Es ist ja küchenpsychologisch unschwer
zu erklären, warum sich Coronagläubige immer mehr in
Bestrafungsphantasien für Ungeimpfte hineinsteigern ― wobei manche
noch zwischen der bloßen Genugtuung, dass die ja alle erkranken und
vielleicht sterben werden, und explizitem Tötungswunsch schwanken.
Da haben sie alles brav mitgemacht, sich gehorsam weggesperrt,
freudig auf allerhand Annehmlichkeiten verzichtet, haben wie verrückt
durch Masken geatmet, sich jedem geforderten oder bloß angeboten
Test unterzogen und sich vor allem selbstverständlich ein-, zwei-,
dreimal impfen lassen ― und dann kollabiert das Narrativ.
„Impfdurchbrüche“, wo man hinschaut, Maskenpflicht und
„lockdowns“ als unwirksam erwiesen, Inzidenzen steigen und
steigen, und obwohl keiner so richtig weiß, was genau als
Intensivbett gezählt wird und wer warum darin liegt, ist die Lage in
den Krankenhäusern eindeutig katastrophal, das hört und sieht man ja täglich
in Tefau und Zwischennetz. Kein Ende des Ausnahmezustandes in Sicht,
jedes von der Obrigkeit gegebene Versprechen auf baldige „Normalität“
immer wieder gebrochen. Dafür muss es doch Schuldige geben. „Wenn
ich mich unterworfen und alles gemacht habe, was man von mir verlangt
hat“, denkt der Konformist, „dann müssen es doch diese
Abweichler sein, die mich um den Erfolg meiner Kriecherei (inklusive
Beschimpfung aller Nichtkriecher) bringen! Ich will Rache! Dieses Gesocks
darf mir das Leben nicht vermiesen! Rübe ab! Wenn ich auch
selber bloß ein kleines Würstchen bin, so bin ich doch mächtig,
wenn ich mich mit der Macht identifizieren und die gegen mich und
alle gewandte Aggression gegen die wende, die das alles von Anfang an
nicht wollten, die die mich und alle einschränkenden ‘Maßnahmen’
immer schon ablehnten und die mir dauernd sagen, ich müsse gar keine
Angst haben.“
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen