Endlich einmal hat das vom norwegischen Parlament eingesetzte Komitee zur Vergabe des Friedensnobelpreises eine mutige und richtige Entscheidung getroffen. Zur Auszeichnung für Liu Xiaobo kann jeder anständige Mensch nur aus vollem Herzen Ja sagen. Das ihm zur Last gelegten Verbrechen hat er nicht begangen, er hat nicht zur "Untergrabung der Staatsgewalt" angestiftet, sondern die kommunistische Diktatur kritisiert. Dass diese ihn dafür zu elf Jahren Gefängnis veurteuilt hat, ist selbstverständlich - und das eigentliche Verbrechen.
Nun wird sich zeigen, wie all die westlichen Politiker, Unternehmer und Journalisten, die bisher Chinas Machthabern in den Arsch gekrochen sind, mit der Osloer Entscheidung umgehen. Werden die Forderungen nach Freilassung Lius mehr als Phrasen sein? Wird man Chinas zu erwartetenden Sanktionen entgegentreten? Oder wird man, wie bisher, alles hinnehmen, was die kriminelle Clique, die 1,2 Milliarden Menschen in Geiselhaft jält sagt und tut - um der Profite willen?
Der Nobelpreis für Liu Xiaobo mag für Chinas Machtahber unangenehm sein. Für den Westen aber ist er eine echte Herausforderung. Wird man sie bestehen?
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