Mittwoch, 16. November 2011

Was haben Rechte gegen Schwule?

Man darf es sich auch einmal leicht machen und einen Text auch einfach deshalb kommentieren, weil er es einem so umstandslos erlaubt, ihn Satz für Satz seiner Irrtümer, Missverständnisse, Vorurteile und Ressentiments zu überführen. Der Text, den ich mir jüngst an meinem Netztort (vulgo website) nicht zuletzt seiner gedanklichen Einfachheit halber vorgenommen habe, trägt den pompösen Titel „Systemkrise: Perfide Politisierung der Sexualität“, stammt von einem mir weiter nicht bekannten Herrn Larsen Kempf und wurde am 22. Juni 2010 im Weblog „www.dasgespraech.de“ veröffentlicht. Dass mir Kempfs Beitrag erst mit mehr als einem Jahr Verspätung untergekommen ist, hat damit zu tun, dass ich erstens solch rechtsbizarre Blogs für gewöhnlich nicht lese und dass ich zweitens eigentlich nach etwas bzw. jemand anderem gegoogelt hatte. Nämlich nach Martin Böcker, der nicht nur die „Redaktion“ des genannten Blogs darstellt oder vielmehr darstellte (seit Dezember 2010 gibt es dort anscheinend keine neuen Beiträge mehr), sondern vor allem als Redakteur von „Campus“, der „Zeitung des studentischen Konvents der Universität der Bundeswehr München“ tätig ist. Erst jüngst wurde er von seinen Mitstudierenden in dieser Funktion bestätigt und zwar, wie man sagen wird dürfen, nicht trotz, sondern wegen seiner einer kritischen Öffentlichkeit als besonders rechtslastig aufgefallenen Texte. Er soll, wie ich irgendwo las, auch über Frauen bei der Bundeswehr und über Homosexuelle geschrieben haben, das war der Anlass, warum ich nach ihm googelte. Böcker gesucht und Kempf gefunden: Sei’s drum. Der Text „Systemkrise“ ist so grotesk, dass er sich zur Zerlegung geradezu aufdrängt, wenn man analysieren will, was Rechte eigentlich gegen Schwulen (und Lesben) haben — die es im Übrigen ja leider auch unter ihnen gibt. Wen also interessiert, was ich zu Kempfs Ausführungen geschrieben habe, der findet es hier.

2 Kommentare:

  1. Ja hallo! Gratulation zur zwar etwas langen, jedoch gelungenen Analyse, welche ich mit etwas Verspätung las! Einen Kommentar kann ich mir heute leider nicht verkneifen. Das schlimmste Kompliment, dass man Larsen Kempf geben kann ist, dass man ihn nicht kennt. Sein ganzes Streben, sein ausgeprägeter Narzissmus schreit nach Aufmerksamkeit und einem unbedingten Status als VIP. Bisher muss leider nur das rechtslastige Pluspedia mit einer selbstgebastelten Biografie herhalten (http://de.pluspedia.org/wiki/Larsen_Kempf). Seine verschrobenen Gedankengänge jedenfalls stoßen selbst in den eigenen neurechten Reihen auf Widerspruch (Losung auf seinem Facebook Profil: „ Ich bin als Mensch zuerst Katholik, dann Deutscher und zuletzt auch Offizier“). Noch als Schüler (Mitglied der Schüler-Union), jedoch mindestens seit 2005 versucht Kempf allerlei selbst Geschriebenes möglichst breit im Web 2.0 unterzubringen. Zusammen mit seinen Kumpels Böcker und Springer ist er seit etwa 2008 das neurechte Dream-Team, welches nicht nur die sogenannte „Campus-Affäre“ auslöste, sondern sich, in enger Zusammenarbeit mit Lehnerts neurechtem Institut für Staatspolitik,anschickt an die Spitze selbst inszinierter öffentlicher politischer Debatten in der Bundeswehr in Szene zu setzen. Die erste bundeswehrinterne Debatte ging um den "Kampfwert" von Frauen und war 2010 durch den Tod einer Kadettin auf der Gorch Fock ausgelöst worden. Leutnant zur See Kempf diente ebenfalls auf der Gorch Fock 2007. Die nächste Debatte soll diesen Monat folgen, wenn bei Olzog (!) das Buch „Soldatentum“, eine gemeinsame Produktion des Dream-Teams, erscheint (http://www.olzog.de/articlesid/2142444/Detail/Soldatentum.htm). Was von dem Buch zu halten sein wird, kann – wer will - schon mal in Ansätzen und in gewohnter Verschrobenheit hier nachlesen: http://www.sezession.de/32623/wer-von-mitleid-spricht.html.

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