In Indien gibt es, wie mancherorts zu lesen ist, eine große Erregung über die von Joseph Lelyveld verfasste Biographie Mohamas Karamchand („Mahatma“) Gandhis. Obwohl die meisten der Erregten das Buch gar nicht gelesen haben dürften, verwerfen sie es und wollen es verboten sehen. Warum? Lelyveld habe darin Gandhi als bisexuell und rassistisch dargestellt. Der Autor bestreitet das entschieden.
Auch ich habe Lelyvelds Buch nicht gelesen, und Gandhi ist mir ebenso gleichgültig wie die Beantwortung der Frage, ob er bisexuell oder rassistisch war. Was mich empört, ist erstens, dass „Bisexualität“ und „Rassismus“ von den selbsternannten Verteidigern von Gandhis gutem Ruf als ähnlich geartete Invektiven behandelt werden, so als sei es gleichermaßen verwerflich, Sex mit Männern und Frauen zu haben wie Menschen auf Grund ihrer Abstammung als minderwertig zu behandeln.
Zweitens finde ich es ungeheuerlich, dass die Behauptung (sie mag zutreffend oder unzutreffend sein), jemand sei nicht ausschließlich heterosexuell gewesen, überhaupt als Vorwurf, als etwas das Ansehen der Person Minderndes verstanden wird.
Lelyveld bestreitet, wie gesagt, Gandhi als bisexuell (und rassistisch) dargestellt zu haben. Und wenn er es hätte? Anscheinend ist der sich gegen seiner Meinung nach falsche Vorwürfe verteidigende Biograph selbst der Meinung, es wäre etwas Schlechtes, wenn er getan hätte, was ihm unterstellt wird.
Was, mit Verlaub, wäre so schlimm daran, wenn Gandhi Sex mit Männern oder wenigstens einem Mann gehabt hätte? Wenn er Männer oder zumindest einen Mann begehrt hätte? Nicht diese oder jene Tatsachenbehauptung ist der Skandal, sondern die Reaktionen darauf. Dass offensichtlich viele in Indien die Vorstellung nicht ertragen können, ihr Nationalheld sei nicht bloß heterosexuell gewesen, ist ungeheuerlich. Darüber sollte man diskutieren. Nicht Gandhi oder Lelyveld und sein Text sollten das Thema sein, sondern die menschenverachtende Homosexualitätsfeindlichkeit gewisser Meinungsmacher in Indien.
Auch ich habe Lelyvelds Buch nicht gelesen, und Gandhi ist mir ebenso gleichgültig wie die Beantwortung der Frage, ob er bisexuell oder rassistisch war. Was mich empört, ist erstens, dass „Bisexualität“ und „Rassismus“ von den selbsternannten Verteidigern von Gandhis gutem Ruf als ähnlich geartete Invektiven behandelt werden, so als sei es gleichermaßen verwerflich, Sex mit Männern und Frauen zu haben wie Menschen auf Grund ihrer Abstammung als minderwertig zu behandeln.
Zweitens finde ich es ungeheuerlich, dass die Behauptung (sie mag zutreffend oder unzutreffend sein), jemand sei nicht ausschließlich heterosexuell gewesen, überhaupt als Vorwurf, als etwas das Ansehen der Person Minderndes verstanden wird.
Lelyveld bestreitet, wie gesagt, Gandhi als bisexuell (und rassistisch) dargestellt zu haben. Und wenn er es hätte? Anscheinend ist der sich gegen seiner Meinung nach falsche Vorwürfe verteidigende Biograph selbst der Meinung, es wäre etwas Schlechtes, wenn er getan hätte, was ihm unterstellt wird.
Was, mit Verlaub, wäre so schlimm daran, wenn Gandhi Sex mit Männern oder wenigstens einem Mann gehabt hätte? Wenn er Männer oder zumindest einen Mann begehrt hätte? Nicht diese oder jene Tatsachenbehauptung ist der Skandal, sondern die Reaktionen darauf. Dass offensichtlich viele in Indien die Vorstellung nicht ertragen können, ihr Nationalheld sei nicht bloß heterosexuell gewesen, ist ungeheuerlich. Darüber sollte man diskutieren. Nicht Gandhi oder Lelyveld und sein Text sollten das Thema sein, sondern die menschenverachtende Homosexualitätsfeindlichkeit gewisser Meinungsmacher in Indien.
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