Dienstag, 31. Januar 2017

Notiz zur Zeit (29)

Zum geplanten Vollverschleierungsverbot in Österreich zwei Anmerkungen: Erstens wäre aus ästhertischen Gründen eigentlich eine Vollverschleierung sämtlicher Regierungsmitglieder, besonders des watschengesichtigen Außenministers, wünschenswert. Zweitens freue ich mich schon darauf, dass eine der Frauen eines arabischen Milliardärs, deren Familien in Ösiland Urlaub macht, von eifrigen Dorfpolizisten wegen ihrer Kleidung angepöbelt wird; den folgenden Einbruch bei den Fremdenverkehrseinnahmen werden auch weitere Massen chinesischer Pauschaltouristen nicht gleich ausgleichen können.

Sonntag, 29. Januar 2017

Notiz zur Zeit (28)

Das Getue um Trumps Einreiseverbot entzieht sich meinem Verständnis. Ich kann einfach nicht nachvollziehen, dass jemand freiwillig in die USA reisen möchte.

* * *
Die ersten Tage der Amtzeit waren schon vielversprechend. Erwartungsgemäß fährt Trump die USA mit Karacho gegen die Wand. Aber was genau soll daran jetzt schlecht sein?

Samstag, 28. Januar 2017

Notiz zur Zeit (27): Der Skandal von Pfullendorf

Skandal? Menschen, die sich darin ausbilden lassen wollen, Menschen zu töten und Sachen zu zerstören, wurden anscheinend von Menschen, die ihnen diese Ausbildung erteilen sollen, „entwürdigend“ behandelt. Ich muss sagen, meine Empörung hält sich in Grenzen.

Dienstag, 24. Januar 2017

Notiz zur Zeit (26)

Die Weltgeschichte als Weltgericht? Wohl eher als Weltzirkus. Vorne machen die Clowns auf sich aufmerksam, um davon abzulenken, dass die Löwen, Tiger und Bären entkommen sind und angefangen haben, in den hinteren Reihen das Publikum zu fressen.

Notiz zur Zeit (25)

Alternative facts. Find ich gut. Nimmt irgendwie den Leistungsdruck raus. — Schüler: „Wieso hab ich eine Fünf auf die Mathe-Arbeit?“ Lehrer: „Du hast alles falsch gerechnet.“ Schüler: „Jetzt dramatisieren Sie doch nicht so! Ich habe einfach alternative Zahlen vorgeschlagen. Ich bestehe auf meiner Eins!“

Freitag, 20. Januar 2017

Unpresidented?

Arrogant, bigott, borniert, einfältig, eitel, gerissen, gewaltverliebt, gierig, ignorant, lächerlich, selbstgerecht, überheblich, ungebildet, unverschämt usw. usf.: Man mag über Donald Trump sagen, was man will, er repräsentiert aus meiner Sicht genau das, was ich an den USA verabscheue. Darum überrascht es mich nicht, dass Trump Präsident werden konnte. Aber nein, werden manche protestieren, Amerika ist wundervoll, denn es gibt doch auch all das andere. Schon recht, erwidere ich, es mag dort was auch immer geben, aber es kommt auf das an, was sich durchsetzt. Selbst wenn, beispielsweise, die bedeutendsten Ökologen und engagiertesten Umweltaktivisten US-Amerikaner wären, so wären doch die USA der größte Umweltzerstörer des 20. und beginnenden 21. Jahrhunderts. Was sich durchsetzt, kann man mit den dreizehn oben aufgezählte Attributen bezeichnen. Dieses Amerika ist böse. Ich konnte es nie leiden und habe die Faszination durch die amerikanische oder amerikanisierte Populärkultur weder je geteilt noch je verstanden — auch wenn ich ihr unvermeidlicherweise zeitlebens ausgesetzt und zur Teilhabe an ihr genötigt bin. Darum finde ich Trump zwar abscheulich, aber nicht überraschend. Es ist, als wäre eine dieser grässlichen Zeichentrick- oder Sitcom-Figuren in die Realität eingetreten, die sie ohnehin schon mit nur leichter Übertreibung wiedergab. Von Homer Simpson bis Sheldon Cooper, vom King of Queens bis zu den 2 Broke Girls, von usw. bis usf. (wozu alles Mögliche aufzählen): Hervorragende Merkmale sind schamlose Egozentrik und tiefsitzender Hass auf Humanität. Dafür steht Trump. Das setzt sich durch. Das wird, wenn man es lässt, alles andere zerstören.

Donnerstag, 19. Januar 2017

Notiz zur Zeit (24): Staat und Religion

Bundestagspräsident Lammert meint: „Als Staat, der Religionsfreiheit als Menschenrecht garantiere, ‘dürfen und müssen wir die Auseinandersetzung der Muslime mit ihrer Religion und dem verhängnisvollen Zusammenhang von Glaube und fanatischer Gewalt mit Nachdruck einfordern’.“ (Die Zeit) Mit welchem Recht sagt er das? Ich dachte, Religion und Staat sollen getrennt sein. Was geht dann den Parlamentspräsidenten der Islam an? Einen Scheißdreck geht er ihn an.

Notiz zur Zeit (23)

„Putin erhält venezolanischen Friedenspreis“: Hirnfasching in Südamerika.

Montag, 16. Januar 2017

Notiz zur Zeit (22)

Und schon wird wieder vehement nachgerechnet. Kann ja gar nicht stimmen, was Oxfam sagt, dass nämlich acht Superreiche so viel besitzen wie die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung! Die ideologiefreien Nachrechner der Qualitätsmedien wissen es nach gründlicher Recherche besser: Es sind mindestens neun oder zehn!

Samstag, 14. Januar 2017

Notiz zur Zeit (21)


Ich bin enttäuscht. Da hat die Polizei zu Köln nachhaltig den Eindruck erweckt, allein am „Phänotyp“ (aka Aussehen) beliebiger Personen deren Herkunft, Staatsbürgerschaft und Strafregisterauszug erkennen zu können (sowie Gemütszustand und Alkoholisierungsgrad), und jetzt muss sie zugeben: Es war gar nicht so. Die angeblichen nordafrikanischen Intensivtäter erwiesen sich überwiegend als Iraker, Syrer, Afghanen. Da ist jetzt aber bei der Polizei dringend Nachsitzen in Angewandter Rassenkunde geboten!

Freitag, 13. Januar 2017

Glosse XLVII

Die Palästinensische Autonomiebehörde hat, wie man liest und hört, eine Botschaft beim Vatikan eröffnent. Seltsam. Hat man je etwas von einer Botschaft bei Frankreich oder bei der Schweiz hören oder lesen müssen? Warum denn bei? Soll man wirklich befürchten, dass lästige Sprachkritiker wie ich, die die falsche Formulierung im Vatikan zurückgewiesen haben (bei mir hat das sogar zu einer kleinen Verstimmung mit P. Bernd Hagenkord SJ, dem Leiter der deutschsprachigen Redaktion von Radio Vatikan, geführt) und darauf bestehen, dass das Völkerrechtssubjekt, bei dem Botschafter akkreditiert sind, der Heilige Stuhl ist, unwillentlich zur Verwirrung beigetragen haben? Denn tatsächlich heißt es ja korrekt „Botschafter beim Heiligen Stuhl“. (Wie es korrekt übrigens auch „Botschafter am Hof von Saint James“ heißt, wenn ein Botschafter gemeint ist, der vom König von England akkreditiert wird, also im Volksmund ein Botschafter in London oder in England. Trotzdem fiele es wohl niemandem ein, von einem Botschafter beim Königreich England zu sprechen.)

Donnerstag, 12. Januar 2017

Notiz zur Zeit (20)

Ich versteh’s nicht. Die ÖVP möchte weniger Flüchtlinge. Die ÖVP möchte weniger Arbeitslose. Aber auf die Idee, dass man da doch prima dieselbe Methode anwenden könnte, kommt sie nicht. Die ÖVP möchte die „Asylobergrenze“ halbieren, warum schlägt sie keine „Arbeitslosigkeits- obergrenze“ vor? So und so viel Leute dürfen in Österreich pro Jahr arbeitslos gemeldet sein, der Rest muss selber sehen, wo er bleibt, basta. Warum sollte, was bei Flüchtlingen geht, bei Arbeitslosen nicht gehen? Bloß weil die wählen dürfen?

Mittwoch, 11. Januar 2017

Notiz zur Zeit (19)

Was soll eigentlich das dumme Gerede von einem „Klientel“ der Polizei? Die Gemeinten sind weder Klienten noch Mandanten noch Kunden der Staatsmacht. Redet bitte wieder von „Pappenheimern“. Wie in „Wir kennen unsere Pappenheimer“.

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Dass es mir erst jetzt auffällt: Warum habe ich eigentlich nirgendwo „Je-suis-Nafri“-Schilder gesehen?

Notiz zur Zeit (18)

Sollte Trump sich wirklich von Russland damit erpressen lassen, dass sonst alle Welt ein Video von ihm beim Sex mit einer Prostituierten zu sehen bekäme, müsste man ihm sehr dankbar sein. Denn wer um Himmels willen will so ein Video sehen?

Dienstag, 10. Januar 2017

Notiz zur Zeit (17)

Mal so gefragt: Aus welchem Gesetz stammt eigentlich der Begriff „Gefährder“? Denn dass staatliches Handeln an Recht und Gesetz gebunden ist (und nicht etwa an den Populismusbedarf von Politikern) setzen wir ja als selbstverständlich voraus.

Notiz zur Zeit (16): Über Sicherheit

Sicherheit, Sicherheit, Sicherheit. Man kann es schon nicht mehr hören. Sicher ist, dass es Sicherheit nicht gibt. Oder nur für die, die sie sich leisten können, weil andere den Preis dafür zahlen. Ja, es gibt Terroranschläge. Es gibt aber auch Kriege. Ja, es gibt Wohnungseinbrüche. Es gibt aber auch Obdachlosigkeit, miserable Wohnverhältnisse und Flüchtlingslager. Ja, es gibt systembedingte Überforderungen der öffentlichen Hand durch Zuwanderung. Es gibt aber auch Gewinne aus Finanzspekulationen, Steuervermeidung durch Konzerne und Milliarden und Abermilliarden für Bankenrettungen. Da frage man sich doch: Wem nützt eigentlich das Gerede von Sicherheit, Sicherheit, Sicherheit? Mit Sicherheit nicht denen, die jetzt schon in unsicheren Verhältnissen leben.
Der ganze Sicherheitsdiskurs ist doch nicht anderes als ein Angebot an die berüchtigte Mitte der Gesellschaft, sich nach oben zu solidarisieren statt nach unten.
Dabei geht für die bestehenden Verhältnisse von den Schwachen und Schwächsten der Gesellschaft weder national noch global eine Gefahr aus. Gefährlich würde es erst, wenn besagte Mitte aufhörte, sich zu fürchten, und den Pakt mit der Obrigkeit gegen die Habenichtse aufkündigte. Dem gilt es vorzubauen. Darum gibt es Politik, die ständig versichert, wie bedroht alles ist: Unsere Werte, unser Wohlstand, unsere Sicherheit. Und siehe da: Es funktioniert. Aus Angst, am Ende als Verlierer dazustehen, stellen sich viele auf die Seite derer, die für Entwürdigung, Ausbeutung, Zerstörung sorgen. Lieber etwas einbüßen (Freiheit, Würde, den Verstand), als mit Leuten, die man gar nicht kennt, teilen zu müssen, was einem gar nicht gehört. Lieber ein gesicherter Wohlstand für wenige als das Wagnis der Gerechtigkeit für jeden. Das aber geht mit Sicherheit für alle schief.

Montag, 9. Januar 2017

Notiz zur Zeit (15)

Früher. Da war schon manches besser. Wenn da einer ein erbärmliches Leben hatte und ein jämmerlicher Wicht war, na meine Güte, da hatte der dann halt ne Depression. Dafür gab’s Mitleid und Tabletten, wie bei richtig Kranken. Heute aber, wenn da einer ein erbärmliches Leben hat und ein jämmerlicher Wicht ist, dann schreibt er Hasskommentare, zündet irgendwas an und wählt AfD. Depression fand ich besser.

Samstag, 7. Januar 2017

Notiz zur Zeit (14)

„Alleine aus Afrika wollen Millionen zu uns.“ Also ich würde das als Kompliment nehmen. Ich mein, man flieht ja nicht zu Leuten, die man für rassistische Untermenschen (z.B. Kronenzeitungsleser) hält, oder? Solange also immer noch Millionen Menschen in Afrika „uns“ für halbwegs sympathisch halten, besteht noch ein bisserl Hoffnung für Europa.

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 „Regelwerkung zur Begrenzung von Flüchtlingen“? Endlich! So konnte es nicht weitergehen. Das hatte ja schon Formen angenommen! Oft wusste man nicht einmal, wo hört ein Flüchtling auf, wo fängt ein anderer an? Wenn jetzt klare Begrenzungen (z.B. kein Flüchtling über 300 kg schwer und keiner größer als 2,50 m) für Ordnung sorgen, ist das nur zu begrüßen.

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„Damit Deutschland Deutschland bleibt.“ Meine Güte, das Jahr fängt aber gruselig an, was? Angenommen, Deutschland bliebe nicht Deutschland, sondern würde beispielsweise Guinea-Bissau werden, müsste dann Guinea-Bissau Deutschland werden oder könnte es auch Urugay werden? Könnte Urugay dann Kambodscha werden und Kambodscha usw. usf.? Wenn also alle Länder einmal im Jahr reihum miteinander tauschen würden, trüge das nicht zur Völkerverständigung bei? Blöd wär’s natürlich für die, die gerade Deutschland sein müssten, aber für ein Jahr hält man das vielleicht aus.

Freitag, 6. Januar 2017

Notiz zur Zeit (13)

Stuttgarter Dreikönigstreffen: Mein Gedächtnis ist notorisch schlecht. Was war noch mal ein Efdepeh und wozu hat man das gebraucht?

Notiz zur Zeit (12)

So, und jetzt haben wir wirklich ein sehr ernstes Problem: „Angst vor Einbrechern: Bei den Banken werden die Schließfächer knapp.“ (Spiegel online)

Notiz zur Zeit (11)

Herero und Nama. „Ja“, sagt die deutsche Bundesregierung, „selbstverständlich war es Völkermord. Na und? Macht doch nichts.“

Notiz zur Zeit (10)

Kopftuchverbot? Dabei würde gerade den Herrn Bundesminister Kurz (aka Austro-Dumbo) ein Kopftuch ganz ungemein putzen.

Donnerstag, 5. Januar 2017

Notiz zur Zeit (9)

FAZ-Kommentar zum Urteil gegen Elor Asaria: „Darauf sollte Israel stolz sein, und darauf sollten seine arabischen Nachbarn blicken (…)„ Ja klar, im Libanon, in Jordanien und Ägypten wurde ja noch nie ein Mörder vor Gericht gestellt, geschweige denn verurteilt. Und es wird noch bizarrer: „(Israel) ist ein Rechtsstaat, in dem unbequeme Urteile gefällt und akzeptiert werden.“ Aha, der auf den Straßen versammelte hysterische Mob, der die Richter bedroht, den Täter als Helden feiert und allen Arabern den Tod wünscht, drückt also damit nur seine Freude über den Rechtsstaat und seine Akzeptanz des Unbequemen aus. Auch der Regierungschef, der noch vor Festsetzung des Strafmaßes die sofortige Begnadigung des Verurteilten ordert, will damit natürlich nur seine Anerkennung der Urteils deutlich machen. Was für ein wunderbares Land die einzige Demokratie im Nahen Osten doch ist! Fast so wunderbar wie Deutschland, wo solcher Quatsch anscheinend geglaubt wird.

Notiz zur Zeit (8)

Höhere Umsatzsteuer auf Fleisch und Milch? Nach dem Motto: Hundefutter reicht ja für die armen Schlucker völlig aus. Und wenn die Kinder von Hartz-IV-Empfängern Milch trinken, wachsen die bloß, wer will das schon. Nicht, dass man bestreiten könnte, dass in den Industrieländern zu viel Fleisch konsumiert wird, aber das über den Steueranteil der Preise regulieren zu wollen, kann nur Spitzenverdienern einfallen.

Notiz zur Zeit (7)

Neuer Vorschlag. 50 Prozent der Bevölkerung werden zu Polizistinnen und Polizisten gemacht und mit Handschellen an die andere 50 Prozent gekettet. Dann kann eigentlich nix mehr passieren.

Mittwoch, 4. Januar 2017

Notiz zur Zeit (6)

„So will Sobotka den Aufenthaltsort Verdächtiger mit Fußfesseln verfolgen, auch wenn diese ‘noch nicht in irgendeiner Form mit dem österreichischen Strafgesetz in Konflikt gekommen sind’.“ Und mal Hand aufs Herz: Sind nicht alle Menschen irgendwie verdächtig? Also weiß ich mich durch den Herrn Bundesminister in meiner Forderung bestätigt: Fußfesseln für jeden!


Dienstag, 3. Januar 2017

Notiz zur Zeit (5)

Bundesausreisezentren. Gegen etwas, das sich so harmlos anhört, kann doch keiner was einwenden. Und Flucht übers Mittelmeer heißt künftig Badeurlaub.

Notiz zur Zeit (4)

Wenn, wie sich die Kommentatoren der Leitmedien einig zu sein scheinen, effiziente Polizeiarbeit ohne racial profiling gar nicht möglich ist (die Verfassung Diskriminierung auf Grund von Herkunft aber doch verbietet), muss man wohl oder übel die Polizei als verfassungswidrig abschaffen. Und sollte sich, wie zu vermuten steht, herausstellen, dass der Staat ohne Polizei nicht auskommt, muss man wohl oder übel den Staat als verfassungswidrig abschaffen. Man kann also nur beides haben, Menschenwürde und Anarchie, oder aber man hat mit Sicherheit Gewalt, Ausbeutung, Herrschaft, Entwürdigung, Verblödung, Destruktivität.

Montag, 2. Januar 2017

Notiz zur Zeit (3)

„Auch nach Überzeugung der Bundespolizei benutzen die Beamten den Begriff ‘Nafri’ keineswegs, um Menschen aus Nordafrika pauschal abzuwerten. ‘Das ist lediglich eine Abkürzung für nordafrikanische Intensivtäter und ist keinesfalls rassistisch oder als Schimpfwort gemeint’, sagte Ernst Walter, der Vorsitzende der Deutschen Bundespolizeigewerkschaft (DPolG). ‘Wenn eine nordafrikanische Person in Verdacht steht, eine Straftat zu begehen, ist sie ein „Nafri“.’ (welt.de) Na dann.

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„Die Bundespolizei habe zuvor schon aus den Zügen gemeldet, dass ‘hochaggressive’ Gruppen nach Köln unterwegs seien.“ Ich bin seit knapp 50 Jahren immer mal wieder in deutschen Zügen unterwegs. Dabei habe ich nie - ich wiederhole: nie! - etwas Aggressiveres erlebt als (Bundes-)Polizisten, die gerade mit rassistischen Kontrollen befasst sind.

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Noch ungeheuerlicher als die menschenverachtenden Sprachgewohnheiten der Polizei ist es, im Ertappungsfall zu sagen, derlei sei doch bloß „ein Arbeitsbegriff, der nicht in die Presse gehört“. Intern ist Rassismus also okay (weil wertneutral-technisch), nur vor der mäkeligen Öffentlichkeit (linksliberales Gesocks) soll man ihn halt verstecken?

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Wow, am 2. Januar habe ich schon einen Vorschlag fürs Unwort des Jahres: „Leitkultur nordafrikanischer Prägung“. Während „Nafri“ bloß menschenverachtend ist, ist die Wortschöpfung Jasper von Altenbockums auch noch zynisch.

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Neuer Gipfel der Infamie: Die rassistische Polizeipraxis 2016/17 mit dem rassistischen Mythos der „massenhaften sexuellen Übergriffe auf deutsche Frauen durch Nordafrikaner“ 2015/16 zu rechtfertigen.
 

Sonntag, 1. Januar 2017

Noziz zur Zeit (2)

„Jetzt versperrte die Polizei am Hbf Hunderten vornehmlich Nordafrikanern den Weg zur Domplatte.“ (ARD-Text) Merke: Echter Rassismus ist in Deutschland sogar noch beliebter als eingebildete Frauenfeindlichkeit.

Notiz zur Zeit (1)

Als ich die Schlagzeile „Der Hunger ist ein Tyrann, dem wir trotzen sollten“ las, dachte ich mir: Das ist aber eine merkwürdige Formulierung des Welternährungsproblems. Dann stellte ich fest, es geht gar nicht um das aberwitzige Unrecht, dass Millionen Menschen hungern oder schlecht ernährt sind, sondern um Luxusproblem wie Heilfasten und solchen Scheiß. Da kommt mir ja die kalte Frühstückspizza hoch! Frau Lutterotti von der FAZ, Sie sollten sich was schämen!