Donnerstag, 27. September 2018

Abschaffung des Zölibats als Tabu?

Die Abschaffung des Zölibats dürfe kein Tabuthema sein. Sagt der Bischof von Mainz. Seit rund 500 Jahren wird gegen den Zölibat getrommelt und gepfiffen, dass es nur so ein Art hat. Wenn von der katholischen Kirche die Rede ist, gilt immer: Nichts außer dem „Míssbrauch“ scheint die Leute so zu beschäftigen wie die Ehelosigkeit der Priester. Wie schwachsinnig muss man also sein, um von einem „Tabuthema“ zu sprechen?

Dienstag, 25. September 2018

Notiz zut Zeit (205)

Dass Brett Kavanaugh ein Widerling ist, sei zugegeben. Er sollte politisch bekämpft werden. Jetzt irgendwelchen Schweinkram aus den 80ern auszukramen, ist lächerlich. Hat er halt mal die Hosen runtergelassen. Das soll etwas mit seiner Eignung zum Richteramt zu tun haben? Puritanischer Schwachsinn.

Notiz zur Zeit (204)

Ach, die Mutti wieder. Sagt nicht, sie habe (im Fall des vom Verfassungsschutzpräsidenten zum Staatssekretär beförderten Herrn Maaßen) was falsch gemacht. Sondern sagt, sie habe nicht bedacht, dass die Leute das, was sie gemacht hat, „falsch“ (nämlich richtig) verstehen könnten. Das tut ihr leid und dafür entschuldigt sie sich.

Sonntag, 23. September 2018

Glosse LXVII

Immer wenn in der „Tagesschau“ behauptet wird, Frau Nahles habe auf etwas gedrungen, dann dringt es mich sehr, einen empörten Leserbrief zu schreiben.

Wahlrecht für alle, unabhängig von der Staatsbürgerschaft?

Man kann doch dem Staatsbürger nicht das Letzte nehmen, was ihn bei der Stange und damit aufrecht hält: Sein Wahlrecht. Der Glaube, dass seine Stimme zählt, und eigentlich nur seine, jedenfalls nicht die von irgendwelchem landfremden Gesindel, das von den Grundwerten gar keine Ahnung hat, der Glaube also an sein demokratisches Privileg, durch das er, wenn auch erst in der Mehrheit, bestimmt, wo's lang geht, dieser Glaube an die Beeinflussbarkeit der Politik durch Wahlen ist das letzte Brett vorm Kopf, das den Staatsbürger vom Abgrund der Anarchie trennt. Dass Politik im Wesentlichen nicht von der Zusammensetzung des Parlaments bestimmt wird, sondern diese von jener und ziemlich egal ist, weil Politik de facto im täglichen Verhalten von jedem zu jedem besteht und die bestehenden Verhältnisse Tiefendynamiken haben, die nicht von Reden und Majoritätsbeschlüssen entschieden werden, sondern durch Ressentiment und Kapital, dass die Realität also eine andere ist als die der Balkendiagramme, das kann, darf und will der Staatsbürger (im gegenständlichen Fall: die Kartoffel) sich nicht ein- und niemandem (also bestimmt keinem, wie sag ich's bloß, Nichtnachtschattengewächs) zugestehen. Kurzum, wenn jeder wählen darf, ist das Wählen nichts wert. Dann könnte man ja gleich demokratisch, gerecht, kooperativ miteinander umgehen. Wer will das schon?

Freitag, 21. September 2018

Der Antipostmodernismus ist der Alu-Hut der gebildeten Stände. (Einschließlich der halbgebildeten und eingebildeten.)

Lektüreerfahrung

Da liest man ein Buch, findet manches interessant, manches weniger, und nach ein paar Dutzend Seiten stellt man unvermutet fest, dass der Autor schwachsinnig ist. Ich meine nicht: anderer Meinung als ich. Sondern: einem regelrechten Wahn verfallen. Und zwar ohne die geringste Möglichkeit, von diesem durch Argumentation befreit zu werden, weil alle Immunisierungsstrategien voll ausgebildet sind. Da kann man das Buch nur bedauernd zur Seite legen. Schade.

Unterwegs (4)

Angesichts der Menschenmassen aus China (offensichtlich staatstreu und wohlhabend genug, um sich Europa leisten zu können), die Wien verstopfen, frage ich mich: Ist das noch Tourismus oder schon Besatzung?

* * *

Liebe teutonische Rentner, die Ihr millionenfach durch Wien latscht: Ich weiß, man hat Euch gesagt: Keine Socken zu Sandalen. Hört nicht darauf! Eure Zehennägel sind (wie übrigens auch Euer Rückenhaar: No muscleshirts for old men!) ein Anblick, den keiner möchte.

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Hat man je bedacht, dass die Überalterung der Gesellschaft uns Schwule am härtesten trifft? Immerhin haben wir einen Jugendwahn, dessen Objekte der Begierde immer mehr zu Oasen in einer Wüste des allgemeinen Greisentums werden.

* * *

Wäre da nicht ab und zu ein hübscher junger Mann aus Afrika oder der Levante, man möchte angesichts der mitteleuropäischen und asiatischen Phänotypen, die der Tourismus nach Wien pumpt, am menschlichen Genom verzweifeln. (Und damit kann Broniowski endgültig als ageist und Rassist abgeschrieben werden.)

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Und noch was Misogynes: Ich bin selbst adipös, liebe Damen, und weiß darum, was Sie seltsamerweise strikt ignorieren: Fett wird nicht unsichtbar, wenn man die Kleidung zwei Nummern zu klein wählt. Ganz im Gegenteil.

Donnerstag, 20. September 2018

Museumsbesuch mit Leuten von heute

Ich frage mich, was die Leute, die in Museen und Ausstellungen dauern irgendwas abphotographieren oder abfilmen müssen, mit dem ganzen Material später eigentlich machen (außer es in sozialen Netzwerken zu posten). Schauen die sich wirklich Jahre später noch mal an, was sie damals nicht sahen, weil sie ein Gerät davor hielten?

Mittwoch, 19. September 2018

Ist der Ausdruck „nachwachsende Rohheit“ schon urheberrechtlich geschützt? Sonst möchte ich ihn für mich reklamieren und der Allgemeinheit schenken. Sie braucht ihn dringend.

Mutti aktuell

Frau Merkel ist seit 13 Jahren Regierungschefin. Merkwürdigerweise entdecken manche anscheinend erst jetzt, dass sie nie irgendein Problem gelöst, sondern alles immer nur ausgesessen und weggewurstelt hat. Gewiss, aber ich dachte, genau dafür wurde sie gewählt?

Mittwoch, 12. September 2018

Urheberrecht

Wenn ein Tischler ein Tisch tischlert und verkauft, wird er dafür bezahlt. So weit, so gut. Die merkwürdige Vorstellung von Urheberrecht (von „Kreativen“ an ihren „Werken“) läuft darauf hinaus, dass der Tischler jedes Mal wieder bezahlt wird, wenn sich jemand an den Tisch setzt oder etwas darauf ablegt … Schlimmer noch, der Tischler wurde nicht bezahlt, sondern hat den Tisch auf die Straße gestellt und hätte nun gern, dass jeder, der an dem Tisch vorüberkommt, dafür bezahlt …

Freitag, 7. September 2018

Bundeshorst

Man darf dem armen Mann keine Vorwürfe machen. Geisteskrankheit ist auch eine Krankheit. Und man wird ja nicht einem Kranken sein Kranksein vorhalten wollen, oder? Dass aber Horst Seehofer geisteskrank ist, ist auch für den psychiatrischen Laien offensichtlich. Niemand, der geistig halbwegs gesund ist, würde sich öffentlich so benehmen und äußern, wie er es tut. Vorwürfe sind also nur an die zu richten, die ihn jahrelang gewählt haben, ihn zum Ministerpräsidenten, CSU-Vorsitzenden, Bundesinnen- und Heimatminister gemacht haben, ihn in Bierzelten und Talkshowstudios auftreten ließen. Wer einem kranken Menschen so übel mitspielt, indem er seinen Irrsinn zur „Politik“ erklärt, gehört, ob nun Wähler oder Komplize, entweder selbst in die Klapse — oder aber in den Knast.

Notiz zur Zeit (203)

Meine Güte, nun lasst Herrn Maaßen doch etwas Zeit. Er und sein Verfassungsschutz werden schon noch herausfinden, dass in Chemnitz „Ausländer“ unbescholtene Inländer gehetzt haben.

Donnerstag, 6. September 2018

Mittwoch, 5. September 2018

Frau Wagenknecht will Bewegung, weil sonst Deutschland in zehn, fünfzehn Jahren nicht wiederzuerkennen sei. Nun ja, sagen wir mal so: Für sich genommen spricht nichts dagegen, dass Deutschland eines Tages unkenntlich wäre.

Dienstag, 4. September 2018

Notiz zur Zeit (203)

Seenotrettung als Unterstützung von Schleppern? Ösilands Innenminister Kickl (FPÖ) ist ein widerlicher Zyniker. Das Geschäftsmodell der Schleuser wäre morgen schon Geschichte, wenn Europa heute beschlösse, legale Fluchtwege zuzulassen.

Montag, 3. September 2018

Konzert gegen Rechts

Wir sind mehr“ ist ein richtig gutes Motto. Gut wären auch „Wir sind mehr das Volk als ihr“ und „Wir sind deutscher“.

Nazis terrorisieren Chemnitz, aber das Problem ist natürlich Feine Sahne Fischfilet. CDU-Logik.

Notiz zur Zeit (202)

Ich halte das für sehr kritisch.“ Da muss ich Frau Kramp-Karrenbauer einmal Recht geben. Allerdings ist kritisch gut, unkritisch doof.