Aus der Reklame eines Verlages für ein neues Buch: „Moderne Physik ist die Erfolgsgeschichte der Menschheit. Denn die Naturgesetze gelten immer und überall und für alle. Für Außerirdische genauso wie für uns. Vor der Physik sind alle gleich. Fantastisch.“
Nun, „phantastisch“ ist wohl tatsächlich die richtige Bezeichnung für solches Gerede. Woran, wenn man fragen darf, erkennt man, dass die Geschichte der Menschheit eine Erfolgsgeschichte ist? Etwa daran, dass Millionen Menschen hungern, im Dreck leben, an Krankheiten krepieren, in Kriegen umgebracht werden? Oder daran, dass die sinnlos verschleuderten natürlichen Ressourcen immer knapper werden und dass sich die gewaltigen Schäden am Gesamtlebensraum immer mehr als irreparabel erweisen? Daran, dass Ausbeutung, und Entrechtung weltweit nach wie vor Unheil stiften? Oder etwa daran, dass es der Verblödungsindustrie gelingt, so vielen einzureden, die Moderne sei — auch für sie und nicht nur für die wenigen Profiteurs — ein voller Erfolg?
Aber nicht nur die Wertung ist Phantasterei, auch die Beschreibung. Soll denn die Behauptung, dass „Naturgesetze“ immer und überall gelten, etwa selbst eine naturwissenschaftliche Aussage sein? Oder ist sie nicht vielmehr ganz offensichtlich ein metaphysisches, also ausdrücklich nicht naturwissenschaftliches Postulat? Ohne behaupten zu müssen, die „Naturgesetze“ würden nicht immer und überall gelten, kann man doch sagen, dass es schlechterdings unbeweisbar ist, dass sie es tun. Welche Empririe, welches Experiment sollte eine derartige Hypothese beweisen können?
Ach, warum ärgert mich diese nichtige Werbetext überhaupt so? Weil er dumm ist und mit der Dummheit der Leser und Leserinnen rechnet. Er appelliert an ihr Unwissen und will es vertiefen. Statt kritisch über die Grenzen und Täuschungen naturwissenschaftlichen Denkens zu informieren, wird weiter am Schleier ideologischer Propaganda gewoben. Der moderne Mythos von der Wahrheit, die vor allem oder ausschließlich durch die modernen Naturwissenschaften zu erlangen sei, demontiert sich zwar in der phantasievollen Rede über deren Funktionsweisen, Leistungen, und Erfolge meist ohnehin selbst. So ja auch in diesem Fall. Aber es ist eben zu fürchten, dass es zu wenige merken. Dann hat die Ideologie ihr wichtigstes Ziel erreicht: Sie hat dumm gemacht.
Nun, „phantastisch“ ist wohl tatsächlich die richtige Bezeichnung für solches Gerede. Woran, wenn man fragen darf, erkennt man, dass die Geschichte der Menschheit eine Erfolgsgeschichte ist? Etwa daran, dass Millionen Menschen hungern, im Dreck leben, an Krankheiten krepieren, in Kriegen umgebracht werden? Oder daran, dass die sinnlos verschleuderten natürlichen Ressourcen immer knapper werden und dass sich die gewaltigen Schäden am Gesamtlebensraum immer mehr als irreparabel erweisen? Daran, dass Ausbeutung, und Entrechtung weltweit nach wie vor Unheil stiften? Oder etwa daran, dass es der Verblödungsindustrie gelingt, so vielen einzureden, die Moderne sei — auch für sie und nicht nur für die wenigen Profiteurs — ein voller Erfolg?
Aber nicht nur die Wertung ist Phantasterei, auch die Beschreibung. Soll denn die Behauptung, dass „Naturgesetze“ immer und überall gelten, etwa selbst eine naturwissenschaftliche Aussage sein? Oder ist sie nicht vielmehr ganz offensichtlich ein metaphysisches, also ausdrücklich nicht naturwissenschaftliches Postulat? Ohne behaupten zu müssen, die „Naturgesetze“ würden nicht immer und überall gelten, kann man doch sagen, dass es schlechterdings unbeweisbar ist, dass sie es tun. Welche Empririe, welches Experiment sollte eine derartige Hypothese beweisen können?
Ach, warum ärgert mich diese nichtige Werbetext überhaupt so? Weil er dumm ist und mit der Dummheit der Leser und Leserinnen rechnet. Er appelliert an ihr Unwissen und will es vertiefen. Statt kritisch über die Grenzen und Täuschungen naturwissenschaftlichen Denkens zu informieren, wird weiter am Schleier ideologischer Propaganda gewoben. Der moderne Mythos von der Wahrheit, die vor allem oder ausschließlich durch die modernen Naturwissenschaften zu erlangen sei, demontiert sich zwar in der phantasievollen Rede über deren Funktionsweisen, Leistungen, und Erfolge meist ohnehin selbst. So ja auch in diesem Fall. Aber es ist eben zu fürchten, dass es zu wenige merken. Dann hat die Ideologie ihr wichtigstes Ziel erreicht: Sie hat dumm gemacht.