Samstag, 1. Februar 2025

Der arme Teufel und die Beelzebübische

Dass Frau M. (Uckermarck), die immer schon dumm und niederträchtig war und durch ihr Tun und Lassen viel Schaden anrichtete, jetzt Herrn M. (Sauerland), ihrem alten Intimfeind, aus ihrem Ruhestand heraus ans Bein pinkelte, freut manche. Das ist aber, als zöge man die Beelzebübische dem Teufel vor. 
Dass Herr M. nicht die Schläue und den Machtinstinkt von Frau M. besitzt, macht ihn nicht weniger gefährlich, aber umgekehrt auch sie nicht, nicht einmal im verklärenden Rückblick, zur verantwortungsvollen Politikerin.
Was manche ihr ankreiden, andere als Verdienst zuschreiben, die angebliche Grenzöffnung für Flüchtlinge 2015, war einfach ein Fügen ins Unvermeidliche. Hätte sie die deutschen Außengrenzen schließen lassen, hätten sich die in die BRD wollenden Flüchtlinge in Österreich und anderen Durchgangsländern gestaut, und das hätte eine europäische Krise ausgelöst, die Frau M. politisch nicht überlebt hätte. Mit Menschlichkeit hatte ihre Entscheidung (und übrigens ihre wie immer blasse und ungeschickte Rhetorik) nichts zu tun.
Der unempathische, durchbürokratisierte Umgang mit Zuflucht suchenden Menschen wurde zwar von der M. nicht erfunden, aber symbolisch auf die Spitze getrieben mit ihrem berühmt-berüchtigten Wir schaffen das! Als banale Feststellung, dass ein stinkend reiches Land wie die BRD selbstverständlich nahezu jede Menge Flüchtlinge aufnehmen kann, den politischen Willen dazu vorausgesetzt (den freilich auch Frau M. nicht hatte), wäre die Aussage sogar zutreffend gewesen. Indem sie aber, wo es um Menschen gung, von „schaffen“ redete, definierte sie mitmenschliche Rechte, Bedürfnisse, Wünsche von vornherein als herausforderndes Problem fremder Leute und artikuliert gerade nicht das, worum es hätte gehen müssen (und noch heute zu gehen hat): moralische Verpflichtung („wir müssen das“) und schlichten menschlichen Anstand („wir wollen das“).
Herr M. ist nun gewiss um keinen Deut besser als Frau M., auf seine Weise (weniger raffiniert, weniger geschickt) sogar schlimmer. Aber immerhin ist er jedem, der hinschauen will, sofort als der miesepetrig Tropf und verklemmte Gierhals erkennbar, der er ist. Bei Frau M. verwechseln leider manche die graue Leidenschaftslosigkeit, die innere Abgestorbenheit, die phantasielose Hohlheit und Dumpfheit der Frau mit Nüchternheit und Sachlichkeit. Im Übrigen macht es wohl kaum einen Unterschied, ob einem Muttis ruhige Hand an die Gurgel greift oder Fritzens kalte Kralle. Diabolisch ist beides.

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