Dienstag, 28. Februar 2017

Notiz zur Zeit (52)

Die bayerische Staatsregierung will unbefristete Schutzhaft für „Gefährder“. Dass dazu ein Gebäudekomplex bei Dachau wieder in Betrieb genommen werden soll, ist aber wohl bloß ein Gerücht.

Notiz zur Zeit (51)

„Hochtief erwägt Bewerbung für Mexiko-Mauer.“ Olé! Non olet.

Sonntag, 26. Februar 2017

Notiz zur Zeit (50)

Trump und die Medien: Wenn niemand mehr über ihn berichtete, gäbe es ihn dann überhaupt?
Mein chinesischer Glückskeks sagte mir heute: „Für viele bist du eine Quelle der Weisheit und Kraft.“ Ich finde, er hat wieder einmal völlig Recht.

Samstag, 25. Februar 2017

Notiz zur Zeit (49)

Das Perfide am Rassismus ist ja, dass er sich als Sachargument ausgibt und moralisch verkleidet. So ein Alltagsrassist sagt ja nicht: Ich hasse Moslems und will Titten sehen. Sondern er sagt: Das Kopftuch unterdrückt die Frau und stört die Integration in unsere wunderbare Gesellschaft.

Notiz zur Zeit (48)

Man mag sich darüber empören, dass seit dem Beginn von Trumps Amtszeit die rassistisch motivierten Straftaten zugenommen haben. (Haben sie das wirklich?) Aber erst, wenn man auch die unter Obama, Bush, Clinton usw. bis zurück zu Lincoln und Washington sich ereignet habenden „hate crimes“ dem gegenwärtigen Regime in die Schuhe schöbe, bekäme man eine Ahnung, was Sache ist. Trump ist an schlichtweg allem schuld, denn Trump ist nichts anderes als die Inkarnation jener nachhaltig auf Profitgier, Gewalt und Rassismus gebauten Gesellschaft, die man USA nennt. Alles andere ist Deko. Manchmal lebensentscheidende Deko, aber Deko. Und Trump ist sicher nicht Präsident, weil er so gut aussieht.

Notiz zur Zeit (47)

Hollywoodfuzzis proben den Zwergenaufstand. Anders gesagt, dem Personal ideologischer Staatsapparate passt es nicht, dass der Clown in chief dem Gewerbe die Maske lüftet. Trump ist doch ein Effekt eben jener Populärkultur, zu der Hollywood maßgeblich beigesteurt hat. Man kann also nicht seit Menschengedenken die Leute mit Unterhaltung zuscheißen und mit happy endings verblöden, während man direkt oder indirekt die Grandiosität der eigenen Nation beschwört, und sich dann wundern, dass sich der Pöbel, der ja immer in der Mehrheit ist, so dermaßen an Nationalismus, Größenwahn und anderem Schwachsinn delektiert, dass das unverstellt Politik wird. Das heißt, man kann schon, aber das ist dann eben nicht weniger unehrlich und lächerlich (nur besser verkleidet) als der oberste Zwitscherer.

Freitag, 24. Februar 2017

Notiz zur Zeit (46)

Ein Sternchen, das vor 40 Jahren geleuchtet hat, tat dies etwas unsauber, und Astrophysiker errechnen daraus sieben „erdähnliche“ Planeten mit „möglichem Leben“ und allem Drum und Dran. Todschicke Computergraphiken werden fabriziert. Die Welt staunt. Erste Erdlinge schmieden Auswanderungspläne. Ich aber komme immer mehr zu der Überzeugung, dass die Erde eine Scheibe ist. Anders ist die intellektuelle Plattheit solcher Veranstaltungen gar nicht zu erklären.

Mittwoch, 22. Februar 2017

Notiz zur Zeit (45)

Übrigens: Das Problem mit Ceuta und Melilla wäre sofort gelöst, wenn man endlich meinem Vorschlag (und einem vor 30 Jahren gestellten Antrag) folgte und Marokko in die EU aufnähme. 

* * *

Und außerdem: Keine Mauern, keine Zäune. Reisefreiheit und Niederlassungsfreiheit für jedermann überall. Basta.

Dienstag, 21. Februar 2017

Notiz zur Zeit (44)

Ach, der deutsche Verfassungsminister mal wieder! Will die Mobiltelephone von Flüchtlingen, die Asyl beantragen, gegebenfalls von BAMF-Bürokraten „auslesen lassen“, wenn denen die gemachten Angaben zur Person nicht gefallen. Mir war so, als stünde im deutschen Grundgesetz ein Post- und Fernmeldegeheimnis. An eine verfassungsmäßige Pflicht, eine „Identität“ zu haben, kann ich mich hingegen nicht erinnern.

Notiz zur Zeit (43)

Milos Fall: Fascho läuft, aber Pädo geht gar nicht? Das verstehe, wer will, ich nicht.

Sonntag, 19. Februar 2017

Notiz zur Zeit (42)

Ein auch nur geringfügiger Eindruck (beim zapping durch die TV-Kanäle) davon, was im deutschsprachigen Raum aus Anlass von Karneval, Fasching, Fastnacht usw. als Humor praktiziert wird, macht einem richtig Lust auf Aschermittwoch.

Notiz zur Zeit (41)

Avigdor Lieberman, Israels Außenminister, ist sehr für die Zwei-Staaten-Lösung. Das ist verständlich. Denn weil es nicht angeht, dass auch in Zukunft in dem einen Staat, Israel, immer noch Nichtjuden leben, braucht es einen zweiten Staat, Palästinistan, in den die nichtjüdische Bevölkerung deportiert werden kann („Bevölkerungsaustausch“). Dieser zweite Staat muss naturgemäß nicht größer sein als ein paar von einander isolierte Kazetts („Grenzbereinigung“).
Liebermans Vision eines von Nichtjuden freien Staates wird die fanatischsten Unterstützer des Zionismus, Amerikas evangelikale Fundamentalisten, nicht stören. Denn die im Hl. Land dauerhaft ansässigen Christen, die da mit den Muslimen zusammen vertrieben werden sollen, sind ja Orthodoxe, Katholiken, Armenier usw., also Nichtprotestanten und damit schlimmer als Heiden.

Freitag, 17. Februar 2017

Notiz zur Zeit (40)

Geht das nur mir so oder werden die Politiker und Politiker in den Fernsehnachrichten immer hässlicher? Nicht, dass sie früher alle Schönheiten gewesen wären, wirklich nicht, aber das da jetzt … Na ja, vielleicht bloß ein Effekt dieser hochauflösenden Geräte.

Mittwoch, 15. Februar 2017

Menschenbild

In meinem Denken und Schreiben versuche ich seit jeher, die Menschen – und zwar die wirklichen Menschen mit all ihren Stärken und Schwächen, mit ihrer Würde und ihrer Bedürftigkeit, mit ihren Rechten und ihrer Beschränktheit – gegen die Gewalten, die über sie herrschen wollen, in Schutz zu nehmen. Und doch, so gebe ich ohne zu zögern zu, habe ich nur von wenigen Menschen eine hohe Meinung, halte ganz im Gegenteil sehr viele Menschen für Gesindel und nicht wenige sogar für Abschaum. Dass es den Menschen an Anstand und Geschmack, an Demut und Liebe mangelt, mag man als Wirkung besagter herrschenden Gewalten ansehen, ich sehe darin aber auch den Ursprung derselben. Denn was die Welt zu deren Nachteil beherrscht, ist nichts anderes als die zu einem schier undurchschaubaren Komplex summierten Folgen all der kleinen und großen Unzulänglichkeiten und Untaten, all der Schummeleien und Ausreden, der Gier und des Neides, all der Ichsüchte und Lieblosigkeiten, die den Alltag bestimmen. Die gesellschaftlichen Verhältnisse sind das Verhalten der Menschen zueinander mir all den Spuren, die das, auch im sogenannten Materiellen, hinterlässt. Die Welt ist also schlecht, weil Menschen Böses tun und Gutes unterlassen. Was kann ich schon daran ändern? Ändern kann ich nur mich selbst, indem ich versuche, mich anders zu verhalten. Eines aber will ich nicht ändern: Ich werde nicht damit aufhören, die Menschen mit meinen bescheidenen Mitteln gegen alles zu verteidigen, was ihnen übel will. Auch wenn ich mir bewusst bin, dass ich sie dabei am meisten vor sich selbst in Schutz nehmen muss.

Sonntag, 12. Februar 2017

Notiz zur Zeit (39)

„Steinmeier muss sich in Schloss Bellvue neu erfinden“ (FAZ). Au fein. Bisher war er ja nicht so der burner. Aber jetzt vielleicht als Blumenvase oder Bettvorleger? Kann man in einem Schloss immer mal brauchen. Oder als Zebra? Für den Bundesstreichelzoo. Als gehörlose, lesbische Zeugin Jehovas mit nordkoreanischen „Wurzeln“? Wegen des Überraschungeffekts. Oder vielleicht (mein Geheimtippt) als Darth Vader? Da würden Putin und Trump schön blöd schauen. Und der BER ergäbe mit ein paar Blumenvasen und Bettvorlegern bestimmt einen hübschen Todesstern.

Samstag, 11. Februar 2017

Notiz zur Zeit (38)

Je länger ich lebe, desto dümmer scheinen die Leute zu werden. Wollen wir mal hoffen, da besteht kein Kausalitätsverhältnis.

Freitag, 10. Februar 2017

Dienstag, 7. Februar 2017

Notiz zur Zeit (36)

Die deutschen Geheimdienste, heißt es, hätten derzeit keine Beweise für eine russisch Desinformationskampagne. Sie seien aber gern bereit, heißt es weiter, noch mal nachzuschauen, sobald sie endlich Internetanschluss hätten.

Montag, 6. Februar 2017

Notiz zur Zeit (35)

„Vor wenigen Tagen haben Berliner Beamte einen verwirrten Angreifer erschossen. Ab heute probiert die Polizei in der Hauptstadt drei Jahre lang aus, ob in solchen Fällen Taser die bessere Alternative sind.“ (FAZ) Wie habe ich mir das vorzustellen? Eine Hälfte aller verwirrten Angreifer wird getasert, eine Hälfte erschossen - und nach drei Jahren vergleicht man das Ergebnis?

Notiz zur Zeit (34)

Merkel als Kandidatin? Das überrascht mich jetzt wirklich. Ich hatte erwartet, sie einigen sich auf Pofalla.

Sonntag, 5. Februar 2017

Notiz zur Zeit (33)

Man mag von Martin Schulz ansonsten halten, was man will, aber er hat H.C. Strache mal einen Nazi genannt, und das rechne ich ihm hoch an.

Notiz zur Zeit (32)

So ist das mit den zwei Geschwindigkeiten in Wirklichkeit: Auf die Rumänen kann Europa derzeit sehr stolz sein. Für die Franzosen kann es sich nur schämen.

Notiz zur Zeit (31)

Okay, Trumps „Muslim Ban“ ist eine üble Sache, wohl wert, das weltweit dagegen demonstriert wird. Aber der immer weiter ausgebaute „Refugee Ban“ Europas ist ja wohl noch weit schlimmer. Wo sind da aktuell die Tausende von Empörten auf den Straßen, die dagegen demonstrieren? Wo ist das Gericht, das die Beschlüsse von Merkel, Kern und Co. aufhebt?

Freitag, 3. Februar 2017

Versuch eines Ausnahmezustands

Wien. U-Bahn. Aufenthalt. Wegen eines Polizeieinsatzes, sagt der Lautsprecher. Warum halte ich nicht den Mund, als gegen die oberirdischen Demonstranten gemosert wird, sondern sage, dass ja nicht diese für den Aufenthalt verantwortlich seien, sondern die Polizei. Sofort formiert sich der verbale Lynchmob. „Zum Glück hamma no a Polizei … Die demonstrieren und unsereiner muss arbeiten gehen … Die sollen auf da Donauinsel demonstriern, da störns keinen … Stellen Sie sich doch dazu zu den Demonstrierern …“ Man fragt sich, ob der Innenminister, der das Demonstrationsrecht einschränken möchte, dem Pöbel nach dem Maul redet oder umgekehrt. Dass die Demonstration gegen einen Fascho-Aufmarsch („Akademikerball“) gerichtet ist, interessiert die Leute nicht.Und schon gar nicht, dass man das Anliegen einer Demo nicht billigen muss, um das Recht darauf zu verteidigen. Für sie ist Demokratie, wenn sie alle paar Jahre Nazis wählen können. Was für ein Gesindel.

* * *
Später, am Abend desselben Tages. So abgeriegelt war die Wiener Innenstadt wohl seit der Zweiten Türkenbelagerung 1683 nicht mehr. Der Innenminister setzt anscheinend auf Bürgerkriegsszenario, um politische Demonstrationen zu diffamieren: Möglichst viele Einschränkungen (durch den Polizeieinsatz, nicht durchs Demonstrieren!) sollen die Bürger gegen die „Demonstrierer“ aufbringen. Dürfte klappen. So viele Uniformierte, wie da heute im Einsatz waren (und vielleicht noch sind) - man könnte glauben, eine Million Antifas wollten den Nazis in der Hofburg („Akademikerball“) zuleibe rücken. Ich persönlich halte nichts davon, gegen dieses Gesindel zu demonstrieren, da fühlen die sich doch noch geschmeichelt. Aber in der Fronstellung Nazis-schützende-Obrigkeit versus Hilflos-und-manchmal-kopflos-dagegen-Demonstrierer weiß ich, wer meine Sympathien hat.

* * *
Bilanz: Keine einzige Festnahme. So bedrohlich war das Demonstrieren also gar nicht. Jedenfalls das der Antifaschisten. Die Drohgebärden des Innenministers aber hätte viel demonstrativer nicht sein können.

Donnerstag, 2. Februar 2017

Was an Büchern wirklich zählt

Von einem anscheinend sehr beliebten Autor ist ein neues Buch erschienen. Keiner der Kritiker, die ich halb unfreiwillig wahrnehme, verabsäumt es, die (ungefähre) Seitenzahl zu erwähnen. Deren Höhe scheint tief beeindruckt zu haben. Was wird als nächstes Kriterium wichtig werden? Der Ladenpreis? Verkaufszahlen sind es ja schon. Originell finde ich, dass die Zahl, die die Kritiker nennen, verrät, dass sie die Übersetzung gelesen haben (im Original ist die Seitenzahl um ein Viertel kleiner). Das hindert sie nicht, sich zum Stil des Textes zu äußern. Was für Kenner!
Also so großartig finde ich mich selbst ja nun auch wieder nicht, dass ich mich Gott oder sontswem eine Ewigkeit lang zumuten wollen würde. Da wäre, wenn schon, jede Menge Läuterung vonnöten. Und darum nur immer her mit dem Fegefeuer!

Mittwoch, 1. Februar 2017

Notiz zur Zeit (30)

„Abschottung schadet Amerikas Wirtschaft.“ Es ist also doch nicht alles schlecht an Trumps Politik.

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Oh ja, ihr besorgten Europäer, wettert und demonstriert nur mit Verve gegen Trumps Einreiseverbot, vor allem im Namen von Flüchtlingen, denn schließlich praktizieren eure Regierungen ja eine vorbildliche Flüchtlingspolitik, bei der niemand im Meer ersaufen oder an Land erfrieren muss.