Dass Geheimndienste teils lächerliche, teils gemeingefährliche Vereine sind, habe ich mir schon lange gedacht. Dass zum Glück manchmals das Lächerliche das Bedrohliche überwiegt, erweist sich jetzt, da bekannt wird, dass (vor einem Jahr!) dem deutschen Bundesnachrichtdienst die Baupläne für seine neue Berliner Zentrale gestohlen wurden. Betroffen sei, wie man hört, der angeblich „geheimste Teil“ des Spionagepalastes, nämlich das Technik- und Logistik-Zentrum, samt allem, was man dazu über „Notausgänge, Schleusen, Positionen von Alarmanlagen, Antiterror-Einrichtungen, Türen- und Deckendicke oder Kabelschächte“ wissen muss. Peinlicher geht’s wohl nicht. Dass sich die ohnehin schon enormen Kosten des neuen Nachrichtendientsitzes sich auf Grund der für erforderlich gehaltenen Bauplanänderung wohl weiter erhöhen werden, ist womöglich noch das geringste Übel. Am besten kämen die Geheimhaltungsexperten vom BND unter professionellen Gesichtspunkten ja noch weg, wenn sich eines Tages herausstellen sollte, dass nicht etwa böse Terroristen die archtiketurinteressierten Langfinger waren, sondern bloß befreundete Dienste. Ob aber die Öffentlichkeit davon je in Kenntnis gesetzt würde, ist fraglich. Und zwar gerade weil die Bundesregierung eine Kommission eingesetzt hat, die den Vorfall untersuchen soll. Das Vertrauen in die Kompetenz der deutschen Auslandsbespitzelungsbehörde wird durch eine solche Lachnummer jedenfalls nicht gerade gesteigert.
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