Mischt der türkische Ministerpräsident Recip Erdogan sich, wie es nun vielfach heißt, ungebeten ein in innerdeutsche Integrationsdebatten? Unsinn. Immerhin geht es um türkische Staatsbürger, auch wenn sie in Deutschland leben. Da soll der türkische Regierungschef nicht zuständig sein?
Mit seiner diesjährigen Rede in Düsseldorf sorgt Erdogan wieder für Aufsehen. Im Vorjahr forderte türkische Gymnasien in Deutschland, diesmal erklärte er, türkische Kinder sollten zuerst Trürkisch und dann Deutsch lernen.
Beides macht allerdings durchaus Sinn. Das deutsche Bildungssystem diskriminiert alle, deren Muttersprache nicht Deutsch ist. Dabei ist es eine gängige pädagogische Erkenntnis, dass, wer seine Herkunftssprache beherrscht und mit dieser Befähigung ernst genommen wird, auch im Umgang mit der Mehrheitssprache und anderen Bildungsgegenständen besser zurecht kommt.
Dass die in Deutschland lebenden Türken ein Recht auf ihre Sprache haben, versteht sich ja eigentlich von selbst. Das beeinträchtigt auch in keiner Weise ihre „Integration“ (worin auch immer diese ansonsten bestehen mag). Etwas anders wäre die Situation, wenn die in Deutschland Geborenen oder lange hier Lebenden vom Gesetz zu Deutschen gemacht würden. Da sie aber als Ausländer gelten und auch so, nämlich als nicht vollwertige Bürger behandelt werden, gibt es auch keine Verpflichtung ihrerseits, sich dem deutschen Staat, der sie zurückweist, und der — ja übrigens gar nicht verfassungsmäßig vorgeschriebenen — deutschen Sprache besonders verbunden zu fühlen. Und warum übrigens sollen Türken weniger Recht auf ihre Muttersprache haben als Dänen und Sorben? Weil sie Einwanderer sind (wie die Deutschen, die ja auch erst nach den Sorben usw. ins Land gekommen sind)?
Politiker und „Experten“, die sich nun wieder reflexhaft über Erdogans Rede erregen, täuschen über das eigentliche Problem hinweg: Wie geht die Mehrheitsgesellschaft mit ihren Minderheiten um? Wenn es um „Ausländer“ geht, nicht gut. Das Einwanderungland Deutschland leistet sich sowohl auf offizieller Ebene („Es ist Deutschland hier“) wie im Alltag („Reden Sie gefälligst deutsch“) eine Politik der Ausgrenzung und Benachteiligung. Sage mir, wie du mit der Forderung, Türken sollten Türken sein dürfen, umgehst, und ich sage dir, wie deutsch du bist.
Mit seiner diesjährigen Rede in Düsseldorf sorgt Erdogan wieder für Aufsehen. Im Vorjahr forderte türkische Gymnasien in Deutschland, diesmal erklärte er, türkische Kinder sollten zuerst Trürkisch und dann Deutsch lernen.
Beides macht allerdings durchaus Sinn. Das deutsche Bildungssystem diskriminiert alle, deren Muttersprache nicht Deutsch ist. Dabei ist es eine gängige pädagogische Erkenntnis, dass, wer seine Herkunftssprache beherrscht und mit dieser Befähigung ernst genommen wird, auch im Umgang mit der Mehrheitssprache und anderen Bildungsgegenständen besser zurecht kommt.
Dass die in Deutschland lebenden Türken ein Recht auf ihre Sprache haben, versteht sich ja eigentlich von selbst. Das beeinträchtigt auch in keiner Weise ihre „Integration“ (worin auch immer diese ansonsten bestehen mag). Etwas anders wäre die Situation, wenn die in Deutschland Geborenen oder lange hier Lebenden vom Gesetz zu Deutschen gemacht würden. Da sie aber als Ausländer gelten und auch so, nämlich als nicht vollwertige Bürger behandelt werden, gibt es auch keine Verpflichtung ihrerseits, sich dem deutschen Staat, der sie zurückweist, und der — ja übrigens gar nicht verfassungsmäßig vorgeschriebenen — deutschen Sprache besonders verbunden zu fühlen. Und warum übrigens sollen Türken weniger Recht auf ihre Muttersprache haben als Dänen und Sorben? Weil sie Einwanderer sind (wie die Deutschen, die ja auch erst nach den Sorben usw. ins Land gekommen sind)?
Politiker und „Experten“, die sich nun wieder reflexhaft über Erdogans Rede erregen, täuschen über das eigentliche Problem hinweg: Wie geht die Mehrheitsgesellschaft mit ihren Minderheiten um? Wenn es um „Ausländer“ geht, nicht gut. Das Einwanderungland Deutschland leistet sich sowohl auf offizieller Ebene („Es ist Deutschland hier“) wie im Alltag („Reden Sie gefälligst deutsch“) eine Politik der Ausgrenzung und Benachteiligung. Sage mir, wie du mit der Forderung, Türken sollten Türken sein dürfen, umgehst, und ich sage dir, wie deutsch du bist.