Also geahnt hat man es ja immer schon, aber nun ist es sozusagen amtlich: Die Wissenschaft hat festgestellt, Aktienhändler verhalten sich destruktiver als Psychopathen. So kann man zumindest den Bericht von Markus Städeli in der „Neuen Zürcher Zeitung“ („Destruktive Dynamik im Handelsraum“, 25. September 2011) grob zusammenfassen.
Städeli berichtet von einer Arbeit Pascal Scherrers und Thomas Nolls an der Universiät St. Gallen, in der das Verhalten von 27 professionellen Tradern, die hauptsächlich bei Schweizer Banken, aber auch bei Rohstoffhändlern und Hedge-Funds arbeiten, in einem „Gefangenendilemma-Computerspiel“ untersucht wurde. Verglichen wurden die Ergebnisse mit einer bereits existierenden Studie an 24 Psychopathen in deutschen Hochsicherheits-Kliniken und einer Kontrollgruppe von 24 „normalen“ Personen. Herauskam dabei, dass die Broker noch weit rücksichtsloser, egoistischer und unkooperativer vorgingen als die Psychopathen. Allerdings mit geringerem Erfolg …
Danke, das wollten wir wissen. Zugegeben, die Simulation kann nicht ohne weiteres als Aussage über Berufsalltag einer ganzen Branche genommen werden. Aber sie stützt doch eine Intuition, die sich spätestens in den letzten Spekulationskrisen aufdrängte: Das Eingehen übergroßer Risiken, um ohne Rücksicht auf Verlust übergroße Gewinne zu erzielen, ist destruktiv und ziemlich durchgeknallt.
Nun sind ja leider Aktienhändler sozusagen das Herz der Finanzwirtschaft, die wiederum sozusagen das Herz der Marktwirtschaft ist. Im Kern des Ganzen sitzt also der Wahnsinn. Der zeitgenössische homo oeconomicus kat’exochen erweist sich als Psychopath, ja gar als dessen Überbietung, als Hyperpsychopath. Es fehlt nicht mehr viel, und der Kapitalismus insgesamt enthüllt seinen wahren Charakter als Geisteskrankheit. Dann stellt sich nur noch die Frage: heilbar oder unheilbar? Gibt es Erfolgschancen für eine Therapie der Weltwirtschaftsordnung oder muss man sie durch eine neue, gesunde ersetzen und die alte in einer Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher unterbringen?
Städeli berichtet von einer Arbeit Pascal Scherrers und Thomas Nolls an der Universiät St. Gallen, in der das Verhalten von 27 professionellen Tradern, die hauptsächlich bei Schweizer Banken, aber auch bei Rohstoffhändlern und Hedge-Funds arbeiten, in einem „Gefangenendilemma-Computerspiel“ untersucht wurde. Verglichen wurden die Ergebnisse mit einer bereits existierenden Studie an 24 Psychopathen in deutschen Hochsicherheits-Kliniken und einer Kontrollgruppe von 24 „normalen“ Personen. Herauskam dabei, dass die Broker noch weit rücksichtsloser, egoistischer und unkooperativer vorgingen als die Psychopathen. Allerdings mit geringerem Erfolg …
Danke, das wollten wir wissen. Zugegeben, die Simulation kann nicht ohne weiteres als Aussage über Berufsalltag einer ganzen Branche genommen werden. Aber sie stützt doch eine Intuition, die sich spätestens in den letzten Spekulationskrisen aufdrängte: Das Eingehen übergroßer Risiken, um ohne Rücksicht auf Verlust übergroße Gewinne zu erzielen, ist destruktiv und ziemlich durchgeknallt.
Nun sind ja leider Aktienhändler sozusagen das Herz der Finanzwirtschaft, die wiederum sozusagen das Herz der Marktwirtschaft ist. Im Kern des Ganzen sitzt also der Wahnsinn. Der zeitgenössische homo oeconomicus kat’exochen erweist sich als Psychopath, ja gar als dessen Überbietung, als Hyperpsychopath. Es fehlt nicht mehr viel, und der Kapitalismus insgesamt enthüllt seinen wahren Charakter als Geisteskrankheit. Dann stellt sich nur noch die Frage: heilbar oder unheilbar? Gibt es Erfolgschancen für eine Therapie der Weltwirtschaftsordnung oder muss man sie durch eine neue, gesunde ersetzen und die alte in einer Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher unterbringen?
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