Zeit
für ein Geständnis. Ich bin einer von denen … denen das Herz bricht,
wenn sie an irgendeinen für immer geschlossen Buchladen denken; die von
Meldungen vom Aufgeben schwuler Buchläden irgendwo auf der Welt am Boden
zerstört werden, auch wenn sie nie dort waren; die biblioman (nicht
bibliophil) sind und mehr Bücher kaufen, als man lesen kann, deren
Wohnung überquillt von bedrucktem Papier wie eine schlecht geordnete
Bibliothek und die trotzdem nicht aufhören können, zu viel Geld für zu
viele Bücher, Broschüren, Zeitschriften, Zeitungen auszugeben.
Und
ich bin ein Extremist. Mit erschreckenden Wünschen. Ich möchte in jeder
Großstadt fünf schwule Bauchläden und in den Universitätsstädtchen
sieben. Ich möchte, dass sie sich bekriegen, na ja, dass sie
unterschiedlich ausgerichtet sind und das auch zeigen. Ich möchte, dass
sie alle florieren, auch die angeschlossenen Cafés, Galerien, Verlage.
Und ich möchte bei ihnen allen einkaufen können, mit den Buchhändlern
Gespräche von connaisseur zu connaisseur führen und das
Zweitschönste, was es auf der Welt nach den Männern gibt, vor Ort
ausgiebig genießen: Bücher. Träumen darf man ja. Das ist immer
kontrafaktisch und anachronistisch. Aber wie gestaltetet man Realität
und wozu?
„Eine Zukunft ganz ohne schwule Buchläden ist vorstellbar. Aber wer will sie?“ Habe ich geschrieben, um die Frage zu provozieren: Wer will sie nicht, diese Zukunft? Warum nicht? Aus Gewohnheit und Sentimentalität beispielsweise? Weil jenseits eines an der gesellschaftlichen Realität Geschäftsmodelles manche gerne Bücher verkaufen und kaufen, wie sie es früher schon gemacht haben? Gibt es eine Zukunft für schwule Buchläden (oder meinetwegen LGBTIQsternchen-Bookshops), die diese als Orte lebendiger Auseinandersetzung notwendig erweist und nicht bloß als interaktive Museen der Mediengeschichte?
Dass es einige gibt, die die verbliebenen schwulen Buchläden gerne erhalten sehen möchten, steht außer Frage. Aber wer braucht sie? Und wofür? Oder ist das falsch gefragt …? Mir scheint, eine befriedigende Antwort wird es erst geben, wenn es nicht nur gelingt (wofür auch ich sehr bin!), Bestehendes zu erhalten, sondern wenn irgendwann ein neuer schwuler Buchladen aufmacht und sich hält. Träumen darf man ja.
„Eine Zukunft ganz ohne schwule Buchläden ist vorstellbar. Aber wer will sie?“ Habe ich geschrieben, um die Frage zu provozieren: Wer will sie nicht, diese Zukunft? Warum nicht? Aus Gewohnheit und Sentimentalität beispielsweise? Weil jenseits eines an der gesellschaftlichen Realität Geschäftsmodelles manche gerne Bücher verkaufen und kaufen, wie sie es früher schon gemacht haben? Gibt es eine Zukunft für schwule Buchläden (oder meinetwegen LGBTIQsternchen-Bookshops), die diese als Orte lebendiger Auseinandersetzung notwendig erweist und nicht bloß als interaktive Museen der Mediengeschichte?
Dass es einige gibt, die die verbliebenen schwulen Buchläden gerne erhalten sehen möchten, steht außer Frage. Aber wer braucht sie? Und wofür? Oder ist das falsch gefragt …? Mir scheint, eine befriedigende Antwort wird es erst geben, wenn es nicht nur gelingt (wofür auch ich sehr bin!), Bestehendes zu erhalten, sondern wenn irgendwann ein neuer schwuler Buchladen aufmacht und sich hält. Träumen darf man ja.
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