Ich habe diesen Werbespot vom ersten Moment an verabscheut.* Da wundert es mich nicht, dass ich im Internet feststelle, dass viele ihn mögen und manche ihn bejubeln.
Was genau beworben wird, ist mir übrigens nicht recht klar. Es hat wohl irgendwas mit mobilem Telephonieren, aber das interessiert mich nicht, ich habe kein „Handy“. Vielleicht geht es auch gar nicht um ein bestimmtes Produkt, sondern die Firma Vodafone will einfach nur auf sich als Marke aufmerksam machen.
Der Spot scheint in etwa Geschichte zu erzählen: Ein junger Mann photographiert mit seinem Handy das Polaroidbild einer jungen Frau, auf dessen Rand er „Where are you?“ geschrieben hat. Dieses Bild eines Bildes verschickt er mit dem Mobiltelephon. Die nächste halbe Minute wird nun in rasantem Tempo vorgeführt, wie das Bild in zahlreichen Varianten um die ganze Welt geht. Es wird auf t-shirts gedruckt, auf skateboards, es erscheint als graffiti, als mural, als Museumsexponat und als gigantische Leuchtreklame. Wow. Schließlich bekommt der Mann die Nachricht: „I’m here“, und dann taucht zu guter Letzt auch wirklich die Frau auf. Slogan („power to you“) und Markenname. Schluss.
Im Hintergrund plärrt „Empire of the sun“ das Lied „We are the people“. Die Stimme des Sängers finde ich einfach widerlich, aber die sehr schlichte Melodie ist zugegebenermaßen einprägsam. Akustische Hundescheiße sozusagen: unangenehm, aber schwer loszuwerden.
Aus dem Internet erfahre ich, dass der nicht mehr ganz neue song bald nach Erstausstrahlung des Werbefilmchens vor drei Wochen in Deutschland den ersten Platz der Verkaufscharts des Download-Portals iTunes erreichte. Und in den deutschen Single Charts erklommen er immerhin Platz 3. Ich kann mich auf meinen Geschmack verlassen. Was mich nervt, finden die Massen ganz toll. We are the people who rule the world. Ja, stimmt. Leider.
Zurück zum Werbespot. Dass dessen Botschaft auch anders gelesen werden kann denn als rührend-eindrucksvolle Variante von boy meets girl, boy loses girl, boy finds girl again, wird wohl nur wenigen bewusst werden. Man könnte sie aber sehr wohl auch so formulieren. Es gibt kein Entkommen. Die modernen Massenkommunikationsmittel, fest eingefügt in den popkulturellen Lebensstil, erlauben es in kürzester Zeit, alles, auch das Privateste, zum allgemeinen Thema zu machen. Es gibt nichts, das nicht verfügbar wäre, sofern es nach den geltenden Regeln kommunizierbar ist. Für mich eine Schreckensvision. Und nahe der Realität. Dass der ganze kommunikative Apparat nun lediglich eingesetzt wird, um eine banale Liebesgeschichte abzuspulen, macht es nicht besser, im Gegenteil. Die Lektion lautet: Die technischen Möglichkeiten sind da, aber die Leute nutze sie nur für Ablenkungen. Die ganze Welt wird bewegt, aber nur, damit sich nichts ändert.
Wie gesagt, ich fand den Spot vom ersten Ansehen und Anhören an abscheulich.
* http://www.youtube.com/watch?v=ZFqo4WUuRUw
Was genau beworben wird, ist mir übrigens nicht recht klar. Es hat wohl irgendwas mit mobilem Telephonieren, aber das interessiert mich nicht, ich habe kein „Handy“. Vielleicht geht es auch gar nicht um ein bestimmtes Produkt, sondern die Firma Vodafone will einfach nur auf sich als Marke aufmerksam machen.
Der Spot scheint in etwa Geschichte zu erzählen: Ein junger Mann photographiert mit seinem Handy das Polaroidbild einer jungen Frau, auf dessen Rand er „Where are you?“ geschrieben hat. Dieses Bild eines Bildes verschickt er mit dem Mobiltelephon. Die nächste halbe Minute wird nun in rasantem Tempo vorgeführt, wie das Bild in zahlreichen Varianten um die ganze Welt geht. Es wird auf t-shirts gedruckt, auf skateboards, es erscheint als graffiti, als mural, als Museumsexponat und als gigantische Leuchtreklame. Wow. Schließlich bekommt der Mann die Nachricht: „I’m here“, und dann taucht zu guter Letzt auch wirklich die Frau auf. Slogan („power to you“) und Markenname. Schluss.
Im Hintergrund plärrt „Empire of the sun“ das Lied „We are the people“. Die Stimme des Sängers finde ich einfach widerlich, aber die sehr schlichte Melodie ist zugegebenermaßen einprägsam. Akustische Hundescheiße sozusagen: unangenehm, aber schwer loszuwerden.
Aus dem Internet erfahre ich, dass der nicht mehr ganz neue song bald nach Erstausstrahlung des Werbefilmchens vor drei Wochen in Deutschland den ersten Platz der Verkaufscharts des Download-Portals iTunes erreichte. Und in den deutschen Single Charts erklommen er immerhin Platz 3. Ich kann mich auf meinen Geschmack verlassen. Was mich nervt, finden die Massen ganz toll. We are the people who rule the world. Ja, stimmt. Leider.
Zurück zum Werbespot. Dass dessen Botschaft auch anders gelesen werden kann denn als rührend-eindrucksvolle Variante von boy meets girl, boy loses girl, boy finds girl again, wird wohl nur wenigen bewusst werden. Man könnte sie aber sehr wohl auch so formulieren. Es gibt kein Entkommen. Die modernen Massenkommunikationsmittel, fest eingefügt in den popkulturellen Lebensstil, erlauben es in kürzester Zeit, alles, auch das Privateste, zum allgemeinen Thema zu machen. Es gibt nichts, das nicht verfügbar wäre, sofern es nach den geltenden Regeln kommunizierbar ist. Für mich eine Schreckensvision. Und nahe der Realität. Dass der ganze kommunikative Apparat nun lediglich eingesetzt wird, um eine banale Liebesgeschichte abzuspulen, macht es nicht besser, im Gegenteil. Die Lektion lautet: Die technischen Möglichkeiten sind da, aber die Leute nutze sie nur für Ablenkungen. Die ganze Welt wird bewegt, aber nur, damit sich nichts ändert.
Wie gesagt, ich fand den Spot vom ersten Ansehen und Anhören an abscheulich.
* http://www.youtube.com/watch?v=ZFqo4WUuRUw
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