Laut einer israelischen Studie (oh weh, wenn Sätze schon so beginnen …) ist die Wirkung der vierten Impfung („zweiten Boosterung“) bei Über-60-Jährigen nach spätestens sechs Wochen verschwunden: Sie stecken sich dann genauso oft an wie Ungeimpfte. Vor schweren Verläufen soll die vierte Impfung etwas länger schützen ― was ja aber wohl höchst fragwürdig ist, da „schwere Verläufe“ ohnehin statistisch gesehen sehr selten sind. Unter-60-Jährigen bringt die vierte Impfung sowieso fast gar nichts.
Frage an Medizinhistoriker: Hat es je zuvor in der Geschichte des Impfens einen „Impfstoff“ gegeben, dessen Wirkung nach kürzester Zeit verpufft, dessen Verabreichung aber zugleich als unbedingt notwendig überall angepriesen (und durch gesetzliche Impflicht sogar aufgezwungen) wird?
Frage an Medizinhistoriker: Hat es je zuvor in der Geschichte des Impfens einen „Impfstoff“ gegeben, dessen Wirkung nach kürzester Zeit verpufft, dessen Verabreichung aber zugleich als unbedingt notwendig überall angepriesen (und durch gesetzliche Impflicht sogar aufgezwungen) wird?
Es gibt viele völlig Ungeimpfte und solche, deren „Impfung“ zu lange zurück liegt und nicht mehr anerkannt wird. Und es gibt „Genesene“, deren Genesenheit nicht mehr anerkannt wird und die Ungeimpften gleichgestellt werden. Diejenigen mit sozusagen „völlig korrektem“ Impfstatus sind eine kleine, aber laut krakeelende Minderheit. Gewiss, Minderheitenrechte sollen in einer Demokratie geschützt werden, aber deshalb müssen diese Leute doch nicht ihr verqueres Weltbild auf allen Kanälen völlig ungestraft verbreiten dürfen! Wer schützt unsere Kinder vor den fake news von Drosten, Wieler, Lauterbach e tutti quanti idioti?
Christoph Kardinal Schönborn, der Erzbischof von Wien, gibt sich in einem Zeitungsinterview sehr verärgert über das ständige Nörgeln der Österreicherinnen und Österreicher an den Corona-Maßnhamen und dem Krisenmanagement der Regierung. Es sei schließlich nicht die Regierung die einen Zickzackkurs fahre, sondern das Virus. Dass es unterschiedliche politische Meinungen beim Umgang mit der
Pandemie gebe, sei ganz normal. Das sei auf der ganzen Welt so. Niemand
kenne die absolute Wahrheit.
Zu diesem erstaunlichen Relativismus erlaube ich mir anzumerken: Wenn es verschiedene Meinungen gibt und geben darf, warum wird dann nur die Meinung einer kleinen Gruppe von „Experten“ gehört? Warum nur diese zur Grundlage von strafbewehrten Gesetzen und Verordnungen? Warum gibt es dann eine regierungsamtliche Sichtweise, die keineswegs einen Meinungspluralismus abbildet? Wenn niemand die absolute Wahrheit kennt (ein Satz, der übrigens eine absolute Wahrheit behauptet), warum werden dann alle, die die Meinung der Regierung nicht teilen, abgewertet (etwa als Nörgeler) und zum Teil verfolgt?
Mag sein, dass Seine Eminenz vergessen hat, was sie im Philosophie- und Theologie Studium über Relativismus, Wahrheit und das Unbedingte gelernt haben könnte. Aber als geistliches Oberhaupt von Wien sollte sie jedoch wenigstens die „Letzten Tage der Menschheit“ von Karl Kraus kennen und darin auch die Figur des „Nörglers“ bemerkt haben. Das ist der, der am Ende doch irgendwie am ehesten Recht hatte.
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