Ist das wahlkämpferischer Wahnsinn oder autodestruktive Methode? „Ein Bundeskanzler oder eine Bundeskanzlerin verdient in Deutschland zu wenig — gemessen an der Leistung, die sie oder er erbringen muss und im Verhältnis zu anderen Tätigkeiten mit weit weniger Verantwortung und viel größerem Gehalt“, sagte der Kanzler-Kandiat der SPD, Peer Steinbrück, der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. Warum sagt der sowas?
Es gab Zeiten, da brachte man Kindern diese lebenskluge Regel bei: Wisse immer, was du sagst, aber sage nicht immer, was du weißt (oder zu wissen glaubst). In Herrn Steinbrücks Erziehung scheint in diesem Punkt etwas schiefgelaufen zu sein. Denn selbst wenn er wirklich überzeugt ist, von dem, was er da gesagt hat, scheint er zu dumm zu sein, um zu begreifen, dass solche Aussagen Wasser auf die Mühlen seiner Gegner und eine kalte Dusche für viele seiner Wähler sein müssen. Ohnehin schon aus eigenem Verschulden mit dem Image des Raffzahns ausgestattet, setzt er noch eins drauf, indem er erklärt, das Amt, das er anstrebt, zu schlecht bezahlt wird. Was für ein Depp!
Offensichtlich konnte der alte Zahlenjongleur Steinbrück sich nicht ausrechnen, dass die Zahl der potenziellen Wählerinnen und Wähler, die ein Jahresgehalt von einer Viertelmillion für eine astronomische Summe halten, größer ist als die Zahl derer, die meinen, entgegen der festen Überzeugungen der Stammtische seien Politiker unterbezahlt. Und so jemand will Kanzler werden und „Verantwortung“ übernehmen?
Will er ja gar nicht. Ich bin sicher, Peer Steinbrück ist ein von Angela Merkel in den Wahlkampf der SPD eingeschleuster Maulwurf. Vielleicht hat sie was gegen ihn in der Hand aus der gemeinsamen Zeit, als er unter ihr Finanzminister war. Oder sie hat ihn bestochen. So oder so, sobald Steinbrück Kanzlerkandidat wurde, war die Bundestagswahl 2013 für die CDU schon gewonnen.
Selbstverständlich hätte die SPD immer noch eine Chance: Was (außer eklatantem Personalmangel) hindert sie, den blamablen Kandidaten in die Wüste zu schicken und jemand anderen zu präsentieren? Bis zur Wahl sind noch neun Monate Zeit. Was wäre das für ein aufrüttelndes Signal: Wir haben einen Fehler gemacht, der bisherige Kandidat stand für alles, was mies ist an der deutschen Sozialdemokratie, aber ab jetzt machen wir Politik nicht mehr für Unternehmen, sondern für die Gesellschaft. Unsere Spitzenkandidatin ist Frau Gisela Hotzenplotzki aus Wanne-Eickel, alleinerziehende Mutter eines Sohnes und einer Tochter und Teilzeitbeschäftigte als Supermarktkassiererin; die Frau kann wenigstens rechnen und weiß, was sparen heißt.
Doch die Geschichte lehrt: Die SPD ist zwar einerseits eine Partei, die, sobald sie kann, alles verrät, was ihre Wähler je von ihr hätten wollen können, die aber andererseits, sobald sich ein einmal von ihr eingeschlagener Weg als falsch herausgestellt hat, eisern an diesem festhält. Insofern ist der derzeitige Kandidat wohl ohnehin der optimale Repräsentant einer immer wieder zielsicher in die Irre gehenden deutschen Sozialdemokratie.
Also wird Steinbrück bis zum Herbst bleiben, seine Partei wird die Wahl grandios verlieren und ohne ihn anschließend, aus lauter „Verantwortung“, als Juniorpartnerin in eine Große Koalition eintreten. Und Mutti hätte einmal mehr erreicht, was ihr Politikziel ist: Alternativlosigkeit. Glück auf!
Es gab Zeiten, da brachte man Kindern diese lebenskluge Regel bei: Wisse immer, was du sagst, aber sage nicht immer, was du weißt (oder zu wissen glaubst). In Herrn Steinbrücks Erziehung scheint in diesem Punkt etwas schiefgelaufen zu sein. Denn selbst wenn er wirklich überzeugt ist, von dem, was er da gesagt hat, scheint er zu dumm zu sein, um zu begreifen, dass solche Aussagen Wasser auf die Mühlen seiner Gegner und eine kalte Dusche für viele seiner Wähler sein müssen. Ohnehin schon aus eigenem Verschulden mit dem Image des Raffzahns ausgestattet, setzt er noch eins drauf, indem er erklärt, das Amt, das er anstrebt, zu schlecht bezahlt wird. Was für ein Depp!
Offensichtlich konnte der alte Zahlenjongleur Steinbrück sich nicht ausrechnen, dass die Zahl der potenziellen Wählerinnen und Wähler, die ein Jahresgehalt von einer Viertelmillion für eine astronomische Summe halten, größer ist als die Zahl derer, die meinen, entgegen der festen Überzeugungen der Stammtische seien Politiker unterbezahlt. Und so jemand will Kanzler werden und „Verantwortung“ übernehmen?
Will er ja gar nicht. Ich bin sicher, Peer Steinbrück ist ein von Angela Merkel in den Wahlkampf der SPD eingeschleuster Maulwurf. Vielleicht hat sie was gegen ihn in der Hand aus der gemeinsamen Zeit, als er unter ihr Finanzminister war. Oder sie hat ihn bestochen. So oder so, sobald Steinbrück Kanzlerkandidat wurde, war die Bundestagswahl 2013 für die CDU schon gewonnen.
Selbstverständlich hätte die SPD immer noch eine Chance: Was (außer eklatantem Personalmangel) hindert sie, den blamablen Kandidaten in die Wüste zu schicken und jemand anderen zu präsentieren? Bis zur Wahl sind noch neun Monate Zeit. Was wäre das für ein aufrüttelndes Signal: Wir haben einen Fehler gemacht, der bisherige Kandidat stand für alles, was mies ist an der deutschen Sozialdemokratie, aber ab jetzt machen wir Politik nicht mehr für Unternehmen, sondern für die Gesellschaft. Unsere Spitzenkandidatin ist Frau Gisela Hotzenplotzki aus Wanne-Eickel, alleinerziehende Mutter eines Sohnes und einer Tochter und Teilzeitbeschäftigte als Supermarktkassiererin; die Frau kann wenigstens rechnen und weiß, was sparen heißt.
Doch die Geschichte lehrt: Die SPD ist zwar einerseits eine Partei, die, sobald sie kann, alles verrät, was ihre Wähler je von ihr hätten wollen können, die aber andererseits, sobald sich ein einmal von ihr eingeschlagener Weg als falsch herausgestellt hat, eisern an diesem festhält. Insofern ist der derzeitige Kandidat wohl ohnehin der optimale Repräsentant einer immer wieder zielsicher in die Irre gehenden deutschen Sozialdemokratie.
Also wird Steinbrück bis zum Herbst bleiben, seine Partei wird die Wahl grandios verlieren und ohne ihn anschließend, aus lauter „Verantwortung“, als Juniorpartnerin in eine Große Koalition eintreten. Und Mutti hätte einmal mehr erreicht, was ihr Politikziel ist: Alternativlosigkeit. Glück auf!