Freitag, 31. Dezember 2021

Coronalügner und Beschwörungspraktiker

Es wurde von Anfang an gelogen. Es wurde nicht einfach die Unwahrheit gesagt, weil man es nicht besser wusste, sondern man wusste es besser oder hätte es zumindest besser wissen können ― denn andere konnten das auch ―, aber man entschied sich für die Lüge. Man übertrieb. Ganz bewusst. Man wollte erschrecken und durch Drohung Gefügigkeit herbeiführen. Ist das eine Politik, die Bürgerinnen und Bürger, die sich für mündig halten, von der von ihnen demokratisch bestellten Regierung erwarten? Will man „zum eigenen Besten“ (wenn es denn darum überhaupt geht) angelogen werden?
Die Lügen waren von Anfang an als solche erkennbar, wenn man sich nicht absichtlich dumm stellte. Warum wurde von Beginn an nicht sauber zwischen positiv PCR-Getesteten und wirklich Infizierten unterschieden? Warum wurden die „Infizierten“ als Kranke ausgegeben? Warum wurde die ebenso neuartige wie unsinnige Kategorie der „asymptomatisch Kranken“ widerspruchslos akzeptiert? Warum wurde nicht mehr Augenmerk auf die unterschiedlichen Krankheitsverläufe (von kaum merklich bis schwer) gelegt? Warum wurde mehr über die wenigen schlimmen Fälle als über vielen, vielen leichte Fälle berichtet? Warum wurden bei schweren Verläufen Vorerkrankungen, Lebensweisen und Umweltbedingungen nicht beachtet? Warum wurden die genauen Zahlen der wegen Covid-19 (und nicht bloß mit einem positiven PCR-Test) Hospitalisierten und der auf Intensivstationen Behandelten nicht differenziert erhoben (ICU, High Care, Low Care)? Warum warum war es nicht möglich und erwünscht, die tatsächliche Zahl betreibbarer Intensivbetten, ihre tatsächliche Auslastung und den tatsächlichen Anteil der an Covid-19 Erkrankten an der Auslastung festzustellen? Warum gab es fast kein und wenn, dann nur ein marginales und nahezu unterdrücktes Interesse an den tatsächlichen Todesursachen der „Coronatoten“? Warum ließ und lässt man sich die schwammige Bezeichnung des „an und mit“ oder „im Zusammenhang mit“ gefallen? Warum wurde immer mit einem Kollaps des Gesundheitssystems gedroht, ohne dessen Zustand und die Ursache für diesen zu untersuchen? Warum wurde Übersterblichkeit behauptet, obwohl diese bei näherem Hinsehen kaum nennenswert war, nicht existierte oder sogar eine Untersterblichkeit vorlag? Warum wurden immer nur absolute Zahlen genannt oder falsche Relationen?
Der Zusammenbruch jeglicher Seriosität „der Medien“ war für mich spätestens mit den berüchtigten „Bildern von Bergamo“ gegeben: Lastwägen voller Särge, die aus der Stadt hinausgeschafft wurden, um anderswo verbrannt zu werden. Und weit und breit in der ach so vielfältigen Medienlandschaft, der die Frage stellte, warum überhaupt so viele Leichen verbrannt werden sollten. Niemand, der fragte, warum das Krematorium von Bergamo dafür nicht ausreichte. Niemand, außer mir, der recherchiert hätte, dass dieses in postmodernem Stil erbaute, also hübsche, allerdings winzige Krematorium in einem Land, in dem bis 1970 nur Atheisten sich verbrennen ließen und es bis heute nur vergleichsweise wenige Kremierungen gibt, im Höchstfall zwölf Leichen am Tag verbrennen kann, also mit sämtlichen willkürlich zu „Coronatoten“ gemachten und der Zwangskremierung unterworfenen Toten des Provinzkrankenhauses heillos überfordert sein musste. Man wollte mit den „Bildern von Bergamo“ erschrecken, dazu mussten sie besagen, was sie nicht besagen: also lügen.
Bis zum heutigen Tag wird immer noch Unwahrheit fabriziert: Statt die Zahl der positiv Getesteten um die mutmaßliche Fehlerquote des jeweiligen Verfahren zu bereinigen und die in Relation zur Zahl der Testungen zu setzen ― was immer noch ein Ansteigen zeigen könnte, oder fürchtet man das Gegenteil? ―, wird eine fiktive Zahl von „Infizierten“ behauptet und diese in Relation zu einer Bevölkerungsmenge (und dann zu einem Zeitraum) gesetzt. Dieser „Inzidenzwert“ ist völlig unsinnig. ― Man überlege selbst: Zehn Positive auf 10.000 Einwohner sind natürlich weniger als zehn Positive auf 1.000 Einwohner. Wenn aber von den 10.000 Einwohnern eintausend getestet wurden, aber von den 1.000 alle, dann ist der Anteil der Positiven völlig gleich. Ohne Relation zur Zahl der Testungen und einer Unterscheidung der Verfahren sind solche fiktiven Werte, von denen derzeit alles abzuhängen scheint (obwohl man zwischendurch anderes behauptet), völlig wertlose Werte.
Das passt aber zur Sinnlosigkeit der zur Bekämpfung der Pandemie ergriffenen Maßnahmen. Weder die Maskenpflicht noch die Schließung von Geschäften, Schulen, Universitäten, Kindergärten, Sportstätten, gastronomischen Betrieben usw. usf. hatten ― das haben Studien nachgewiesen ― ein anderen Effekt als erheblichen wirtschaftlichen Schaden und erhebliche Beeinträchtigungen der körperlichen und seelischen Gesundheit. Epidemiologisch wirksam sind sie nicht, dass kann jeder selbst an den verfügbaren Zahlen und Graphiken überprüfen. Trotzdem wird eisern an solchen „Maßnahmen“ festgehalten und ihre Verschärfung und Lockerung ist, völlig jenseits jedes Realitätsbezuges, ein Dauerthema von Politik und medialer Berichterstattung. Man hat die Bevölkerung dermaßen hysterisiert, dass große Teile davon selbst nach Einschränkungen gieren, weil sie glauben wollen, dadurch könne das Virus „besiegt“ werden.
Doch immer, wenn nach Lockdowns und anderen Unsinnigkeit wieder vorsichtig durchgeatmet werden könnte, kommt passenderweise eine Mutation auf, noch gefährlicher als das ohnehin schon so schrecklich gefährliche bisherige Virus. Die Realität interessiert nicht: Wie gefährlich SARS-Cov-2 wirklich war und ist, in der Wuhan-, der Delta- oder jetzt der Omikron-Variante ließe sich anhand von leicht zu erhebenden Daten leicht feststellen. Da man jedoch bei den Zahlen der Erkrankungen und Todesfälle lügt, kann man das eben nicht. Offensichtlich deshalb, weil dann herauskäme, dass die Gegenstimmen von Anfang an Recht hatten: Die ganze Pandemie ist nicht schlimmer als eine starke Grippewelle.
Aber Gegenmeinungen zum hegemonialen Narrativ wurden von Anfang an diskreditiert, marginalisiert und unterdrückt. Internationale wissenschaftliche Studien, deren Ergebnisse eine völlige Kehrtwende in der Politik einleiten müssten, werden ignoriert. Demokratischer Protest der Bürgerinnen und Bürger wird systematisch abgewertet, diffamiert und behindert. Es gilt, was die Regierung sagt, alles andere ist Esoterik und blanker Faschismus,
Warum glauben so viele diesen Unsinn? Selbst wenn sie die Behauptungen der Herrschenden, ihrer Medien und „Experten“ zur Gefährlichkeit von „Corona“ im Wesentlichen für wahr hielten, müssten sie doch stutzig werden, dass keine Gegenmeinungen zugelassen werden. So hat Wissenschaft noch nie funktioniert. So hat demokratische Politik noch nie funktioniert. Wie kann man bei gesundem Menschenverstand annehmen, dieselben unfähigen und korrupten, lächerlichen und dummen Lemuren, die jahrein, jahraus Steigbügelhalter des Kapitals waren, seien über Nacht zu sachkundigen und weitsichtigen Menschenfreunden mutiert?
Wo sind die kritischen Stimmen hingekommen, die sonst jedes Herrschaftswissen zu kritisieren wussten, die so aufmerksam waren gegenüber Repression und gesteuerten Diskursen? Warum spielen Begriffe wie Biopolitik und Kontrollgesellschaft keine Rolle mehr? Wann wenn nicht in den letzten beiden Jahren, hätten Intellektuelle Gegelenheit gehabt, ihre Kenntnisse wirksam ins Volks zu tragen, aufzuklären, zu sensibilisieren, Kritikfähigkeit zu stärken, in Frage zu stellen, Gegendiskurse ein- und anzuleiten? Stattdessen: nichts. Das große Verstummen. (Mit Giorgio Agamben als einer der wenigen Ausnahmen.)
Es ist aber nicht so, dass die, die von Beruf und Neigung her zum Widerspruch oder zumindest zur Kritik berufen gewesen wären, zum Verstummen gebracht worden wären, vielmehr verstummten sie entweder von sich aus oder stimmten freiwillig in den Chor der Jasager mit ein. Einwiderwärtiges Schauspiel.
Immer wieder erklärt man die Bereitwilligkeit zur Coronagläubigkeit in Theorie und Praxis damit, dass die Leute eben Angst hätten. Nur klärt das gar nichts. Warum um Himmelswillen lassen die Leute sich denn dermaßen einschüchtern? Was meinen sie, zu verlieren zu haben? Warum glauben sie so wahnsinnig gern denen, die von Bedrohungen reden, und verachten die, die Entwarnung geben? Die Leute lassen sich vermutlich deshalb derartig Angst machen, weil sie wissen, dass sie selbst ihre Leben falsch leben. Und weil sie Angst haben, wollen sie jemandem vertrauen und versprechen brav zu sein und alle Vorschriften zu befolgen, wenn nur ihre jämmerlichen Leben gerettet werden. Grundrechte? Selbstbestimmung? Es finden sich unzählige Expertinnen und Experten, die einem klipp und klar begründen können, warum das alles nichts mehr gilt, warum blinder Gehorsam jetzt Solidarität heißt und jeder eine Drecksau ist, der nicht mitmacht.
Das zentrale Rettungsversprechen heißt: Impfung. Man kann verstehen, dass so gedacht wird. Virale Erkrankungen werden am besten mit vorsorgenden Impfungen verhinder. Unverständlich aber ist, warum es in Bezug auf „Corona“ da keine Zweifel gibt. Soll man wirklich während einer Pandemie impfen? (Und damit womöglich indirekt die Ausbreitung gefährlicherer Varianten fördern?) Kann es sein, dass in so kurzer Zeit gute Impfstoffe entwickelt wurden? Ist es wirklich Vertrauen erweckend, dass Erprobungs- und Zulassungsverfahren verkürzt wurden? Sind gewisse Impfstoffe nicht in Wahrheit gentechnische Manipulationen am menschlichen Körper?
Die Impfung ist sicher und wirksam, lautet die Doktrin. Wer etwas anderes behaupte, lüge und töte damit Menschen. Ist das eine gute Grundlage für einen vernünftigen Diskurs über ein medizinisches Thema?
Warum werden die Nebenwirkungen dermaßen ignoriert? Warum häufen sich Meldungen von Impfschäden bis hin zu Todesfällen, ohne dass darüber breit und nüchtern berichtet wird? Warum werden bestimmte Effekte wegdefiniert? Weil das die Impfbereitschaft gefährdete?
Warum werden die, die sich von der Impfung eine Rückkehr zur vermeintlichen Normalität versprechen, nicht stutzig, wenn erst eine Impfung, dann eine zweite, schließlich eine dritte und demnächst wohl die vierte als unbedingt nötig verkündet werden? Mit der unverhohlenen Begründung: die „Schutzwirkung“ lasse eben nach. Bei welcher anderen Impfung gibt es das, dass der Schutz so rasant nachlässt und dauernd neu geimpft werden muss? Und wie wirksam ist der Schutz überhaupt, wenn doch ― weil man es nicht mehr leugnen kann ― eingestanden wird, dass auch Geimpfte sich anstecken, erkranken und sterben können? Man hat zwar von einer „Pandemie der Ungeimpften“ geschwatzt, aber die Zahlen sprechen eine andere Sprache.
Weiters: Wenn Impfungen schützen, warum müssen dann auch Geimpfte Masken tragen, Abstand halten und sind diversen anderen Einschränkungen unterworfen. Und warum um alles in der Welt werden Ungeimpfte als gefährlich betrachtet, wo doch die Geimpften angeblich geschützt sind? Der ganze Irrsinn staatlicher Regelungswut zeigt sich dort, wo möglicherweise infektiöse Geimpfte zugelassen sind, aber negativ PCR-getestete Ungeimpfte draußen bleiben müssen.
Es geht also offensichtlich nicht um Gesundheitsschutz, sondern darum, den Willen der Regierungen und der von ihnen mit Milliarden uns Abermilliarden überhäuften Pharmakonzerne durchzusetzen. Und das stört niemanden? Und die die es stört, sind plötzlich alle rechte Spinner?
Von Anfang an wurde gelogen. Das Virus ist weder neuartig noch sonderlich gefährlich. Nur wenige erkranken daran, noch viel weniger schwer, nur wenig sterben, fast nur solche, die hochbetagt und krank sind. Nicht die Gesamtbevölkerung ist bedroht, sondern nur bestimmte Risikogruppen (deren Schutz eklatant vernachlässigt wird). Die nicht-pharmazeutischen Maßnahmen sind zur Pandemiebekämpfung nutzlos, in wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Hinsicht schädlich. Es profitieren nur gewisse Konzerne. Die „Impfungen“ mögen vorübergehend einen gewissen Schutz bieten, der aber rasch nachlässt und keinerlei Sicherheit bietet, von den zwar vermutlich eher seltenen, aber eben doch vorkommenden unerwünschten Impffolgen ganz abgesehen. Besser als jedes Impfprogramm ist natürliche Immunisierung durch Infektion bei mildem Krankheitsverlauf.
Es wird aber eben nicht nur gelogen, es wird auch eingeschworen darauf, die Lügen unbedingt zu glauben und danach zu handeln. Auf keinen Fall darf nachgedacht und gezweifelt werden. Dafür existiert Experten und Multiplikatoren, die rundum die Uhr die Hysterisierung und Panikmache mit nerviger Fröhlichkeit und technokratischem Optimismus zu verbinden wissen. Alles wird gut, wenn ihr macht, was euch gesagt wird. Wenn ihr wider den Stachel löckt, werden wir alle sterben.
Dass ohnehin alle Menschen früher oder später sterben werden und die eigentliche Frage sein sollte, wie sie leben wollen, wo doch das Bravsein und Mitmachen keineswegs Glück und Freiheit oder auch nur „Normalität“ garantiert, sondern ganz offensichtlich nur die profitieren, die Gehorsam und Konformismus einfordern und zudem über die Mittel verfügen, von ihnen herbeigeführte Situationen auszunutzen ― mit anderen Worten: Ethik und Gesellschaftskritik kommen dabei völlig aus dem Blick. Angst ist ein schlechter Ratgeber. Dummheit sowieso. Und Niedertracht ist der schlechteste.

Dienstag, 28. Dezember 2021

Balken und Splitter (48)

Auf alle Kanälen wurde mir heute mitgeteilt: In Österreich korreliert die Impfquote dem Bildungsgrad. Je höher dieser, desto höher jene. Was will man damit sagen? Dass die, die sich in Schule und Studium bereitfanden, um ihrer „Abschlüsse“ willen alles zu schlucken und wiederzukäuen, was man ihnen vorsetzte, auch jeden Blödsinn unkritisch hinnehmen, den die Regierung ihnen auftischt? Dass, wer sich in Bildungsinstitutionen systemkonform verhielt und alle Formalien erfüllte, um mit läppischen Zertifikaten und Titeln dekoriert zu werden, auch im richtigen Leben ein gehorsamer Konformist ist? Nein, vermutlich nicht. Man will wohl bloß eintrichtern: Wer sich nicht impfen lässt, ist irgendwie deppert.

Balken und Splitter (47)

„Alle ernstzunehmenden Wissenschaftler weltweit raten zu einer Impfung gegen Covid-19.“ Ein Reklamespruch, der gewiss immer dann wahr ist, wenn nur die Wissenschaftler als ernstzunehmend gelten dürfen, die zu einer Impfung raten.
Was ich noch nie verstanden habe: Warum ist für die Leute eine „starke Frau“ immer etwas Bewundernswertes, aber ein „starker Mann“ immer etwas Bedrohliches?

Freitag, 24. Dezember 2021

Ein besinnliches Fest

Sie wünschen einander wieder und wieder ein besinnliches Weihnachtsfest. Ich verstehe nicht, was genau sie damit meinen. Wer soll sich denn bitteschön worauf besinnen? Die Menschen sind es doch gar nicht gewohnt, in sich zu gehen und über etwas ernsthaft nachzudenken. Zwischen all der Hektik und Sentimentalität und Zerstreuung kommen sie für gewöhnlich gar nicht dazu; und sollen es wohl auch nicht. Dabei wäre es vielleicht ganz gut, sie kämen endlich zur Besinnung. Ich könnte mir nämlich gut vorstellen, besönnen sie sich, dächten sie also ehrlich und vorurteilsfrei über sich, ihr Leben und die Gesellschaft, in der sie leben nach, sie zündeten ihre Weihnachtsbäume an, holten Mistgabeln und Dreschflegeln hervor, stürzten die Regierungen, prügelten die Journaille aus dem Land und riefen die Anarchie aus. Die Paläste der Banken würden requiriert, um Obdachlosigkeit abzuschaffen. Pharma- und Waffenindustrie würden dem Erdboden gleichgemacht. Ohne Militär und Polizei und Bürokratie würde jeder versuchen, den anderen das Leben nicht schwerer, sondern leichter zu machen. Kein Raubbau mehr an der Natur und keine Ausbeutung mehr, sondern ein solidarisches, ökologisch durchdachtes Wirtschaften! Jeder trüge nach seinen Wünschen zum Gemeinsamen bei und litte keinen vermeidbaren Mangel. Lüge, Diebstahl, Mord und Totschlag fielen niemandem auch nur im Traum ein. Jeder hätte zugang zu Bildung und Mitbestimmung. Keiner wäre unfreiwillig einsam und unglücklich. Wenn man mal darüber nachdächte: So müsste es sein.

Mittwoch, 22. Dezember 2021

Balken und Splitter (46)

Ach ja, die Omikron-Variante! Manche meinen ja, sie sei vielleicht der Ausweg aus der Pandemie: sehr ansteckend, darum bald sehr verbreitet, aber vergleichsweise harmlos, was Krankheitsverläufe betrifft. Wenn sich möglichst viele mit dieser Virus-Mutante ansteckten, gäbe es womöglich bald Herdenimmunität und das ganze Theater wäre vorbei. Also ist klar, dass die Hohen Obrigkeiten alles daran setzen, die Ausbreitung von Omikron zu verhindern. Das werden sie nicht schaffen, weil all ihre fanatisch betriebenen Maßnahmen erwiesenermaßen zur Pandemiebekämpfung nutzlos sind. Aber vielleicht gelingt es ihnen, die Ausbreitung zu verlangsamen, bis eine neue Variante dominant wird, die besser taugt, das Spiel weiterzuspielen. Bis dahin muss Omikron zur Chiffre grässlicher Gefährdung herhalten, obwohl die Zahlen das nicht hergeben. Doch wen schert die Realität, wenn er an der Macht ist?

Sonntag, 19. Dezember 2021

Ein Ungeimpfter weniger

X. hat sich impfen lassen. Das hat er mir jetzt nach einigem Zögern gestanden. Er habe kapituliert und sei zu Kreuze gekrochen. Aber nur praktisch-persönlich. Was das Politische betreffe, so sei er durchaus immer noch höchst skeptisch, gar ausgesprochen kritisch. Nach wie vor halte er die Maßnahmen gegen die Pandemie für überzogen, die Bedrohung durch das Virus für übertrieben, die Impfstoffe für bedenklich und eine Impflicht für unangemessen und verfassungswidrig. Er sei also sozusagen immer noch ein „Impfgegner“, nur jetzt eben ein geimpfter.
Nun, das ist seine Sache. Ich mache ihm da keinen Vorwurf. Den Menschen Kohärenz von Überzeugung und Handeln abverlangen zu wollen, will ich mir schon lange abgewöhnen, es bringt ja doch nichts. Es gibt immer gute Gründe für alles.
X. hat zuletzt einiges durchgemacht. Besonders schmerzlich und belastend war in diesem Jahr die unschöne Trennung von seiner Lebensgefährtin nach über dreißig Jahren (sie hatte sich einen Jüngeren gesucht). Dann die letzten Monate der Berufstätigkeit unterm Coronaregime mir täglicher Testung und an Mobbing grenzenden firmeninternen Zusatzregeln. Und schließlich pünktlich zum Antritt des Ruhestandes sder „Lockdown“ für die Ungeimpften ― gefolgt von einem allgemeinen „Lockdown“: Nicht nur keine Geschäfte (außer für Lebensmittel, Klopapier, Medikamente und dergleichen), sondern auch kein Kaffeehaus, kein Museum, keine Bibliothek, kein Theater, kein Kino. X. hat das hart getroffen, einerseits wegen der erschreckend leeren Wohnung nach dem Auszug der Freundin, anderseits weil er gern viel Zeit mit seiner kleinen Enkelin verbringt (er hat einen Sohn aus einer früheren Beziehung), mit der er als Ungeimpfter vieles nicht mehr unternehmen kann. Kein Zoo, kein Schwimmbad, kein Kasperltheater, keine Sporthalle, kein Kindermuseum, keine Leihbücherei usw. usf. Damit konnte X. sich nicht abfinden, aber ändern konnte er auch nichts. Außer eben, sich impfen zu lassen.
X. war eigentlich vehement gegen das Impfen. Aus ähnlichen Gründen wie ich: Erstens, weil gelogen und betrogen wird, was die Gefährlichkeit des Erregers und der von ihm bewirkten Krankheit betrifft; sie Statistiken geben, korrekt interpretiert, immer noch nicht mehr als eine starke Grippe her. Zweitens, weil die Impfungen gentechnische Experimente sind, die sicher nicht für alle gut ausgehen und womöglich unübersehbare Folgen haben, etwa auch als Präzedenzfälle für künftige Forderungen nach Eingriffen in die körperliche Unversehrtheit. Und drittens, weil der Staat einem Gesundheit nicht vorschreiben oder eine nutzlose Körperverletzung nicht anordnen darf.
X. war empört darüber, in welchen Machtrausch des Verordnens und Entmündigens sich unfähige und zum Teil korrupte Politiker hineingesteigert haben, ungehindert von freiwillig gleichgeschalteten Medien. X. interessierte sich für alles, was dazu Gegenmeinungen vertrat, las und hörte viel, ging sogar zu Demos und hoffte auf Spuren von Liberalität bei politischen Kräften, die ihm zuvor eher verdächtig erschienen waren. Aber zuversichtlich war er nicht. Er sei nie ein grundsätzlicher Systemgegner gewesen, hatte er zu mir gesagt, kein Anarchist wie ich, er habe immer an die Reformierbarkeit des Systems geglaubt, an kleine Schritte der Verbesserung. Als Arbeiterkind habe er ja selbst erlebt, wie ihm Reformen des Bildungswesens und der sozialen Absicherung erlaubt hätten, ein freieres, selbstbestimmteres Leben als seine Eltern, Großeltern und Urgroßeltern zu führen und beruflich Karriere zu machen. Jetzt aber, das war noch das Letzte gewesen, was ich von ihm vor seinem Impfgeständnis gehört hatte, sei er völlig desillusioniert, bitter enttäuscht von jeder Partei, die er einmal gewählt hatte oder zu wählen sich überhaupt vorstellen konnte. Die Übergriffigkeit des Staates erinnere ihn an die schlimmsten Zeiten der Geschichte, nicht weil man deren Niveau schon erreicht habe, sondern weil dieselbe erschreckende Widerstandslosigkeit der Massen und der Institutionen herrsche und sich die Möglichkeit von noch Schlimmerem abzeichne. X. war enttäuscht und verbittert und pessimistisch. Ich wusste nicht, was ich ihm sagen sollte, außer dass es mir ähnlich geht und nur die Wut über die irrsinnige Dummheit und lächerliche Bösartigkeit der Herrschenden und ihrer Untertanen mich meine Heiterkeit bewahren lässt und meinen Widerspruchsgeist anstachelt.
Jetzt also ist X. geimpft. Wieder einer weniger, der noch mit mir durchhält. Schade. Er hat wohl einfach die Nerven weggeschmissen. Und sich entschieden. Seine Einsichten und Einschätzungen nicht verraten, aber faktisch erst einmal hintangestellt. Die kleinen und großen Zumutungen fürs Erste gegen eine gewisse Bequemlichkeit eingetauscht. X. würde wohl die Formulierung zurückweisen, als Geimpfter habe er nun gewisse Privilegien, weil er gewiss darauf bestände, dass es sich schlicht um Grundrechte handelt. Die Ungeimpften verwehrt werden. Was soll’s. X. wollte einfach, so verstehe ich es, seine Normalität zurückhaben. Viele wollen das. Und wer könnte ihnen diesen Wunsch verdenken! Ich fürchte nur, die Normalität war so normal schon vorher nicht und wird auch künftig nicht mehr so selbstverständlich sein, wie mancher vielleicht hofft.
Wer sich impfen lässt, das darf ich ja vielleicht doch noch kritisch anmerken, macht sich zum Komplizen; das verschafft gewiss ein paar kleine Vorteile (die das Leben deutlich erleichtern). Dass aber die Ganovenehre der Gangsterbosse wirklich eine Garantie dafür ist, dass sie einem am Ende nicht doch das Fell über die Ohren ziehen, wage ich zu bezweifeln.

Aufgeschnappt (bei André Gide)

Ich habe mich immer dann geirrt, wenn ich meinte, ihr hättet vielleicht Recht.

Freitag, 17. Dezember 2021

Balken und Splitter (45)

Scholz. Baerbock. Und jetzt Merz. Der deutsche Selbsthass nimmt Formen an, die nach Entmündigung schreien. Zumal eindeutig Fremd- und Eigengefährdung vorliegt.

Guck mal, wer wo sitzt

Unter den vielen weltbewegenden Ereignissen dieser Tag ragt die gesetzliche Regelung der Sitzordnung im Deutschen Bundestag als besonders zukunftsweisend heraus. Wer im Parlament wo sitzt, gehört ja zu den drängendsten Problemen des Landes. Leider ist das Ergebnis nicht für alle befriedigend. Das liegt am Verfahren; statt par l’ordre de mufti die Mandatare je nach Fraktionszugehörigkeit auf die Plätze zu verweisen, die ihnen nach Meinung der Regierungsmehrheit zustehen, wäre ein sportlich-spielerischer Ansatz sicher demokratischer. Warum also nicht zum Beispiel eine großzügige Variante der beliebten Reise nach Jerusalem veranstalten, mit ebenso vielen Stühlen wie Abgeordneten (736)? Alle stellen sich am Rand auf, das Licht geht aus, jede und jeder darf sich einen Platz suchen und ihn besetzen, bis das Licht wieder angeht. Die so ermittelte Verteilung gilt dann für den Rest der Legislaturperiode. Gehbehinderte belegen ihren Platz einfach mit einem Handtuch. Bei dem Spiel im Dunkeln könnten, um es noch konstruktiver zu gestalten, Hieb- und Stichwaffen erlaubt sein, aber keine Schusswaffen, wegen der Gefahr, die Besuchergalerie zu treffen. So oder so ist das Ergebnis gerecht, weil jeder es in Eigenverantwortung zu etwas bringen muss, nicht durch Vorgabe von oben sein Plätzchen erhält. Die Sitzverteilung auszulosen (mit nachträglicher Tauschmöglichkeit) wäre die vegane Warmduschervariante.

Donnerstag, 16. Dezember 2021

Nicht gezogener Schluss

Obersatz: „Wissenschaftler fordern schnelles Handeln von der Politik.“ („Spiegel“)
Untersatz: „Daten aus Dänemark zeigen, wie rasant sich Omikron ausbreiten kann. Experten zufolge lässt sich diese Entwicklung auch in Deutschland nicht mehr verhindern. Man könne nur 'hoffen und beten', dass Omikron milder verläuft.“ (ders.)
Schlusssatz: Wissenschaftler fordern von der Politik Hoffen und Beten. (Verf.)
Kommentar: Bemerken es die Damen und Herren Schreiberlinge bei ihrem täglichen Geschäft der Hysterisierung und Panikmache wirklich nicht, wenn ihre Botschaften (im selben Artikel!) nicht zusammenpassen oder aber zusammen nur einen Schlss erlauben, der gewiss nicht beabsichtigt ist? Oder ist es ihnen schon völlig wurscht, geht es ihnen und ihren Auftraggebern nur noch um Stimmungsmache durch Signalwörter: Wissenschaftler, Experten, Forderung, Maßnahmen, Omikron usw. usf.? Uiuiui, soll der Leser sich wohl denken, alles sehr unheimlich, hoffentlich beschützt mich jemand. Jetzt bloß nicht zu viel nachdenken, ob das alles gleichzeitig stimmen kann. Brav sein. Boostern lassen.

Balken und Splitter (44)

„Sich impfen [zu] lassen ist […] für Katholiken verantwortbar und aus meiner Sicht als Arzt und Theologe sogar verpflichtend, denn man schützt damit nicht nur die eigene Gesundheit, wozu man verpflichtet ist, sondern auch die Gesundheit anderer, wozu man als Christ ebenso verpflichtet ist.“ (Manfred Lütz)
Ich bin gewiss alles andere als ein Arzt und bestimmt auch theologisch viel ungebildeter als Prof. Lütz, aber ich bin mir völlig sicher, wenn es eine christliche Gesundheitspflicht gäbe, hätte ich schon einmal davon gehört. Habe ich aber nicht. „Du sollst deine Gesundheit schützen“, soweit ich sehe steht das weder in der Bibel noch in irgendeinem mir bekannten kirchlichen Lehrdokument. Mir will sogar scheinen, dass die Kirche bis 2020 geradezu das Gegenteil lehrte ― „Wer an seinem Leben hängt, verliert es; wer aber sein Leben in dieser Welt gering achtet, wird es bewahren bis ins ewige Leben“ (Joh 12,25) ― und dass viele Heilige der Alten Kirche, des sogenannten Mittelalters und sogar der Neuzeit ihre Selbstkasteiungen so weit trieben, dass ihre Gesundheit Schaden nahm; davon mag man halten, was man will, als Minderung oder gar Verhinderung ihrer Heiligkeit wurde derlei nie gesehen. Im Gegenteil, dass zum Beispiel manche ihrer Gesundheit nicht achteten und auch ansteckende Kranke betreuten, bis sie selbst der Krankheit erlagen, wurde gerühmt, nicht getadelt.
Ich wüsste also nicht, woraus man eine Pflicht, die eigene Gesundheit zu schützen, gar um jeden Preis, ableiten könnte. Dass man anderen Menschen keinen Schaden zufügen soll, mag man hingegen als Teil der Nächstenliebe sehen. Ein Pflicht, einer hypothetischen Gefährdung durch eine unsichere und offensichtlich wenig wirksame „Impfung“ zu begegnen lässt sich daraus allerdings gewiss nicht ableiten. es ist bekannt, dass Geimpfte nicht nur selbst erkranken und sterben können, sondern auch andere infizieren. Ob die Chance auf eine vorübergehende Verringerung der Infektiosität die Inkaufnahme des Risikos von Impfnebenwirkungen rechtfertigt, bleibt fraglich. Eine Impfpflicht aber lässt sich aus der Sachlage garantiert nicht herbeitheologisieren; was der bekanntermaßen theologisch unterbelichtete Papst zum Thema so daherbrabbelt, spielt ohnehin keine Rolle. Vielmehr gilt immer noch: „Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen.“ (Apg 5,29)

Freitag, 10. Dezember 2021

Unter die Menschenfresser gefallen

Die Regierung hat sich mit ihren Experten gründlich beraten und jetzt entschieden, dass das derzeitige unabweisbare, drängende und für alle äußerst bedrohliche Problem einzig und allein durch den Verzehr von Menschenfleisch gelöst werden kann. Darum werde dieser ab sofort nicht nur nicht mehr als Straftat behandelt, sondern im Gegenteil als nützlich und hilfreich empfohlen, ja sogar dringend angeraten. Die Menschen müssten für einander dasein in Zeiten der Not. Wenn der Verzehr von Menschenfleisch in absehbarer Zeit nicht ordentlich zunehme, müsse sogar eine Pflicht angedacht werden, deren Verletzung dann ihrerseits als erhebliche Straftat zu ahnden sei.
Einige sagen nun: Ich bin zwar bisher nicht für die Menschenfresserei gewesen, aber bitte, wenn es sein muss, und das muss es wohl, dann mache ich selbstverständlich dabei mit. Es scheint ja vernünftige Gründe für sie zu geben, das Gesetz schreibt sie vor und alle anderen tun es auch. Es wäre somit Unsinn, dagegen zu sein.
Andere sagen: Ich gerne bereit, ich wollte nämlich immer schon wissen, wie Menschenfleisch eigentlich schmeckt. Wenn es jetzt also erlaubt ist und sogar erwünscht, dann immer nur her damit!
Viele sagen: Mir ist das egal, ich bin bisher weder dafür gewesen noch dagegen, jetzt ist es ja aber wohl verpflichtend, also wird es damit schon seine Richtigkeit haben. Nützt es nichts, so schadet es doch auch nichts. Ich weiß es jedenfalls nicht besser als die Befürworter, und die Gegner sind mir verdächtig. Außerdem ist es nun einmal beschlossene Sache. Es hat also gar keinen Sinn, sich dagegen aufzulehnen.
Einige sagen: Ich vermute, dass mir Menschenfleisch nicht schmeckt. Vielleicht probiere ich später ein kleines Stück, aber vorläufig möchte ich das nicht. Das soll freilich andere in keiner Weise davon abhalten, Menschenfleisch zu verzehren, wenn sie das unbedingt möchten.
Einige wenige, aber doch gar nicht so wenige sagen: Das kommt überhaupt nicht in Frage. Es ist völlig falsch. Erstens nützt es nichts und zweitens schadet es. Ich lasse so etwas mit mir nicht machen, ich will weder gefressen werden noch meine Mitmenschen fressen. Das ist unmoralisch und stürzt uns alle ins Unglück. Wir müssen uns dagegen wehren!
So unterschiedlich also gehen die Menschen derzeit mit dem Regierungsbeschluss um. Am Ende aber werden alle satt sein oder verspeist.

Mittwoch, 8. Dezember 2021

Unbefleckte Empfängnis

Versuch eines Beitrags zur religiösen Bildung: Am 8. Dezember feiern Christen das Hochfest der ohne den Makel der Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria, volkstümlich Mariä Empfängnis genannt. Das Festgeheimnis, die Unbefleckte Empfängnis, ist etwas, mit dem der moderne Mensch nichts mehr anfangen zu können glaubt. Viele, die den Ausdruck hören ― und verwenden! ―, missverstehen ihn, sie denken, es gehe dabei darum, dass Jesus angeblich nicht auf dem üblichen Wege gezeugt wurde, also nicht durch Geschlechtsverkehr von Mann und Frau. Darum handelt es sich aber keineswegs. Nicht, dass die Mutter Jesu vor und nach der Geburt Jungfrau war, ist mit „unbefleckter Empfängnis“ gemeint, sondern dass Maria, als sie (und zwar durchaus auf dem herkömmlichen Wege) von ihrem Vater Joachim gezeugt und ihrer Mutter Anna empfangen wurde, also vom ersten Augenblick ihres Daseins an, von der die Menschen erniedrigenden und beschädigenden Erbsünde bewahrt blieb und zwar im Hinblick auf die Verdienste dessen, den sie gebären wird, des Heilands und Erlösers der Menschen. Nun müsste man freilich verstehen, was Erbsünde heißt: Ein nicht ganz einfaches theologisches Konzept, dass sich vielleicht so erklären lässt, dass Sünde, also das Tun von Falschem und das Unterlassen von Richtigem, Folgen hat, nicht nur individuell für den, der die Sünde begeht, sondern kollektiv für alle, die in einer unweigerlichen Gemeinschaft mit dem Sünder leben. Man kann das veranschaulichen mit der Vorstellung von einem, der gewaltige Schulden macht und sie seinen Kindern und Enkeln und Urenkeln vererbt, die diese Schulden trotz aller Bemühungen nicht von sich aus zurückzahlen können, sondern sogar auf Grund ihrer belasteten Lage noch weitere Schulden anhäufen; und immer so fort. Aus der mit dem Sündenfall, der Auflehnung Evas und Adams gegen Gottes Gebot, beginnenden Kette des Immer-weiter-Sündigens wurde Maria also von Gott herausgenommen. Nach dem Zeugnis der Kirche war sie heilig und ohne Sünde. Sie gebar dann den, der durch seinen Tod und seine Auferstehung die Macht der Sünde brach, die Menschen befreite und loskaufte. Von alters her konnten sich Christen einfach nicht vorstellen, dass eine sündige Frau den Sohn Gottes geboren haben sollte, also verdichtete sich im Lauf der Zeit die Überzeugung von der Bewahrung der jungfräulichen Mutter vor dem Makel der Erbsünde hin zu dem verbindlichen Lehrsatz (Dogma), den Papst Pius IX. 1854 verkündete, der aber eben schon viele Jahrhunderte zuvor, zugegebenermaßen nicht ohne Einwände, gelehrt und liturgisch gefeiert worden war. Der Festtag liegt selbstverständlich genau neun Monate vor dem noch älteren Fest Mariä Geburt.

Aus dem Wörterbuch der Unmenschen

Dieses ständige Heidschi-Bumbeidschi mit den Ungeimpften geht mir auf den Sack. Die Ungeimpften fahren allen anderen ungefragt mit dem Arsch ins Gesicht. Sie bemühen plötzlich alle nur denkbaren Rechte und Freiheiten. Aber der Mensch hat auch Pflichten.

Viel wichtiger ist es aber, hier von uns allen gegen diese Coronaidioten, ImpfgegnerInnen und Verharmloser aufzutreten. Und da sind genug hier und auch in unseren LSBTI-Kreisen! Postet bitte lieber etwas gegen dieses rechte Gesindel, den Coronademos und die auftretende Gewalt gegen Polizisten, Ärzte, PflegerInnen und und … sonst fällt uns das einmal allen auf den Kopf. Und ja, ich poste genug gegen diesen Abschaum …

Nein, ich habe für diese ungeimpften Personen, die in ihrer Verschwörerwelt leben, absolut k e i n Verständnis.

Nach rund zwei Jahren, unzähligen Toten, unzähligen Personen, die an Long oder Post Covid leiden, [fehlender logisch-grammatischer Anschluss] allen systemrelevanten Berufen, die dieses Land am Laufen gehalten haben und vor allem die Gesundheitsberufe, die am Limit arbeiten, noch von Angst zu reden? Angst vor der Infektion haben diese Personen nicht?

Man braucht sich nur die Bilder der Demos anschauen, da sieht man, was für Verrückte da mitgehen. Dummer, verantwortungsloser Bodensatz der Gesellschaft. Da gibt’s nichts zu beschönigen.

Ich reagiere mittlerweile auf alle Personen die sich nicht impfen lassen nur mehr mit einem Wort: Sautrotteln.

Die Impfung ist sicher und basta. 
 
Es handelt sich hierbei um willkürlich ausgewählte Fundstücke aus einem sozialen Netzwerk. Die Äußerungen stammen von verschiedenen Personen, wurden rearrangiert, gekürzt und mit den Regeln von Rechtschreibung und Zeichensetzung versöhnt.

Man kann derartige Hasstiraden nicht mit „Angst“ erklären. Mag sein, dass Leute, die solches (und noch Schlimmeres) von sich geben, sich tatsächlich vor einer Infektion fürchten und unverständlicherweise glauben, dass die, die sich nicht wie sie den Impfungenunterzogen haben, für ihre Gesundheit eine Bedrohung darstellen. (Dass das Unsinn ist, ist offensichtlich: Wie soll ein Ungeimpfter bloß durch sein Ungeimpftsein einen Geimpften bedrohen, der doch angeblich so gut geschützt ist? Aber Angst ist eben irrational.) Es geht meiner Meinung nach jedoch noch um etwas anderes, ganz Entscheidendes. Hier reden Menschen, denen es nach lage der Dinge endlich erlaubt wird, alle zivilisatorischen Hemmungen fallen und ihren Affekten freien Lauf zu lassen. Endlich dürfen sie rundheraus hassen! Endlich gibt es in ihrer Mitte einen Sündenbock, dem man alles auferlegen kann, was Böses in einem selbst steckt, und dem man alles Schlechte wünschen darf, Schlechteres zumal, als einem selbst gerade widerfährt. Die Obrigkeit erlaubt’s. Moralische Hemmnisse bei einer derartig menschenverachtenden, wahrheitswidrigen, realitätsverzerrenden Rede gibt es nicht, weil man die Moralbegriffe einfach umdreht: Gut ist, was mir gefällt, schlecht ist, was mich und mein Handeln in Frage stellt. Ich selbst, sagt sich der Geimpfte, habe alles gemacht, was man mir befohlen hat, und trotzdem erlebe ich fortgesetzt Einschränkungen und immer wieder Drohungen mit noch gefährlicheren Ereignissen. Statt daraus nun den Schluss zu ziehen, dass Regierung, Expertengesindel und Medienmeute und nicht zuletzt die Pharmaunternehmen gelogen und betrogen haben, weil Gehorsam und Unterwerfung offensichtlich nicht zu Freiheit und garantierter Gesundheit geführt haben, wendet der hassbereite Geimpfte sich gegen die, die, aus welchen Gründen auch immer (aller Gründe müssen gleichermaßen falsch sein!), nicht mitmachen wollen, die Spielverderber, Abweichler, Skeptiker, Kritiker. Ein simpler psychologischer Mechanismus: Wer etwas falsch gemacht hat, kann den, der ihm vorausgesagt hat, dass es sich als falsch erweisen wird, am allerwenigsten leiden. Die Scham über die eigene Dummheit und Unterwürfigkeit wird zur Wut gegen die, die sich nicht zu schämen brauchen. Man kann sich in diese Wut, diesen Hass so hineinsteigern, dass das eigene Verhalten dabei gar nicht mehr vorkommt (schon gar nicht als mögliches Fehlverhalten) und auch der Betrug durch die Mächtigen keine Rolle mehr spielt, sondern nur und ausschließlich die, die eigentlich an gar nicht schuld sind, zu den einzig Schuldigen gemacht werden. Ich lasse mir meine Freiheit nehmen? Schuld sind die, die sich ihre Freiheit nicht nehmen lassen wollen. Ich lasse meine körperliche Unversehrtheit beschädigen? Schuld sind die, die das für unnötig und womöglich gefährlich erklären. Ich lasse mir von jedem dahergelaufenen Schwätzer und korrupten „Experten“ einen vom Pferd erzählen? Schuld sind die, die rationalen Diskurs und wissenschaftliche Belege fordern. Egal, wie es mit der pandämonischen Pandemie weitergeht: das Gift, das hier in den Gesellschaftskörper eingebracht wird, wird sich darin lange halten und lange unheilvoll wirken. Long hatred.

„Zeugen Coronas“

Was genau wollen all die Menschen, die Fotos ihrer Impfpässe mit dem Eintrag über die dritte Impfung machen und dann in sozialen Medien zur Schau stellen, eigentlich damit mitteilen? „Ich bin brav gewesen, jetzt muss mich Vater Staat ganz doll lieb haben?“ Oder: „Ich bin keiner von diesen bösen Menschen, die aufmucken, die nicht jeden Blödsinn glauben, die nicht alles mit sich machen lassen?“

Montag, 6. Dezember 2021

Neue Sprichwort-Variante

 Unter den Verblendeten ist der Irre Gesundheitsminister.

Balken und Splitter (43)

Nach Angaben des Robert-Koch-Institutes sind in der BRD bislang vier Fälle der Omikron-Variante von SARS-CoV-2 durch Genom-Sequenzierung bestätigt worden. Alle vier betroffenen Personen sind Geimpfte.

Kleine Klarstellung zum „Recht auf Gesundheit“

Grundrechte sind Abwehrrechte gegenüber dem Staat. Briefgeheimnis: Der Staat darf meine Post nicht lesen. Versammlungsfreiheit: Der Staat darf friedliche Zusammenkünfte nicht verbieten. Meinungsfreiheit: Der Staat darf keine Zensur ausüben. Usw. Usf. Selbst wenn es also so etwas wie ein Recht auf Gesundheit gäbe ― was fraglich ist; es gibt allerdings ein Recht auf körperliche Unversehrtheit! ―, würde es bedeuten: Der Staat darf meine Gesundheit nicht beeinträchtigen oder auch nur gefährden. Gerade aus dem „Recht auf Gesundheit“ lässt sich also kein berechtigter Zwang zur unerwünschten Körperverletzung ableiten. Der Staat darf weder zu Krankheit noch zu Gesundheit zwingen. Die Nötigung, an einem gentechnischen Experiment teilzunehmen, dessen Nutzen gering, dessen Schäden beachtlich und dessen Profite gigantisch sind, ist unstatthaft. Eine „Impfpflicht“ widerspricht somit nicht erst einem angeblich fälschlich verabsolutierten Recht auf Selbstbestimmung, sondern durchaus schon gerade dem, womit sie völlig widersinnigerweise begründet wird: dem Recht auf Gesundheit.

Toxische „Solidarität“ (eine Dokumentation)

Eine postet in einem sozialen Netzwerk: Vorhin habe ich einen zunehmend aggressiven Impfgegner „entfreundet“. Ich verstehe, dass Menschen Gründe haben, sich nicht impfen lassen zu wollen. Ich finde ihr (Nicht-)Handeln unsolidarisch aber es bleiben meine Mitmenschen, denen ich mit Respekt begegne, so hoffe ich jedenfalls. Was ich nicht verstehen kann ist die Aggression einiger Impfgegner*innen gegenüber Menschen wie mir, also Geimpften. In ihren Augen bin ich eine unmündige, gutgläubige und manipulierte verlorene Seele, die sich freiwillig dem Diktat der Herrschenden unterwirft. Warum, bitte, muss dann noch nach mir getreten werden? Um mich aufzuwecken? Ernsthaft? Mir tut das einfach nur weh.
Ich reagiere: Wenn das eine ernst gemeinte Frage ist, könnte ich versuchen, sie zu beantworten. (Wenn es doch nur rhetorisch gefragt war, nicht weiterlesen!) Ich kann nicht für andere sprechen, schon gar nicht für alle oder den „Entfreundeten“. Ich kann nur sagen, was mir auffällt und ich mir dazu denke. 
Ja, es stimmt, Du verhältst Dich unmündig, gutgläubig und verhetzt und unterwirfst Dich dem Diktat der Herrschenden. Das tun leider viele. Deine Einschätzung ist irrational und geht an den Fakten vorbei: Weder ist die allgemeine Bedrohung groß, noch helfen die Maßnahmen. Du erwartest Dir von Deiner Unterwerfung Schutz für Dich und andere, obwohl offensichtlich ist, dass die geforderte Körperverletzung keines der Versprechen hält, die mit ihr verknüpft wurden: Infektion, Infektiosität, Erkrankung, Tod: zu alldem kann es trotzdem kommen und kommt es ja auch. Du nennst die, die Deine Einschätzung der Gefahrenlage nicht teilen, die die bekannten und die noch unbekannten Folgen der Gentherapie scheuen oder einfach dem Staat das Recht absprechen, Grundrechte in solchem Umfang und dermaßen sinnlos außer Kraft zu setzen und ein Terrorregime zu entfalten, „unsolidarisch“. Man könnte umgekehrt die konformistischen, ängstlich-gehorsamen, irrational hoffnungsfrohen Bürgerinnen und Bürger als Komplizen der Zerstörung des Gemeinwesens und seiner demokratischen und rechtsstaatlichen Grundlagen betrachten. Was Ihr da tut, vergiftet die Gesellschaft für lange Zeit und bereitet den Boden für die Akzeptanz von noch mehr Überwachung und Eingriffe durch Staat und parastaatliche Konzerne. 
Die Freudigkeit, mit der Du und andere ihre Geimpftsein verkünden und ihre Impfpässe wie rettende Ariernachweise schwenken, ist peinlich. Ich habe noch nie erlebt, dass jemand stolz auf eine medizinische Behandlung ist, es geht also wohl gar nicht um Gesundheit, sondern um den Versuch, auf der richtigen Seite der Geschichte, der Seite der Macht zu stehen. 
Du hast hier letztens einen grotesken Bericht weitergeleitet, der die letzte Wiener Großdemo gegen das Coronaregime als Versammlung von Rechtsextremisten und Gewalttätern hingestellt hat. Eine solche Verzerrung der Realität ― ich war selbst nicht dort, aber Freunde von mir, die alles andere "rechts“ oder aggressiv sind und deren Berichten ich vertraue ― ist in all ihrer Absurdität leider typisch. Gegnerschaft zu den bestehenden Verhältnissen soll diskreditiert werden, extrem diskreditiert. „Mit wem demonstriert ihr da?“, wird oft gefragt. Ja, es gibt Spinner und auch rechte Spinner unter den Coronaungläubigen. Aber sie sind weder die einzigen noch sind es viele, unter den fast 100.00 Teilnehmerinnen und Teilnehmern besagter Demo etwa waren sie eine fast verschwindende, nur von Polizei und Medien übertrieben beachtete Minderheit (und übrigens, wer weiß wie viele V-Leute darunter sind). Der falsche Eindruck, der immer wieder erweckt werden soll, ist wohl eher Folge des Totalversagens der politischen Linken, und dabei besonders schmerzlich der Linksintellektuellen, als inhaltlich begründet. 
Und vor allem könnte man die Gegenfrage stellen: Mit wem marschiert denn Ihr da? Mit Merkel, Spahn, Lauterbach? (Ich nenne deutsche Namen, könnte auch österreichische nennen oder französische heraussuchen.) Mit korrupten Widerlingen, die vor 2020 bei jedem zurechnungsfähigen und anständigen Menschen als politische Zumutungen gegolten haben? Das sind jetzt die faktenbasiert entscheidenden Mächtigen, denen ihr vertraut? Dafür verratet Ihr alles, was Ihr vorher gewusst zu haben den Eindruck machtet? Jetzt tut Ihr so, als hättet Ihr noch nie etwas von Biopolitik und der Kontrollgesellschaft gehört? Jetzt gilt Euch Agamben plötzlich ein verwirrter Dummschwätzer? Jetzt folgt Ihr lieber Precht und dem Heer korrupter, fanatisch ignoranter Journalisten und in eine irrealen Parallelwelt agierenden „Faktenchecker“? 
Ihr habt Euch verändert, Ihr irrt Euch und habt Euch verrannt. (Ich zu Beispiel sage heute nicht anderes als 2019 und davor: Der Staat ist böse. Woher kommt hingegen bei vielen Deiner Gesinnungsgenossen dieser aggressive linke Etatismus? Einfach aus dem immer schon latent autoritären Denken? „Wir impfen Euch alle!“ Wenn das nicht faschistisch ist …) Eure falschen Auffassungen und verdrehten Darstellungen beherrschen den öffentlichen Diskurs, abweichende Kritik wird marginalisiert, zensiert, kriminalisiert. Aber das genügt Euch nicht. Ihr fordert totale „Solidarität“, also dass alle so verblendet, unterwürfig und destruktiv sind wie ihr. Und wenn nicht, dann setzt es eben Ausgrenzung, Demütigung, Entmündigung, Zwang. Unter der begeisterten Zustimmung der „Mehrheit“ soll es darum durch den Staat zur Impfpflicht kommen. Unnötige, potenziel schädliche Körperverletzung oder man wird zum Delinquenten (in Österreich heißt das: horrende Geldstrafen oder Haft). 
Und nach all dem wunderst Du Dich, dass auch bei den sanftmütigsten Skeptikern und friedlichsten Gegnern irgendwann die Geduld mit Euch unbelehrbaren Kaputtmacherinnen und Kaputtmachern erschöpft ist? Dass in die Enge getriebene, beschimpfte, schikanierte Menschen, die dasselbe Recht auf Selbstbestimmung haben wie Du und die mit der allgemeinen doch auch Deine Freiheit wollen ― während Du Unfreiheit forderst, aus der irgendwann auf mysteriöse Weise Freiheit und Normalität hervorgehen sollen ―, irgendwann aggressiv reagieren? Nicht wer die Machtansprüche des Staates und die aberwitzige Beutelschneiderei der Pharmaindustrie zurückweist, handelt unsolidarisch, sondern wer mitmacht. Du bist unsolidarisch. Ich nehme nicht an, dass meine hier jetzt rasch hingeschriebenen Bemerkungen Dich aufwecken werden. Aber Du hattest gefragt. 
Werde ich jetzt auch entfreundet?
Sie antwortet: Ich bin unsolidarisch, weil ich mich impfen lasse? Ernsthaft? Spinnst Du, Stefan? Willst Du mich verletzen? Ich finde nicht Dich unsolidarisch, sondern Dein (Nicht-)Handeln. Verletzt Dich das?
Darauf ich: Nach meiner nun wirklich möglichst ausführlichen Erklärung, warum Du unsolidarisch bist, wenn Du andere, die sich nicht wie Du impfen lassen, für unsolidarisch erklärst, drehst Du es so, als hätte ich Deine Privatsache, ob Du Dich piercen, das rechte Bein amputieren oder eben impfen lässt, unsolidarisch genannt? Nein, das verletzt mich nicht, das ist zu dumm, um mich verletzten zu können. Es entäuscht mich, das schon, und es ärgert mich, das ist wahr.
Nochmals: Unsolidarisch ist Dein U m g a n g mit Deiner Impfwilligkeit und Deine Abwertung aller, die es anders sehen. Den Unterschied verstehst Du doch? Oder willst Du ihn nicht verstehen? Warum nicht?
Mein „(Nicht-)Handeln“ besteht übrigens nicht zuletzt darin, dass ich mich, wiewohl gesund, derzeit zweimal die Woche testen lasse, um arbeiten zu dürfen. Ungefährlicher für die Allgemeinheit als ein nachweislich Nichtinfizierter wie ich kann man ja wohl nicht sein. Unterdessen dürfen (außerhalb des „Lockdowns“) Geimpfte, obwohl möglicherweise infektiös, vieles tun, was mir als nichtinfektösem Ungeimpften bei Strafe verboten ist. Wer ist hier also solidarisch und wer sind die konformistischen Solidaritätszerstörer?
Sie wiederum: Du willst nicht verstehen, dass ich Dir fast alles, worauf Du antwortest, nicht vorwerfe. Ich habe mich aus Solidarität impfen lassen. Weil ich damit andere und mich schützen kann. Das glaubst Du offensichtlich nicht, dass Du andere und Dich mit der Impfung schützen kannst. Selbst wenn mir die Impfung schadet, wie Du vielleicht annimmst, möchte ich nicht anders als in meinen Augen solidarisch handeln. Verstehst Du das?
Wenn Du es vorziehst, Dich selbst ständig freiwillig zu testen, dann ist das ein Handeln, das ich ebenfalls solidarisch finde. Aber ich denke, dass Du das nur tust, weil Du dazu gezwungen bist? Ich hoffe immer noch, dass Du Dir den Covid-19 nicht einfängst. Auch wenn die Gefahr größer denn je ist, solange Du Dich nicht vollständig abschottest. Du sollst ein möglichst freies und glückliches Leben führen. Wie wir alle!

Ich antworte: Du lebst in einer Scheinwelt. Du könntest auch sagen: Ich esse Bananen, weil das gegen Schnupfen schützt. Dann könnte man über solchen Unsinn den Kopf schütteln. Aber nicht, wenn die Regierung zusammen mit der Bananen-Mafia den Verzehr von Bananen fordert und sogar alle zum Bananenessen zwingen will. Ab dem Punkt ist Deine Privatsache, unsinnigerweise Bananen gegen Schnupfen zu essen, keine Privatsache mehr und wird politisch. Dafür hältst Du es ja auch: Du sagst, Bananen zu essen sei solidarisch, weil es gegen die große Schnupfenwelle helfe. Da nun aber die sachlichen Voraussetzungen nicht stimmen (es gibt keine gefährliche Schnupfenwelle und Bananen schützen nicht vor Schnupfen bzw. haben im Übermaß gegessen sogar Nachteile), bleibt von Deiner vermeintlich solidarischen Handlungsweise nichts übrig als Hysterie und Konformismus. Und ein Unbehagen gegenüber allen, die sich weigern Bananen zu essen, weil sie w i s s e n, dass das unnötig bis schädlich ist.
Wie sollen „wir alle“ ein freies und glückliches Leben führen, wenn so viele es hinnehmen, von Politik, Medien, Wissenschaft systematisch belogen zu werden? Wenn so viele es akzeptieren, dass absurde und schädliche Maßnahmen zu ihrem Besten sind? Wenn so viele bereit sind, ihre Unterwerfung unter das Narrativ durch Einwilligung in eine bestenfalls bedenkliche Körperverletzung zu vollziehen? 
Selbst wenn Du gegen alle Fakten an die Gefährlichkeit des Virus und die Sinnhaftigkeit der Gegenmittel glaubst: Du wirst doch nicht erwarten, dass durch braves Befolgen der Vorgaben der Obrigkeit diese dann irgendwann ihr Instrumentarium der Gängelung, Überwachung und Steuerung zurücknimmt? Dass, wenn jetzt keine gesellschaftliche Gegenwehr stattfindet, „nach Corona“ nicht neue Gründe für Entmündigung und Eingriffe in körperliche Unversehrtheit gefunden werden. Wenn Du mit frei und glücklich ein System wie in China meinst, nun ja. Wenn die Worte aber noch ihre frühere Bedeutung haben, dann lass Dich meinetwegen impfen, aber tu nicht so, als tätest Du es nicht aus Konformismus und Submissivität. Durch Unfreiheit („impfen lassen müssen“ in jeglicher Form) kommt keine Freiheit.
Irgendwann danach löschte sie mich als „Freund“ und blockierte mich.

Sonntag, 5. Dezember 2021

Maranatha (2)

Fürchtet euch, lautet die Botschaft der Mächtigen dieser Welt. Fürchtet euch davor, das, was ihr habt, zu verlieren und nicht zu bekommen, was ihr euch wünscht. Fürchtet euch vor Unbequemlichkeiten und Leiden. Fürchtet euch vor euch selbst und eurem Unvermögen, euren heimlichen Lastern und euren öffentlichen Untugenden. Fürchtet euch vor einander. Fürchtet euch vor eurer eigenen Gier und der Gier der anderen, vor eurer eigenen Rücksichtslosigkeit und der der anderen, vor eurer Dummheit und der der anderen. Fürchtet euch, nicht dazuzugehören. Fürchtet euch, nicht normal zu sein. Und vor allem fürchtet euch vor dem Tod.
Die Botschaft des Evangeliums lautet hingegen. Fürchtet euch nicht. Sterben werdet ihr, so oder so, aber es kommt darauf an, wie ihr lebt. Kehrt um, tut Gottes Willen, liebt euren Nächsten wie euch selbst ― und der Tod kann euch nichts anhaben, sondern ihr werdet das ewige Leben haben und Gott schauen.
Die Angst ist das wichtigste Mittel der Mächtigen dieser Welt. Dadurch herrschen sie. So erpressen sie Gehorsam, so lügen sie ihn herbei, schmeichelnd und drohend: Wenn ihr nicht tut, was man euch sagt, werdet ihr allein gegen alle stehen, ihr werdet Schmerzen haben, ihr werdet sterben. Wenn ihr aber fügsam seid, erlauben wir euch Normalität (wobei wir bestimmen, was normal ist).
Furchtlosigkeit oder vielmehr die Überwindung von Furcht ist ein Zeichen der Heiligkeit. Wer auf der Seite Gottes steht, dem kann nichts geschehen. Alles Böse, das die Welt ihm antun kann, ist nichts im Vergleich zu der Herrlichkeit, die ihm durch ein Leben in Wahrheit und Gerechtigkeit zukommt.
Und die, die sich zur Angst haben verführen lassen? „Werft den nichtsnutzigen Diener hinaus in die äußerste Finsternis! Dort wird er heulen und mit den Zähnen knirschen.“ (Mt 25,30)

Freitag, 3. Dezember 2021

Dies ater

Eine kleine Niederlage für die Menschheit, eine große Niederlage für mich. Seit heute besitze auch ich ein smartphone. Ich habe kapituliert. Vierzehn Jahre habe ich nicht mitgemacht. Und es wäre sicher auch noch länger gegangen. Aber es fing an, lästig zu werden. Nicht meinetwegen, ich brauche das Ding nach wie vor nicht. Aber wegen der anderen. Weil an verschiedenen Stellen vorausgesetzt wird, dass man angepasst ist, und es umständlich ist, das zu umgehen. Erste Ausfälle (Kreditkartengebrauch im Internet) fanden statt. Weitere kündigen sich an. Wie gesagt: Ich hätte mich noch weiter wehren können. Aber derzeit verbraucht die Verteidigung gegen andere Zumutungen (wie die mit dem Großen Zeh im Namen) schon so viel Kraft. Angesichts Aussicht, nächstes Jahr womöglich eine Freiheitsstrafe antreten zu müssen, weil ich der staatlichen Verpflichtung zur Einwilligung zur Körperverletzung nicht nachzukommen gedenke (und sicher kein Geld dafür ausgebe), kann ich mich nur über eine begrenzte Zahl weiterer
Also her mit dem Gerät. Wenigstens soll es fair und nachhaltig produziert sein, recyclebar und und unnötigen Schnickschnack. Das habe ich bekommen. Ich werde mich darein finden. Ich werde nicht damit verwachsen wie so viele andere. Weiterhin werde ich gegebenenfalls behaupten: Ich habe kein „Handy“. Was dann heißen soll: Ich habe keines dabei. Ich habe es nicht in Gebrauch. Jedenfalls nicht so, Sie sich das vorstellen.
Trotzdem empfinde ich den Kauf und Besitz als Niederlage. Man hat mir etwas mit unsanftem Druck nahegelegt. Aber letztlich war ich es, der aufgegeben hat. Wieder einer weniger, der sagen kann: Ich mache da nicht mit. Dass ich das als etwas Bedauerlich erlebe, wird fast allen unverständlich sein. Auch das finde ich schlimm.
Wie ich immer sage: Es sind nicht die Geräte, die uns ihren Gebrauch aufzwingen, es sind die anderen Menschen (und damit die gesellschaftlichen Verhältnisse), deren Gebrauch der Dinge uns zu einem bestimmten Verhalten zu nötigen versucht. Die Menschheit informiert, kommuniziert, spielt und trällert sich in die kollektive Verbblödung, deren technologischer Rahmen nicht zufällig mit denen der Überwachung und Steuerung zusammenfällt. So ein smartphone ist ein wesentlicher Bestandteil der Maschinerie.
Aber nun ist es eben so. Ich gebe mich ― in dieser einen Sache! ― geschlagen. Vae victis!

„Die Ungeimpften sind unser Unglück“

Das Münchner Museum Brandhorst postet: „Impfen schützt / auch die Kultur.“
Eine Frau kommentiert: „Unbedingt! Rettet die Museen! Denke aber den ‘Ungeimpften’ ist die Kunst egal!“
Ich kommentiere das meinerseits: „Sind Sie wirklich so dumm oder bloß ein Roboter? Ernst gemeinte Frage. Unter all den verrückten Beschimpfungen und haltlosen Verleumdungen, die so zu hören und zu lesen sind, ist Ihre hetzerische Behauptung noch mal eine Klasse für sich. Primitiver kann's eigentlich nicht werden. (Es sei denn, Sie erklären Ungeimpfte zu Echsenmenschen.)“
Museum Brandhorst schreibt an mich: „Wir bitten Sie, von beleidigenden Aussagen abzusehen und sachlich zu bleiben. Ihr Museum Brandhorst-Team“
Ich antworte: „Ich bin vollkommen sachlich geblieben. Wer wie Frau S. dümmliche Hetze gegen Ungeimpfte betreibt (denen „ist Kunst egal“), muss sich auf Reaktionen gefasst machen, die entweder ihre Intelligenz oder ihre moralische Kompetenz in Frage stellen. Warum übrigens fordern Sie die Haterin und Hetzerin S. nicht auf, sachlich zu bleiben und von beleidigenden Aussagen abzusehen? Finden Sie es denn in Ordnung, dass Menschen wg. ihrer Impfstatus zu rhetorischem Freiwild erklärt werden? Dann empfehle ich Ihnen, einmal die paar Schritte zum NS-Dokumentationszentrum zu gehen (zu Fuß 10 Minuten) und sich zu informieren, wozu menschenverachtendes Gerede (über die Juden / die Kommunisten / die Erbkranken, analog: die Ungeimpften / die Migranten / die Muslime usw. usf.) führt.“  
Eine weitere Frau fragt: „ Sie vergleichen jetzt aber nicht Ungeimpfte mit Juden?“
Darauf ich: „Ich vergleiche menschenfeindliche Hetze wie die von Frau S. mit der menschenfeindlichen Hetze der Nazis, durchaus. Finden Sie absurde Äußerungen wie ‘Ungeimpften ist Kunst egal’ etwa hinnehmbar? Ist solcher Hass harmlos?“

Mittwoch, 1. Dezember 2021

Weibliche Logik

Sie zitiert: Une discussion est impossible avec quelqu'un qui prétend ne pas chercher la vérité, mais déjà la posséder. (Rolland) *
Ich kommentiere: Est-ce vrai? Impossible à dire car il faut continuer à chercher. **
Sie antwortet: Une discussion est impossible avec quelqu'un qui prétend ne pas chercher la vérité, mais déjà la posséder.
Darauf ich: Das sagtest Du schon, aber ist dieser Satz von Rolland denn auch wahr?
Sie wiederum: Hab ich schon verstanden. Aber eine Diskussion mit dir darüber ist nicht möglich.
Ich: Wieso nicht? Weil Du auf Deiner Wahrheit beharrst, dass man Wahrheit nicht besitzen darf? Scheint so.
Sie: Bin krank. Kann nicht streiten.
Danach postete sie Bilder von Vanillekipferln …
So kann man es auch machen. Sich dem Gespräch entziehen, weil man angeblich krank ist. Frauen machen das ja gern. Vorher große Worte schwingen (auch schon mal die eines Mannes), aber dann nicht den Mumm haben, dafür einzustehen.
Sätze wie der von Rolland klingen gut, wenn man im Vernunftgebrauch unsicher ist und das eigene Unvermögen, zwischen wahr und unwahr zu unterscheiden ― wie vorläufig, wie irrtumsanfällig, wie korrigierbar auch immer ―, hinter dem Nebel des „Suchens“ verstecken möchte. Sie klingen hohl, wenn schon die Form des Aussagesatzes („Es ist so“) mit ihrem notwendigen Wahrheitsanspruch der Aussage widerspricht. Rolland sagt ja nicht: Vielleicht … es könnte sein … man könnte meinen … Sondern er behauptet etwas. Ist diese Behauptung nun wahr oder nicht? Wenn sie es ist, dann „besitzt“ Rolland ja wohl diese Wahrheit (unprätentiös formuliert: Er hält etwas für wahr); dann aber kann man mir Rolland nicht diskutieren … Oder die Behauptung ist falsch, dann kann man mit jemandem, der etwas für wahr hält, ja doch diskutieren. Was für ein Durcheinander! Wie soll da überhaupt noch sinnvolles Miteinandereden möglich sein, wenn alles, was jemand sagt, auch unwahr sein kann, nämlich in dem Sinne unwahr: Nicht als wahr angenommen, sondern nur Ausdruck einer offenen Suche nach irgendetwas Wahrem, das aber nie gefunden werden darf (weil es ja dann „besessen“ würde).
Aber selbstverständlich kann man vor allem mit Leuten wie mir, die logische Widersprüche monieren, weil ihre Rede auf Wahrhaftigkeit abzielt, unmöglich diskutieren. Das ist dann wohl weibliche Logik. Ins Praktische übersetzt heißt das: Mit dir will ich nicht reden, weil du mir widersprechen könntest, und darum suche ich mir eine passende Ausrede. Wie emanzipiert!

* Eine Diskussion mit jemanden, der vorgibt, die Wahrheit nicht zu suchen, sondern zu besitzen, ist unmöglich.
** Ist das wahr? Unmöglich zu sagen, weil man weitersuchen muss.

Dienstag, 30. November 2021

Alles nur eine Frage der Sichtweise

„Vielleicht sollten wir die Maskenpflicht einfach uminterpretieren ― schließlich sollen doch die Augen der Spiegel der Seele sein … die immerhin können wir noch zeigen und sehen.“
Aber ja doch! Deuten wir die Unterwerfung einfach um in einen alternativen Lebensstil. Richten wir uns ein im Gehorsam und machen wir es uns bequem in der Beschneidung unserer Rechte. Es hat doch alles auch sein Gutes. Weniger ist mehr. Man muss sich nur ein bisschen den Gegebenheiten anpassen und ins Unvermeidliche fügen, dann geht das schon. Warum haben die Leute damals im Stern nicht einfach ein modisches Accessoir sehen wollen? Gelb ist doch eine so fröhliche Farbe.
Ich halte mich nicht an einen bestimmten Kleidungsstil. Ich bin einfach nur angezogen.

Balken und Splitter (42)

Nein, selbstverständlich war die deutsche „Bundesnotbremse“ nicht „rechtens“, egal, was die Karlsruher Karnevalsgesellschaft urteilt. Der Eingriff in Grundrechte ― durch Ausgangssperren, Schulschließungen, Kontaktverbote ― diente nachweislich nicht dem „Lebens- und Gesundheitsschutz sowie der Aufrechterhaltung des Gesundheitssystems“. Selbst wenn man naiverweise annähme, dass das die Absicht war, sie Sachlage war anders. Zu keinem Zeitpunkt stand das Gesundheitssystem kurz vor der Überlastung und wissenschaftlichen Studien zu Folge verhindern „nicht-pharmazeutische Intervention“ keine Infektionen. Aber wozu sollen sich Richter mit der Realität befassen, wenn sie doch regelmäßig von der Regierung in Sachen Simulation instruiert werden?

Montag, 29. November 2021

„Das fühlt sich richtig/falsch an“

„Das fühlt sich richtig an“ und „Das fühlt sich falsch an“ sind Sätze, die sich ungemeiner Beliebtheit erfreuen und dabei doch nichts weiter sind als Bankrotterklärungen der moralischen Kompetenz. Es stimmt zwar, es gibt so etwas wie moralische Intuition, ein Gespür für „richtig“ oder „falsch“, das erlernt ist und anschlussfähig für Argumentationen sein sollte. Aber ein bloßes Gefühl reicht keineswegs aus, um Wissen zu ersetzen. Und um Wissen geht es auch in Fragen der Moral und der ethischen Reflexion, wenn man sich nicht dem Zufall und der Willkür überlassen will.
Denn Gefühle fallen nicht vom Himmel. Sie sind nicht einfach da, sondern haben Entstehungsbedingungen. Darum gilt: Gefühle können trügen. Gefühle können manipuliert werden. Gewiss, auch der nach Wissen Strebende kann sich irren, aber er hat immerhin die Möglichkeit, das zu erkennen. Der bloß irgendwie Herumfühlende hingegen ist der Beliebigkeit ausgeliefert, ohne sie durchschauen zu können.
Wer sich auf seine Gefühle als Instanzen beruft, bekennt damit, dass er nicht auf sein Gewissen hört; wohl gar nicht hören kann, weil es ihm abgewöhnt wurde oder es sich abgewöhnt hat. Die Pluralisierung und Diversifizierung der Moralien hat vielen den Eindruck vermittelt, „richtig“ und „falsch“, Gut und Böse gebe es gar nicht oder der Unterschied sei bloß subjektiv. Ein praktischer Amoralismus, der es erlaubt das eigene Handeln und Empfinden an den Erfordernissen des Konsums und Unterwerfung unter die wechselnden Normen der kapitalistischen Wertschöpfung auszurichten, ist die Folge. Man könnte auch sagen: ethische Impotenz.
Weil aber nun einmal zwischen dem, was getan werden soll, und dem, was zu lassen ist, ganz alltagspraktisch unterschieden werden muss, auch wenn die rationale Kriterien fehlen (oder als fehlend behauptet werden), beruft man sich auf eben aufs Gefühl. Das klingt gut. Gefühle hat man eben oder nicht. Da spricht sich die eigene innere Wahrheit aus, gleichsam die Natur. Dass man emotional verkorkst sein könnte oder beeinflusst von dem, was andere einen so fühlen lassen (in der Bandbreite von zufälliger Einwirkung und gezielter Suggestion), wäre ein Gegenargument, aber Argumente versucht man ja gerade zu umgehen.
Wer sich auf sein Gefühl verlässt, kann immer das Gefühl haben, alles richtig zu machen. Sonst hat er eben ein anderes Gefühl. Wer da Einwände erhebt, ist irgendwie verkopft und ideologisiert und besserwisserisch. Ethik ist Gefühlssache, das weiß doch jeder. Zumindest, wer noch ein gesundes Empfinden hat. Dann fühlt man nämlich immer das, was man fühlen soll.

Sonntag, 28. November 2021

Maranatha! (1)

Die Leute hätten gern, dass immer alles so weitergeht, wie sie es gewohnt sind. Allenfalls noch eine Steigerung scheint ihnen wünschenswert: Dass es endlich wieder so wird, wie es nie war. Sie wollen Normalität. Darunter verstehen sie, dass sie alles richtig machen und dafür belohnt werden. Die Realität ist aber eine andere. Die meisten Leute sind Komplizen des Systems der Ausbeutung, Zerstörung und Verblödung. Alle sind zugleich auch dessen Opfer, aber einer dünnen Schicht wird ein hedonistischer Lebensstil gewährt, dessen konsumistischer Pseudo-Individualismus über die moralische Leere und die Sinnlosigkeit des Mitmachens hinwegtäuschen soll. Das Böse triumphiert. Der Mensch wird zum Tier, zum Ding unter Dingen degradiert und zur restlosen Vernutzung freigegeben. Es gibt kein Halten mehr, wenn es um Profit, Menschensteuerung und Naturverbrauch geht. Die Welt ächzt unter der Last der Sünden. Es kann so nicht weitergehen. Es wird so nicht weitergehen. Die von Gier und Geilheit aller Art (Geld, Macht, Sex, Rausch) notdürftig angetriebene Maschinerie rast auf den Abgrund zu. Katastrophen sind jetzt schon merkbar und werden noch merkbarer werden. Das Elend der vielen wächst. Der Reichtum weniger wird unermesslich. Die Hoffnung der wohlhabenden Mitte knüpft sich unterdes an neue Technologien. Aber es gibt keine technischen Lösungen für ethische Probleme. Nur echte Umkehr und bedingungsloses Füreinander können offen werden lassen für Gnade. Glück ist nicht herstellbar. Erlösung kann man nicht kaufen.

Samstag, 27. November 2021

Balken und Splitter (41)

Ampel, Schwampel. Wen interessiert’s, welche Lemuren sich in Berlin die Pöstchen teilen und „regieren“? Wer kann da im Ernst mehr erkennen als lauter austauschbare Marionetten der diversen Lobbys? Erschreckend nur, dass so etwas wie Claudia Roth immer noch existiert.

Wie verkommen muss ein Land sein, um jemanden wie Friedrich Merz für einen Politiker zu halten und nicht für eine Art von Horrorclown?
 
Özedmir oder Hofreiter: Eine Alternative wie die von Durchfall oder Dünnschiss. Strukturell gesehen.

In Hassbotschaften gegen Boris Reitschuster heißt es, dieser schreibe sich die gegen ihn gerichteten Hassbotschaften selbst. Anscheinend kann der Hass der Impffanatiker auch Spaltungsirresein induzieren.

Freitag, 26. November 2021

Balken und Splitter (40)

Herrje, warum soll Österreichs Polit-, Medien-, Wirtschafts- und Society-Elite denn nicht mitten im allgemeinen Lockdown ohne Masken und Abstand eine glamuröse Spenden-Gala feiern? Diese Leute wissen ja selbst am besten, dass das mit der Pandemie nur Hysterie und Panikmache ist. Und Kontaktvermeidung gilt sowieso nur für die, die keine connections haben. Irgendwie blöd allerdings, dass Bilder vom fröhlichen Schampusgelage vom Dunkel ins Licht der Öffentlichkeit gezerrt wurden. Das zuzulassen, war unbedacht. Im nächsten Lockdown muss man dann halt (à la chinoise) auch das Internet abdrehen.

Wie dumm darf man sein?

„Ich bin froh, dass ich mich ab morgen ein drittes Mal impfen lassen darf, da ich weiß, dass ich nur durch Zufall in eine westliche Industrienation geboren wurde, in der mir auch noch eine dritte Impfung gegen Covid-19 kostenlos zur Verfügung gestellt wird. Für mich selbst ist es unvorstellbar, ein Impfangebot abzulehnen, das andere und mich schützt, während Menschen anderswo darum kämpfen, überhaupt eines zu bekommen. Ich lasse mich auch impfen, um diese Pandemie schnellstmöglich zu beenden und mich wieder voll und ganz den wirklich wichtigen Dingen widmen zu können.“
Wie dumm darf man eigentlich sein? Anders gefragt: Wie dumm kann man sich von der Lügenpropaganda machen lassen? (Zumal als Akademikerin, denn bei einer solchen habe ich die zitierten Sätze lesen müssen.)
Der Reihe nach. Zunächst zu der seltsamen Dankbarkeit gegenüber dem Sozialstaat und dem Zufall der Geburt. Es stimmt, dass die Menschen im Globalen Norden gegenüber denen im Globalen Süden privilegiert sind. Zum Beispiel durch ein mehr oder minder funktionierendes und für den Einzelnen zum Teil bezahlbares Gesundheitssystem. Aber der Sozialstaat ist eben auch ein Staat, und als solcher verfolgt er Zwecke, die nicht im Sinne seiner Untertanen sind. Beispielsweise sind Impfungen nicht kostenlos. Sie kosten im Gegenteil Milliarden und Abermilliarden, die aus Steuergeld bezahlt werden. Der Staat verschenkt nichts, was er nicht anderswo her zwangsweise herbeigeschafft hat. Und wie immer geht es darum, die Reichen reicher zu machen und den Rest in Schach zu halten. Für den Impfwilligen ist die Impfung umsonst, stimmt, aber für die Pharmakonzerne ist sie ein Bombengeschäft.
Dass anderswo darum gekämpft würde, geimpft werden zu dürfen, ist mir neu. In den ärmsten Ländern der Welt ist das jedenfalls nicht der Fall. Die können sie sich die Pandemie gar nicht leisten. „Corona“, ohnehin nur ein Effekt sinnloser Testerei, poltischer Panikmache und medialer Hysterie, kommt beispielsweise fast überall in Afrika, wo der Arm der Testmafia nicht hinreicht (oder nichts zu holen findet), gar nicht vor. Oder nur als weiteres Argument für staatliche Repression.
Es mutet mich auch etwas seltsam an, dem alten rhetorischen Mütter-Trick ― „Iss deinen Teller leer, in Afrika hungern die Kinder“ ― im Zusammenhang mit Impfungen wiederzubegegnen. Niemand, der angeblich irgendwo darum kämpft, geimpft zu werden, hat etwas davon, wenn sich jemand in einer westlichen Industrienation zum dritten Mal impfen lässt. Das Gegenteil könnte man, wenn man denn wollte, eher argumentieren: Die Reichen nehmen den Armen die Impfstoffe weg. Wie wäre es denn also damit, aus internationalistischer Solidarität auf die Drittimpfung zu verzichten, bis alle auch im hintersten Winkel der Erde ein „Impfangebot“ erhalten haben?
Aber so ist das mit der gewollten „Unvorstellbarkeit“: Man steht sich damit oft selbst im Wege. Und erst Recht der Vernunft und der moralischen Kompetenz. Anders gesagt: Man verblödet sich selbst. Dass es der Impffanatikerin nicht einmal mehr vorstellbar ist, sich nicht impfen zu lassen, ist unvorstellbar dumm, denn das heißt doch nur, sämtliche Gründe (dumme wie kluge), die jemand dafür haben kann, sich nicht impfen zu lassen, a priori abzuwerten und auszulöschen. Für die selbstherrlich Verdummte kann es solchen Gründe schlicht nicht mehr geben. Dabei brauchte sie sie sich gar nicht einmal „vorzustellen“, weil sie sie vielerorts nachlesen könnte. In privaten Meinungsäußerungen und in wissenschaftlicher Literatur.
Aber warum sollte man sich für die Realität, die immer auch die der anderen ist, interessieren, wenn man sich seine eigene basteln kann, die doch zudem noch den Vorzug hat, mit dem übereinzustimmen, was die Obrigkeit für Realität zu halten von einem verlangt? Egal, ob das freudig akzeptierte Realitätskonstrukt einer Überprüfung Stand hält oder nicht oder ob man eine solche Prüfung eher lassen muss.
Dass die Impfung (nicht das Impfangebot …) die Geimpften und andere schützt, ist doch wohl zumindest fraglich. Es sei denn, es ist gemeint: Vor der Konfrontation mit der Realität (es sei denn, die gar nicht so seltenen Impffolgen zwingen einen dazu) und vor allem vor dem Dissens mit dem offiziellen Narrativ und vielleicht vor dem Entzug von Grundrechten. Leider ist nicht einmal letzteres der Fall. Denn das Narrativ wird häufig geändert und „Lockdowns“
, siehe Österreich, und andere Ausschlüsse können auch Geimpfte treffen. Die Coronagläubigen müssen eben nicht nur an etwas Irreales glauben, sie müssen ihren Glauben auch über massive kognitive Dissonanzen hinweg bewahren.
Dass es mit dem „Schutz“ vor Infektion und dem Infizieren anderer nicht weit her ist, ist so offensichtlich, dass dieser Teil des Impfmärchens selbst von den kaltschnäuzigsten Propagandisten nur noch in abgeschwächter Form aufrecht erhalten wird. Erst hieß es bekanntlich: Mit zwei Impfungen ist man vollständig geschützt. Dann hieß es: Na ja, in gewissem Umfang. Dann war von raschem Nachlassen der Schutzwirkung die Rede und der Notwendigkeit des „Boostern“. Inzwischen ist klar, dass auch das nicht genügen wird, um auch nur geschönte Statistiken zu erlauben, sondern dass nach dem Boostern vor dem Boostern ist und (je nach Optimismus) ein, zwei, drei Mal im Jahr eine Auffrischung nötig sein wird, damit überhaupt noch eine (gewünschte) Impfwirkung nachweisbar ist.
Und der Schutz vor „schweren Verläufen“ und Tod? Wird nach wie vor behauptet, schon um den Ungeimpften die Schuld an trotz all der Impferei steigenden Infektionszahlen (also positiven PCR-Testergebnissen) und der gekonnt dramatisierten Belegung von Intensivbetten geben zu können. Aber viel spricht nicht dafür und sogar einiges dagegen. In England waren zuletzt 88 Prozent der „Corona-Toten“ zwei- bis dreifach geimpft. Nun ist ja klar: Je höher die Impfquote, desto mehr Geimpfte unter den Kranken und Toten „an und mit Covid-19“. Allerdings scheinen einer Studie aus Harvard zu Folge sogar die absoluten Zahlen der „Infektionen“ zuzunehmen, je mehr in einer Bevölkerung geimpft sind … 
Ja, ja, es gibt Statistiken und Studien und es gibt andere Statistiken und andere Studien, ich verstehe schon, dass man sich sagt, als medizinischer Laie könne man sich da kein Urteil erlauben, das sei Vertrauenssache. Ich selbst vertraue zugegebermaßen eher den Kritikern der hegemonialen Erzählung (also den „Schwurblern“); jemand anderes wird Gründe haben, der offiziellen Darstellung zu glauben.
Was aber, wenn selbst die offizielle Darstellung den Glauben an das offizielle Narrativ von der (positiven) Wirkung des Impfens untergräbt ― oder untergraben müsste, wenn man zu rationaler Weltwahrnehmung noch willens und fähig wäre: Was ist zum Beispiel mit dem Staat Israel und seiner phantastisch hohen Impfquote, wo trotzdem gerade eine „Welle“ durchs Land schwappt, die die Politik schon wieder zu allerhand Restriktionen verführt?
Nein, Impfen schützt weder den Geimpften noch andere im versprochenen noch im rational erwartbaren Umfang vor Infektion, Erkrankung, Tod. Den Kinderglauben an den gütigen Vater Staat, der einem Schutz vor den Unbilden des Lebens gewährt, kann man sich abschminken. Und die von der Politik auf unverantwortliche Weise beschenkte und vor jeder Verantwortung bewahrte Pharmaindustrie ist schon gar nicht die gute Fee, die einem ohne Hintergedanken drei Wünsche erfüllt.
Der Wunsch, durch die jetzigen Impfungen die Pandemie zu beenden, noch dazu „schnellstmöglich“ ist verständlich, aber absolut realitätsfremd. Das Virus verschwindet nicht, schon gar nicht durch Vakzine, die nicht besonders gut vor ihm schützen. Tests werden das Virus (in immer neuen Varianten) immer weiter feststellen können. Die Pandemie bleibt. Bis damit kein Geld mehr zu machen ist. Dann wird es heißen: So, damit können wir jetzt leben, nächstes Thema.
Und nach der Pandemie käme wieder „Normalität“? Als ob vor 2020 irgendetwas an den gesellschaftlichen Verhältnissen normal gewesen wäre ― wenn man nicht die Gewöhnung an Unrecht und das Einrichten im privaten Glück zum Maßstab nimmt, sondern Normen wie Gerechtigkeit, Freiheit, Menschenwürde anlegt. Der Kapitalismus ist mit und ohne Coronakrise Scheiße, und ich sehe nicht, warum die Dauerkrise, die er nun einmal darstellt, besser ist, wenn man sie nicht durch den Terror eines im Machtrausch Amok laufenden Staats auch in den reichen Ländern spürt, sondern Ausbeutung, Zerstörung und Verblödung nur immer bei anderen unverkennbar sichtbar werden. Wogegen haben beispielsweise die „Warnwesten“ eigentlich demonstriert, wenn vor Corona alles besser war?
Sich wieder den wirklich wichtigen Dingen widmen können: Eine frommer Wunsch. Verständlich und sympathisch. Aber wäre nicht eines der wichtigsten Dinge im Leben, sich nicht dumm machen zu lassen und Lüge und Unvernunft entschieden entgegenzutreten? Und siehe da, das kann man sogar noch während der Pandemie machen! Oder könnte man. Wenn man nicht so willig noch die dümmsten Lügen schluckte und brav alles mitmachte, was einem von den Herrschenden abverlangt wird.

Balken und Splitter (39)

Ich war in Buchenwald. Als Besucher, 2019. Jetzt dürfte ich nicht mehr hin. Die Gedenkstätte auf dem Ettersberg lässt nämlich Ungeimpfte nicht mehr aufs Gelände. Nur Schwurbler (wie Boris Reitschuster und ich) scheinen sich daran zu stoßen. Und warum sollte man es auch für unerträglich misstönig halten, dass ein heute ungeimpfter Überlebender des Lagers, in dem auch menschenverachtende medizinische Experimente stattfanden, den Ort seiner Entwürdigung, seiner Folter und des Versuches, ihn zu töten, nicht besuchen dürfte?

Donnerstag, 25. November 2021

Zwischenbemerkung

Man könnte sich ja informieren, dann wüsste man, dass Masken nutzlos sind. Man könnte sich informieren, dann wüsste man, dass „Lockdowns“ nutzlos sind. Man könnte sich informieren usw. usf.
Man könnte sich erinnern, dann wüsste man, dass das Versprechen, durch Impfung werde man vor Infektion geschützt, gebrochen wurde. Man könnte sich erinnern, dann wüsste man, dass das Versprechen, durch Impfung würde andere vor Infektion geschützt, gebrochen wurde.
Man könnte sich informieren und angesichts von „Impfdurchbrüchen“, also erkrankten und gestorbenen „vollständig“ Geimpften, mitbekommen, dass auch das Versprechen, durch Impfung werde man vor „schweren Verläufen“ geschützt, offensichtlich nicht hält.
Man könnte sich informieren, dann wüsste man, dass 2020 das Gesundheitssystem zu keinem Zeitpunkt überlastet war. Und 2021, wo es doch die Impfung gibt, soll diese Gefahr unmittelbar bevorstehen?
Darüber könnte man mal nachdenken.
Man kann sich aber auch weigern, sich mit der Realität zu konfrontieren, und brav an dem Spektakel der Simulation, das von Politik, Medien „Experten“ vehement aufgeführt wird, festhalten. Dann müssen einem alle, die das nicht machen, als irrational, ja mehr oder minder gefährliche Irre erscheinen.
Wie einem, der Gespenster sieht, jeder, der sagt: Es gibt keine Gespenster, als hoffnungslos den Gespenstern ausgeliefert erscheinen muss. Die eigene Angst ist eine gute Ausrede für Wut gegen die, die die Angst nicht teilen. Phantasien des Zwangs, des Ausschlusses, der Auslöschung machen die Runde.
Das sind keine neuen Phänomene. Ich selbst habe mich immer schon für das Leben in autoritären und totalitären Gesellschaften, Bolschewismus und Nazismus also, interessiert und erkenne manches wieder. Diese Unterwerfungsbereitschaft, die die nicht oder nicht ganz Unterworfenen so unheimlich, so bedrohlich, so hassenswert macht. Diese Hoffnung, wenn man sich „richtig“ (also systemkonform) verhalte, werde alles gut gehen. Die sinnlose Irrationalität der Macht, die aber Rationalität und Sinnhaftigkeit vorzugaukeln vermag. Der Wunsch des Systems, nicht nur zu unterdrücken, sondern auch die Einwilligung der Unterdrückten zu erhalten.
Das eine oder andere kann man aktuell in abgewandelter oder völlig gleicher Gestalt wiedererkennen. Könnte man.
Ich habe die Hoffnung aufgegeben, irgendwann würden Anstand und Vernunft doch noch dazu führen, den ganzen Schwindel auffliegen zu lassen. Wer nicht hören will ― sich nicht kritisch informieren, sich nicht erinnern will ―, muss fühlen. Nur ein Zusammenbruch (1945, 1989) kann etwas verändern. Oder es kommt noch schlimmer. Die historischen Totalitarismen sind vielleicht keine Modelle, sondern vergleichsweise dürftige Vorläufer kommender Überwachungs- und Steuerungssysteme. Ein schrecklicher, aber nicht völlig unbegründeter Gedanke.
Mir bleibt nur, derselbe zu sein, dasselbe zu glauben, dasselbe zu denken, dasselbe zu machen wie vor der „Krise“. Haltung zu bewahren, standhaft zu bleiben, nicht mitzuspielen, ehrlich zu bleiben, furchtlos und mir und meinen Überzeugungen treu.
Sie können mich schikanieren, aber nicht überzeugen, und sie müsste mir schon das Hirn herausnehmen und durch einen Blumenkohl ersetzen, damit ich aufhöre, gegenüber Lug und Trug, Ausbeutung, Zerstörung und Verblödung nicht mehr dissident zu sein. ― So, manchmal braucht es einfach ein bisschen selbstheroisierendes Pathos, um den grauenvollen Alltag durchzustehen.

Balken & Splitter (38)

Wie gern hätte ich, dass ich im Unrecht wäre und dass die Welt nicht irre geworden ist. Aber noch bin ich nicht bereit, es wie anscheind die große Mehrheit zu machen und Wahnsinn wie diese Meldungen für normal und nicht empörend zu halten:

Mit der steilen These, am Ende des Winters werde jeder entweder „geimpft, genesen oder gestorben sein“, schreibt der irre deutsche Gesundheitsminister einmal mehr Medizingeschichte.

In Italien betrug von Ende September bis Ende Oktober der Anteil der Geimpften „Corona-Toten“ 55 Prozent.

In Australien werden Kontaktpersonen von positiv Getesteten zwangsweise vom Militär in „Quarantänelager“ verbracht.

In Kenia dürfen „Ungeimpfte“ demnächst keine öffentlichen Verkehrsmittel mehr nutzen und keine Restaurants, Bars, Hotels, Krankenhäuser oder Gefängnisse besuchen. Auch der Zutritt zur Amtsgebäuden ist ihnen untersagt. Ebenso der Aufenthalt in Wildreservaten. Die Impfquote in Kenia beträgt derzeit zehn Prozent.

Sonntag, 21. November 2021

Aufgeschnappt (bei Alexander Herzen)

Die Freiheit des Einzelnen und die Redefreiheit ist ihnen gleichgültig, die Massen lieben die Autorität. Sie sind noch immer geblendet von dem hochmütigen Glanz der Macht und fühlen sich von Einzelgängern beleidigt. Unter Gleichheit verstehen sie die Gleichheit der Unterdrückung (…) sie wollen, dass eine soziale Regierung für ihr Wohl und nicht, wie die jetzige, gegen es regiert. Doch sich selbst zu regieren, fällt ihnen nicht ein.

Samstag, 20. November 2021

Balken & Splitter (37)

Das lettische Parlament schließt per Gesetz Abgeordnete aus, die nicht geimpft sind. Sie erhalten auch keine Bezüge mehr. Damit werden ihre Mandate de facto kassiert ― und die Demokratie ist schon mal halbwegs abgeschafft. Wieso ein solches Gesetz kein Eingriff in die Verfassung ist, nicht rechtsstaatlichen Prinzipien widerspricht und nicht zu scharfen Protesten und Interventionen der EU führt, weiß wohl die Göttin Corona allein.

Glosse XC

Wer sich entschuldigt, macht es sich sehr leicht. Denn eigentlich gehörte es sich nicht, sich selbst von Schuld, die man eingesteht (warum sonst wäre Entschuldigung angebracht?), freizusprechen. Vielmehr bittet man um Entschuldigung. Und die Entschuldigung wird dann von dem erteilt (oder auch nicht), den man darum bittet. Es ist bezeichnend für diese Zeiten, dass der Unterschied von „entschuldigen“ und „um Entschuldigung bitten“ eingeebnet wurde zum selbstgerechten „sich entschuldigen“.

Balken und Splitter (36)

Herr Schlaumeyer hat sich in den letzten eindreiviertel Jahren durch konsequentes Nachplappern von Regierungspropaganda zur Koryphäe der Wissenschaften ausgebildet. Virologie, Infektologie Epidemiologie und sogar Wissenschaftstheorie, nichts ist ihm fremd, auf allen Gebieten weiß er ein fachmännisches Urteil zu sprechen über diese Verrückten, die das amtliche Narrativ nicht uneingeschränkt teilen. Dass das Narrativ sich immer wieder ändert, kann Herrn Schlaumeyer nicht irritieren, denn er ist seit langem Marxist, also gewohnt, dass von den Autoritäten mal dies, mal jenes zur unveränderliche Generallinie erklärt wird. Das nennt man ja wohl Dialektik. Sein aktueller Hauptfeind ist, wer von „Langzeitfolgen“ bei den atypischen Impfungen spricht. Da wird Herr Schlaumeyer aber böse! Und grundsätzlich.
„Leute, die unentdeckte Langzeitwirkungen von Impfstoffen befürchten, möchte ich mal Folgendes fragen: Wenn ein Stoff nach wenigen Wochen nicht mehr im Körper nachweisbar ist, wie soll er dann noch eine Wirkung haben? Das ist eine metaphysische Frage: Können Dinge, die gar nicht mehr nachweisbar und damit unterstelltermaßen nicht vorhanden sind, trotzdem noch Wirkungen zeitigen? Homöopathen glauben daran, wissenschaftlich eingestellte Leute eher nicht.“
Der wissenschaftlich eingestellte Herr Schlaumeyer stellt sich hier selbst ein Bein. Denn wenn er behauptet, der verimpfte „Stoff“ sei nach wenigen Wochen nicht mehr nachweisbar und daher wohl nicht mehr vorhanden ― und könne schon darum keine Langzeitwirkungen haben, dann sagt damit ja unfreiwilligerweise, dass die Impfung wirkungslos ist. Denn dass ein Stoff, der nicht vorhanden ist, nur keine unerwünschten, aber sehr wohl erwünschte Folgen haben soll, ist ja nicht gerade logisch. Entweder wirkt die Impfung für längere Zeit, dann können diese Wirkungen gute und schlechte sein, oder der Stoff kann, weil nicht vorhanden, irgendwann keine Wirkungen mehr haben, dann aber auch keine guten.
So funktionieren Impfungen allerdings gar nicht. Der Impfstoff muss nicht lange nachweisbar sein, sondern er soll einen Prozess in Gang setzen. Solche Prozesse (erwünschtermaßen: der Immunabwehr) finden auch dann statt, wenn der Stoff nicht mehr vorhanden ist, aber sozusagen seine Arbeit getan hat. Das ist nichts Metaphysisches, das ist Biologie. Und weil es nicht um Spekulation und fromme Wünsche geht, werden die Wirkungen von Impfungen für gewöhnlich über lange Zeiträume untersucht. Man will nicht nur wissen, ob erwünschte, sondern auch, ob unerwünschte Wirkungen auftreten, und zwar: welche, wie häufig, in welcher Schwere. Dieses Wissen braucht man, um zu entscheiden, ob die erkennbaren Vorteile einer Impfung ihre erkennbaren Nachteile überwiegen und diese Impfung somit sinnvoll ist.
Herr Schlaumeyer will davon nichts wissen. Tatsachen interessieren ihn nicht. Er versteigt sich in hochtheoretische Behauptungen: „Also, das ist ein Konzept, das wir gar nicht haben, weil unser Erfahrungswissen dahin reicht, dass der menschliche Stoffwechsel sich in kleinen Rhythmen von wenigen Tagen abspielt. Die Idee: du isst heute einen Apfel und fällst in zehn Jahren davon tot um, haben wir nicht. Die Leute werfen hier Begriffe durcheinander. Der Begriff ‘Langzeitfolge’ gehört der Medikamentenforschung an, wo solche Folgen das Resultat einer kontinuierlichen Einnahme eines Stoffes über mehrere Jahre sind. Auch im Bereich der Schadstoffbelastung sind Langzeitfolgen denkbar, wenn sich ein Stoff nachweisbar im Körper anreichert und dort ein Reservoir bildet, das fortwährend auf den Organismus einwirkt. Aber wir haben kein empirisches Konzept, dass du heute einen Kaugummi lutscht und in 50 Jahren fällst du davon tot um. Selbst wenn das so wäre, könnte niemand irgendeine Verbindung zwischen den beiden Ereignissen herstellen. Deswegen macht der Begriff der Langzeitwirkung da auch keinen Sinn.“
Das ist so offensichtlicher Unsinn, dass es nur einem geschulten Marxisten nicht auffallen kann. Wer hätte von Äpfeln und Kaugummis gesprochen? Wer von zehn oder fünfzig Jahren? Atypisch geimpft wird in großem Stil seit noch nicht einmal einem Jahr. Massive negative Impffolgen sind bereits bekannt. Ihre Häufigkeit mag umstritten sein, zumal es viele Hinweise gibt, dass Fälle nicht erfasst und vertuscht werden, aber es gibt sie. Nicht langfristig, sondern jetzt.
Da es sich bei den zu Rede stehenden „Impfstoffen“ um nichts in der Art der fälschlicherweise immer wieder zum Vergleich herangezogegen Impfstoffe gegen Masern und Pocken handelt, sondern um gentechische Manipulationen des menschlichen Körpers, gibt es gar kein „Erfahrungswissen“ darüber, was durch solche Verfahren ausgelöst wird. Wie gesagt: Das Vakzin selbst muss gar nicht mehr im Körper sein, um Prozesse ausgelöst zu haben. Nützliche hoffentlich, aber womöglich auch schädliche. Die Folgen können selbstverständlich erst nach längerer Zeit überschaubar sein. Ein unbestreitbares Faktum ist ja aber gerade, dass die atypischen Impfstoffe in ihrer Wirkungsweise noch weitgehend unerforscht sind.
Herr Schlaumeyer erwähnt zu Recht, dass es durch die Anreicherung von Stoffen (Medikamente oder Umweltgifte) im Körper erst nach und nach zu einer erkennbaren schädigende Wirkung kommen kann. Was er mit seiner seltsamen „Stoffmetaphysik“ völlig übersieht, ist, dass ein in den Körper eingebrachter „Stoff“ auch Schädigungen bewirken kann, die zunächst sehr klein sind, aber im Laufe der Zeit zunehmen. Und genau etwas in der Art ist es ja, was manche Impfskeptiker als eine mögliche Folge der mRNA-Verabreichung befürchten: winzige Gefäßverletzungen durch die „spikes“ … Nicht irgendwelche Stoffe werden gegebenfalls mehr, sondern Folgen nehmen zu. Weil es Langzeitfolgen eben keineswegs nur in der Medikamentenforschung gibt, sondern überall, wo Effekte von Interventionen über lange Zeiträume beobachtet werden. Wobei sehr wohl auch nach Jahren und Jahrzehnten kausale Relationen postuliert werden können.
Statt der läppischen Äpfel und Kaugummis wäre ein anschaulicher Vergleich wohl eher, dass jemand angeschossen wird und dadurch ein Projektil in seinen Körper gelangt, dass diesen vielleicht zunächst nicht lebensgefährlich schädigt, aber, weil nicht gefahrlos entfernbar, im Lauf der Jahre durch durch Lageveränderung zu Lähmungen oder zum Tod führen kann. Oder wer kennt nicht die Geschichten vom inoperablen Granatsplitter in den Knochen, der zuverlässig Wetterumschwünge voraussagen lässt? Es gibt ja auch so etwas wie ein Körpergedächtnis; das dürfte freilich etwas sein, das im autoritär-metaphysisch Weltbild Herrn Schlaumeyers („wir haben kein Konzept dafür“) gar nicht vorkommen kann.
Es sei den Medizinern ― vor allem den unvoreingenommenen, nicht von der Pharmalobby gesteuerten und nicht im medialen Machtrausch befindlichen ― überlassen, evidenzbasiert über Wirkungen und Nebenwirkungen von medizinischen Maßnahmen zu diskutieren und die Öffentlichkeit zu informieren. Das doktrinäre Geschwätz des Herrn Schlaumeyer jedenfalls ist verzichtbar. Es dient nur der Verbreitung von Lügen und Dummheiten und der Mundtotmachung von Kritikern. Wie Herr Schlaumeyer es eben als Marxist gelernt hat.