Freitag, 21. Februar 2025

Leute (23)

Dass ausgerechnet X. irgendwann den Kontakt zu mir abgebrochen hat, ohne das freilich zu sagen und darum selbstverständlich auch ohne zu sagen, warum, ist eine der großen Kränkungen meines Lebens. Er war meine Jugendliebe gewesen, blieb es lange, viel zu lange; unerwidert, versteht sich. Wenigstens als Vertrauten und Freund hätte ich ihn gern für immer gehabt. Er aber fand wohl irgendwann, wir hätten nichts mehr miteinander gemein als (zudem womöglich abweichende) Erinnerungen, hätten uns zu weit von einander entfernt (nicht bloß räumlich), passten in keiner Hinsicht meht zueinander. Das kann ich gut verstehen. Ich bin seltsam. Aber das war ich doch immer. Früher dachte ich, er könne etwas damit anfangen. Nun, vielleicht hat er sich weiterentwickelt (wenn ich richtig unterstelle, wohin und wozu, gefällt mir das allerdings auch nicht), während ich immer noch derselbe Spinner wie früher bin, der überall aneckt und nirgendwo dazugehören will. Tja, das ist blöd, wenn das, was man für seine größte Stärke hält, von den andern als größte Schwäche erlebt wird.

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