Sonntag, 9. Februar 2025

Notiz vom 15. Februar 2017

In meinem Denken und Schreiben versuche ich, die Menschen, und zwar die wirklichen Menschen, mit all ihren Stärken und Schwächen, mit ihrer Würde und Bedürftigkeit, mit ihren Rechten, ihrer Endlichkeit und der Einzigartigkeit jedes einzelnen von ihnen in Schutz zu nehmen gegen die Gewalten, die über sie herrschen und sie verderben wollen. Und doch, so gebe ich zu, halte ich sehr viele Menschen für Gesindel und nicht wenige für Abschaum. Dass es ihnen an Anstand und Geschmack, an Demut und Liebe mangelt, mag man als Wirkung besagter herrschender Gewalten ansehen, ich verstehe es aber auch als Ursache derselben. Denn die verderblichen Gewalten, die die Welt beherrschen, sind nichts anderes als die Folge all der kleinen und großen Unzulänglichkeiten, all der Schummeleien, Ausreden [und Lieblosigkeiten, aber eben auch all der] Vergehen und Verbrechen[, die das Tun und Lassen der Leute ausmachen.] Ich werde wohl nicht damit aufhören, die Menschen mit meinen bescheidenen Mitteln verteidigen zu wollen. Aber mir ist klar, das ich sie damit am meisten vor sich selbst in Schutz nehmen muss.
 
[Ergänzungen vom 9. Februar 2025 in eckigen Klammern.]

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