Montag, 21. September 2015

Was heißt Bielefeld auf Arabisch?

„Die“ müssen erst einmal Deutsch lernen. Heißt es. Aber warum eigentlich? Warum lernen nicht „die Deutschen“ erst einmal beispielsweise Arabisch? Der Aufwand für den Einzelnen ist so ziemlich derselbe, ob nun einer, der Arabisch kann, Deutsch lernt, oder einer, der meint, Deutsch zu können, Arabisch lernt.
Aber das geht doch nicht, wird man einwenden, hier ist doch Deutschland. Na und, erwidere ich dann, deshalb darf man keine Fremdsprachen können? Niemand muss ja Deutsch verlernen, wenn er beispielsweise Arabisch lernt. Englisch wollen doch auch alle können. Schafft sich Deutschland deswegen etwa ab?
Aber Sprachkenntnisse sind doch eine Voraussetzung für gelingende Integration, wird man einwenden. Eben, erwidere ich dann, und weil die Sprachkenntnisse der Flüchtlinge ja bereits vorhanden sind (einige können zum Beispiel Arabisch), muss bei den mangelnden Sprachkenntnisse „der Deutschen“ nachgebessert werden, sie sollten zum Beispiel dringend Arabisch lernen. Man wird doch nicht im Ernst von Menschen, die traumatische Fluchtbiographien haben und sich ohnehin erst im fremden Land halbwegs einrichten müssen, auch noch verlangen, gerade jetzt eine fremde Sprache, noch dazu das komplizierte Deutsch mit seiner tückischen Grammatik aus lauter Ausnahmen und Willkürlichkeiten zu erlernen? Ein bisschen mehr Willkommenskultur, wenn ich bitten darf!
Aber, wird man einwenden, im Verkehr mit den Behörden ... am Arbeitsplatz ... im Alltag ... also, das geht doch nicht. Wieso denn nicht, erwidere ich dann, je mehr Leute eine Fremdsprache können, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass jemand mit einer Übersetzung aushelfen kann. Ideal wäre es natürlich, wenn gleich die Fremdsprachigen die Behörden und Betriebe übernähmen, dann wäre die Integration so ziemlich gesichert.
Aber ..., wird man einwenden wollen. Nichts aber, schneide ich dann das Wort ab. Das wäre überhaupt die Lösung! Um für Neuankömmlinge Platz zu machen, räumt man einfach komplett eine deutsche Großstadt. Inländer raus, Ausländer rein. Na gut, wer nicht mehr so richtig mobil ist, darf bleiben. Ansonsten wird halt mitten in Deutschland aus einer deutschsprachigen Stadt eine fremdsprachige. Die sich dann selbst verwaltet und bewirtschaftet. Was heißt zum Beispiel Bielefeld auf Arabisch?

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