Für
vierundzwanzig Stunden sperrte mir das soziale Netzwerk „Faschobook“
(huch, immer diese Autokorrektur!) die Möglichkeit zu posten oder zu
kommentieren, weil ich gegen „Gemeinschaftsstandards zu Nacktheit
oder sexuellen Inhalten“ verstoßen hätte.
In der Sache
überraschte mich das, da ich zwar nackte Männer, aber keine
Genitalien, keine sexuellen Aktivitäten oder weiblichen Brustwarzen
auf der Photographie einer Szene aus einem mutmaßlich russischen
Badehaus zu sehen meinte, die ich meinem Bilder-Album „Nachmittags
Schwimmschule“ hinzufügen wollte. (Übrigens, wo bleibt der
feministische Aufschrei, dass zwar weibliche Brustwarzen, nicht aber
männliche verboten sind? Diskriminierung!)
Erst nochmalige
sorgfältige Betrachtung in der Vergrößerung lässt es mir möglich
erscheinen, dass tatsächlich ein Teil eines Pimmels (rechts, hinter
dem Kübel) zu sehen sein könnte. (Um ihn zu finden, muss man ihn
suchen.) Nun, dass muss für die jüdisch-protestantische
Leibfeindlichkeit, die von den USA aus die ganze Welt beherrschen
möchte, naturgemäß unerträglich sein. Pfui Deibel, unter ihren
Kleidern sind diese (Ost-)Europäer ja ganz nackig!
Für mich ist
etwas anderes unerträglich: das Verfahren. Eine anonyme Instanz übt
mit nebulöser Begründung Zensur. Schlimm genug. Noch schlimmer,
dass nicht nur das, was angeblich sittlichkeitsgefährend ist, zum
Verschwinden gebracht wird, sondern auch noch eine „Strafe“
verhängt wird. Mit Androhung, im Wiederholungsfall das Strafmaß zu
erhöhen. Es gibt keinerlei Möglichkeit, die Entscheidung
anzufechten. Keine Diskussionen. Zuckerbergs Sbirren haben geurteilt
und vollzogen, basta. Das ist der Übergang von der Zensur zur
Despotie!
Pfui Deibel.
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