Hab’ ich es schon erwähnt? Ich kann Weihnachtsbäume nicht ausstehen. Nicht nur fallen sie für mich in die Kategorie der Schnittblumen — und ich konnte es noch nie verstehen, warum man Pflanzen tötet, bloß um irgendetwas zu behübschen. Der sogenannte Weihnachtsbaum ist für mich darüber hinaus aber auch noch ein Symbol des kulturellen Niedergangs. Es gibt nichts, aber schon gar nichts, was das Aufstellen einer toten Tanne mit der Geburt des Erlösers zu tun hätte, trotzdem — oder aber gerade deswegen — hat sich dieser Brauch mit obsessiver Gewalt über den Erdball verbreitet und gehört für viele Menschen so sehr zu Weihnachten wie Kekse und Geschenke. Selbst in und vor Kirchen wird dieses völlig säkulare Ding montiert, sogar auf dem Petersplatz in Rom.
Dass der Weihnachtsbaum nichts Religiöses ist und lediglich dafür gehalten wird, treibt nun aber ebenso bizarre wie bedrohliche Blüten. Dass nordkoreanische Regime droht mit Krieg, falls der südkoreanische Weihnachtsbauman der Demarkationslinie illuminiert werden sollte, denn derlei gilt den Kommunisten als religiöse Propaganda und die sei in dieser Zone verboten. Und der Bürgermeister des zur Einkreisung der arabischen Stadt Nazareth gehörenden Vorortes Nazareth Illit verbot die von arabischen Christen gewünschte Aufstellung von Weihnachtsbäumen mit der Begründung, es handle sich um eine jüdische Stadt.
Dass Judentum und Atheismus dieselben antireligiösen Affekte teilen und Effekte haben, ist nun für mich eigentlich keine neue Erkenntnis. Dass sich das aber ausgerechnet an etwas Nichtreligiösem und Banalen wie Weihnachtsbäumen offenbart, stimmt mich bedenklich. Muss ich nun etwa auch noch mit aufgeputztem Nadelholz solidarisch sein? Von den einen angefeindet, von den anderen umgebracht: So wird der Weihnachtsbaum doch noch zum Symbol für den hingeopferten Gottesknecht. Und auch, wenn viele inzwischen ganz andere Halterungen einsetzen, manchen stecken den grünen Freund doch noch in ein sogenanntes Christbaumkreuz. Crucifixus ad festum nativitatis Christi. Wenn das mal keine Ironie der Heilsgeschichte ist …
Dass der Weihnachtsbaum nichts Religiöses ist und lediglich dafür gehalten wird, treibt nun aber ebenso bizarre wie bedrohliche Blüten. Dass nordkoreanische Regime droht mit Krieg, falls der südkoreanische Weihnachtsbauman der Demarkationslinie illuminiert werden sollte, denn derlei gilt den Kommunisten als religiöse Propaganda und die sei in dieser Zone verboten. Und der Bürgermeister des zur Einkreisung der arabischen Stadt Nazareth gehörenden Vorortes Nazareth Illit verbot die von arabischen Christen gewünschte Aufstellung von Weihnachtsbäumen mit der Begründung, es handle sich um eine jüdische Stadt.
Dass Judentum und Atheismus dieselben antireligiösen Affekte teilen und Effekte haben, ist nun für mich eigentlich keine neue Erkenntnis. Dass sich das aber ausgerechnet an etwas Nichtreligiösem und Banalen wie Weihnachtsbäumen offenbart, stimmt mich bedenklich. Muss ich nun etwa auch noch mit aufgeputztem Nadelholz solidarisch sein? Von den einen angefeindet, von den anderen umgebracht: So wird der Weihnachtsbaum doch noch zum Symbol für den hingeopferten Gottesknecht. Und auch, wenn viele inzwischen ganz andere Halterungen einsetzen, manchen stecken den grünen Freund doch noch in ein sogenanntes Christbaumkreuz. Crucifixus ad festum nativitatis Christi. Wenn das mal keine Ironie der Heilsgeschichte ist …
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen