Immer wenn ich jemanden in Anzug und Krawatte sehe, frage ich mich: Wer soll betrogen werden? Irgendetwas Unehrliches, zumnest Unechtes ist da doch im Gange, denke ich mir. Schließlich trägt man ein Kostüm nur, um zu verbergen, wer und was man ist, und darzustellen, was und wer man eigentlich nicht ist, aber anderen zeigen will, dass man es doch ist.
Anzug und Krawatte ist nichts praktisch und bequem und in den allermeisten Fällen auch nichts angenehm anzusehen. Zu viele billige Anzüge und grässliche Krawatten sind im Umlauf. Und was die hochpreisigen und maßgeschneiderten Sachen betrifft: Eine teure Lüge ist auch eine Lüge, meist sogar eine schlimmere als eine billige.
Wer wirklich ernst genommen werden will, soll sich mit Wort und Tat beweisen, er hätte es dann nicht nötig, das anerzogene Bedürfnis der Leute nach „Seriosität“ zu befriedigen. Doch der Code funktioniert und wird weiter funktionieren. Sender und Empfänger sind da eines Sinnes.
Anzug und Krawatte sind freilich keine Uniformen. Ich spreche da lieber von Äquiformen. Vergleichbares gibt es bei Frauen, Jugendlichen und Kindern auch. Es geht um Gleichförmigkeit bei großer Vielfalt verschiedener Formen. Obwohl die Sachen alle anders aussehen, sind sie doch alle vom selben Typus ― und sehe im Grunde gleich aus: erwartbar, uninteressant, systemerhaltend.
Undenkbar also, dass Angestellte von Banken und Versicherungen, leitende Beamte, Politiker in offizieller Funktion, gewisse Tefau-Journalisten und „Experten“ usw. usf. nicht Anzug und Krawatte trügen. Also genau die Leute, denen ich auf keinen Fall vertraue.
Anzug und Krawatte signalisieren: Ich bin ein Teil des Systems. Ich passe mich nicht nur an und mache mit, sondern ich unterwerfe mich sogar noch dem absurdesten Reglement. Es gibt auch Männer, die mit Anzug und Krawatte ins Theater oder Konzert gehen. Sie halten das wohl für „gehobene“ Kleidung, dem „feierlichen“ Anlass angemessen. Entsprechend lächerlich ist der betroffene Teil des Kulturbetriebs dann auch. Da kann von Bühne und Podium noch so sehr der Anspruch auf Gesellschaftskritik, gar Umsturz der Verhältnisse wabern, im Publikum sitzen Anzug und Krawatte und lachen die aus, die glauben, mit Kunst etwas anderes verändern zu können als das eigene Einkommen (und das der Vermittler und Verkäufer).
Anzug und Krawatte ist nichts praktisch und bequem und in den allermeisten Fällen auch nichts angenehm anzusehen. Zu viele billige Anzüge und grässliche Krawatten sind im Umlauf. Und was die hochpreisigen und maßgeschneiderten Sachen betrifft: Eine teure Lüge ist auch eine Lüge, meist sogar eine schlimmere als eine billige.
Wer wirklich ernst genommen werden will, soll sich mit Wort und Tat beweisen, er hätte es dann nicht nötig, das anerzogene Bedürfnis der Leute nach „Seriosität“ zu befriedigen. Doch der Code funktioniert und wird weiter funktionieren. Sender und Empfänger sind da eines Sinnes.
Anzug und Krawatte sind freilich keine Uniformen. Ich spreche da lieber von Äquiformen. Vergleichbares gibt es bei Frauen, Jugendlichen und Kindern auch. Es geht um Gleichförmigkeit bei großer Vielfalt verschiedener Formen. Obwohl die Sachen alle anders aussehen, sind sie doch alle vom selben Typus ― und sehe im Grunde gleich aus: erwartbar, uninteressant, systemerhaltend.
Undenkbar also, dass Angestellte von Banken und Versicherungen, leitende Beamte, Politiker in offizieller Funktion, gewisse Tefau-Journalisten und „Experten“ usw. usf. nicht Anzug und Krawatte trügen. Also genau die Leute, denen ich auf keinen Fall vertraue.
Anzug und Krawatte signalisieren: Ich bin ein Teil des Systems. Ich passe mich nicht nur an und mache mit, sondern ich unterwerfe mich sogar noch dem absurdesten Reglement. Es gibt auch Männer, die mit Anzug und Krawatte ins Theater oder Konzert gehen. Sie halten das wohl für „gehobene“ Kleidung, dem „feierlichen“ Anlass angemessen. Entsprechend lächerlich ist der betroffene Teil des Kulturbetriebs dann auch. Da kann von Bühne und Podium noch so sehr der Anspruch auf Gesellschaftskritik, gar Umsturz der Verhältnisse wabern, im Publikum sitzen Anzug und Krawatte und lachen die aus, die glauben, mit Kunst etwas anderes verändern zu können als das eigene Einkommen (und das der Vermittler und Verkäufer).
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen