„Allgemeingültigkeit ist immer nur der Fehlschluss von sich auf andere“, schreibt Oswald Spengler. Wenn der Satz stimmt, ist er falsch. Denn der Satz beansprucht allgemeine Gültigkeit (es heißt ja „immer“, nicht „oft“ oder „manchmal“) und erklärt diese zugleich zum Fehlschluss. Die von Spengler behauptete Allgemeingültigkeit des falschen Schließens, anders kann man Spengler Behauptung gar nicht verstehen, ist nur ein Fehlschluss von Spengler auf andere. Dann aber ist Allgemeingültigkeit eben nicht immer ein Fehlschluss von sich auf andere. und Spenglers Satz einfach dummes Geschwätz.
Worauf Spengler hinauswill, ist klar: die Leugnung jeglichen Universalismus. Er versucht es hier mit der Leugnung logischer Universalität (und scheitert), zielt aber auf anthropologische. Menschen als Menschen gibt es nicht in Spenglers Weltbild, nur Menschen als Angehörige bestimmter (geschlossener) „Kulturen“. Andere würden sagen: Rassen. Wieder andere: Klassen. Aber Spengler spricht eben von Kulturen. Das soll wohl geistvoll klingen.
Woher Spengler weiß, dass es keine Menschen als solche, sondern nur kulturbedingte, kulturverhaftete Kulturangehörige gibt, obwohl er doch seiner Auffassung nach selbst nur innerhalb seines Kulturkreises denken kann, also keinen Überblick über „die Menschen“ (und ob sie alle nur innerhalb ihrer Kulturkreise denken) haben kann, bleibt unerfindlich.
Der Satz „Jeder denkt nur, wie es ihm seine Kultur vorgibt“ wäre so unsinnig wie der oben zitierte, was man leicht sieht, wenn man ihn so formuliert: „Der Gedanke, dass jeder nur so denkt, wie es ihm seine Kultur vorgibt, ist an eine bestimmte Kultur gebunden und kann nur innerhalb derselben gedacht werden.“
Auch hier scheitert also die Zurückweisung der Universalität an ihrem universellen Anspruch.
Das erinnert mich an jene „Hirnforscher“, die vollmundig verkünden: „Wir wissen gar nicht, wie die Wirklichkeit wirklich ist, sondern nur, was unser Gehirn uns vorgibt.“ Wenn dem so wäre, woher weiß die Hirnforschung, dass es sich wirklich so verhält? Vielleicht machen uns unsere Gehirne ja nur vor, dass sie uns etwas vormachen? So wie Spengler wahrscheinlich seinen Satz von der Allgemeingültigkeit als Fehlschluss nicht für einen Fehlschluss, sondern für allgemein gültig hielt (und damit die Logik, gegen die er verstieß, bestätigte), sind die Hirnforscher, die alles für Simulationen oder Illusionen des Gehirns halten, davon überzeugt davon, dass hingegen ausgerechnet ihre Forschungsergebnisse echte Fakten sind und eben keine Einbildungen. Folgerichtig ist das nicht, aber Mumpitz ist das ja selten.
Worauf Spengler hinauswill, ist klar: die Leugnung jeglichen Universalismus. Er versucht es hier mit der Leugnung logischer Universalität (und scheitert), zielt aber auf anthropologische. Menschen als Menschen gibt es nicht in Spenglers Weltbild, nur Menschen als Angehörige bestimmter (geschlossener) „Kulturen“. Andere würden sagen: Rassen. Wieder andere: Klassen. Aber Spengler spricht eben von Kulturen. Das soll wohl geistvoll klingen.
Woher Spengler weiß, dass es keine Menschen als solche, sondern nur kulturbedingte, kulturverhaftete Kulturangehörige gibt, obwohl er doch seiner Auffassung nach selbst nur innerhalb seines Kulturkreises denken kann, also keinen Überblick über „die Menschen“ (und ob sie alle nur innerhalb ihrer Kulturkreise denken) haben kann, bleibt unerfindlich.
Der Satz „Jeder denkt nur, wie es ihm seine Kultur vorgibt“ wäre so unsinnig wie der oben zitierte, was man leicht sieht, wenn man ihn so formuliert: „Der Gedanke, dass jeder nur so denkt, wie es ihm seine Kultur vorgibt, ist an eine bestimmte Kultur gebunden und kann nur innerhalb derselben gedacht werden.“
Auch hier scheitert also die Zurückweisung der Universalität an ihrem universellen Anspruch.
Das erinnert mich an jene „Hirnforscher“, die vollmundig verkünden: „Wir wissen gar nicht, wie die Wirklichkeit wirklich ist, sondern nur, was unser Gehirn uns vorgibt.“ Wenn dem so wäre, woher weiß die Hirnforschung, dass es sich wirklich so verhält? Vielleicht machen uns unsere Gehirne ja nur vor, dass sie uns etwas vormachen? So wie Spengler wahrscheinlich seinen Satz von der Allgemeingültigkeit als Fehlschluss nicht für einen Fehlschluss, sondern für allgemein gültig hielt (und damit die Logik, gegen die er verstieß, bestätigte), sind die Hirnforscher, die alles für Simulationen oder Illusionen des Gehirns halten, davon überzeugt davon, dass hingegen ausgerechnet ihre Forschungsergebnisse echte Fakten sind und eben keine Einbildungen. Folgerichtig ist das nicht, aber Mumpitz ist das ja selten.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen