In einem für ihr politischen Milieu eher ungewöhnlichen Anfall von Ehrlichkeit und Realitätssinn hat die Spitzenkandidatin der KPÖ für den steirischen Landtag, Claudia Klimt-Weithaler, zugegeben, dass von den 15.016 Wählerinnen und Wählern, die ihre Partei am gestrigen Wahlsonntag weniger hatte als im Jahr 2005, viele diesmal FPÖ gewählt hätten. (Wahlforscher sehen das übrigens auch so.) Dass man sich ein und dasselbe Wählerpotenzial mit den Rechtspopulisten teilt, scheint für die steirischen „Kummerln“ aber kein Problem zu sein. Wie auch, bezeichnen sie sich doch in ihrem Internetauftritt selbst als „Partei der Verlierer“.
War es nicht Marx, der sagte, weltgeschichtlich Ereignisse ereigneten sich zweimal, einmal als Tragöde, das andere Mal als Farce? Tragisch war das Zwillingshafte von Bolschewismus und Nazismus. Dass es für ein paar Tausend Leute weitgehend austauschbar ist, ob sie in den Landtag Steiermark (so die stummelsprachliche Selbstbezeichnung dieses Staatsorgans) angeblich Linke oder nachweislich Rechte wählen, ist die zugehörige Posse. Aber lustig ist das eigentlich nicht.
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