Montag, 25. Juli 2011

Terrorismus-Expertise neben der Spur (3)

Selbstverständlich bin ich bei weitem nicht der enizige, dem das Geschwätz der „Terrorismus-Experten“ sauer aufstößt. In der taz hat Karim El-Ghawry den sympathischen Vorschlag gemacht, auch im Hinblick auf den baldigen zehnten Jahrestag des 11. Septembers, alle Terrorexperten abzuschaffen. Zu seinem Plädoyer angeregt dürfte ihn außer Rainald Becker auch Georg Thamm von N24 haben sowie ganz ähnlich geartete gestalten im englischsprachigen Raum. Er bringt ganz erstaunliche Zitate! Und lesenswert sind zu diesem Thema auch seine Facebook-Einträge.
Stefan Niggemeier stellt in der FAZ kategorisch fest: „Wer solche Experten kennt, braucht keine Laien.“ Recht hat er. Auch er beschreibt sehr schön das journalistische Versagen der spekulationsgeilen Kollegen und Kolleginnen. Einfach herrlich, was er bei n-tv gehört hat: „Die Norweger an sich gelten als sehr freundliches Volk. Da ist es umso erstaunlicher, dass an einem Freitagnachmittag so plötzlich eine solche Explosion stattfindet dieser Heftigkeit.“ Dem vorausgegangen sei ein Satz, der meiner Meinung nach als Motto der Berichterstattung jenes Tages gelten darf: „Dann lassen Sie uns ein bisschen spekulieren.“ Am Ende bringt Niggemeier eine Information, die die ganze Desinformationsblase zerplatzen lässt: „Laut Europol wurden im vergangenen Jahr in der EU 249 Terroranschläge verübt. Drei davon hatten einen islamistischen Hintergrund.“

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