Ich stehe mal wieder staunend im Abseits, wenn die Leute von „Sieg“ und „Niederlage“ schwatzen, und verstehe gar nichts. Wie es heißt, hat der Rassemblement National beim zweiten Wahlgang der französischen Parlamentswahlen eine „Niederlage“ erlitten. Weil der erwartete Sieg ausblieb und die Drohung einer rechten Regierung abgewendet wurde.
Stimmt das? Geben die Zahlen das her?
Offiziell betrug der Stimmenanteil des RN im zweiten Wahlgang 32,1 Prozent (im ersten 29,2). In den Umfragen zwischen 10. und 28. Juni wurde der voraussichtliche Stimmenanteil (alle Angaben nach Wikipedia) mit 29,5 bis 37 Prozent beziffert, im Durchschnitt 34,5.
Sind die paar Prozentpunkte Unterschied von Prognose und Ergebnis wirklich eine „Niederlage“? Im Vergleich zur Wahl von 2022 liegt jedenfalls eine Steigerung von 10,5 Prozentpunkten (erster Wahlgang) und 14,8 (zweiter) vor.
Inwiefern wären selbst 40 Prozent Marktanteil der Rechten zwingend für eine Regierungsbeteiligung? In Frankreich regiert der Präsident, nicht das Parlament. Oft ersetzen Regierungsverordnungen Gesetze. So lange der RN also nicht 51 Prozent der Sitze der Nationalversammlung hält, lässt sich immer eine Mehrheit gegen ihn basteln.
Bis zu 9,4 Millionen Wahlberechtigte haben dem RN ihre Stimme gegeben. Der in sich zerstrittenen und fast nur durch ihre Gegnerschaft zum RN (aber nicht unbedingt zu Macron!) zusammengehaltenen „Neuen Volksfront“ (Union de la gauche) hingegen nur bis zu neun Millionen. Das ist ein „Sieg“?
Übrigens repräsentieren RN und Volksfront zusammen nur rund 38 Prozent der Wahlberechtigten. Denn von denen ist ein Drittel gar nicht zur Wahl gegangen. (Trotzdem bleiben selbstverständlich nicht 192 der 577 Sitze der Nationalversammlung leer …)
Offiziell betrug der Stimmenanteil des RN im zweiten Wahlgang 32,1 Prozent (im ersten 29,2). In den Umfragen zwischen 10. und 28. Juni wurde der voraussichtliche Stimmenanteil (alle Angaben nach Wikipedia) mit 29,5 bis 37 Prozent beziffert, im Durchschnitt 34,5.
Sind die paar Prozentpunkte Unterschied von Prognose und Ergebnis wirklich eine „Niederlage“? Im Vergleich zur Wahl von 2022 liegt jedenfalls eine Steigerung von 10,5 Prozentpunkten (erster Wahlgang) und 14,8 (zweiter) vor.
Inwiefern wären selbst 40 Prozent Marktanteil der Rechten zwingend für eine Regierungsbeteiligung? In Frankreich regiert der Präsident, nicht das Parlament. Oft ersetzen Regierungsverordnungen Gesetze. So lange der RN also nicht 51 Prozent der Sitze der Nationalversammlung hält, lässt sich immer eine Mehrheit gegen ihn basteln.
Bis zu 9,4 Millionen Wahlberechtigte haben dem RN ihre Stimme gegeben. Der in sich zerstrittenen und fast nur durch ihre Gegnerschaft zum RN (aber nicht unbedingt zu Macron!) zusammengehaltenen „Neuen Volksfront“ (Union de la gauche) hingegen nur bis zu neun Millionen. Das ist ein „Sieg“?
Übrigens repräsentieren RN und Volksfront zusammen nur rund 38 Prozent der Wahlberechtigten. Denn von denen ist ein Drittel gar nicht zur Wahl gegangen. (Trotzdem bleiben selbstverständlich nicht 192 der 577 Sitze der Nationalversammlung leer …)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen