„Das fühlt sich richtig an“ und „Das fühlt sich falsch an“ sind Sätze, die sich ungemeiner Beliebtheit erfreuen und dabei doch nichts weiter sind als Bankrotterklärungen der moralischen Kompetenz. Es stimmt zwar, es gibt so etwas wie moralische Intuition, ein Gespür für „richtig“ oder „falsch“, das erlernt ist und anschlussfähig für Argumentationen sein sollte. Aber ein bloßes Gefühl reicht keineswegs aus, um Wissen zu ersetzen. Und um Wissen geht es auch in Fragen der Moral und der ethischen Reflexion, wenn man sich nicht dem Zufall und der Willkür überlassen will.
Denn Gefühle fallen nicht vom Himmel. Sie sind nicht einfach da, sondern haben Entstehungsbedingungen. Darum gilt: Gefühle können trügen. Gefühle können manipuliert werden. Gewiss, auch der nach Wissen Strebende kann sich irren, aber er hat immerhin die Möglichkeit, das zu erkennen. Der bloß irgendwie Herumfühlende hingegen ist der Beliebigkeit ausgeliefert, ohne sie durchschauen zu können.
Wer sich auf seine Gefühle als Instanzen beruft, bekennt damit, dass er nicht auf sein Gewissen hört; wohl gar nicht hören kann, weil es ihm abgewöhnt wurde oder es sich abgewöhnt hat. Die Pluralisierung und Diversifizierung der Moralien hat vielen den Eindruck vermittelt, „richtig“ und „falsch“, Gut und Böse gebe es gar nicht oder der Unterschied sei bloß subjektiv. Ein praktischer Amoralismus, der es erlaubt das eigene Handeln und Empfinden an den Erfordernissen des Konsums und Unterwerfung unter die wechselnden Normen der kapitalistischen Wertschöpfung auszurichten, ist die Folge. Man könnte auch sagen: ethische Impotenz.
Weil aber nun einmal zwischen dem, was getan werden soll, und dem, was zu lassen ist, ganz alltagspraktisch unterschieden werden muss, auch wenn die rationale Kriterien fehlen (oder als fehlend behauptet werden), beruft man sich auf eben aufs Gefühl. Das klingt gut. Gefühle hat man eben oder nicht. Da spricht sich die eigene innere Wahrheit aus, gleichsam die Natur. Dass man emotional verkorkst sein könnte oder beeinflusst von dem, was andere einen so fühlen lassen (in der Bandbreite von zufälliger Einwirkung und gezielter Suggestion), wäre ein Gegenargument, aber Argumente versucht man ja gerade zu umgehen.
Wer sich auf sein Gefühl verlässt, kann immer das Gefühl haben, alles richtig zu machen. Sonst hat er eben ein anderes Gefühl. Wer da Einwände erhebt, ist irgendwie verkopft und ideologisiert und besserwisserisch. Ethik ist Gefühlssache, das weiß doch jeder. Zumindest, wer noch ein gesundes Empfinden hat. Dann fühlt man nämlich immer das, was man fühlen soll.
Wer sich auf seine Gefühle als Instanzen beruft, bekennt damit, dass er nicht auf sein Gewissen hört; wohl gar nicht hören kann, weil es ihm abgewöhnt wurde oder es sich abgewöhnt hat. Die Pluralisierung und Diversifizierung der Moralien hat vielen den Eindruck vermittelt, „richtig“ und „falsch“, Gut und Böse gebe es gar nicht oder der Unterschied sei bloß subjektiv. Ein praktischer Amoralismus, der es erlaubt das eigene Handeln und Empfinden an den Erfordernissen des Konsums und Unterwerfung unter die wechselnden Normen der kapitalistischen Wertschöpfung auszurichten, ist die Folge. Man könnte auch sagen: ethische Impotenz.
Weil aber nun einmal zwischen dem, was getan werden soll, und dem, was zu lassen ist, ganz alltagspraktisch unterschieden werden muss, auch wenn die rationale Kriterien fehlen (oder als fehlend behauptet werden), beruft man sich auf eben aufs Gefühl. Das klingt gut. Gefühle hat man eben oder nicht. Da spricht sich die eigene innere Wahrheit aus, gleichsam die Natur. Dass man emotional verkorkst sein könnte oder beeinflusst von dem, was andere einen so fühlen lassen (in der Bandbreite von zufälliger Einwirkung und gezielter Suggestion), wäre ein Gegenargument, aber Argumente versucht man ja gerade zu umgehen.
Wer sich auf sein Gefühl verlässt, kann immer das Gefühl haben, alles richtig zu machen. Sonst hat er eben ein anderes Gefühl. Wer da Einwände erhebt, ist irgendwie verkopft und ideologisiert und besserwisserisch. Ethik ist Gefühlssache, das weiß doch jeder. Zumindest, wer noch ein gesundes Empfinden hat. Dann fühlt man nämlich immer das, was man fühlen soll.
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