „Faktenchecker“? 
Ihr habt Euch verändert, Ihr irrt Euch und habt Euch verrannt. (Ich zu Beispiel sage heute nicht anderes als 2019 und davor: Der Staat ist böse. Woher kommt hingegen bei vielen Deiner Gesinnungsgenossen dieser aggressive linke Etatismus? Einfach aus dem immer schon latent autoritären Denken? „Wir impfen Euch alle!“ Wenn das nicht faschistisch ist …) Eure falschen Auffassungen und verdrehten Darstellungen beherrschen den öffentlichen Diskurs, abweichende Kritik wird marginalisiert, zensiert, kriminalisiert. Aber das genügt Euch nicht. Ihr fordert totale „Solidarität“, also dass alle so verblendet, unterwürfig und destruktiv sind wie ihr. Und wenn nicht, dann setzt es eben Ausgrenzung, Demütigung, Entmündigung, Zwang. Unter der begeisterten Zustimmung der „Mehrheit“ soll es darum durch den Staat zur Impfpflicht kommen. Unnötige, potenziel schädliche Körperverletzung oder man wird zum Delinquenten (in Österreich heißt das: horrende Geldstrafen oder Haft). 
Und nach all dem wunderst Du Dich, dass auch bei den sanftmütigsten Skeptikern und friedlichsten Gegnern irgendwann die Geduld mit Euch unbelehrbaren Kaputtmacherinnen und Kaputtmachern erschöpft ist? Dass in die Enge getriebene, beschimpfte, schikanierte Menschen, die dasselbe Recht auf Selbstbestimmung haben wie Du und die mit der allgemeinen doch auch Deine Freiheit wollen ― während Du Unfreiheit forderst, aus der irgendwann auf mysteriöse Weise Freiheit und Normalität hervorgehen sollen ―, irgendwann aggressiv reagieren? Nicht wer die Machtansprüche des Staates und die aberwitzige Beutelschneiderei der Pharmaindustrie zurückweist, handelt unsolidarisch, sondern wer mitmacht. Du bist unsolidarisch. Ich nehme nicht an, dass meine hier jetzt rasch hingeschriebenen Bemerkungen Dich aufwecken werden. Aber Du hattest gefragt. 
Werde ich jetzt auch entfreundet?
Sie antwortet: Ich bin unsolidarisch, weil ich mich impfen lasse? Ernsthaft? Spinnst Du, Stefan? Willst Du mich verletzen? Ich finde nicht Dich unsolidarisch, sondern Dein (Nicht-)Handeln. Verletzt Dich das?
Darauf ich: Nach meiner nun wirklich möglichst ausführlichen Erklärung, warum Du unsolidarisch bist, wenn Du andere, die sich nicht wie Du impfen lassen, für unsolidarisch erklärst, drehst Du es so, als hätte ich Deine Privatsache, ob Du Dich piercen, das rechte Bein amputieren oder eben impfen lässt, unsolidarisch genannt? Nein, das verletzt mich nicht, das ist zu dumm, um mich verletzten zu können. Es entäuscht mich, das schon, und es ärgert mich, das ist wahr.
Nochmals: Unsolidarisch ist Dein U m g a n g mit Deiner Impfwilligkeit und Deine Abwertung aller, die es anders sehen. Den Unterschied verstehst Du doch? Oder willst Du ihn nicht verstehen? Warum nicht?
Mein „(Nicht-)Handeln“ besteht übrigens nicht zuletzt darin, dass ich mich, wiewohl gesund, derzeit zweimal die Woche testen lasse, um arbeiten zu dürfen. Ungefährlicher für die Allgemeinheit als ein nachweislich Nichtinfizierter wie ich kann man ja wohl nicht sein. Unterdessen dürfen (außerhalb des „Lockdowns“) Geimpfte, obwohl möglicherweise infektiös, vieles tun, was mir als nichtinfektösem Ungeimpften bei Strafe verboten ist. Wer ist hier also solidarisch und wer sind die konformistischen Solidaritätszerstörer?
Sie wiederum: Du willst nicht verstehen, dass ich Dir fast alles, worauf Du antwortest, nicht vorwerfe. Ich habe mich aus Solidarität impfen lassen. Weil ich damit andere und mich schützen kann. Das glaubst Du offensichtlich nicht, dass Du andere und Dich mit der Impfung schützen kannst. Selbst wenn mir die Impfung schadet, wie Du vielleicht annimmst, möchte ich nicht anders als in meinen Augen solidarisch handeln. Verstehst Du das?
Wenn Du es vorziehst, Dich selbst ständig freiwillig zu testen, dann ist das ein Handeln, das ich ebenfalls solidarisch finde. Aber ich denke, dass Du das nur tust, weil Du dazu gezwungen bist? Ich hoffe immer noch, dass Du Dir den Covid-19 nicht einfängst. Auch wenn die Gefahr größer denn je ist, solange Du Dich nicht vollständig abschottest. Du sollst ein möglichst freies und glückliches Leben führen. Wie wir alle!

Ich antworte: Du lebst in einer Scheinwelt. Du könntest auch sagen: Ich esse Bananen, weil das gegen Schnupfen schützt. Dann könnte man über solchen Unsinn den Kopf schütteln. Aber nicht, wenn die Regierung zusammen mit der Bananen-Mafia den Verzehr von Bananen fordert und sogar alle zum Bananenessen zwingen will. Ab dem Punkt ist Deine Privatsache, unsinnigerweise Bananen gegen Schnupfen zu essen, keine Privatsache mehr und wird politisch. Dafür hältst Du es ja auch: Du sagst, Bananen zu essen sei solidarisch, weil es gegen die große Schnupfenwelle helfe. Da nun aber die sachlichen Voraussetzungen nicht stimmen (es gibt keine gefährliche Schnupfenwelle und Bananen schützen nicht vor Schnupfen bzw. haben im Übermaß gegessen sogar Nachteile), bleibt von Deiner vermeintlich solidarischen Handlungsweise nichts übrig als Hysterie und Konformismus. Und ein Unbehagen gegenüber allen, die sich weigern Bananen zu essen, weil sie w i s s e n, dass das unnötig bis schädlich ist.
Wie sollen „wir alle“ ein freies und glückliches Leben führen, wenn so viele es hinnehmen, von Politik, Medien, Wissenschaft systematisch belogen zu werden? Wenn so viele es akzeptieren, dass absurde und schädliche Maßnahmen zu ihrem Besten sind? Wenn so viele bereit sind, ihre Unterwerfung unter das Narrativ durch Einwilligung in eine bestenfalls bedenkliche Körperverletzung zu vollziehen? 
Selbst wenn Du gegen alle Fakten an die Gefährlichkeit des Virus und die Sinnhaftigkeit der Gegenmittel glaubst: Du wirst doch nicht erwarten, dass durch braves Befolgen der Vorgaben der Obrigkeit diese dann irgendwann ihr Instrumentarium der Gängelung, Überwachung und Steuerung zurücknimmt? Dass, wenn jetzt keine gesellschaftliche Gegenwehr stattfindet, „nach Corona“ nicht neue Gründe für Entmündigung und Eingriffe in körperliche Unversehrtheit gefunden werden. Wenn Du mit frei und glücklich ein System wie in China meinst, nun ja. Wenn die Worte aber noch ihre frühere Bedeutung haben, dann lass Dich meinetwegen impfen, aber tu nicht so, als tätest Du es nicht aus Konformismus und Submissivität. Durch Unfreiheit („impfen lassen müssen“ in jeglicher Form) kommt keine Freiheit.
Irgendwann danach löschte sie mich als „Freund“ und blockierte mich.

Sonntag, 5. Dezember 2021

Maranatha (2)

Fürchtet euch, lautet die Botschaft der Mächtigen dieser Welt. Fürchtet euch davor, das, was ihr habt, zu verlieren und nicht zu bekommen, was ihr euch wünscht. Fürchtet euch vor Unbequemlichkeiten und Leiden. Fürchtet euch vor euch selbst und eurem Unvermögen, euren heimlichen Lastern und euren öffentlichen Untugenden. Fürchtet euch vor einander. Fürchtet euch vor eurer eigenen Gier und der Gier der anderen, vor eurer eigenen Rücksichtslosigkeit und der der anderen, vor eurer Dummheit und der der anderen. Fürchtet euch, nicht dazuzugehören. Fürchtet euch, nicht normal zu sein. Und vor allem fürchtet euch vor dem Tod.
Die Botschaft des Evangeliums lautet hingegen. Fürchtet euch nicht. Sterben werdet ihr, so oder so, aber es kommt darauf an, wie ihr lebt. Kehrt um, tut Gottes Willen, liebt euren Nächsten wie euch selbst ― und der Tod kann euch nichts anhaben, sondern ihr werdet das ewige Leben haben und Gott schauen.
Die Angst ist das wichtigste Mittel der Mächtigen dieser Welt. Dadurch herrschen sie. So erpressen sie Gehorsam, so lügen sie ihn herbei, schmeichelnd und drohend: Wenn ihr nicht tut, was man euch sagt, werdet ihr allein gegen alle stehen, ihr werdet Schmerzen haben, ihr werdet sterben. Wenn ihr aber fügsam seid, erlauben wir euch Normalität (wobei wir bestimmen, was normal ist).
Furchtlosigkeit oder vielmehr die Überwindung von Furcht ist ein Zeichen der Heiligkeit. Wer auf der Seite Gottes steht, dem kann nichts geschehen. Alles Böse, das die Welt ihm antun kann, ist nichts im Vergleich zu der Herrlichkeit, die ihm durch ein Leben in Wahrheit und Gerechtigkeit zukommt.
Und die, die sich zur Angst haben verführen lassen? „Werft den nichtsnutzigen Diener hinaus in die äußerste Finsternis! Dort wird er heulen und mit den Zähnen knirschen.“ (Mt 25,30)

Freitag, 3. Dezember 2021

Dies ater

Eine kleine Niederlage für die Menschheit, eine große Niederlage für mich. Seit heute besitze auch ich ein smartphone. Ich habe kapituliert. Vierzehn Jahre habe ich nicht mitgemacht. Und es wäre sicher auch noch länger gegangen. Aber es fing an, lästig zu werden. Nicht meinetwegen, ich brauche das Ding nach wie vor nicht. Aber wegen der anderen. Weil an verschiedenen Stellen vorausgesetzt wird, dass man angepasst ist, und es umständlich ist, das zu umgehen. Erste Ausfälle (Kreditkartengebrauch im Internet) fanden statt. Weitere kündigen sich an. Wie gesagt: Ich hätte mich noch weiter wehren können. Aber derzeit verbraucht die Verteidigung gegen andere Zumutungen (wie die mit dem Großen Zeh im Namen) schon so viel Kraft. Angesichts Aussicht, nächstes Jahr womöglich eine Freiheitsstrafe antreten zu müssen, weil ich der staatlichen Verpflichtung zur Einwilligung zur Körperverletzung nicht nachzukommen gedenke (und sicher kein Geld dafür ausgebe), kann ich mich nur über eine begrenzte Zahl weiterer
Also her mit dem Gerät. Wenigstens soll es fair und nachhaltig produziert sein, recyclebar und und unnötigen Schnickschnack. Das habe ich bekommen. Ich werde mich darein finden. Ich werde nicht damit verwachsen wie so viele andere. Weiterhin werde ich gegebenenfalls behaupten: Ich habe kein „Handy“. Was dann heißen soll: Ich habe keines dabei. Ich habe es nicht in Gebrauch. Jedenfalls nicht so, Sie sich das vorstellen.
Trotzdem empfinde ich den Kauf und Besitz als Niederlage. Man hat mir etwas mit unsanftem Druck nahegelegt. Aber letztlich war ich es, der aufgegeben hat. Wieder einer weniger, der sagen kann: Ich mache da nicht mit. Dass ich das als etwas Bedauerlich erlebe, wird fast allen unverständlich sein. Auch das finde ich schlimm.
Wie ich immer sage: Es sind nicht die Geräte, die uns ihren Gebrauch aufzwingen, es sind die anderen Menschen (und damit die gesellschaftlichen Verhältnisse), deren Gebrauch der Dinge uns zu einem bestimmten Verhalten zu nötigen versucht. Die Menschheit informiert, kommuniziert, spielt und trällert sich in die kollektive Verbblödung, deren technologischer Rahmen nicht zufällig mit denen der Überwachung und Steuerung zusammenfällt. So ein smartphone ist ein wesentlicher Bestandteil der Maschinerie.
Aber nun ist es eben so. Ich gebe mich ― in dieser einen Sache! ― geschlagen. Vae victis!

„Die Ungeimpften sind unser Unglück“

Das Münchner Museum Brandhorst postet: „Impfen schützt / auch die Kultur.“
Eine Frau kommentiert: „Unbedingt! Rettet die Museen! Denke aber den ‘Ungeimpften’ ist die Kunst egal!“
Ich kommentiere das meinerseits: „Sind Sie wirklich so dumm oder bloß ein Roboter? Ernst gemeinte Frage. Unter all den verrückten Beschimpfungen und haltlosen Verleumdungen, die so zu hören und zu lesen sind, ist Ihre hetzerische Behauptung noch mal eine Klasse für sich. Primitiver kann's eigentlich nicht werden. (Es sei denn, Sie erklären Ungeimpfte zu Echsenmenschen.)“
Museum Brandhorst schreibt an mich: „Wir bitten Sie, von beleidigenden Aussagen abzusehen und sachlich zu bleiben. Ihr Museum Brandhorst-Team“
Ich antworte: „Ich bin vollkommen sachlich geblieben. Wer wie Frau S. dümmliche Hetze gegen Ungeimpfte betreibt (denen „ist Kunst egal“), muss sich auf Reaktionen gefasst machen, die entweder ihre Intelligenz oder ihre moralische Kompetenz in Frage stellen. Warum übrigens fordern Sie die Haterin und Hetzerin S. nicht auf, sachlich zu bleiben und von beleidigenden Aussagen abzusehen? Finden Sie es denn in Ordnung, dass Menschen wg. ihrer Impfstatus zu rhetorischem Freiwild erklärt werden? Dann empfehle ich Ihnen, einmal die paar Schritte zum NS-Dokumentationszentrum zu gehen (zu Fuß 10 Minuten) und sich zu informieren, wozu menschenverachtendes Gerede (über die Juden / die Kommunisten / die Erbkranken, analog: die Ungeimpften / die Migranten / die Muslime usw. usf.) führt.“  
Eine weitere Frau fragt: „ Sie vergleichen jetzt aber nicht Ungeimpfte mit Juden?“
Darauf ich: „Ich vergleiche menschenfeindliche Hetze wie die von Frau S. mit der menschenfeindlichen Hetze der Nazis, durchaus. Finden Sie absurde Äußerungen wie ‘Ungeimpften ist Kunst egal’ etwa hinnehmbar? Ist solcher Hass harmlos?“

Mittwoch, 1. Dezember 2021

Weibliche Logik

Sie zitiert: Une discussion est impossible avec quelqu'un qui prétend ne pas chercher la vérité, mais déjà la posséder. (Rolland) *
Ich kommentiere: Est-ce vrai? Impossible à dire car il faut continuer à chercher. **
Sie antwortet: Une discussion est impossible avec quelqu'un qui prétend ne pas chercher la vérité, mais déjà la posséder.
Darauf ich: Das sagtest Du schon, aber ist dieser Satz von Rolland denn auch wahr?
Sie wiederum: Hab ich schon verstanden. Aber eine Diskussion mit dir darüber ist nicht möglich.
Ich: Wieso nicht? Weil Du auf Deiner Wahrheit beharrst, dass man Wahrheit nicht besitzen darf? Scheint so.
Sie: Bin krank. Kann nicht streiten.
Danach postete sie Bilder von Vanillekipferln …
So kann man es auch machen. Sich dem Gespräch entziehen, weil man angeblich krank ist. Frauen machen das ja gern. Vorher große Worte schwingen (auch schon mal die eines Mannes), aber dann nicht den Mumm haben, dafür einzustehen.
Sätze wie der von Rolland klingen gut, wenn man im Vernunftgebrauch unsicher ist und das eigene Unvermögen, zwischen wahr und unwahr zu unterscheiden ― wie vorläufig, wie irrtumsanfällig, wie korrigierbar auch immer ―, hinter dem Nebel des „Suchens“ verstecken möchte. Sie klingen hohl, wenn schon die Form des Aussagesatzes („Es ist so“) mit ihrem notwendigen Wahrheitsanspruch der Aussage widerspricht. Rolland sagt ja nicht: Vielleicht … es könnte sein … man könnte meinen … Sondern er behauptet etwas. Ist diese Behauptung nun wahr oder nicht? Wenn sie es ist, dann „besitzt“ Rolland ja wohl diese Wahrheit (unprätentiös formuliert: Er hält etwas für wahr); dann aber kann man mir Rolland nicht diskutieren … Oder die Behauptung ist falsch, dann kann man mit jemandem, der etwas für wahr hält, ja doch diskutieren. Was für ein Durcheinander! Wie soll da überhaupt noch sinnvolles Miteinandereden möglich sein, wenn alles, was jemand sagt, auch unwahr sein kann, nämlich in dem Sinne unwahr: Nicht als wahr angenommen, sondern nur Ausdruck einer offenen Suche nach irgendetwas Wahrem, das aber nie gefunden werden darf (weil es ja dann „besessen“ würde).
Aber selbstverständlich kann man vor allem mit Leuten wie mir, die logische Widersprüche monieren, weil ihre Rede auf Wahrhaftigkeit abzielt, unmöglich diskutieren. Das ist dann wohl weibliche Logik. Ins Praktische übersetzt heißt das: Mit dir will ich nicht reden, weil du mir widersprechen könntest, und darum suche ich mir eine passende Ausrede. Wie emanzipiert!

* Eine Diskussion mit jemanden, der vorgibt, die Wahrheit nicht zu suchen, sondern zu besitzen, ist unmöglich.
** Ist das wahr? Unmöglich zu sagen, weil man weitersuchen muss.