Wie gut, dass die flächendeckende Videoüberwachung den
Selbstmordattentäter vor der Tat aufnahm. Nicht auszudenken, was
sonst passiert wäre. Womöglich hätte er sich selbst in die Luft
gesprengt und zwei Dutzend Menschen mit in den Tod gerissen. Ach, das
hat er? Hm.
Sonntag, 28. Mai 2017
Notiz zur Zeit (116)
Also zu ‘ner richtigen Luther-Sause würde doch eigentlich
gehören, dass man wenigstens zwei, drei Synagogen niederbrennt. Vom
Massakrieren von Papisten ganz zu schweigen. Aber so sind sie, die
Häretiker von heute: Die tun nix, die wollen nur spielen.
Freitag, 26. Mai 2017
Notiz zur Zeit (115)
Watschngsicht sorgt sich, weil EU-Ausländer (Piefke, Zigeuner,
Katzlmacher, Polacken usw. usf.) in Österreich ab dem ersten Tag
Sozialleistungen etwa in Form von Arbeitslosengeld bekommen, ohne
hier Beiträge gezahlt zu haben. Nach Auskunft des Sozialministeriums
betrifft das derzeit die ungeheure Zahl von 116 Personen. —
Watschngsicht ist ein übler Hetzer, sonst gar nichts.
Donnerstag, 25. Mai 2017
Notiz zur Zeit (114)
„Offiziellen Angaben zufolge erscheinen 60 Prozent aller
Personen, die Asyl beantragen, ohne Papiere beim Bamf.“ Das ist für
mitteleuropäische Bürokraten der blanke Horror: Menschen ohne
Papiere. Es hatte schon einen Grund, warum die SS den
Kazettinsassen eine Nummer eintätowierte: Identität ist Identität
und muss festgestellt werden können!
Notiz zur Zeit (113)
Der Drohnenbaron diskutiert mit der Sozialabbaumutti beim
„Kirchentag“ über Demokratie. Egal, was die Protestanten
anfassen, es wird immer Scheiße daraus.
Mittwoch, 24. Mai 2017
Notiz zur Zeit (112)
Abscheulich. Feige. Kaltherzig. Was man halt immer so sagt. Als ob
man schon mal von gemütlichen, tapferen, sympathischen
Terrorabschlägen gehört hätte.
Dienstag, 23. Mai 2017
Notiz zur Zeit (111)
Die Türkei will, wie’s scheint, Österreich in
NATO-Partnerschaftsangelegenheiten blockieren. Es ist halt nicht
alles schlecht am Erdogan.
Montag, 22. Mai 2017
Perfekter Marxismus
„In vielerlei Hinsicht hatte Marx recht. Und wo man denkt, dass
er im Unrecht war – das hat er auch nicht gesagt.“ (Boris Groys)
Genau meine Definition von Marxismus: Marx hat immer Recht, und wo er
Unrecht hat, ist er nicht Marx. Perfekt. Völliger Quatsch, aber
perfekt.
Sonntag, 21. Mai 2017
Israelischer Militärhistoriker plädiert für NS-Traditionen
„Von der Zeit Friedrich des Großen bis 1945 genoß das
preußisch-deutsche Militär weltweites Ansehen, oft sogar
Bewunderung.“ (Martin van Creveld) Aber sicher doch. Nach den
Kriegen von 1870/71, 1914/18 und 1939/45 errichteten beispielsweise
die Franzosen massenhaft Denkmäler, um das deutsche Militär zu
feiern ob seiner Zerstörungswut und Mordlust. Oder die Briten. Nach
jeder Bombardierung ihrer Städte im Zweiten Weltkrieg krochen sie
aus den Bunkern hervor und waren voll der Bewunderung für den Alten
Fritz, Hitler und Göring, die so wunderbar viele Tote zu Stande
gebracht hatten. Vom Jubel sowjetischer Kriegsgefangener, wenn
deutsches Militär sie verhungern ließ, gar nicht zu reden. Und die
Juden erst, die osteuropäischen Juden! Bevor sie von der Wehrmacht
massakriert wurden (hinterher ging’s nicht) waren sie voll des
Lobes und der aufrichtigen Begeisterung über die
kaltschnäuzig-bürokratische Bereitschaft zum Massenmord bei
deutschen Soldaten. Prima Jungs, so diszipliniert, ordententlich und
gründlich. Einfach großartig, wie sie die Juden zusammentrieben,
Gruben ausheben ließen und sie dann am Rand der Gruben so
erschossen, dass sie tot oder halbtot übereinander hineinfielen.
Meisterwerke preußisch-deutscher „Kriegskultur“ (Creveld). Von
den Kriegsverbrechen der Hohenzollern bis zu denen der
Nazi-Streitkräfte überstrahlt also das unangefochtene Ansehen, ja
die Glorie preußisch-deutschen Soldatentums tatsächlich die
halbherzigen Untaten von Tamerlan und Etzel und hat klassische
deutsche Uniformträger weltweit zum Inbegriff liebenswerter kleiner
Killer gemacht, die sich zumindest insgeheim jede Nation als Besatzer
und Massenmörder wünscht. Darum Schluss mit dem (ohnehin
unrichtigen) Bild vom brunnenbohrenden und schulenbauenden deutschen
Krieger und wieder her mit den grundanständigen und wirkungsvollen
Traditionsmethoden von vor 1945!
„Durch die Verbrechen, die in ihrem Namen von 1933 bis 1945
begangen wurden, haben sich die Deutschen selbst ans Hakenkreuz
genagelt, so wie Jesus ans Kreuz genagelt wurde. Doch wurde Jesus am
selben Tage abgenommen, die Deutschen aber werden hängen bleiben,
solange die menschliche Erinnerung dauert, ohne die Hoffnung, die
Vergangenheit jemals hinter sich lassen zu können.“ (Martin van
Creveld)
Pardon, aber eine Rechtsordnung, nach der eine solche öffentliche
Aussage nicht in mehrfacher Hinsicht strafbar ist, ist lächerlich.
Freitag, 19. Mai 2017
Teufelspakt mit Mutti
„66 Prozent der Deutschen finden, dass die Bundeskanzlerin dafür sorgt, dass es ihnen in einer unruhigen Welt gut geht.“ Aber statt dass das die Leute empört, finden sie es gut. Mindestens zwei Drittel der Deutschen sind also, moralisch gesehen, minderwertig. Sie möchten, dass es ihnen gut geht, während es anderen schlecht geht. Sie ignorieren oder leugnen den Zusammenhang zwischen ihrem Wohlergehen und dem Unglück der anderen. Diese gelten als entweder selbst schuld. Oder sie haben eben einfach fürchterlich Pech. Die Liebe der Deutschen zu ihrer Kanzlerin ist ein Teufelspakt: Große Teile der Bevölkerung verkaufen ihre Seele (ihr Gewissen, ihren Anstand) für ein bisschen Ruhe und Wohlstand auf Zeit. — Ach, fahrt doch alle zur Hölle!
Mittwoch, 17. Mai 2017
Notiz zur Zeit (110)
Schlechte Nachrichten für OP-Personal, Imker und Perchtenläufer:
Österreich verbietet Gesichtsverhüllung.
Notiz zur Zeit (109)
Das Ende der politischen Korrektheit fordern, aber gegen die
(erkennbar satirische) Bezeichnung als „Nazi-Schlampe“ klagen:
Ist die AfD nicht großteils schlicht ein psychiatrisches Problem?
Dienstag, 16. Mai 2017
Notiz zur Zeit (108)
Seit langem fordere ich ja, dass
Ösiland unter Kuratel gestellt wird. Die Leute hier sind einfach
nicht in der Lage, sich selbst anständig zu regieren. Eine
Besatzungsmacht muss wieder her! Ein UN-Hochkommissar mit
Blauhelmtruppen. Am besten aus Somalia und Libyen. Dort kennt man
sich mit „failed states“ aus und könnte ein bisschen Zuverdienst
gebrauchen. Win-win. Man muss nur wollen. Ich will.
Montag, 15. Mai 2017
Notiz zur Zeit (107)
Die Sprachregelung, derzufolge eine
Partei, für die fast 79% der Wahlberechtigten nicht gestimmt haben,
„die Wahl gewonnen“ hat, werde ich nie verstehen.
Notiz zur Zeit (106)
Watschngsicht ist also ÖVP-Diktator
geworden. Das wird ihm viel nützten als Juniorpartner in der
FPÖVP-Regierung.
* * *
Als Grund, warum, es in Österreich
Neuwahlen geben müsse, wurde seitens der ÖVP auch genannt, dass
weder Bundeskanzler und SPÖ-Vorsitzender Kern noch der „schwarze
Messias“ Kurz durch Nationalratswahlen „legitimiert“ seien. Nun
sieht die Verfassung selbstverständlich gar nicht vor, dass
Partei-Interna durch Volkswahlen abgesegnet werden müssen. Völlig
skurril wird das Scheinargument aber, wenn die ÖVP-Führung nun
einen geschäftsführenden Parteichef mit Sondervollmachten einsetzt,
ohne dafür wenigstens einen Parteitag einzuberufen. Demokratie auf
Österreichisch: Wahlen und Abstimmungen als Sahnehäubchen, Pardon:
Schlagobershauberl auf im Voraus ausgemauschelten Entscheidungen.
* * *
Orbán gratuliert Watschngsicht zur
Übernahme des ÖVP-Vorsitzes. Horst Mahler stellt in Ungarn einen
Asylantrag. Mir scheint, in Zeiten wie diesen fehlt nicht viel, und
Mahler taucht auf der „Liste Sebastian Kurz“ als einer der
unabhängigen „besten Köpfe“ auf.
Dschörmäni siro peunts
Der ESC als solcher ist mir ja egal.
Aber es ist jedes Jahr wieder lustig, zu erfahren, dass für
Deutschland schlechterdings keine „Sympathiepunkte“ vergeben
werden.
Sonntag, 14. Mai 2017
Gedanke zum Muttertag
Ich lese von einer Frau, die noch nicht vierzig ist, aber 38 Kinder hat (nach 44 Geburten). Phantastisch! Wenn man bedenkt, dass statistisch gesehen jede Frau etwas mehr als zwei Kinder haben muss, um die Bevölkerungszahl zu halten, so ließe sich, wenn man jede Frau dazu brächte, 40 Kinder zu bekommen, die notwendige Frauenzahl auf ein Zwanzigstel reduzieren. 95 Prozent weniger Frauen, wäre das nicht herrlich?
Freitag, 12. Mai 2017
Notiz zur Zeit (105)
Watschngsicht möchte offenkundig Vizekanzler in
einer FPÖVP-Regierung werden. Gibt’s sonst was Neues, um mir den
Tag zu versauen?
* * *
Liegen die bisherigen Umfragen nicht völlig
daneben, so wird in Österreich bei Neuwahlen die FPÖ
stimmenstärkste Partei. Rechnerischen gehen sich dann nur aus:
Koalition SPÖ-ÖVP (wie bisher), FPÖ-SPÖ oder FPÖ-ÖVP. Was ist
davon wohl am wahrscheinlichsten? Kurzum, wer jetzt Neuwahlen will,
will von der FPÖ regiert werden.
Donnerstag, 11. Mai 2017
Notiz zur Zeit (104)
Ich finde, Kurz ist der widerlichste
österreichische Politiker seit Haider. Das erklärt auch, warum er
in diesem Land so beliebt ist und noch viel vor sich hat. Abschaum
schwimmt oben.
Verwirrendes Eherecht
„Dort soll demnächst in einem
Referendum darüber abgestimmt werden, ob die Ehe zwischen
gleichgeschlechtlichen Paaren in der Verfassung verboten werden
soll.“ Bitte wie? Die Ehe zwischen Paaren wäre demnach bisher
erlaubt gewesen? Von wie vielen? Zwei Paaren? Drei Paaren? Einem
Dutzend? Überraschendes Rumänien.
* * *
„Dort (in der Verfassung, Anm.)
heißt es bisher lediglich, dass zwei Eheleute heiraten können (…)“
Wenn sie schon Eheleute sind, wenn sie heiraten, wäre das dann nicht
Bigamie?
Dienstag, 9. Mai 2017
Notiz zur Zeit (103)
Debakel? Absturz? Bei der
Landtagswahl in Schleswig-Holstein hat die SPD 1,2% mehr Erststimmen
erhalten als 2012 und nur 0,8% weniger Zweitstimmen. Ziemlich
undramatisch. Aber warum sachlich, wenn man’s auch hysterisch
darstellen kann?
Montag, 8. Mai 2017
Glosse L
Die Frau habe offenbar zuerst die
Kinder und dann sich selbst getötet. Sagen wir mal so: Die
umgekehrte Reihenfolge hätte mich überrascht.
Sonntag, 7. Mai 2017
Notit zur Zeit (102)
„Faute de mieux“ ist französisch
und wird für gewöhnlich übersetzt mit „Demokratie“.
* * *
Die absichtlich ungültig Wählenden
sind mir am wenigsten sympathisch. Ich unterstelle ihnen nämlich die
verrückte Botschaft: „Wir haben ein tolles politisches System, für
das ich sehr dankbar bin und das ich voll unterstütze, nur lässt es
mir keine Wahl, weil eh alles derselbe Mist ist.“ Die spinnen, die
Schizos.
Notiz zur Zeit (101)
Originell finde ich, dass von
„Funden“ von NS-Devotionalien in bundesdeutschen Kasernen die
Rede ist. Als sei da etwas verborgen gewesen, dass jetzt unvermutet
zu Tage gekommen sei. Will man der Öffentlichkeit suggerieren,
einige braune Schafe hätten ihre Schau- und Dekorationsstücke vor
der Masse unverdächtiger Kameraden versteckt? Vor ihren
Vorgesetzten? Vor deren Vorgesetzten? Will man also so tun, als habe
sich nie ein General oder Ministerialrat mal in einer Kaserne
umgesehen, sich mal einen Spind von innen zeigten lassen? Verarscht
euch selber.
Samstag, 6. Mai 2017
Notiz zur Zeit (100)
Wer zwischen Pest und Cholera zu wählen versteht, mag zwar
vielleicht sehr klug sein, aber eines wird er, wenn man der Logik des
abgenützten Bildes folgt, mit Sicherheit sein: schwer krank.
Freitag, 5. Mai 2017
Nur so zum Vergleich
Angenommen, Tschetscheniens Machthaber von Putins Gnaden, Kadyrow,
hätte erklärt, er werde alle Juden umbringen, und hätte damit
begonnen, als Juden identifizierte zu verschleppen, zu foltern und zu
ermorden. Ich vermute fast, dass die Reaktionen andere wären – als
wenn, wie jetzt, die Berichte nur irgendwelche Schwule betreffen.
Donnerstag, 4. Mai 2017
Mittwoch, 3. Mai 2017
Notiz zur Zeit (99)
Also die Wahl fällt leicht. Frankreich hat Didier Eribon, Deutschland
Jan Feddersen. Ich optiere linksrheinisch.
Das geheiligte Grundgesetz
Die dauernde Berufung auf das Grundgesetz als eine Art Wertekanon
erscheint mir absurd. Als ob die deutsche Verfassung eine Heilige
Schrift wäre, ein sakrosanktes Offenbarungsdokument. In Wahrheit hat
man das Grundgesetz schon zigmal umgeschrieben, je nach politischem
Bedarf. Stimmt, es gibt Artikel, die ein bestimmter Artikel für
unabänderlich erklärt (dieser Artikel selbst gehört allerdings
nicht dazu …), aber das betrifft lediglich „die Gliederung des
Bundes in Länder, die grundsätzliche Mitwirkung der Länder bei der
Gesetzgebung“ und die in den Artikeln 1 bis 20 formulierten
Grundrechte. Dass diese Grundrechte auch eingeschränkt werden
können, sagt der Gesetzestext selbst, ihre Geltung ist also nicht
absolut. Der wunderschöne Artikel 1, der mit der unantastbaren Würde
des Menschen und der Verpflichtung der Staatsgewalt auf deren Achtung
und Schutz, ist bemerkenswerte Literatur, spielt aber in der
politischen Realität bekanntlich keine Rolle. Sonst gäbe es kein
Hartz IV, keine „Flüchtlingspolitik“, keine Waffenexporte, keine
Castingshows, keinen Kapitalismus. Welchen Sinn hat also die Berufung
aufs Grundgesetz? Ebenso gut könnte man sich auf die Europäische
Menschenrechtskonvention oder die Allgemeine Erklärung der
Menschenrechte berufen. Dass man das nicht tut, sondern das durch
Kohl & Co. Gesamtdeutsch konservierte westdeutsche
Verfassungsprovisorium wie eine heilige Kuh durch die Debatten
scheucht, verweist darauf, dass man eben doch an ein deutsches Wesen
glaubt, an dem, wenn schon doch nicht die Welt, so doch Deutschland
genesen solle. Solcher Verfassungspatriotismus ist auch nur ein
Nationalismus light.
Notiz zur Zeit (98)
Brexit. Was gibt’s da lange zu verhandeln? Seit langem schlage
ich vor, die Bahnverbindung zu kappen, Häfen und Flughäfen zu
bombardieren. Mission accomplished.
Montag, 1. Mai 2017
Notiz zur Zeit (97)
Das Merkel-Regime macht mit dem verbrecherischen Regime
Saudi-Arabiens schmutzige Geschäfte. Und was diskutieren die
Deutschen? Dass ihre Heldin keinen Schleier trug, als sie den Tod von
Tausenden und die Unterdrückung von Millionen vertraglich
abzusichern half.
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