Sonntag, 15. Dezember 2019

„Freut euch im Herrn zu jeder Zeit“

Ihr redet von Weihnachten, aber Ihr meint es ja gar nicht. Ihr meint nicht das Fest der Geburt des Sohnes Gottes, der am Kreuz starb und am dritten Tage auferstand, um uns von unseren Sünden zu erlösen, der zum Vater ging und wiederkehren wird, um die Toten und die Lebenden zu richten und alles zu vollenden. Ihr meint nicht das Fest der Geburt unseres Herrn und Erlösers, sondern diese Sache mit den Rentieren und Elfen, mit Weihnachtsmann und Weihnachtsbaum, mit Lichterketten, Christbaumkugeln, Zuckerstangen, Strümpfen, Deko und Grün und Rot und anderem Kulturmüllimport, mit Punsch und Gans, mit Kunstschnee und nerviger Musik, und mit Hektik und Streit und vor allem mit Geschenken, Geschenken, Geschenken.
Das säkulare Weihnachten, das mit dem echten Weihnachten nur den ungefähren Termin gemein hat, ist ein Fest des Konsums und der Sentimentalität. Erfunden haben es die Protestanten. In ihrem Hass auf alles Heilige, ertrugen sie es nicht, dass an den Festen des Hl. Nikolaus (6. Dezember) und der Hl. Drei Könige (6. Januar) nach altem Brauch Kinder beschenkt wurden. Sie erfanden stattdessen das „Christkind“ als Geschenkebringer, also Christus als Knaben, was aber bald nicht mehr verstanden wurde, weshalb die Leute aus dem Christkind ein als Engel verkleidetes Mädchen machten. Darum ist es auch eine besondere Ironie der Kulturgeschichte, dass für das säkulare Weihnachten global der „Weihnachtsmann“ viel wichtiger geworden ist, eine Zerrform des Hl. Nikolaus, ein fetter alter Mann in rotem Kostüm mit Kunstpelzbesatz, ein launiger Paketbote mit Schlitten und Rentieren, Elfengehilfen und Fabrik am Nordpol. Säkulare Pseudomythen, Hauptsache, man hat etwas, um die Kinder damit zu belügen.
Längst ist die christliche Krippe vom neuheidnischen Weihnachtsbaum überwuchert. An die Stelle der Feier, dass Gottes Sohn sich uns schenkt, ist eine Orgie des schlechten Geschmacks und der deformierten Gefühle geworden, die die Kassen der Konzerne und Kleinhändler zum Klingeln bringen soll. Umsatz statt Erlösung.
Jeder weiß es, kaum einer kann sich davon freimachen. Dass auch Christen das Spiel mitspielen, dass sie Weihnachtsbäume in und vor ihre Kirchen stellen (es fehlen nur noch Rentiere statt Ochs und Esel) weder den Advent, zu dem der Heilige Abend noch gehört, als Zeit der Besinnung und des Fastens begehen, noch Weihnachten als Fest, das auf die Wiederkunft Christi verweist, also auf die Auferstehung der Toten und das Jüngste Gericht, ist zutiefst traurig. Sie essen und trinken, sie singen und schenken sich selbst ihren Untergang herbei.

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