Die Frage ist ernst gemeint. Zwar sind vielleicht einige Rechtspopulisten vergleichsweise schlau und einigen wenigen sieht man ihre moralische Minderwertigkeit vielleicht nicht gleich an. Aber im Großen und Ganzen sind rechtspopulistische Politikerinnen und Politiker erstaunlich dumm und sehr oft auch seht hässlich. (Das soll nicht heißen, Vertreterinnen und Vertreter anderer politischer Richtungen seien alle klug und hübsch. Bei weitem nicht.)
Man denke nur an Berlusconi, Farrage, Johnson, Kickl, Krah, Le Pen, Orbán, Trump, Weidel, Wilders ― die Liste lässt sich lange erweitern: lauter Beispiele für deutlich eingeschränkte Intelligenz und ein lächerliches, oft abstoßendes Aussehen.
Da drängen sich doch Fragen auf: Ist das den Leuten, die sie wählen, egal? Wählen sie sie trotzdem? Oder gar deswegen?
Ich meine: deswegen. Wie aber kann das sein?
Meine Antwort darauf habe ich an mir schon vor längerer Zeit an historischen Beispielen zurechtgelegt. Mussolini war ein lärmende Clown, absolut nicht ernst zu nehmen mit seinem Schmierentheater, mit all dem Gebrüll, den rollenden Augen, den herrischen Grimassen, den trotzig verschränkten Armen usw., dazu mit den albernen Phantasieuniformen und billig-verlogenen Inszenierungen. Ähnliches galt für Hitler und seine obersten Kumpane: keiner davon blond und blauäugig, also irgendwie nordisch, der Chef ein schmieriger Schreier, ohne kunstvolle Rhetorik, ohne Bildung, ohne Vernunft, unter den anderen ein humpelnder, verkümmert aussehender Gurgler, ein fetter Morphinist, der gern Kostümwechsel spielte, ein verbissener Hühnerzüchter vom Typ Sparkassenbeamter oder Oberlehrer mit Mordgelüsten usw. usf. Kurzum, ein lächerlicher Trupp von Versagern, die sich anmaßten, Geschichte zu machen. (So wurde die dann ja auch.) Diese Lächerlichkeit ist übrigens nichts, was man erst retrospektiv feststellen kann, sondern auch Zeitgenossen sahen sie sehr wohl, wenige vielleicht, eben jene, die sich aus verschiedenen Gründen nichts vormachen lassen wollten.
Millionen andere aber jubelten Mussolini, Hitler & Co.. zu. Waren sie „verblendet“? Ja, weil sich sich blenden lassen wollten. Sie waren bereit, das Lächerliche zu übersehen und Heroisches zu erkennen, wo keines war.
Zwei psychische Phänomene lassen sich meiner Meinung nach daran erkennen und übrigens auch auf die Rechtspopulisten anwenden (denn was sind Rechtspopulisten anderes als Faschisten ohne direkte Gewalt?): zum einen das Phänomen der „Schwelle“. Hat man sich erst einmal dazu überwunden, das Dumme klug, das Lächerliche seriös. das Hässliche schön zu finden, fällt es schwer, wieder dahinter zurückzugehen. Jeder Versuch rationaler Kritik muss vehement abgewehrt werden, man wird durch sie in seiner Parteinahme nur noch aggressiver, der Preis der Einsicht ins eigene Verranntsein und Vernarrtsein wäre einfach viel zu hoch.
Zweitens das Phänomen der Identifizierung mit dem Minderwertigen. Die, denen man zujubelt, repräsentieren so wunderbar die eigene Mickrigkeit, das eigene Versagen, den sinnlosen eigenen Groll gegen alle, die klüger, kenntnisreicher, schöpferischer usw. usf. sind, als man selbst je sein wird. Und trotzdem sind sie berühmt und im Fernsehen. Sie stellen einen nicht in Frage, sondern geben geschickt vor, einem nach dem Munde zu reden. Sie sprechen gleichsam aus, was man selbst kaum zu denken vermag. Sie erlauben einem dadurch, mitzuhassen, mitzuhetzen, mitzuzerstören. Kurzum, sie sind fast wie man selbst, nur erfolgreich.
Darum also dürfen Rechtspopulisten nicht nur dumm und hässlich sein, sie müssen es sogar sein, denn nur so, als medial aufgeplustertes Echo des eigenen kümmerlichen Egos, können sie positive Affekte auf sich ziehen, wären sie hingegen klug und schön (oder auch nur rational argumentierend und ansehnlich), wären sie eine Erinnerung an die eigene Nichtigkeit und damit eine Bedrohung. So aber erheben sie die eigene Minderwertigkeit zur Norm und wenden sie offensiv gegen alles, was einen in Frage stellt oder sonstwie lästig ist.
Im Grunde ist Rechtspopulismus nichts anderes als das: Ein Aufstand der Minderwertigen, getragen von Hass und mit Lust an Gemeinheit.
Man denke nur an Berlusconi, Farrage, Johnson, Kickl, Krah, Le Pen, Orbán, Trump, Weidel, Wilders ― die Liste lässt sich lange erweitern: lauter Beispiele für deutlich eingeschränkte Intelligenz und ein lächerliches, oft abstoßendes Aussehen.
Da drängen sich doch Fragen auf: Ist das den Leuten, die sie wählen, egal? Wählen sie sie trotzdem? Oder gar deswegen?
Ich meine: deswegen. Wie aber kann das sein?
Meine Antwort darauf habe ich an mir schon vor längerer Zeit an historischen Beispielen zurechtgelegt. Mussolini war ein lärmende Clown, absolut nicht ernst zu nehmen mit seinem Schmierentheater, mit all dem Gebrüll, den rollenden Augen, den herrischen Grimassen, den trotzig verschränkten Armen usw., dazu mit den albernen Phantasieuniformen und billig-verlogenen Inszenierungen. Ähnliches galt für Hitler und seine obersten Kumpane: keiner davon blond und blauäugig, also irgendwie nordisch, der Chef ein schmieriger Schreier, ohne kunstvolle Rhetorik, ohne Bildung, ohne Vernunft, unter den anderen ein humpelnder, verkümmert aussehender Gurgler, ein fetter Morphinist, der gern Kostümwechsel spielte, ein verbissener Hühnerzüchter vom Typ Sparkassenbeamter oder Oberlehrer mit Mordgelüsten usw. usf. Kurzum, ein lächerlicher Trupp von Versagern, die sich anmaßten, Geschichte zu machen. (So wurde die dann ja auch.) Diese Lächerlichkeit ist übrigens nichts, was man erst retrospektiv feststellen kann, sondern auch Zeitgenossen sahen sie sehr wohl, wenige vielleicht, eben jene, die sich aus verschiedenen Gründen nichts vormachen lassen wollten.
Millionen andere aber jubelten Mussolini, Hitler & Co.. zu. Waren sie „verblendet“? Ja, weil sich sich blenden lassen wollten. Sie waren bereit, das Lächerliche zu übersehen und Heroisches zu erkennen, wo keines war.
Zwei psychische Phänomene lassen sich meiner Meinung nach daran erkennen und übrigens auch auf die Rechtspopulisten anwenden (denn was sind Rechtspopulisten anderes als Faschisten ohne direkte Gewalt?): zum einen das Phänomen der „Schwelle“. Hat man sich erst einmal dazu überwunden, das Dumme klug, das Lächerliche seriös. das Hässliche schön zu finden, fällt es schwer, wieder dahinter zurückzugehen. Jeder Versuch rationaler Kritik muss vehement abgewehrt werden, man wird durch sie in seiner Parteinahme nur noch aggressiver, der Preis der Einsicht ins eigene Verranntsein und Vernarrtsein wäre einfach viel zu hoch.
Zweitens das Phänomen der Identifizierung mit dem Minderwertigen. Die, denen man zujubelt, repräsentieren so wunderbar die eigene Mickrigkeit, das eigene Versagen, den sinnlosen eigenen Groll gegen alle, die klüger, kenntnisreicher, schöpferischer usw. usf. sind, als man selbst je sein wird. Und trotzdem sind sie berühmt und im Fernsehen. Sie stellen einen nicht in Frage, sondern geben geschickt vor, einem nach dem Munde zu reden. Sie sprechen gleichsam aus, was man selbst kaum zu denken vermag. Sie erlauben einem dadurch, mitzuhassen, mitzuhetzen, mitzuzerstören. Kurzum, sie sind fast wie man selbst, nur erfolgreich.
Darum also dürfen Rechtspopulisten nicht nur dumm und hässlich sein, sie müssen es sogar sein, denn nur so, als medial aufgeplustertes Echo des eigenen kümmerlichen Egos, können sie positive Affekte auf sich ziehen, wären sie hingegen klug und schön (oder auch nur rational argumentierend und ansehnlich), wären sie eine Erinnerung an die eigene Nichtigkeit und damit eine Bedrohung. So aber erheben sie die eigene Minderwertigkeit zur Norm und wenden sie offensiv gegen alles, was einen in Frage stellt oder sonstwie lästig ist.
Im Grunde ist Rechtspopulismus nichts anderes als das: Ein Aufstand der Minderwertigen, getragen von Hass und mit Lust an Gemeinheit.
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