Donnerstag, 29. Juni 2017

Gedanken zur Homo-Ehe für alle

Wie verblendet muss man als Homo-Ehe-Fanatiker eigentlich sein, um sich nicht daran zu stören, dass auf den letzten Metern der Legislaturperiode Rechtsverhältnisse zu Wahlkampf-Gadgets gemacht werden. Kugelschreiber oder „Ehe-Öffnung“, was darf’s denn sein?
 
Wenn demnächst endlich, endlich, endlich die „Ehe geöffnet“ ist, löst sich dann die Homo-Lobby eigentlich auf? Sie hat ja dann ihr einziges Thema verloren.

Die Borniertheit und der Realitätsverlust der Berufshomosexuellen zeigt sich einmal mehr daran, dass sie jetzt Merkels Wahlkampftrick für das Resultat ihrer jahrelangen Lobbyarbeit ausgeben wollen („Geholfen hat nur Druck, Druck, Druck!“). Danke, Mutti.
 
Würde nur ein bisschen der Energie, die man auf das bourgeoise Pseudoproblem „Ehe für alle“ verwendet, auf beispielsweise die Bekämpfung von Kinderarmut angewandt …
 
Aber anscheinend ist es wichtiger, ein paar Dutzend Leuten (oder meinetwegen Hunderten) Steuervorteile und symbolische Anerkennung zu gewähren, als Hunderttausenden gesellschaftliche Teilhabe und ein halbwegs unbeschädigtes Leben zu sichern.
 
So, jetzt muss die Ehe, nachdem sie so mühsam für alle erkämpft wurde, aber auch mal richtig geschützt werden! Darum: Abschaffung der Ehescheidung! Schwere Strafen für Ehebruch!
 
Sogar ich hätte nichts dagegen, einen sehr, sehr reichen Mann mit einer klitzekleinen, aber tödlichen Krankheit zu heiraten. Die Zahl der einschlägigen Bewerber war allerdings bisher überschaubar.
 
Hätte den Damen (und Herren) 1969 jemand gesagt, dass es später auf eine „Ehe für alle“ hinauslaufen werde, sie hätten den Stonewall Riot unterlassen.

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