Samstag, 26. Dezember 2020

Harte Maßnahmen um der Menschlichkeit willen

Sie bitten und betteln seit Wochen, seit Monaten ― die österreichische Bischofskonferenz, der Kardinal und Erzbischof von Wien, weitere Diözesanbischöfe und auch Vertreter der protestantischen „Kirchen“: Liebe österreichische Regierung, sei doch gut, lass Flüchtlinge ins Land und trag damit dazu bei die unmenschlichen Bedingungen in den Lagern zu beenden.
Die Regierung hält sich die Ohren zu.
Die Kirchenleute seufze gottergeben und bitten halt weiter. Was sollen sie denn sonst machen?
Als ob das so schwer wäre. Zeichen setzen! Ein Interdikt muss her! Bis diese Regierung nicht Menschlichkeit beweist und Flüchtlinge ins Land lässt, betritt keines ihrer Mitglieder mehr eine Kirche. Ausschluss vom Gottesdienst, vom Empfang der Sakramente, Verweigerung kirchlicher Begräbnisse. Hilft das nichts, dann Ausweitung auf sämtliche Parlamentsabgeordnete. Dann auf die führenden und dann auf sämtliche Mitglieder der Parteien der Regierungskoalition. Bis sie nachgeben. Und wenn es Jahre dauert.
Kurzum, wenn es Österreichs Bischöfen ernst ist in der Flüchtlingsfrage und sie mit bloßen Worten nichts erreichen, müssen sie zum Mittel des Interdikts greifen. Und wenn der Staat Gegenmaßnahmen ergreift? Sei’s drum. Dann eben wieder „Kirchenkampf“, wie unter den Nazis.
Alles lässt sich ertragen, nur nicht die Heuchelei und das bloße Lippenbekenntnis.

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