Samstag, 22. November 2025

Die Macht, Böses zu tun

Trumps Umfragewerte seien schlecht, heißt es, nur 38 Prozent der Befragten 8und somit der Bevölkerung der USA) seien mit ihm und seiner Amtsführung zufrieden. Ich finde nicht, dass das wenig ist. Fast zwei von fünf, das scheint mir eherv viel zu viel. Üer 38 Prozent Zuspruch würde sich manche politische Parte freuen (CDU/CSU 28,5, ÖVP 26,3 bei den jeweils letzten nationalen Wahlen). Hätte die AfD oder die FPÖ 38,8 Prozent, wäre der Aufruhr groß. (Derzeit 20,8 und 28,9.)
Die Frage ist doch eher: Wieso hat Trump überhaupt Unterstützer? Der Mann ist boshaft, dumm, hässlich, ungebildet und lächerlich. Dass den überhaupt jemand als Präsidenten haben wollte und noch will, ist ein Rätsel. Es sei denn, man kehrt das um und sagt sich: Gerade weil er so bösartig, dumm, hässlich, ungebildet und lächerlich ist, wollen ihn viele an der Macht.
Trump verkörpert die Schechtigkeit der Leute, ihre Verachtung für Recht und Bewunderung von Brutalität, ihre Ressentiments und ihren Hass auf all, die nicht so sind, wie sie zu sein glauben. Seine schamlose Selbstverherrlichung, die jedem vernünftigen Menschen zuwider sein muss, ist für andere gerade etwas Bewundernswertes.
Das sagt viel über die moralische, intellektuelle und tiefenpsychische Realität der US-amerikanischen Gesellschaft und „Kultur“. Wo alles käuflich ist und der, der mehr kaufen kann, besser angesehen ist, wo Macht und Vermögen die einzigen Werte sind und alles Religiöse calvinistisch und kryptocalvinistisch in sein Gegenteil umgelogen wird: Nächstenhass, Erbarmungslosigkeit, Streben nach weltlichen Gütern, Hochmut, unverhohlene und versteckte Geilheit ― in diesem Sumpf aus Verlogenheit, Realitätsverlust, Gier und ethischem Unvermögen gedeihen abartige Kreaturen wie Trump und das Gesindel, das ihn umgibt.
Wer so tut, als wäre das „normal“ und man müsse Trump eben hinnehmen, steckt sich an. Wer wirtschaftliche Interessen über moralische Ansprüche und intellektuelle Mindestanforderungen stellt, steuert auf eine Versumpfung hin.
Nein zu Trump, nein zu allem, wofür er steht. Für die Mächtigen dieser Welt ist das undenkbar. Für sie ist das, selbst wenn sie klüger als das demente Kleinkind auf dem Präsidententhron und weniger unappetitlich scheinen, kaum möglich. Ihre Interessen sind mit denen der USA viel zu verflochten. Sie müssen und wollen kooperieren. Aber warum immer tun, was den Mächtigen dient? Warum ihnen und ihren Medienknechten nach dem Munde reden?
Trump ist nicht echt. Hier wird Politik nur simuliert. Mit allerdings sehr realen Folgen. Schlechten Folgen. (außer für wenige Profiteure. Aber nehmen die nicht Schaden an ihrer Seele?) Im Grunde ist das ganze Getue das Gegenteil von Politik. Das zeigt sich daran, dass nichts Konstruktives angestrebt und erreicht wird, sondern nur Destruktives. Das „Positive“ ist nur Schall und Rauch, Glitzer und Einbildung. Trump kann nichts Gutes tun, selbst wenn er wollte. Er will aber gar nicht. er ist böse. Seine Macht ist nur die Macht, anderen Schaden zuzufügen. Die Macht, Böses zu tun.
Dabei darf man nicht mitmachen.

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