Samstag, 1. November 2025

Unterwegs (33)

Auf der Straße. Sie: „Guten Tag. Wir sammeln für eine Suppenküche. Ich: „Das tut mir aber leid, ausgerechnet heute habe ich keine Suppe dabei.“


Donnerstag, 23. Oktober 2025

Was sie sagen und was sie meinen

Sie sagen Migration, meinen aber: diese Leute da, die ich nicht hier haben, die ich nicht verstehen, die ich nicht respektieren will. Sie sagen Stadtbild und meinen: Überfremdung, Bevölkerungsaustausch, Rassenschande. Sie sagen geschützte Grenzen, illegale Einwanderung und kriminelle Ausländer, meinen aber: von mir aus können die alle verrecken.

Dienstag, 21. Oktober 2025

Leute (38)

Unzählige Male hörte X. in der Zeit, in der ich mit ihr befreundet war, mit dem Rauchen auf und fing dann wieder damit an. Wenn sie gerade nicht rauchte, konnte sie nicht verstehen, dass sie es je getan hatte, und rühmte, wie gut es ihr körperlich gehe und wie viel besser sie sich fühle. Wenn sie wieder rauchte, befand sie, dass Rauchen ein Menschenrecht sei, dass sie als Raucherin schlecht behandelt werde, dass ihr niemand was dreinzureden habe und dass Nichtraucher sich bloß nicht so anstellen sollten
 
Von Y. lernte ich vor Jahren den Ausdruck „Dissonanzraucher“. So heiße jemand, der rauche, aufhöre, wieder anfange, wieder aufhöre usw. So jemand war Y. „Ist dir gar nicht aufgefallen, dasss ich nicht geraucht habe?“, fragte er mich einmal am Ende eines Treffens. „Nein“, musste ich zugeben. „Stimmt, du bist nicht mehrmals hinausgegangen, um eine Zigarette zu rauchen. Aber dass jemand nicht raucht, ist für mich so selbstverständlich, dass es mir nur auffällt, wenn es nicht der Fall ist.“

Doch was zum Unmöglichen

Eigentlich ist mir nichts Blödes zu blöd. Wenn es der Wahrheitsfindung dient, bin ich immer gern bereit, mich zum Narren zu machen, zeige mich demütig oder hochmütig, ganz im Interesse meines Textes und seiner Absichten, und ich scheue mich nicht, mir auch schon mal, verbal versteht sich, die Hände schmutzig zu machen und, bildlich gesprochen, rostige Eisen anzufassen. Aber es gibt Ungeheuerlichkeiten und Banalitäten, über die noch etwas zu sagen, ich mich nicht mehr in der Lage fühle. Ich möchte das einfach nicht.
Über Trump zu schreiben, halte ich für unter meiner Würde. Derlei besudelt einen. Dass man auch nur an ihn denken muss, ist schlimm, ist beleidigend genug. Worte können gar nicht fassen, wie ekelhaft und nichtig dieses sinnlose Phänomen ist.
Lächerlich, dumm, hässlich, ungebildet, maßlos eingebildet und selbstsüchtig, gierig, rücksichtslos, gleichgültig, zerstörerisch, böse: Damit ist alles gesagt und nichts. Immer neue Einzelheiten versuchen freilich, einen hineinzuziehen in den Realitätsverlust, der sehr reale Folgen hat, in diese Simulation von Politik, die alles flachredet und hinterrücks über Leben und Tod entscheidet.
Wieso existiert so etwas? Darf das möglich sein? So etwas darf es doch eigentlich gar nicht geben. Aber dass es das gibt, ist kein Zufall, sondern Ausdruck. Das Internet ist voller Anekdoten über dumme, unwissende, überhebliche US-Amerikaner, die sich nicht nur im Ausland unmöglich benehmen, die in Unkenntnis sind über ihr eigenes Land und den Rest der Welt sowieso, die alles für einen sich um sie drehenden Supermarkt oder Vergnügungspark halten, die nichts wissen, aber über alles urteilen, die sich nicht vorstelle können, dass etwas anders sein könnte, als sie es gewohnt sind und es haben möchten, die völlig befangen sind in der Illusion nationaler Grandiosität und gefangen in Kommerzialisierung und Ausbeutung.
Es gibt gewiss Ausnahmen, aber die Masse scheint so zu sein, wie es die Vorurteile besagen, die in der konkreten Begegnung zu unvermeidlichen Urteilen werden. Einer von diesen unmöglichen Leuten ist auch Trump, nur dass er sich die anderen zu nutze zu machen versteht, indem er schamlose, skrupelloser, „unmöglicher“ ist als sie, also einerseits zur Identifikation und Projektion einlädt, andererseits zur Bewunderung seiner Überlegenheit ― er ist noch schlimmer, als man selbst.
Die Zumutung besteht also nicht nur im Schurken und seinen Komplizen, die von ihm profitieren, sondern in der freiwilligen Zustimmung so vieler, die sich zwar irren und täuschen (weil er eben nicht will, was sie wollen, es sei denn, sie wollten betrogen, ausgenutzt und ausgebeutet werden), aber andererseits doch wieder nicht: Er verspricht, dass andere für seine Politik einen hohen Preis zahlen werden, und das hält er. Dass er dabei auch seinen Wählern auf den Kopf scheißt, scheint diese nicht zu stören. Mehr davon!
Trump ist durchaus wie Hitler: ein Nichts mit erheblicher Wirkung, eine Null ohne Persönlichkeit (nur mit Persönlichkeitsstörungen), ein plärrender Niemand, der es schafft, Begehrlichkeiten vieler auf sich zu ziehen, ihnen Hass zu erlauben und schlechtes Benehmen und sie von der Wirklichkeit abzuspalten, von Verantwortung, Gewissen, Mitgefühl sowieso. Trump hat keine Lösungen für irgendein reales Problem, seine Methode ist immer Lüge und Gewalt. Das kann man nur gut finden, wenn man böse ist oder wenn man sich selbst und andere belügt; aber Lügen ist eben auch böse.
Die Existenz eines Phänomens wie Trump ist durch nichts zu entschuldigen und nur damit zu erklären, dass der Zustand der Welt in den Zentren noch beschissener ist als an den Peripherien. Die USA sind das führende shithole country. Und diesen entsetzlichen Umstand verkörpert Trump perfekt.

Pflicht oder nicht?

In der BRD diskutiert man derzeit, wie man den Personalmangel der Streitkräfte beheben könnte. Und wie bei Deutschen üblich, verläuft die Diskussion ziemlich absurd.
So heißt es vielfach, Freiwilligkeit sei selbstverständlich besser als Zwang (also Wehrpflicht). Ach so? Dann wäre ja aber auch die Schulpflicht abzuschaffen und der Schulbesuch als bloßes Angebot zu behandeln, oder? Und Steuern sollte dann auch nur noch zahlen, wer will, Überhaupt, die ganze Rechtsordnung, da müsste doch auch Freiwilligkeit besser sein als Verpflichtung, wer sich an die Gesetze halten möchte, soll das gerne tun, aber wer nicht, der tut es halt nicht.
Wer Freiwilligkeit über Zwang stellt, hat nicht verstanden, wie Staatlichkeit funktioniert. Wer glaubt, alles oder doch das Wesentliche im staatlich organisierten Zusammenleben beruhe auf den freien Entscheidungen der Beteiligten, glaubt wahrscheinlich auch an Weihnachtsmann und Klapperstorch.
Strafbewehrter Zwang ist überall, gerade das macht den Staat aus. Dagegen kann man durchaus sein, das wäre dann wohl irgendwie Anarchismus, aber man kann nicht in vielen Dingen Zwang als vernünftig und selbstverständlich akzeptieren, aber ausgerechnet beim Thema „Wehrpflicht“ verwerfen.
Selbstverständlich sind viele junge Menschen dagegen, dass sie zum Dienst an der Waffe, der Bettpfanne oder dem Rollstuhl verpflichtet werden sollen. So ein Pflichtjahr (oder mehr) wäre eine unangenehme Unterbrechung ihres konsumistischen Hedonismus. Miltärdienst stört beim Kiffen und Influencen. Oma Meyer den Arsch auszuwischen, ergibt kein imponierendes selfie, da kann man so viele Filter drüberlegen, wie man will. Das entsprcht nicht dem selbstbestimmten Lebensentwurf, den sich die Infantilindividuen haben zu können einbilden, weil ihnen die Reklame das sagt.
Egal. Kinder fragt auch keiner, ob sie zur Schule gehen wollen. Sie müssen. (Ich selbst wollte eigentlich nie, aber ich bin ja auch Anarchist, immer schon gewesen.) So sind die regeln und die meisten sind dafür. Wenn man aber die Schulpflicht in Ordnung findet, gibt es keinen Grund, eine Pflicht zu wahlweise Wehrdienst oder sozialen Diensten deshalb abzulehnen, weil Freiwilligkeit besser als Zwang sei. Punkt. Debatte beendet. Vernünftig betrachtet. (Es folgen aber noch mindestens 500 Talkshows zum selben Thema.) 

Sonntag, 19. Oktober 2025

Keiner von denen

Ich bin keiner von denen. Punkt. Will sagen: Ich gehöre keiner Gruppe an, keiner Schule, keine Richtung, keiner Strömung, nicht einmal einer Runde, einem Kreis, einer Clique und schon gar keinem Verein.
Ich bin keiner von denen. Ich stehe für mich. Meine Art zu schreiben imitiert niemanden. das könnte ich gar nicht. Und habe es auch niemals probiert. Wozu auch? Man wird vielleicht Ähnlichkeiten finden und vielleicht sogar Vorbilder, von denen ich nichts weiß, aber das macht nichts, ich brauche das nicht, meine ich, aber wenn andere meinen, es für mich zu brauchen, wenn sie also etwas besser wissen mich als ich, dann umso besser, wenn es denn etwas erklärt.
Ich denke mir Schriftsteller immer wieder als Nonkonformisten, Abweichler, Außenseiter. Aber mir ist klar, damit liege ich in den meiste Fällen völlig falsch. Ich hingegen bin tatsächlich ein Außenseiter, ein Abweichler, einer, der nicht konform gehen will oder kann. Ich gehöre zu nichts niemandem dazu. Eben auch nicht zu irgendwelchen anderen Schriftstellern und ihren Gruppen und Vereinen, Strömungen und Cliquen. Ich bin keiner von denen. Wer aber nicht zu den Schriftstellern gehört, ist keiner. Könnte man sagen und sagt es wohl auch.
Mir liegt daran nichts. Ob ich ein Schriftsteller bin oder nicht, was soll die Frage, da geht es um eine soziale Rolle, eine einzunehmende Stellung, ein kulturelles Muster. Das interessiert mich nicht, längst nicht mehr. Wem soll ich etwas beweisen, wem muss ich einen Beruf vorweisen, wem will ich das Recht zugestehen, meinem Lebensinhalt, dem Schreiben, ein Etikett aufzukleben? Schriftsteller oder nicht: Ich schreibe. Dafür muss ich niemanden um Erlaubnis fragen.
Wahrscheinlich war es ein Fehler mich nicht abhängig gemacht zu haben von der Anerkennung anderer. Wenn überhaupt galt mir nur mein Selbstverständnis etwas, nicht das Urteil anderer, und ich arbeitete unverantwortlicherweise nie darauf hin, von ihnen oder von noch anderen als einer von denen anerkannt zu werden. Ein Fehler war das und ist das insofern, als es vielleicht einiges leichter gemacht hätte, angenehmer, beruhigender, galtter. Aber eben auch, nun ja, sozusagen gewissermaßen unreiner. Weil es das Schreiben verfälscht, wenn das Kriterium nicht der Text selbst ist, sondern der Effekt, den er in sozialer und ökonomischer Hinsicht hat.
Geld zu verdienen mit Schreiben, ich hab’s gemacht, es war gut, als es war, ich kann mir auch vorstellen, es wieder zu machen, aber es nicht machen zu müssen, ist besser. Keine Rücksicht nehmen zu müssen auf Vorgaben, Erwartungen und Wünsche, scheint mit ein kleines Stück Freiheit, das kaum zu hoch zu bezahlen ist.
Erfolg? Was heißt schon Erfolg? Geschnittenes Brot und warme Semmeln, aber das Metier des Schreibens ist von anderer Art. Der Ausdruck „Beststeller“ war mir immer schon zuwider. Dass es sich gut verkauft, ist kein Kriterium für den Wert eines Buches, es lässt (bei mir) nur Vermutungen aufkommen, wie maßgeschneidert, also angepasst und systemkomplizenhaft das Ding sein muss. Pfui gack.
Ich sage nicht: Wenn ich nur wollen würde, könnte ich das auch. Ich sage: Ich habe das nie gewollt, hätte das nie über mich und nie zu Stande gebracht. Ich will und kann nicht schreiben, was ich nicht lesen will. Ich bin unweigerlich mein erster Leser, um mein Urteil geht es vor allem, und selbst wenn das bedeuten müsste, mein einziger Leser zu bleiben, kann und will ich mich nicht verstellen, verdrehen, verstecken, verderben. Und das müsste ich wohl, um einer von denen zu sein, die „Erfolg“ haben. Oder ist alles nur Zufall? Könnte ich ebenso gut berühmt sein?
Selbstverständlich hätte ich nie etwas dagegen gehabt, umjubelt und auf Händen getragen zu werden. Viele Leser zu haben, das wäre womöglich besser, als ganz, ganz wenig zu haben, weil es unter Umständen die Chance erhöhte, dass darunter ein paar richtige wären. Aber es ist, wie es ist.
Ich bin keiner von denen, die ihren Zeitgenossen vertrauen. Was wissen die schon? Zu oft schon lagen, geschichtlich gesehen, Zeitgenossen völlig falsch.
Und wie immer sage ich an dieser Stelle: Kafka. Hat der etwa zu Lebzeiten Bestseller geschrieben? Hätte man ihm, von ganz, ganz wenigen seiner Zeitgenossen abgesehen, überhaupt zugestanden, ein Schriftsteller zu sein? Veröffentlicht hatte er am Ende nur wenig, unvollendet hinterlassen viel, und hätte Brod auftragsgemäß nach Kafkas Tod alles Hinterlassene vernichtet, der Name „Franz Kafka“ tauchte allenfalls in einem längst vergriffenen Speziallexikon zu deutschsprachigen Prager Autoren auf. Wenn überhaupt. Auch gänzliches Vergessen wäre möglich gewesen. War Kafka also denn nun zu Lebzeiten tatsächlich ein Schriftsteller? Oder wurde er es erst post mortem und rückwirkend? Und was war er denn, wenn er kein Schriftsteller war, als er schrieb? Selbstverständlich war er, missachtet und verkannt, auch von sich selbst, kaum etwas veröffentlichend, keinen Erfolg erwartend oder wünschend, weil ihm jeder erfolg als quälendes Misstverständnis vorkommen musste, sondern nur für wenige und für sich selbst schreibend, ein Schrifststeller. Was denn sonst? Ein bedeutender sogar, wie heute alle überzeugt sind. Aber er war eben keiner von denen. Q. E. D.
Freilich, ich bin nicht Kafka und schreibe nicht wie er. Überhaupt nicht. Umso besser. Ich schreibe wie ich selbst. Wie ein Eigenbrötler. Ein Einzelgänger. Ein Wichtigtuer. Ein Spinner. Wie einer von denen, auf die man nicht achten muss. Aber ich bin keiner von denen. 

Montag, 13. Oktober 2025

Balken & Splitter (120)

Das gewaltige Tamtam, dass um die Freilassung der 20 israelischen Geiseln der Hamas gemacht wird, steht in schreiendem Missverhältnis zur Ignoranz gegenüber den über 60.000 von Israel in Gaza ermordeten Palästinensern. Gar nicht zu reden von den über 10.000 von Israel gefangen gehaltenen Palästinensern, die de facto alle politische Gefangene sind, egal was ihnen zur Last gelegt werden könnte. Sie gelten ja den Israelis alle als security prisoners. Rund ein Drittel von ihnen unterliegt der „Administrativhaft“, das heißt, sie wurden nicht einmal der Farce eines Militärstrafverfahrens unterzogen ― nichtmilitärische Gerichte sind für Palästinenser nicht zuständig, übrigens auch nicht für solche mit israelischer Staatsbürgerschaft.

So geht es also zu in der „einzigen Demokratie im Nahen Osten“, in der wohl tatsächlich der rechtsextreme Pöbel das Sagen hat und die liberale Mitte alles mitmacht, einem Staat mit wahlen also, der aber ganz sicher kein Rechtsstaat ist, sondern eine rassistische Okkupationsmaschine. Man kann eben nicht beides sein: rechtsstaatliche Demokratie und ethnischer Staat.  
 
Muss man nicht mit bitterer Ironie sagen: Wie gut, dass Israel die Hamas doch nicht ausgerottet hat. Wer hätte sonst die Geiseln freigelassen?

Wieso sollen jetzt eigentlich andere Staaten für den Wiederaufbau dessen bezahlen, was Israel zerstört hat? Man könnte doch auch die Zionisten und Israelfreunde überall in der Welt zur Kasse bitten, da käme schon schön was zusammen. 
 
Wie beschämend, dass es (außerhalb Israels und der USA) Kommentatoren gibt, die Trump für seinen „Friedensplan“ Anerkennung zollen. Worin bestand denn sein tolles „Verhandeln“? In der Bedrohung der Bewohner Gazas mit der totalen Ausrottung, wenn sie dem nicht zustimmen, was er will. Ein deal im Mafiastil. Großartig.
 
Noch gibt es keinen Frieden. Es kann auch keinen Frieden ohne Gerechtigkeit geben. Das Mindeste wäre es ja wohl, wenn die Palästinenser, auch in Gaza, über ihre Angelegenheiten selbst bestimmen könnten. Sie brauchen nicht die Vormundschaft anderer Staaten, keine Okkupation durch Truppen und Investoren. Freie, gleiche, geheime, allgemeine Wahlen können auch in Ruinen stattfinden. Warum darf Gaza nicht die einzige wirkliche Demokratie im Nahen Osten sein?
 
Und wenn die Hamas die Wahl gewänne? Dann ist das eben so. Die Welt muss ja auch mit der Scheiße leben, die die US-Amerikaner gewählt haben und noch wählen werden.

Samstag, 11. Oktober 2025

How to annoy some MAGA guy

 

HE: In what nation was Jesus an illegal alien, and where did Jesus say it was o.k. to violate a country's immigration laws and then immediately begin using their taxpayer services?
ME: In the U.S. - Because Jesus does not have U.S. citizenship, no legal documents at all, but works there every day and night. (He even criticizes the rich!) So ICE and MAGA try to force him out of the country. Godless America. 
HE: But Jesus is not here in his flesh.
ME: This is the heretical (protestant) view. Real Christians (catholics, orthodox) are convinced, that Jesus ist present in flesh and blood under the forms of bread and wine. Nothing easer for ICE than to break into a church and crack a tabernacle. And, don't you know, Jesus is present in the "least of his brothers"; and who could be more "less" than an "undocumented alien"?
HE: Where does Jesus say that it's acceptable to deceive people, break their laws, enter their countries without permission, and immediately start using their taxpayer funded services?
ME: Everywhere. (Especially in Palestine ...) According to the Gospels he says: Do the will of God. That implies: Never ever do the will of the State. States are evil, their laws are evil, boarders are evil, police is evil.
And even if you dont't agree to the anarchist views of Jesus (and me): Shoudn't tax money, if taxes shall be paid at all, being spent for your neighbours (whom your shall love) - instead for tyrants, oligarchs, the military-industrial complex (as Eisenhower called) and bad stuff like the forementioned?
The U. S. A. are exploiting the people of so many countries in the world and their natural ressources. Your life style destroys the earth. Shouldn't it at least be time to pay back a little (e. g. by let some "aliens" earn money through slavework in your imperialist shithole country)?

Unterwegs (32)

Ein junger Vater setzt seinen etwa zweijährigen Sohn gegen dessen erkennbaren Willen noch einmal auf das hölzerne Reittier, ein Schaf, um mit dem Mobiltelephon noch einmal ein herziges Foto von ihm zu machen. Da hat er dem Kleinen aber eine wichtige Lektion erteilt: Social media over people. Und: Du bist als Kind vor allem ein Ausstattungstück des Lebensstils deiner Eltern.

Donnerstag, 9. Oktober 2025

Notiz zur Zeit (261)

Na, da hat man es in der BRD den Zuwanderern mal gezeigt! Einbürgerung nicht mehr nach drei, sondern wieder frühestens nach fünf Jahren. Aber auch nur bei nachweislicher Eingedeutschtheit. ― Kinder von Deutschen bekommen die Staatsbürgerschaft aber selbstverständlich weiter bei der Geburt, obwohl sie die Sprache nicht sprechen, die Werte nicht teilen, keinen Cent Steuern gezahlt haben und nur von Unterstützung leben.

Und auch die Armen sollen, höre ich, ihr Fett wegkriegen. Wortwörtlich: ihre bekanntlich so schrecklich fetten Jahre sind bald vorbei. Das Bürgergeld soll nämlich in Mindestsicherung umbenannt werden. Nehmt das, ihr Schmarotzer! ― Politiker haben ja weder Phantasie noch Humor. Sonst wäre doch „Minderleister-Sicherung“ eine herrlich diskriminierende Bezeichnung.

Dienstag, 7. Oktober 2025

Skandal im längst entlaubten Blätterwald

Die österreichische Tageszeitung „Kurier“ schafft ihre wöchentlichen Buchbesprechungen ab und entlässt die zuständige Redakteurin. Das löst in der österreichischen Literatuszene Empörung aus und mich erreicht eine e-mail, in der von allerhand mehr oder minder gut im Geschäft stehenden Autoren und Autorinnen die sofortige „Rücknahme der Entscheidung“ des privaten Mediums gefordert wird.
Ich würde (wenn man mich denn fragte) einen solchen Protest nicht unterschreiben. Einerseits wegen der indiskutablen Sprache („canceln“, „Qualitätsmedium“). Andererseits wegen der Unterzeichner (darunter die Literaturnobelpreisträgerin und, wie sie genannt wurde, „dümmste Frau Europas“). Vor alle aber, weil mir scheißegal ist, was im „Kurier“ steht oder nicht. Ich lese derlei nicht. Genauso wenig wie die „Krone“ oder „Heute“ oder wie auch immer der Dreck* heißt.
Wer derlei freiwillig konsumiert, weiß, worauf er sich einlässt. Er will miesen Journalismus und bekommt ihn. Wie groß dabei je das Bedürfnis nach und das Interesse an Buchbesprechungen war ist und sein wird, weiß ich nicht. Fehlt der Leserschaft jetzt vielleicht die qualifizierte Beratung bei Kaufentscheidungen im Falle extremer Langweile nahe am Hirntod? Ich mache mir die Mühe, suche im Internet nach Buchbesprechungen im „Kurier“ und finde solche Überschriften: „Anleitung zum Nichtstun“, „Von der Blumenhändlerin zur Kranführerin, „Mordsbrise, ein Ostfrieslandkrimi“, „Ferdinand von Schirach …“, „Isolde Charim …“, „Schauspieler Michael Dangel verzichtet aufs Ich“, „Wolfgang Schüssel: Wendekanzler bringt neues Buch heraus“ und „10 Bücher, die ähnlich sind wie Harry-Potter-Romane“. ― Mir scheint, der Verlust ist sehr gering.
Das erwähnte Protestschreiben weist übrigens auch den Vorschlag „mit aller Entschiedenheit“ zurück, künftig Buchbesprechungen von der Funke-Mediengruppe zuzukaufen. „In diesem Kontext spielen österreichische Autor/inn/en, Bücher und Verlage und anspruchsvolle Literatur nicht die geringste Rolle.“
Ja klar, weil die Piefke bekanntlich nur Piefke lesen (und Ösis auf dem Literaturmarkt voll benachteiligt werden; siehe auch Nobelpreis) …
Jedenfalls machen die Empörten damit sehr deutlich, worum es ihnen geht: Eine österreichische Zeitung soll österreichische Literatur ― also auch die der Unterzeichnerinnen und Unterzeichner des Protests ― bewerben. Der Markt ist klein, der Schreibwilligen sind viele, da muss man sehen, wo man bleibt. Und mit jeder Besprechung, selbst in einem Scheißhausblatt (aka Qualitätsmedium), verkauft man ein paar Bücher mehr. Das darf nicht anders werden.
Dass der Buchmarkt längst bestimmt wird vom Internet, unter anderem von einschlägigen influencers, und nur sehr wenig vom papiernen oder papieroiden Feuilleton (zumal Leser heutzutage eher Analphabeten sind), ist den etablierten Literaturproduzenten alter Schule vermutlich nur undeutlich bewusst, wenn überhaupt. In ihrer Jugend war das nicht so, da war der „Kurier“ wichtig, also soll das so bleiben.
Wie gesagt, ich würde es nicht unterschreiben, aber mich fragt ja zum Glück auch keiner.
 
* Vielleicht ein zu starker Ausdruck und viel zu pauschal. Man wird mir vorrechnen, wie viel besser doch diese Zeitung sei als jene. Nun, Scheiße ist auch nicht gleich Scheiße, aber ich interessiere mich nicht für Stuhlproben. (Jetzt hab ich’s auch noch schlimmer gemacht.)

Sonntag, 5. Oktober 2025

Über das Mehrheitsprinzip

„Die Mehrheit entscheidet.“ Aber warum? Das Mehrheitsprinzip scheint so selbstverständlich, dass es gar nicht begründet werden muss. Die meisten können wohl gar nicht verstehen, dass man das Prinzip überhaupt in Frage stellen wollen kann. „Die Mehrheit entscheidet. Wer denn sonst? Etwa die Minderheit? Das wäre ja noch schöner!“
Tatsächlich gibt es überhaupt keinen vernünftigen Grund, warum die Mehrheit entscheiden soll. Und es wird darum in der politischen Theorie oder Alltagsdebatte auch nie einer genannt. „Die Mehrheit ist dafür, also soll es geschehen. Punkt.“
Ganz selten einmal merkt jemand an, dass ja vermutlich in einer größeren Zahl von Leuten „mehr kluge Köpfe“ vorhanden seien als in einer kleineren. Dieses statistische Argument ist absurd und widerspricht der Erfahrung. Außerdem geht es ja bei Wahlen und Abstimmungen nicht unbedingt darum, kluge Entscheidungen zu treffen, sondern überhaupt welche. Ob die Entscheidung aus kluger Erwägung oder irrationaler Vorliebe geschieht, spielt für das Mehrheitsprinzip keine Rolle. (Das ist es ja, was Popuisten ausnuützen können.)
Beispiel: Wenn fünf Leute gemeinsam ins Kino gehen wollen, sich aber nicht auf einen Film einigen können und dann abstimmen, ist der Film, für den drei stimmen, doch nicht in jedem Fall besser als der, für den nur zwei stimmen. (Blöd wäre es übrigens, wenn zwei A sehen wollen, zwei B und einer sagt, es sei ihm egal …)
In Wahrheit ist das Mehrheitsprinzip eine abstrakte Formalität, freilich eine mit unguter Herkunft. Denn es handelt sich dabei um nichts anderes als um die Durchsetzung der zahlenmäßig Stärken: „Wir sind mehr als ihr, wenn ihr also nicht macht, was wir wollen, können wir euch verdreschen.“ Das Mehrheitsprinzip ist nur die verdeckte, zivilisierte, meistens gewaltfreie Version davon.
Allerdings sieht jeder (der kein Faschist ist) ein, dass es ein „Recht des Stärkeren“ nicht gibt, dass bloße Durchsetzung von etwas nicht bedeutet, dass das Durchgesetzte richtig ist (weshalb nebebenbei bemerkt  der Wahrheitsbegriff der Pragmatisten eigentlich faschistisch ist) und dass die ständige Aufteilung in Mehrheiten und Minderheiten zwar zuweilen durchaus stabile Verhältnisse schaffen kann (zumal wenn großzügig „Minderheitenrechte“ gewährt werden), dass es sich aber letztlich ein irrationales, auf Gewalt gegründetes Verfahren handelt, das dauernd die Vernunft und die Selbstbestimmungsrechte derer missachtet, die nicht mit der Herde blöken.
Was ist die Alternative? Konsens selbstverständlich. Jeder darf mitreden, jeder darf mitentscheiden. Nicht eine Mehrheit entscheidet, sondern alle, entweder einstimmig oder einmütig (also ohne Gegenstimmen).
„Iiih, wie langweilig, wie anstrengend. Dauernd über alles quatschen müssen, und dann kommt vielleicht doch nichts dabei heraus. Da ist abzustimmen und die Mehrheit entscheiden zu lassen viel effizienter.“
Tatsächlich ist die Effizienz von Konsensverfahren abhängig von der Bereitschaft aller zu Rücksichtnahme und Zurückhaltung, von einer hochentwickelten Diskussionskultur und einer Ethik des Kompromisses. Für eine Gesellschaft von Egoisten hingegen, die gern rasch ihren Willen durchsetzen (weshalb sie das wollen, von dem sie meinen, dass es alle wollen), ist das Mehrheitsprinzip genau das Richtige.

Leute (37)

Da denkt man, man kennt jemanden, und dann erfährt man, die Person liest Richard David Precht! Freiwillig, Um etwas daraus zu erfahren. Was kommt als nächstes? Helene Fischer hören? Die Bildzeitung abonnieren? Ich dachte es gäbe da einen Konsens unter den halbwegs Gebildeten: Precht geht gar nicht. Ein Dummschwätzer, der von Philosophie so viel Ahnung hat wie Dieter Bohlen von Musik. Ein Diskurspopulist, der die verunsichterten Bildungsbürger fortgeschrittenen Alters mit rechtslastigem, verlogenem Denkersatz versorgt. Aber gesagt hab ich besagter Person das nicht. Sie sei auf das Buch, das sie lese, durch den podcast Lanz & Precht gekommen. Lanz? Dieser Bodensatz der Fernsehunterhaltung, die mit Journalismus verwechselt werden will? Dieser Quasselonkel, der mit den anderen Quasseltanten zusammen durch lauter falsche Fährten von der Realität ablenken soll? Und überhaupt: podcasts? Für sowas habe ich keine Zeit. Das ist doch was für Analphabeten, für Gelangweiltee, die nicht mehr lesen können oder wollen. Wer was zu sagen hat, kann es auch schreiben, basta. Aber das ist naturgemäß nicht Konsens, und ich habe zu podcasts und Lanz nichts gesagt. Eigentlich kann ich zu Precht auch nichts sagen, denn abgesehen davon, dass ich weiß, wie er aussieht und redet (und beides finde ich zum Kotzen), kenne ich keine Texte von ihm. Einige Texte über sind mir allerdings untergekommen, die den Quatsch, den er redet, mit guten Argumenten in der Luft zerfetzen. Aber sag das mal jemandem, der Gefallen findet an dieser niedrigschwelligen Art der Verdummung durch Intellektualitätsimulation. Da giltst du ganz schnell als hochnäsig und vorturteilsbehaftet. Bin ich auch. Ich habe Philosophie studiert und kann ganz gut Geschwätz von genuinem Denken unterscheiden. Damit steht mein Urteil über Precht auch trotz recht geringer Empirie fest. Gesagt habe ich, wie gesagt, besagter Person das alles nicht. Aber ich kann ja schreiben.

Samstag, 4. Oktober 2025

Repräsentativ? Mehrheitlich? Demokratisch?

Die repräsentative Mehrheitsdemokratie repräsentiert für gewöhnlich weder die Bevölkerung noch notwendig deren Mehrheit. Man nehmen zum Beispiel die BRD. Bei der letzten Parlamentswahl stimmten dort 18,5 Prozent der Wahlberechtigten für die CDU, die danach den Regierungschef stellen durfte. Sie koaliert seither mit der CSU (4,9 Prozent) und der SPD (13,5 Prozent). Alle drei Parteien wurden nur von 36,9 Prozent der Stimmberechtigten gewählt. Das soll eine Mehrheit sein?
Man behilft sich mit Tricks. Zum einen beträgt die Anzahl der gewählten Abgeordneten immer 100 Prozent, auch wenn sehr viel weniger Menschen zur Wahl gehen (und gültig wählen). Zum anderen erklärt man alle Stimmen für de facto ungültig, weil de jure wirkungslos, die für Parteien abgegeben wurden, die „zu klein“ sind und „das Parlament zersplittern“ würden. Merke: Repräsentiert wird nur, wer große und mittlere Parteien wählt …
Die Absurdität der sogenannten Fünf-Prozent-Hürde kann man sich leicht vor Augen führen: Wenn ein Dutzend Parteien jeweils 4,9 Prozent der gültigen Stimmen auf sich vereinigten, wären das 58,8 Prozent ― und sie kämen doch nicht ins Parlament. (Eine Partei oder Koalition mit 21 Prozent ― bezogen auf eine Wahlbeteiligung von 80 Prozent: mit 16,5 Prozent) hätte dann im Parlament die absolute Mehrheit.)
Aber das System ist nicht nur quantitativ nicht repräsentativ, sondern auch qualitativ nicht. Denn die wählbaren Kandidaten und Kandidatinnen werden nicht von den Wahlberechtigten bestimmt, sondern von den Parteien. (Auf die Absurdität der Wahlkreiskandidaten, die die Verhältniswahl „personalisieren“ sollen“, soll hier nicht weiter eingegangen werden, nur so viel: Dort ist als Vertreter des Wahlkreises gewählt, wer mehr Stimmen als die anderen bekommt, das könnte rein theoretisch heißen, dass der Kandidat mit zwei Prozent Stimmen gewählt ist, wenn alle anderen nur jeweils 1 Prozent bekommen. Dann hätten 98 Prozent den Kandidaten nicht gewählt und er würde doch Abgeordneter …)
Selbstverständlich bedeutet Repräsentatitivät nicht, dass das Parlament ein exaktes demographisches Abbild der Bevölkerung sein muss (statt überwiegend aus Juristen und Beamten zu bestehen). Es muss also der Prozentsatz der rothaarigen lesbischen Krankenschwestern buddhistischen Glaubens und mit Glasauge im Parlament nicht dem Prozentsatz der rothaarigen lesbischen Krankenschwestern buddhistischen Glaubens und mit Glasauge in der Bevölkerung entsprechen. Sondern Repräsentativität hätte zu bedeuten, dass die stimmberechtigte Bevölkerung wirklich von genau denen vertreten wird, von denen sie vertreten werden will und die sie tatsächlich gewählt hat.
Eine Entscheidung der Wahlberechtigten darüber, wer (welche Personen) sie vertreten soll, und nicht nur was (welche Parteien), hätte die Grundlage der Repräsentation zu sein. Was ist denn daran demokratisch, wenn Parteien vorgeben, wer im Parlament sitzen kann und wer nicht? Wen werden die Aufgestellten wohl letztlich vertreten: die von denen sie tatsächlich abhängen, die ihre Karrieren und ihr Einkommen bestimmen: oder die, von deren Vertrauen sie eigentlich abhängen sollten, die aber bezüglich Karriere und Einkommen nicht zu melden haben?
Außerdem ist es ja so: Die Parteien können die Angeordneten nahezu nach Belieben austauschen. Irgendwer tritt zurück, jemand anderes rückt nach. Wahlen nicht erforderlich.
Aber es besteht durch solche Hinterzimmerverfahren ― selbst wo Parteitage Listen absegnen, wurden diese meistens schon anderswo zusammengestellt  nicht nur keine Festlegung auf ein (persönlich gewähltes) Personal, sondern auch keine Verpflichtung auf eine bestimmte Programmatik. Im Wahlkampf wird X gesagt, beim Regieren dann Y gemacht: Das gilt als normal. Nun ist nichts dagegen einzuwenden, dass Parteien bekannt geben, was sie machen würden, wenn sie so könnten, wie sie wollten. Aber sie müssten, um sinnvoll wählbar zu sein, doch auch sagen, was sie bereit sind zu tun, wenn sie nicht so können, wie sie wollen. Dazu müssten sie vor der Wahl unter anderem auch sagen, mit wem sie nach der Wahl gegebenenfalls koalieren werden. Gerade das verweigern Politiker aber regelmäßig.
Es ist doch so: Das Wahlvolk soll der Politik einen Blankoscheck ausstellen. „Wählt uns erst mal, wir machen das dann schon für euch“: Das ist Entmündigung unter dem Vorwand der Volkswillens.
Man könnte also zusammenfassend sagen: Weil die indirekte, repräsentative Demokratie nicht wirklich repräsentativ ist, kann sie auch nicht demokratisch sein, und weil sie nicht demokratisch sein will, braucht sie auch nicht repräsentativ zu sein. Man muss nicht gleich ein staatsfeindlicher Anarchist sein ― wie ich es bin ―, um zu sehen, dass sehr viel mehr Repräsentativität und echte Demokratie möglich wäre, nämlich eine, die die Wahlberechtigten (deren übrigens mehr sein könnten durch den Nicht-Ausschluss großer Teile der „nichtdeutschen“ Wohnbevölkerung) ernst nähme, sie nicht entmündigte und ihnen nichts vorgaukelte.

Freitag, 3. Oktober 2025

Balken & Splitter (119)

Es versteht sich ja wohl von selbst, dass zwei Tote vor einer Synagoge in England wesentlich betrauernswerter sind als Zehntausende von Toten im Gazastreifen. Dass man das überhaupt diskutieren muss (oder dass das gar als Rassismus kritisiert), ist unzweifelhaft antisemitisch.
 
In Österreich verschuldete der Flugverkehr im ersten Halbjahr 2025 rund 1,5 Millionen Tonnen an Treibhausgasen, 120.000 Tonnen mehr als im Vergleichszeitraum. Ist das nicht wunderbar? Die Leute gönnen sich ihre Spaßreisen und lassen sich nicht von irgendwelchen Ökospinnern mit ihrem Klima-Alarmismus den ressourcenvergeudenden und erderwärmenden Lebensstil vermiesen. Das hat Zukunft! Eine beschissene, aber immerhin.

Donnerstag, 2. Oktober 2025

Faschismus, Katechismus, alles dasselbe

Es ist sehr wahrscheinlich, dass es keine „kirchenkritische“ Intrige war, sondern schlicht die Idiotie der „Künstlichen Intelligenz“ (die ja verständnislos nach wiederkehrenden Mustern in der Wortfolge suchen muss), die dazu führte, dass mir nach der Eingabe von „eco faschismus“ in das Suchfeld eines Buchhändlers „faschismus“ und „katechismus der katholischen Kirche“ als passende Suchmöglichkeiten vorgeschlagen wurden.
Doch weil hinter der Dummheit der Maschinen immer auch die Dummheit der Menschen steckt, merke ich an, dass es die „Kirchenkritiker“ bedenklich stimmen sollte, dass ihre Vorurteile, die wahrscheinlich für selbstgewählte Überzeugungen halten, so ohne weiteres mit der kontingenten Blödheit von manipulativ-kommerziellen Algorithmen zusammenstimmen.

Dienstag, 30. September 2025

Gaza-Gaga

X wendet äußerste Gewalt an, um Y zu töten, ihn zu vertreiben oder ihn zumindest völlig zu beherrschen. Z sagt, er wolle vermitteln und schlägt vor, Y solle verschwinden oder tun, was X wolle. Das nennt Z einen Friedensplan.

Sonntag, 28. September 2025

Notiz zur Zeit (260)

Österreichs Frauenministerin will per Gesetz Schutzzonen um Abtreibungskliniken errichten. Geschützt werden sollen natürlich nicht die ungeborenen Kinder, sondern die Mütter, die hingehen, um sie töten zu lassen. Es geht ja auch wirklich nicht an, dass Kindsmörderinnen durch Gebete und Gesänge „selbsternannter Lebensschützer“ belästigt werden, wenn sie ihr „Menschenrecht“ auf nachträgliche Verhütung wahrnehmen wollen.

Folgerichtig verlangt eine andere österreichische Politikerin, Frauensprecherin der „Grünen“, die Streichung des Kindsmordes an Ungeborenen aus dem Strafrecht. Kinder sind ja offensichtlich keine seltene Spezies, die es zu schützen, und kein biodiverses Ökosystem, das es zu erhalten gilt. Weg mit dem Kroppzeug!

Immer Ärger mit dem Nachwuchs. Die oberösterreichische Volkspartei fordert, „sorglose und unkooperative Eltern“ gehörig mit Haft zu bestrafen, also solche, deren Verhalten einem „kriminellen Lebenswandel“ ihrer Kinder nicht vorbeugt. Ganz durchdacht scheint das Modell nicht, denn wie Eltern vom Knast aus ihre Kinder nicht verwahrlosen lassen sollen, bleibt unklar; es sei denn freilich, man sperrte gleich die ganze Familie weg. Dass das intuitiv gemeint sein könnte, wird sogar wahrscheinlich, wenn man bedenkt, dass Oberösterreich der Heimatgau des Führers ist und die Nazis Spezialisten darin waren, (von ihnen definierte) „Asoziale“ in Lager zu stecken und umzubringen. Es sollte einen also nicht wundern, wenn demnächst schon mal der Wunsch artikuliert wird, „unkooperative Eltern“ sterilisieren lassen zu dürfen. Als Zwischenschritt vor der familienfreundlichen Vergasung.
 
Dem Plan von Österreichs Integrationsministerin, Flüchtlingen die Sozialhilfe zu kürzen, widersprach neulich der regierungseigene Verfassungsdienst. Drei Jahre, so die populistisch gemeinte Idee, sollten Schutzbedürftige Deutschkurse und Wertekurse besuchen müssen und in dieser „Phase“ weniger Geld bekommen. Das müsse dann aber für alle gelten, auch für inländische Hilfsbedürftige, so die juristischen Experten, weil es sonst verfassungswidrige Ungleichbehandlung sei. (Linke Spinner würden sagen: Rassismus.) Diese Einschätzung richte sich selbst, so die empörte Ministerin. Selbstverständlich würden Österreicher nie Deutsch lernen müssen und die richtigen Werte hätten sie ja sowieso. Jetzt muss die Dame also irgendwie einen Weg finden, das Recht zu umgehen, ohne dass das gleich weder als Diskriminierung und Verfassungsbruch angestänkert wird. 

Nationalliteraturen: Nur die Deutschen konnten einen „größten Dichter“ hervorbringen, dessen bekanntestes Zitat das des Götz von Berlichingen ist.

Donnerstag, 25. September 2025

Notiz zur Zeit (259)

München und das Oktoberfest. Köln und der Karneval. Hamburg und der Hafengeburtstag. Berlin und ganzjährig miese Stimmung.

Aus Anlass der Heiligsprechung eines toten Hasspredigers: Dieser Sekte sind noch viele Märtyrer zu wünschen.
 
Die diplomierte Berufsfaschistin Meloni spricht von der propalästinensischen Bewegung Italiens als „selbsternannter Antifa“. Nun ja.

Kimmel ist wieder auf Sendung. Ich will aber trotzdem kein Disney-Plus-Abo abschließen.

„Ab sofort gilt: Qualität ist Chefinnensache.“ Es ist immer wieder erstaunlich, wie sich jemand mit einem einzigen dummen Satz für alle Zeiten unmöglich machen kann. 

Mittwoch, 24. September 2025

Ist der Westen schuld am Krieg in der Ukraine?

Es gibt immer noch Leute, die sagen, es gäbe gar keinen Krieg, wenn da nicht die westlichen Interessen wären, also der Imperialismus der USA, die Einkreisung durch die NATO und die Profitgier der Rüstungsindustrie.
Wie soll man sich das vorstellen? Hätte Putin die Ukraine nicht überfallen, wenn der Westen ihn nicht sozusagen dazu gezwungen hätte? Dann war bestimmt der von der CIA gesteuerte faschistischen Putsch in Kyjiw, Verzeihung: Kiew, durch den ein prorussischer Machthaber vertrieben wurde, der Auslöser und die neonazistische Unterdrückung der Russen in dem unnatürlichen Gebilde „Ukraine“, aus dem dann einige Gebiete folgerichtig wieder heim ins Reich strebten.
In dieser Phantasiewelt ist der Wunsch osteuropäischer Länder, dem „westlichen“ Verteidigungsbündnis beizutreten (das dadurch ja eigentlich etwas „östlicher“ wurde), weil sie so ihre leidvollen Erfahrungen mit Russland hatten (und ihre begründeten Erwartungen), eine gezielte Umzingelung der wehrlosen kleinen Atommacht Russland, die daraufhin in einem Nachbarland einmarschieren musste, das der NATO nicht angehört. Was könnte der Westen nämlich anderes im Sinn haben, als Russland zu erobern, ihm seine traditionelle Rückständigkeit zu rauben und ihm eine Demokratie aufzuzwingen? Und natürlich alle Russen schwul zu machen! Pfui Deibel.
Die Verteidigung der Ukrainerinnen und Ukrainer gegen den Versuch, ihre Nation zu vernichten, ist gemäß dieser Weltsicht völlig irrational. Hätten sie sich gleich ergeben und unterworfen, könnte seit langem Frieden sein. Das bisschen Mord, Folter, Verschleppung und Unterdrückung, das in russländischem Herrschaftsgebiet an der Tagesordnung ist, ist doch ganz normal und wird mehr als ausgeglichen durch Propaganda und Hirnwäsche.
Es ist in dieser verqueren Weltsicht die Böswilligkeit und Dummheit der stur weiterkämpfenden Ukraine, die die Kassen des miltärisch-industriellen Komplexes klingeln lässt. Während hochgerüstete Diktaturen wie Russland und Rotchina eigentlich Friedensengel sind, deren gigantische Miltärausgaben rein gar nichts mit der Ausquetschung und brutalen Dressierung der Bevölkerungen zu tun haben.
In einem haben die Verrückten ja Recht: Besser wär’s, es gäbe keinen Krieg. Aber es gibt ihn und seine Ursachen liegen nicht im Westen. Es ist Russland, das ihn begonnen hat und nicht beenden will. Die Ukrainer und Ukrainer lebten lieber heute als morgen in einem demokratischen, friedlichen, ungestörten Gemeinwesen. Sie haben es sich nicht ausgesucht, Krieg führen zu müssen. Aber sie tun es, weil die meisten von ihnen lieber Schreckliches in Kauf nehmen wollen, als noch viel Schrecklicheres aufgedrängt zu bekommen.
In Wahrheit tut der Westen viel zu wenig, um Russland zu bekämpfen. Selbst Russlands direkte Interventionen im Bündnisgebiet führen (derzeit noch?) nicht zu angemessenen Reaktionen. Aus Angst vor „Esklation“. Allerdings sind sich steigernde Provokationen durch Putin faktisch auch eine Eskalation. Hat man Angst, der irre Kremlzwerg werde Atomwaffen einsetzen? Dann sollte man ihm unzweifelhaft klar machen, was die Folgen auch nur des Versuchs wären. Wozu haben die westlichen Mächte denn ihre nuklearen Arsenale, wenn sie nicht abschrecken?
Putin versteht nur die Sprache der Gewalt. Als die Türkei russländische Flugzeuge abschoss, die im Syrienkrieg türkischen Luftraum verletzt hatten, zerstäubte der Möchtegernzar nicht Ankara oder Istanbul, sondern zog den Schwanz ein. Heute küsst er Erdogan längst wieder den Arsch. (Pack schlägt sich, Pack verträgt sich.) Lerne: Wer sich jetzt kleine Nadelstiche gefallen lässt, lädt für später zur großen Messerstecherei ein. Wer beizeiten den mörderischen Rowdy abstoppt, muss später nicht seine Untertanen massakrieren.
Der Krieg Russlands gegen die Ukraine ist ein Stellvertreterkrieg gegen den Westen. Das weiß jeder in Russland und viele unverantwortliche Verantwortliche sagen es offen. Auch Putin. Nur im Westen gibt es Gestörte, die sich einreden, es sei ein Krieg des Westens gegen Russland.
Für Kritik an Imperialismus, Hegemonialstreben, Mitlitarismus usw. usf. bin ich jederzeit zu haben. Aber in diesem Fall, dem der Verteidigung der Ukraine gegen den russischen Aggressor, steht der kapitalistische Wessen ausnahmsweise auf der richtigen Seite. Wenn auch auf wackligen Füßen. Es brauchte sogar viel mehr westliches Engagement, wenn es Frieden geben soll. Wer etwas anderes behauptet, steht, ob er es weiß oder nicht, im Dienst von Krieg und Diktatur.

Geschichtsklitterung als Gewissensberuhigung

„Die Entstehung des palästinensischen Flüchtlingsproblems war fast unvermeidlich angesichts der geografischen Vermischung der arabischen und jüdischen Bevölkerung in einem winzigen Land (10 000 Quadratmeilen), der Geschichte der arabisch-jüdischen Feindseligkeit zwischen 1881 und 1947, des überwältigenden Widerstands auf beiden Seiten gegen einen binationalen Staat, des Ausbruchs und der Verlängerung des Kriegs um die Gründung und das Überleben Israels, der großen strukturellen Schwächen der palästinensisch-arabischen Gesellschaft, der tiefen arabischen Feindseligkeit gegenüber dem Jischuv und der arabischen Angst, unter jüdische Herrschaft zu geraten, sowie des Jischuv vor dem, was im Falle eines Sieges der Araber passieren würde, oder vor dem, was einem jüdischen Staat widerfahren würde, der mit einer sehr großen und feindlichen arabischen Minderheit gegründet würde.“
Warum der zionistische Propagandaliterat Benny Morris in der BRD als Historiker gilt, habe ich nie verstanden. Man stelle sich vor, jemand schriebe: „Die Ermordung von Millionen Juden und Jüdinnen was fast unvermeidlich angesichts der Gefahr der Rassenmischung, der Gier und Herrschsucht der Juden, des Antisemitismus und der Machtergreifung der Nazis.“ Man würde sagen: Das ist nazistische Gequatsche.
Die obenzitierte Darstellung von Morris ist ganz ähnliches Gequatsche. Das „Flüchtlingsproblem“ (Die Vertreibung von Millionen nichtjüdischen Bewohnern aus dem Gebiet des selbstprokläamiert jüdischen Staates Israel) entstand, weil die Ideologie des Zionismus von Anfang an die Doktrin „Ein Land ohne Volk für ein Volk ohne Land“ zum Kern hatte, die Bewohner Palästina 1881 aber fast ausschließlich und noch 1947 überwiegend arabisch war, weil die jüdischen Einwanderer mit ihrem Landraub, ihrer Diskriminierung und ihrem Rassismus auf Widerstand stießen (vor der forcierten zionistischen Einwanderung und dem rücksichtslosen Breitmachen der Siedler gab es in Palästina keine Judenfeindlichkeit, diese war vielmehr Folge der zionistischen Politik, was manche Zionisten auch klar sahen und benannten, Buber z. B.); die Angst der Terroristen vor einem Verbleib zu vieler Terrorisierter, bevor man über sämtliche Repressionsmittel verfügte, war freilich begründet. Der Staat Israel war folgerichtig eine Kriegserklärung an die Mehrheitsbevölkerung und der damalige Höhepunkt (aber nicht das Ende) einer Reihe von monströsen Gewaltakten. (Die sich nicht nur gegen Araber, sondern auch gegen Engländer richteten.)
Wer sagte, „die Juden waren mit ihrer Deutschfeindlichkeit selbst schuld am Holocaust“, würde zu Recht geächtet. Wer sagt „Schuld an der Nakba und der anhaltenden, längst offen genozidale Formen annehmenden Repression der Palästinenser sind diese selbst mit ihrem Antisemitismus“ wird in der BRD hofiert und, wenn er mal wieder  erklärt, warum Zionisten Nichtjuden vertreiben und töten müssen, im deutschen Feuilleton lobend erwähnt. Wie kaputt ist das denn?

Balken & Splitter (118)

Die Kirk-Witwe hat öffentlich behauptet, dass sie dem (mutmaßlichen) Mörder ihres Mannes vergebe. Was für eine widerliche Heuchelei! Ein peinlich durchschaubare Inszenierung ihrer angeblichen Christlichkeit. Was will die Dame denn überhaupt vergeben? Sie war es ja nicht, die erschossen wurde. Sie kann also nicht den Mord vergeben, sondern allenfalls, dass ihr ihr Mann genommen wurde. Merkwürdige Egozentrik in solcher Situation. Oder glaubt sie vielleicht, sie sei der liebe Gott (oder ein geweihter Kleriker) und könne Sünden vergeben?

Eine (mutmaßliche) MAGA-Anhängerin hatte, nachdem ich kommentiert hatte, Kirk sei ein devil in disguise gewesen und bestimmt zur Hölle gefahren, wo er ja auch hingehöre, gegenkommentiert, Kirk sei vielmehr von Engeln empfangen und zu Jesus geführt worden. Diese bigotten Protestanten wissen ja nicht einmal, was ihre Sekten lehren: In den Himmel kommt man erst nach dem Jüngsten Gericht. Wie auch immer. Ich wies ihr dann jedenfalls nach, dass Kirk das Gegenteil von dem gepredigt hat, was Jesus zum Beispiel gemäß Mt 26,31-45 verkündete. Dazu meinte sie nur, ich hätte das Recht auf meine Meinung. Dem stimmte ich zu, sprach ihr aber das Recht auf ihre „Meinung“ ab. (Rassismus ist keine Meinung, sagt man. Blasphemie auch nicht.) Daraufhin wurde ich von ihr geblockt (und meine Kommentare wurden von einem Dritten gelöscht). Freedom of speech? Offensichtlich nicht für Jesus und Broniowski.

Montag, 22. September 2025

Balken & Splitter (117)

„Ich glaube, dass auch die FPÖ in vielen Ansätzen ein Partner ist, mit dem man zusammenarbeiten kann. Die FPÖ ist auf jeden Fall Teil des demokratischen Spektrums.“
Ich weiß, wer so redet, ist ein Hilfsnazi, ein williger Steigbügelhalter des autoritären Nationalismus, der offensichtlich Rassismus mit Demokratie für vereinbar hält. Also ein typischer machtgeiler, unternehmerhöriger, menschenverachtender Sozialdemokrat.


Sonntag, 21. September 2025

Mehr Kapitalismus wagen (wie immer)

„Rufe nach Lohnzurückhaltung werden lauter: Retten wir damit unsere Industrie?“ Fragt eine österreichische Tageszeitung. Und leider muss die Antwort lauten: Nein, selbstverständlich nicht. Es muss nämlich noch viel weiter gehen. Arbeitnehmer und Innen müssen endlich gratis arbeiten. Oder noch besser: Dafür zahlen, dass sie einen Arbeitsplatz haben dürfen. Nur so kann sichergestellt werden, dass der Plan der sozialen Marktwirtschaft ― die Reichen müssen reicher werden ― erfüllt und übererfüllt wird.
Inflation, Schminflation. Alles wird teurer? Ja, aber Kaviar und Jachten doch auch. Eben. Man kann doch nicht dauernd die Löhne erhöhen, bloß weil man dauernd die Preise erhöht.
Die Industrie muss gerettet werden. Auch wenn ihre Arbeitsweise die Umwelt ruiniert und ihre Produktion in lauter sinnlosen Waren besteht. Gerade dann. Wir brauchen mehr Autos und Maschinen für den Autobau, mehr elektronisches Spielzeug (mit dem erwünschen Nebeneffekt der Überwachung) und mehr Wegwerfkram. Das Heil liegt im Konsumieren.
Wer das nicht einsieht, ist ein linker Spinner. Wir haben die Erde von unseren Enkeln nur geliehen, die müssen also selbst sehen, wo sie bleiben, die einen kriegen ja eh Vermögen vererbt und die anderen nur Altlasten.
Umverteilung ist pfui gack. Leistung darf sich lediglich dann lohnen, wenn damit eigentlich rücksichtslose Ausbeutung gemeint ist. Mehr Geld für gleiche Arbeit? Das wäre ungerecht. Mehr Geld für dieselben Waren? Das ist der Lauf der Dinge, das freie Spiel von gesteuerter Nachfrage und überteuertem Angebot.
Also: Nicht so gierig sein, sondern sich bescheiden zurückhalten, ihr Gewerkschafter und Innen! Wir müssen die Industrie retten. Arbeitsplätze retten. Profite retten. Wir müssen auf das Klima scheißen und hohen Energieverbrauch belohnen. Nur wenn es den Ausbeutern gut geht, geht es allen gut. Oder den meisten. Oder einigen. Oder wenigen. Eigentlich nur den Ausbeutern. Das müssen doch alle einsehen. Qualitätsjournalismus hilft dabei.
 
Nachtrag. Inzwischen haben Verhandlungen stattgefunden und Verträge sind geschlossen worden. Das gute alte Wort „Arbeiterverräter“ kommt einem in den Sinn, wenn man erfährt, wie eilig es die angeblichen Arbeitnehmervertreter hatten, den Arbeitgebervertretern zu willfahren und Lohnerhöhungen unter dem Inflationsausgleich zuzustimmen. Wer von solch dreisten Gewerkschaftlern vertreten wird, darf also nicht nur wie alle die von den Unternehmen festgelegten höheren Preise zahlen, er muss auch noch für de facto weniger Geld arbeiten. So geht Sozialpartnerschaft.

Samstag, 20. September 2025

Unterwegs (31)

Zu manchen Passantinnen, deren (oft grell gemusterte) Hosen hintenrum bis zum Platzen gefüllt sind, möchte man sagen: „Der Zoo hat angerufen. Die Nilpferde wollen ihre Ärsche zurück.“

Freitag, 19. September 2025

Balken & Splitter (116)

„Insgesamt schreibt der Autor laut [Rezensent] gegen den Zeitgeist an, etwa wenn er in Klimafragen vor Alarmismus warnt, die staatliche Finanzierung von zivilgesellschaftlichen Organisationen kritisiert oder Parteiverbote als undemokratisch brandmarkt.“
Anders gesagt: das übliche rechte Geschwätz, die sich als Bedenken der besorgten Mitte ausgibt; alles soll so bleiben, wie es nie war: Das Verbrennen von Fossilien war doch früher auch okay, bevor diese linken Ökospinner anfingen, alles verbieten zu wollen, was Spaß macht. Und dafür kassieren diese Leute auch noch unsere Steuergelder. Aber wenn man mal faselt wie die Rechtspopulisten, wird man gleich als Nazi abgestempelt. Ganz schlimm.

Donnerstag, 18. September 2025

Glosse CXL

… switcht in seinem Roman immer wieder zwischen Gegenwart und Vergangenheit und … Was zum Henker tut er? Warum wechselt er nicht einfach immer wieder oder, wenn es technizistisch beliebt, war um schaltet er nicht einfach um oder hin und her? Oder soll das jung und zeitgenössisch klingen, Herr Doktor? Der unbewusste Hass studierter Literaturwissenschaftler auf die deutsche Sprache scheint jedenfalls allzeit unwandelbar. 

Mittwoch, 17. September 2025

Notiz zur Zeit (258)

Die Kandidatin der Ratesendung kommt aus Hannover, studiert Deutsch und Politik (Lehramt), ist gerade „im Master“ und will später „ans Gymmi“. Ihre Hobbys sind Yoga, „Kneipenquizze“ und „Escape-Räume“. Frage: Welche Farbe ist auf einer Verkehrsampel oben? Antwort: Grün. Frage: Gibt es EU-Mitgliedsstaaten, die ans Schwarze Meer grenzen? Antwort: Nein. Frage: Aus welchem asiatischen Land wanderte die Mutter von Kamala Harris in die USA aus? Antwort: Afrika. Frage: In welchem Gebäude wurde Friedrich Merz zum Bundeskanzler ernannt? Antwort: Bundestag. Frage: Welche germanische Sprache wird weltweit am häufigsten gesprochen? Antwort: Deutsch. ― Ums deutsche Bildungssystem muss man sich keine Sorgen mehr machen. Das hat sich offensichtlich von selbst erledigt.

Dienstag, 16. September 2025

Notiz zur Zeit (257)

Wenn ich das richtig mitbekommen habe, hat die Tefaukommentatorin die reichtumsktritische Parteivorsitzende darüber belehrt, dass Superreiche doch immerhin für die Entwicklung der Impfstoffe gesorgt hätten. (Genau weiß ich es nicht und will es nicht wissen, auch die Reaktion interessiert mich nicht, ich hatte bloß durch die Tefaukanäle geschaltet und war zwei, drei Sekunden in die Quasselsendung geraten.)
Ich sag mal so: Wenn ein Mafiaboss mit seinem Geld au Drogenhandel, Erpressung, Raub, Mord usw. in seinem Heimatdorf einen kostenlosen Kindergarten finanziert, ist das kein Argument für die Mafia.

Merz kamen die Tränen bei der Eröffnung der Synagoge in der Reichenbachstraße. Hat man ihn je über die Toten von Gaza weinen sehen? Zugegeben, die Opfer der Deutschen aus der Nazizeit lassen sich leichter bertrauern; denn für die Opfer von heute könnte man als deutscher Regierungschef etwas tun, statt durch Unterstützung und Unterlassen mitzuhelfen, dass es sie überhaupt gibt.

Die Ernennung von Lahav Shani zum Reichsmusikdirektor ist stündlich zu erwarten. Dass einer sich so tüchtig für den Völkermord ausspricht, gefällt in der BRD. Dass andernorts jemand mit solch menschenverachtender Haltung als Dirigent unerwünscht ist, gilt Deutschen hingegen naturgemäß als unerträglicher und unverständlicher „Antisemitismus“.

Dass es auch anders, nämlich menschlich anständig, geht, hat der Dirigent Ilan Volkov bewiesen, der bei einem Konzert in London gegen sein Land und dessen mörderische Politik protestierte. Die deutschen Medien ignorieren das.

Was ist das nur für ein Land, in dem schlichter menschlicher Anstand als abscheulich und Protest gegen Massenmord als Verbrechen gilt? From the river to the sea, genocide gets support from Germany.

Samstag, 13. September 2025

Balken & Splitter (115)

Drei hochbetagten Nonnen haben, so lese ich, ihr Pflegeheim verlassen, sind in ein leerstehendes Klostergebäude eingebrochen und wollen fortan dort den Rest ihres Lebens verbringen. (Der, wenn sie niemand finanziert und umsorgt, kurz sein dürfte.) Es mag Demenz und Altersstarrsinn im Spiel sein, aber eigentlich haben die drei Bräute Christi vor Jahrzehnten feierlich Gehorsam gelobt. Sich gegen die rechtmäßige kirchliche Obrigkeit aufzulehnen, ist demnach ein himmelschreiender Bruch mit allem, was ihr Leben als Ordensfrauen eigentlich auszumachen hätte. So rührend also auf den ersten Blick das Ausbüxen und Im-Kloster-sterben-Wollen scheinen mag, in Wahrheit ist es doch Teufelswerk.
 
Vertreter der von Österreich nicht anerkannten Taliban-Regierung in Afghanistan waren, so wird berichtet (und bestätigt) in Wien, um den österreichischen Behörden bei der Identifizierung von 19 afghanischen Staatsbürgern zu helfen, die deportiert werden sollten. Dieses ungeheuerliche Vorgehen des österreichischen Staates könnte durchaus selbst ein Grund sein, dass Afghanen asylberechtigt werden. 
 
Wäre der Emil genannte Elch, der unter privater und medialer Beobachtung durch Ostösterreich wandert, ein Bär oder Wolf, er wäre schon längst abgeknallt worden. Zweierlei Maß der Ordnungshüter und Tierfreunde: Das kennt man schon von Himmlers SS.

Über politische Gewalt und ob man immer dagegen sein muss

Der Staat ist der Inbegriff der politischen Gewalt. Er beansprucht für sich das „Monopol“ auf Gewaltausübung und verfolgt alle, die außer ihm Gewalttaten begehen. Selbstverständlich gelingt es ihm nicht, diese nichtstaatliche Gewalt vollständig zu unterbinden. Das wäre auch gar nicht in seinem Interesse, denn auf dem Anspruch , seine Untertanen vor anderer als seiner eigenen Gewalt zu schützen, beruht die Behauptung seiner Berechtigung. Gäbe es keine Bedrohung (die ab und zu auch durch Gewaltakte spürbar werden muss), brauchte es keinen Staat,
Der Staat legitimiert sogar tödliche Gewalt: bei seiner Polizei, seinen Soldaten und (in manchen Staaten) bei seinen Henkern. Wer aber ohne staatliche Erlaubnis tötet, ist in der Sichweiise, die der Staat aufzwingen will, ein Verbrecher; und wenn er es aus politischen Gründen tut, ist er ein Terrorist. Seltsamerweise findet der Staat also gewöhnlichen Mord und Totschlag, der aus Habgier, Eifersucht, Wut usw. geschieht, für weniger schlimm als eine Tötung, die ein politisches Motiv hat. Egal, wie verständlich oder berechtigt das zu Grunde liegende politische Anliegen sein mag. Terrorismus ist Anmaßung: Wer terrorisiert, tut auf eigene Faust, was der Staat von Rechts wegen tut.
Wenn ab und an ein solches „Attentat“ geschieht, ist darum die Empörung groß. Die staatsfrommen Bürger beeilen sich, es zu verurteilen und ausgiebig zu beteuern, dass Gewalt in der politischen Auseinandersetzung nichts zu suchen habe.
Wenn dem wirklich so wäre, wieso gibt es dann Kriege? Diese werden aber geführt, nicht nur von Angreifern, sondern zu Recht auch von Verteidigern? Und was ist mit denen, deren Beiträge zum politischen Diskurs, der angeblich immer friedlich sind, menschenverachtende Hetze und faktische Kriegserklärungen sind, Aufrufe zur Gewalt und Unterdrückung? In Wahrheit ist die politische Auseinandersetzung, national verschieden und global recht uniform, von Gewalt geprägt. Von struktureller Gewalt, von rhetorischer Gewalt, von militärischer Gewalt. Bekanntlich gilt der Krieg als Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln. Und ein weiser Mann hat vorgeschlagen es so zu sehen: Politik ist die Fortsetzung des Krieges mit anderen Mitteln.
Für Politik, die von Staaten und im Rahmen von Staatlichkeit betrieben wird, stimmt das ganz offensichtlich. Was aber ist mit der politischen Gewalt, die Privatpersonen ausüben? Ist sie ethisch (statt staatsjuristisch) betrachtet immer Unrecht? Oder kann sie gerechtfertigt sein?
Ich bin Anarchist und der Überzeugung, das Ziel der Herrschaftsfreiheit kann nur mit gewaltfreien Mitteln erreicht werden. Aber ich lebe wie meine Zeitgenossen nicht in einer idealen Welt, sondern in der realen Welt, in der, die von Gewalt erfüllt ist. Und obwohl ich für mich selbst unter den gegebenen Bedingungen Gewaltausübung ablehne, missbillige ich es nicht, wenn es Menschen gibt, die sich gegen die Gewalt, die ihnen und den Ihren angedroht oder angetan wird, wehren. Notwehr ist, unter bestimmten Bedingungen, durchaus legitim.
Darum auch die Tötung eines bestimmten Menschen, von dem Unheil ausgeht. Wer ist der Meinung, es wäre nicht gut und richtig gewesen, man hätte ― Nazikeule ausgepackt! ― beizeiten Hitler ermordet? Oder Lenin, Trotzki, Stalin, Mao oder Pol Pot? Millionen Menschen wäre der gewaltsame Tod erspart geblieben durch vielleicht nur einen gezielten Schuss auf den jeweiligen Bösewicht.
Gewiss, niemand möchte in einer Gesellschaft leben, in der dauernd die Vertreter der einen politischen Richtung die Vertreter einer anderen politischen Richtung abknallen oder in die Luft sprengen. Das wäre eine Art von Bürgerkrieg.
Aber der Kapitalismus (auch übrigens in seiner rotchinesischen Version) ist ja selbst eine Art von permanentem Weltbürgerkrieg. Seine neoliberalen, illiberalen, autoritären, minderheitenfeindlichen, fremdenfeindlichen, Recht und Gesetz missachtenden, Lüge und Betrug zur Normalität erhebenden Spielarten sind in Ideologie und Herrschaftspraxis nicht weniger verbrecherisch als Nazismus oder Kommunismus.
Verleiht das dem Einzelnen das Recht, sich selbst zum Richter und Henker aufzuschwingen? Nein. Aber es sollte doch auch die Heuchelei derer desavouieren, die über einen einzelnen Hetzredner, den jemand weggeräumt hat, allerhand Tamtam machen, aber die Tausende, Zehntausende und Hunderttausende unschuldiger Opfer von Völkermord und Krieg, Ausbeutung und Umweltzerstörung weder betrauern noch glaubwürdige Anstalten machen, künftiges Leid und Unrecht zu unterbinden.
Gewalt ist keine Lösung. Einen einzelnen Bösewicht zu eliminieren, ist auch keine Lösung (zumal die Dummen und Bösartigen nachwachsen). Aber derweil die ursächliche Gewalt herrscht, kann Gegengewalt von Partisanen und „Terroristen“ immerhin ein Zeichen setzen, dass Gegenwehr möglich ist, dass die, die noch Begriffe von Anstand und Gerechtigkeit haben, nicht alles hinnehmen, und dass Gewalt erntet, wer Gewalt sät.
Ich befürworte politische Morde nicht, aber ich verurteile sie auch nicht, wenn sie die Richtigen treffen. Einen Unterschied zu machen zwischen dem Bösen, das durch und durch Bösen angetan wird, und dem Bösen, das Guten oder nicht ganz Bösen widerfährt, halte ich für mein Recht und, ethisch betrachtet, jedermanns Pflicht.

Dienstag, 9. September 2025

Leute (36)

X. hat freudig ein Gespräch am Nebentisch belauscht. Es sei da auf kenntnisreiche Weise um Details von James-Bond-Filmen gegangen. Ach, endlich einmal sei nicht der Weltirrsin Thema gewesen! Was X. ignoriert: Genau das ist der Zweck dieses fabrizierten Unsinns, dass er vom Irrsin ablenkt. Auch seine Freude ist übrigens Teil des Problems.

Samstag, 6. September 2025

Deren große und kleine Geschäfte

Ob das wahr ist? Oder sitze ich einer Falschmeldung auf? Jedenfalls habe ich gehört, dass sowohl Kim als auch Putin die Ausscheidungen, die sie bei ihrem Besuch in Peking auf ihren von zu Hause mitgebrachten Toiletten von sich gegeben haben (die der Blase und des Darms, nicht die des Mundes) einsammeln, verpacken und in ihre Hauptstädte bringen lassen. Das ist so irr, dass man es glauben möchte.
Irgendwo hab ich mal gelesen, die Fäzes von Ludwig XIV. seien auch immer von Ärzten untersucht worden, um rechtzeitig Krankheiten erkennen zu können. Ist es das? Fürchten Kim und Putin, fremde Mächte könnten aus ihren Hinterlassenschaften etwas herauslesen? (Wobei hinter Kim immer hergewischt werden soll, Sitze gereinigt, Trinkegfäße entsorgt usw. Hat er Angst, auch nur minimale DNS-Spuren zu hinterlassen? Befürchtet er, die Chinesen könnten ihn klonen wollen?)
Oder ist es doch so, dass es in Pjängjang und Moskau (oder Petersburg) zwei noch geheime Museen mit Diktatorenkacke gibt? Mit Hochstrahlbrunnen aus staatsmännischem Natursekt? Die schönsten Kackwürste der geliebten Führer, vielleicht gar mit Gold ummantelt? Damit auch künftige Generationen sehen können, wie Scheiße es unter den Menschenverächtern war? 
Sagt es Trump, und der will das auch. 

Uff, der Sozialstaat bleibt noch

In bemerkenswerter Eintracht lässt sich die bundesdeutsche Groko dazu herab, zuzugestehen, den Sozialstaat nicht abschaffen zu wollen. Das wird Freunde der verfassungsmäßigen Ordnung freuen, heißt es doch im Grundgesetz: „Die BRD ist ein demokratischer und sozialer Bundesstaat.“ Und eben dieser Artikel 20 wird ja von Artike 79, Absatz 3 geschützt: Eine Änderung dieses Grundgesetzes, durch welche (...) die in den Artikeln 1 und 20 niedergelegten Grundsätze berührt werden, ist unzulässig.“ Ein Bekenntnis zum Sozialstaat durch einen Politiker ist also so, als ob er erkläre, er sei damit einverstanden, dass weiterhin, wie in Artikel 1 vorgeschlagen, die Menschenwürde unantastbar und die staatliche Gewalt verpflicht sei, sie zu achten und zu schützen.

Donnerstag, 4. September 2025

Aufgeschnappt (bei Martin Buber)

Alle Regierungsformen haben folgendes gemeinsam: jede hat mehr Macht, als durch die gegebenen Umstände nötig ist; in der Tat ist es gerade dieses Übermaß an Fähigkeit, Anordnungen zu treffen, was wir unter politischer Macht verstehen. Das Maß dieses Überschusses, welches natürlich nicht genau berechnet werden kann, stellt die genaue Unterscheidung zwischen Verwaltung und Regierung dar.

Notiz zur Zeit (256)

Der rotchinesische Ersatzkaiser droht der ganzen Welt: „Die Menschheit steht heute erneut vor der Wahl zwischen Frieden und Krieg, Dialog und Konfrontation.“ Will sagen: Entweder ihr unterwerft euch uns beizeiten freiwillig oder wir kommen euch besuchen. Klare Ansage. Getätigt bei einer gigantomanischen Militärshow, die der Kommunistenkapo zusammen mit seinen Diktatorenkumpels Putin und Kim genoss und in Anwesenheit von kriminellen Kleinkalibern wie Fico, Vučić und anderem Gesindel. Anlass war übrigens der 80. Jahrestag des Sieges der Kommunisten über „den Faschismus“; irgendwie schräg, da die massenmörderische „Volksrepublik“ ja erst vor 76 Jahren gegründet wurde … Und den Krieg gegen Japan vor allem die Nationalchinesen führten, gegen die die Maoisten ihrerseits erbittert kämpften. Nun, in Rotchina heißt Geschichtsklitterung „korrekte Sicht“ und ist streng zu beachten. Sonst Lager oder Erschießung im Fußballstadion (mit anschließender Organentnahme zwecks Förderung des Welthandels).

Schreckliche Tefaubilder von den eingestürzten Häusern in Afghanistan und Menschen, die aus den Trümmern Lebende und Tote zu bergen versuchen. Mit bloßen Händen. Zu den Bildern wird gesagt: Es hätten nur Männer gefilmt werden dürfen, das Filmen von Frauen sei in Afghanistan verboten. Zwei Fragen. Erstens, wann hätten je irgendwo Frauen mit bloßen Händen in Trümmern nach Leichen und Überlebenden gegraben? Mir jedenfalls sind solche Tefaubilder nicht bekannt. Frauen stehen meist bloß da und heulen und jammern. Zweitens: In der BRD hat man schon vor Jahren „zur Verbesserung des Persölichkeitsschutzes bei Bildaufnahmen“ das upskirting und downblousing verboten: Bestraft soll werden, wer „absichtlich oder wissentlich von den Genitalien, dem Gesäß, der weiblichen Brust oder der diese Körperteile bedeckenden Unterwäsche einer anderen Person unbefugt eine Bildaufnahme herstellt oder überträgt, soweit diese Bereiche gegen Anblick geschützt sind“. Das ist geschlechtsneutral formuliert, was aber lächerlich ist, denn Beschwerden von Männern, die von Frauen oder Schwulen „unbefugt“ behelligt worden wären, waren nie Thema. (Vgl. auch „dick pics“.) Auch in Österreich ist im entsprechenden Gesetz ausdrücklich die „weibliche Brust“ aufgeführt. Beide Gesetze sind also ein eklatanter Verstoß gegen die Rechtsgleichheit von Mann und Frau! Wie auch immer: Meine Frage: Was ist der prinzipielle Unterschied eines Verbotes, Frauen überhaupt zu photographieren (Modell Taliban), und des Verbotes, bestimmte Körperteile zu photographieren (Modell Feminismus)? In beiden Fällen geht es um eine Sexualisiertheit des weiblichen Körpers, über deren Nutzung der Staat wacht. Im Westen darf jede Frau in der Öffentlichkeit fast nackt wie die billigste Hure herumlaufen und ihren Anblick jedem zumuten. Das ist Freiheit. Bei den Islamisten werden Frauen in der Öffentlichkeit in die Burka genötigt, weil jedes Hautfitzelchen unzulässige Geilheit aufstacheln könnte. Das ist Unfreiheit.

Dienstag, 2. September 2025

Authentischer Deportationskurs

Bundeskanzler Stocker wolle an einem scharfen Migrationskurs festhalten, wird vermeldet. Gemeint ist in Wahrheit: eine brutale Antimigrationspolitik. Es soll deportiert werden, bis die Schwarte kracht. Egal, wohin. „Ich will nach Syrien und Afghanistan abschieben“, wird Stocker zitiert. Und faselt etwas von „authentischer Interpretation“ der Europäischen Menschenrechtskonvention. Stocker versteht selbstverständlich nicht, was „authentische Interpretation“ bedeutet (dass der Gesetzgeber selbst festlegt, wie er seine Gesetze meint), er meint nämlich etwas anderes: Umgehung der bestehenden Rechtsvorschriften. Wenn es für die Deportationen keine legalen Wege gebe, wird Stocker zitiert, „werden wird die Grundlagen dafür schaffen müssen“. So ist es recht. Man darf sich beim Regieren nicht von Recht und Gesetz behindern lassen, schon gar nicht von internationalen Verträgen ― die haben ja Ausländer geschrieben! Pfui gack. Wenn also die Menschenrechte beim Deportieren im Weg sind, wird im Zweifelsfall drauf geschissen (das heißt: mit nationalem Rechtsbruch zurückgeschossen). Rassismus hat schließlich immer Vorrang.

Sonntag, 31. August 2025

Notiz zur Zeit (255)

Frau B. ist eine der widerlichsten Politikerinnen der BRD. Hässlich und dumm, aufgeblasen und destruktiv. Wie so eine es n ihrer Partei (und damit im Staat) nach oben bringen konnte, wäre ein Rätsel, wenn man nicht wüsste, dass es in der deutschen Sozialdemokratie eine uralte Tradition gibt, die ungenehmsten und unintelligentesten Damen (von Frau Luxemburg bis Frau Nahles) Karriere machen zu lassen. Frau B. ist derzeit nun also in ein Ministeramt gerutscht und siehe da, es handelt um die Zuständigkeit für „Arbeit und Sotiales“. Na, da kennen die Sozen sich ja aus. Die Mitwirkung an Ausbeutung und Unterdrückung der „kleinen Leute“ war ja immer ihr Spezialgebiet. (Liebestes Nebenfach übrigens: Russland in den Arsch kriechen.) Und so hat Frau B. angesichts der hohen Zahl von Arbeitslosen auch schon eine prima Idee: Das „Bürgergeld“ (sozialdemokratischer Tarnbegriff, gemeint ist das Staatsalmosen für Bedürftige; mit der Ermöglichung von demokratischer Partizipation von mündigen Bürgern hat es nichts zu tun, im Gegenteil), das Bürgergeld also wird 2026 nicht erhöht. Demnach gekürzt, weil ja alles, insbesondere Lebensmittel, immer teurer wird. So ist es recht: Denen, die eh schon wenig haben, auch davon noch etwas zu nehmen, das stärkt die Wirtschaft und den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Ich bin sicher, im Gegenzug wird die SPD als Juniorpartnerin der Großen Koalition darauf verzichten, dass die Reichen stärker besteuert werden. So hat alles seine Ordnung. Und die fette Qualle hat ihre Funktion brav erfüllt.  
 
Nachtrag vom 2. September 2025. Frau B. spricht sich derzeit vehement gegen Sozialkürzungen aus. Was für eine Verlogenheit! Was, wenn nicht eine Kürzung des Bürgergeldes, ist es, wenn dieses nicht erhöht wird, trotz ständiger Teuerung? Typisch Sozialdemokratie: Links faseln, rechts regieren. Und darauf setzen, dass die Leute zu blöd sind, den Verrat zu bemerken.

Samstag, 30. August 2025

Vorschlag zur Güte: Jahrzehnte nummerieren!

Von Nullerjahren oder gar den Nullern zu reden, finde ich ausgesprochen hässlich. Andererseits scheint es wahrscheinlich vielen viel zu umständlich, einfach zu sagen: das erste Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts. Aber es gäbe noch eine andere Redeweise. Denn wenn man die Jahrhunderte (seit dem von Christi Geburt) durchnummeriert, warum nicht auch die Jahrzehnte?
Das erste Jahrzehnt umfasste dann die Jahre 1 bis 10, das zehnte Jahrzehnt die Jahre 91 bis 100. (Man rechne nach.) Die Jahre 101 bis 110 bildeten also das 11. Jahrzehnt, 1001 bis 1010 folgerichtig das 101., somit 2001 bis 2010 das 201. (zweihunderterste). Das Jahr 2025 liegt demnach im 203. Jahrzehnt nach Christi Geburt (oder „nach unserer Zeiteichng“ für Säkularitätsfanatiker).
Anfangs wäre diese Redeweise gewiss ungewohnt und darum verwirrend. Aber hat sie sich ersteinmal eingebürgert, erkennt man ebenso gewiss ihre Rationalität und Schönheit.
Welches Jahrzehnt einer Jahreszahl entspricht, ist übrigens leicht zu berechnen: Das letzte Jahr des Jahrzents, in dem das gegebene Jahr liegt, durch zehn geteilt – und man weiß die Nummer des Jahrzehnts. 996 gehört zum 100., 1535 zum 154. und 1789 zum 179. Jahrzehnt.

Freitag, 29. August 2025

Glosse CXXXIX

Aus den frühen Nullern. Warum hassen sie ihre Sprache so sehr? Was hat sie ihnen getan, dass sie sie mit solch unerbittlicher Gleichgültigkeit zur Hässlichkeit zwingen? Als wären die Nullerjahre nicht schon schlimm genug, also auch noch die Nuller. Vom ersten Jahrzehnt zu sprechen, gälte wohl als zu hochgestochen. Als nicht vulgär genug.

Donnerstag, 28. August 2025

Leute (35)

Der Kellner sieht aus wie Pasolini, sagte ich damals zu X. Aber nein, keineswegs, erklärte sie kategorisch und setzte hinzu: Nicht jeder mit ausgemergeltem Gesicht sieht aus wie Pasolini. Es wäre sinnlos gewesen, ihr zu widersprechen. Wenn X. etwas entschieden hatte, waren Widerworte unangebracht. Argumente vorzubringen und Evidenzen anzuführen, wäre nur armselige Rechthaberei gewesen. Also verwies ich nicht darauf, dass die Augen, die Nase, der Mund, die Wangenknochen, ja sogar das Haar stark an Pasolini erinnerten. Da ich ihr aber auch nicht zugestimmt und meinen Eindruck widerrufen hatte, hegte X. bestimmt den Verdacht, im Stillen sei ich doch ein Rechthaber, und würde mir das bei nächster Gelegenheit auf den Kopf zu sagen. Auch damit biehielt ich dann Recht.

Montag, 25. August 2025

Schon wieder was über Gott

Niemand mag Gott. Viele fürchten ihn, nicht wenige hassen ihn, den meisten ist er egal. Manche sagen zwar, dass sie ihn lieben, aber den allerwenigsten kann man das glauben, das sind die Heiligen, ihr Leben ist danach, aber die allermeisten, die Gott angeblich lieben, denen merkt man es nicht an, sie verhalten sich nicht so, sie missachten Gottes Schöpfung und ihre Mitmenschen, sie sind hartherzig, egoistisch, gierig, neidisch, voller Hochmut. 
Den meisten ist Gott, wie gesagt, völlig egal. Ganz, ganz wenige sind ihm völlig verfallen. Viele benützen ihn, um sich zu beruhigen und andere zu unterdrücken, auszubeuten, zu erpressen und zu verdummen. Wer aber mag Gott?
Wer sagt: Ich kenne ihn nicht besonders gut, aber was ich von ihm höre, macht ihn mir sympathisch? Wer sagt: Ich hatte bisher nichts mit ihm zu tun, aber ein scheint ein feiner Kerl zu sein? Wer sagt auch nur: Auch wenn ich nicht mit allem einverstanden bin, was er tut und lässt, und mir gewiss manche seiner Äußerungen anders wünschte, respektiere ich doch seine Sicht der Dinge?
Liebe und Hass, Gleichgültigkeit, Unterwerfung und Missbrauch für eigene Zwecke: Aber Zuneigung? Freude daran, dass es ihn gibt? Dass er ist, wie er ist? Der Wunsch, mit ihm mehr Zeit zu verbnringen? Ihn besser kennenzulernen? Vielleicht sein Freund zu werden?
Kann man jemanden mögen, den man für allmächtig und allwissend hält, den man nicht begreifen kann, der Forderungen stellt?
Gott ist unbequem. Unheimlich.  Überfordernd. Aber Gott ist da und geht nicht weg, was man es auch anstellt. Man kann sich seiner Gnasde entziehen, aber sie hört nicht auf zu wirken. Man kann sich dumm, blind und taub stellen, aber die Rede von ihm hallt nach. Man sieht ihn an jeder Ecke, und auch wenn man rasch wegschaut und sich einredet, man habe sich getäuscht, man müsse sich getäuscht haben, war da doch was.
Gott ist kein Kumpel. Kein Selbstbedienungautomat. Keine Geschmacksache. Er ist ein Abgrund und eine Gefahr fürs gewöhnliche Leben.
Wer kann so jemanden schon mögen?

Dienstag, 19. August 2025

Unterwegs (30)

Einige Sommer lang war es weitgehend eingehaltene Sitte, dass modebwusste Knaben, Jünglinge und Männer ihre Köchel zeigen mussten. Daran fand ich (im Prinzip) durchaus Gefallen. Nun ist es aber schon im zweiten Jahr Vorschriftt (oder ist es gar schon das dritte?), sommers Sportsocken zu tragen, weiße versteht sich, und auf jeden Fall mit gut sichtbarem Marken-Symbol (vermutlich gibt es da ohnehin nur eines). Zusammen mit den kurz über Knie endenden Hosen, die die kurz unterm Knie endenden als Uniform abgelöst haben, sehen die Jünglinge jetzt bei warmem Wetter immer aus, als gingen sie gerade zum Sportunterrcht. Nun ja. Heute nun fiel mir auf, dass viele, vor allem ältere Männer (so ab 25 bis etwa 35; die darüber nehme ich meist nur als Trübungen des Blickfeldes wahr), die geltenden Vorschriftten missachten und Knie und Knöchel zeigen. Ich muss dagen: Ich billige das. (Sportunterricht habe ich eh nie gemocht, die ästhetische Anspielung darauf erotisiert mich also nicht sonderlich.)

Lebe wohl, Kunstforum Wien

Das Kunstforum Wien schließt übermorgen für immer seine Pforten auf der Freyung. Heute bin ich noch einmal dort gewesen, um Abschied zu nehmen (und mir die Ausstellung MENSCH BERLIN anzuschauen). Trauer und Wut!
Trauer, weil Wien sehr schöne Ausstellungsräume verliert, deren Verschiedenartigkeit (von Halle bis Kabinett) sehr differenzierte Präsentationen erlaubte. Wut, weil das Kunstforum seinen angestammten Platz auf Grund der Signa-Pleite verliert. Möge Benko in der Hälle schmoren!
In den vergangenen dreieinhalb Jahrzehnten  haben mich nicht alle Ausstellungen interessiert, aber wenn mehrere vielversprechende angekündigt waren, leistete ich mir auch schon mal eine Jahreskarte. Und schaute mir dann dieselben Sachen auch mehrfach an. Unzählige Meisterwerke durfte ich dort sehen, viel Bemerkenswertes und Lehhreiches. Von einigen Gemälden weiß ich noch genau, wo sie hingen ...
Ach, es ist so furchtbar traurig, dass ich nie wieder dort auf der Freyung so Überwältigendes werde erleben dürfen oder mich über Bedenkliches moquieren können werde. 
Dass die längst fertigkuratierte Ausstellung zu Marina Abramovic demnächst von der Albterina modern im Künstlerhaus präsentiert werden wird, tröstet mich gar nicht. Die A. interessiert mich null.
Ich will vielmehr wissen, ob und wie es für das Kunstforum danach weitergeht. Ob es einen neuen Ort geben wird. Was die Politiker zu tun gedenken (nichts vermutlich). Und wenn es weitergeht, ob die Entlassenen wieder eingestellt werden.
Ich will nicht, dass etwas so Wunderbares, das so Schönem und Relevantem und seiner Vermittlung gedient hat, einfach Geschichte wird. Wie das Carltheater oder die Rotunde. Wien hat auch sonst viele großartige Kunst-Orte, keine Frage. Aber es kann gar nicht genug davon geben. Darum:
Das Kunstforum ist tot. Es lebe das Kunstforum!

Mittwoch, 13. August 2025

Merz im Baggersee

Tagelang wird nun schon über Merzens Ankündigung, keine deutschen Waffen mehr an Israel zu liefern, sofern diese in Gaza zum Einsatz kämen, aufgeregt geplappert, und wegen des Widerspruchs in den eigenen Reihen kommt es sogar zu einer Art von Regierungskrise. Die Medien haben was zu quasseln und zu schreiben, und der Stammtisch „Internet“ quillt über.
Heiße Luft. Mehr nicht. Ein Krokodil im Baggersee. Ebenso spannend.
Merz hat nicht gesagt: Keine Waffen mehr an den völkermörderischen Terrorstaat Israel. Sondern nur: Keine, die in Gaza verwendet würden. (Wo gar nicht deutschen Waffen, sondern amerikanische zum Einsatz kommen.)
Merz hat nicht gesagt: Wir dürfen dem Hungern und Sterben nicht tatenlos zusehen. Wir können nicht solidarisch sein mit Kindermördern und Rassisten. Das Völkerrecht mus gelten, auch das „humanitäre“. Sondern nur. Ein bisschen weniger Waffen für unsere lieben Freunde.
Die BRD finanziert Israel und seine Politik also durchaus weiter.
Hysterische Kommentare wie der, dass nach Merzens Entscheidung jetzt die Hamas die BRD regiere, zeigen nur, wer dort nach Meinung der Prozionisten und Zionisten eigentlich regieren soll. Die jüdische Weltverschwörung.
Der deutsche Philosemitismus ist der Zwilling des deutschen Antisemitismus. Beide sind reines Ressentiment und haben mit der Realität nur insofern zu tun, als sie durch ihre Verblendung praktische Folgen haben. Für andere. Tödliche.
Und das ganze Land macht fleißig mit. Beim Schwatzen über Merz und Israel. Zumindest wollen die Medien diesen Eindruck erwecken. Es gibt ja auch keine anderen relevanten Themen. Warum sollten sich die Leute für die Ursachen und Folgen des durch ihren Lebensstil mitverursachten Kliamawandels interessieren, wenn sie doch in klimatisierten Flugzeugen in schön heiße Länder reisen (oder zumindest davon träumen) können? Warum sollten sie sich über die Rente, den Mangel an Pflegekräften und den Niedergang des Bildungswesen Sorgen machen, wenn sie doch so gemütlich im Schrebergarten grillen und dabei am Handy Netflix gucken können?
Saure Gurken waren gestern. Heute gibt’s Gaza und warum man gezielt wegschauen (und ein bisschen mitmorden) muss.

Sonntag, 10. August 2025

Das Leben überbietet die Kunst

Wie ich einer Annonce in einem sozialen Netzwerk entnehme, gratuliert das Team Strommer Fliesen & Stein GmbH seinem Lehrling Lorenzo Birnstingl herzlich zur bestandenen Lehrabschlussprüfung.
Lorenzo Birnstingl. Wenn ich in einem meiner belletristischen Texte einen solchen Namen verwendete, sagte man mir bestimmt, das sei übertrieben bizarr.
Aber so ist das Leben. Es will immer noch phantastischer sein als die Literatur. Life imitates art, sagte Oscar Wilde. Ich sage: Was das Bizarre betrifft, setzt das Leben immer noch eins drauf.

Montag, 4. August 2025

Anmerkung zur Tefau-Unterhaltung

Dass die deutsche (und österreichische) Tefau-Unterhaltung geistlos ist, ist keine Neuigkeit. Und wäre vielleicht auch gar nicht weiter schlimm, weil der offensichtlich längst eingetretene Hirntod eines Publikums, dass sich derlei bieten lässt und dafür auch noch mit Gebühren und Einschalzquote bezahlt, ja unmöglich gesteigert werden kann. Und doch berührt es sehr unangenehm, das besagte Tefau-Unterhaltung gegen die tödliche Langeweile, die sie verbreiten muss, nur mit Vulgarität und Obszönität Abhilfe schaffen zu können meint. Die Reduzierung der Konsumoptionen (sozusagen der Erwartungen der Anbieter an die Nachfrager) auf vorpubertäre Sehnsucht nach Blöße, Beschämung und trotziger Unwissenheit, entspricht zwar ohnehin nur dem Stand der amerikanischen Globalkultur im Zustand ihrer ethischen und ästhetischen Verwesung, ist aber nichtsdestoweniger einfach nur zum Kotzen.