Ein Vorschlag, der das „Flüchtlingsproblem“ — das eigentlich nur deshalb eines ist, weil man es dazu macht — mit einem Schlag löst: Ich plädiere für die Aufnahme der nordafrikanischen Staaten in die Europäische Union. Tunesien, Ägypten und Marokko sollten sofort beitreten dürfen, Algerien und Libyen, sobald sie sich ihrer derzeitigen Regimes entledigt haben. Dadurch würden beispielsweise die derzeit auf Lampedusa völlig unsinnigerweise Festgehaltenen zu dem, was sie sein wollen: Arbeitsmigranten. Das wäre sinnvoll und gerecht, denn ein bisschen Grenzöffnung und Asylgewährung löst keine Probleme, Wegsperren und Abschieben erst Recht nicht.
Abgeschoben werden könnten, finde ich, jene Dummschwätzer (zum Teil im Ministerrang), die derzeit verkünden, es gebe nach dem Ende der Diktatur keinen Grund für „diese Leute“, ihr Land zu verlassen, sie sollten besser zu Hause bleiben und dort für bessere Verhältnisse sorgen. Wer so realitätsfern faselt, wäre in Nordkorea besser aufgehoben. Dort besteht an Abschottungspolitikern anscheinend noch ein gewisser Bedarf.
Wer hingegen auch nur eine geringe Ahnung von der wirtschaftlichen Situation Tunesiens hat, versteht sofort, dass die durchwegs arbeitswilligen und oft gut ausgebildeten Arbeitsmigranten genau das sein wollen und keine Flüchtlinge. Sie wollen kein Gnadenbrot, sondern sich ihr täglich Brot selber verdienen, wollen etwas abhaben vom Kuchen, den Europa sich auf Kosten anderer bäckt. Denn dass Kleptokraten wie Ben Ali (und Mubarak und die Familie al-Saud und …) sich an der Macht halten konnten (und zum Teil noch können), verdanken sie dem Westen, der ihre Repressionsapparate duldete, finanzierte und vom Ausbeutungssystem profitierte. Menschen aus Tunesien und anderen rund ums Mittelmeer gelegenen Ländern im Unionseuropa Arbeit suchen und finden zu lassen, wäre also nichts als ein kleiner Beitrag zum sozialen Ausgleich.
Aber geht denn das, Nordafrikaner in der Europäischen Union? Sie sind ja schon da, nicht nur Frankreich hat sich partiell maghrebinisiert, auch in Wien etwa sind viele Würstelstände längst arabisch. Doch davon ganz abgesehen: Es kommt darauf an, welchen Begriff von Europa man hat. Ich persönlich orientiere mich sozusagen am Römischen Reich. Mir liegen gefühlsmäßig Marokko und Syrien näher als Finnland oder Schweden. Wenn man schon unbedingt die blassen Blonden in die EU aufnehmen musste (und diesen Irrweg mit Island fortsetzen will), dann sollten als Gegengewicht ein paar Orientalen her. Nicht, dass es nicht auch nette Dänen gäbe, aber eine kulturelle Bereicherung sind die Nordländer doch eigentlich nicht. Was wäre außer Knäckebrot und Billigmöbeln je Gutes aus Skandinavien gekommen? Man muss hingegen nur Ortsnamen wie Alexandria, Fez oder Damaskus raunen, um zu spüren, wo unser kulturelles Erbe herstammt.
Nennen wir es den Broniowski-Plan: Aufnahme des Maghreb (inklusive Ägyptens) in die EU. Phase eins. Türkei und Armenien, vielleicht Georgien. Phase zwei. Aufnahme von Syrien und Jordanien. Phase drei. Spätestens dann dürfte sich der sogenannte Nahostkonflikt von selbst erledigt haben, entweder besteht der Staat Israel als anti-muslimische US-Festung fort oder es wurde ein binatioanler Staat Palästina gebildet (oder halt ein Doppelstaat) — und der tritt dann der EU bei. Phase vier abgeschlossen. (Ob Skandinavier und Briten dann noch dabei sein müssen, wäre zu klären.)
Dass dieser Plan die inneren Probleme der Europäischen Union (Demokratiemangel, neoliberale Fixierungen) nicht unmittelbar löst, sei zugegeben. Aber zweifellos wüchse durch eine Orientalisierung die Chance, dass auch das erledigt wird. Wer Ben Ali und Mubarak abgeschüttelt hat, wird auch mit Merkel und Sarkozy — oder wie die Demokratieverhinderer und Kapitalbegünstiger dann heißen — fertig. Vom Orient zu lernen heißt nicht nur, Lebensart zu lernen, sondern vom Orient zu lernen heißt, wahrhaft europäisch zu werden.
Abgeschoben werden könnten, finde ich, jene Dummschwätzer (zum Teil im Ministerrang), die derzeit verkünden, es gebe nach dem Ende der Diktatur keinen Grund für „diese Leute“, ihr Land zu verlassen, sie sollten besser zu Hause bleiben und dort für bessere Verhältnisse sorgen. Wer so realitätsfern faselt, wäre in Nordkorea besser aufgehoben. Dort besteht an Abschottungspolitikern anscheinend noch ein gewisser Bedarf.
Wer hingegen auch nur eine geringe Ahnung von der wirtschaftlichen Situation Tunesiens hat, versteht sofort, dass die durchwegs arbeitswilligen und oft gut ausgebildeten Arbeitsmigranten genau das sein wollen und keine Flüchtlinge. Sie wollen kein Gnadenbrot, sondern sich ihr täglich Brot selber verdienen, wollen etwas abhaben vom Kuchen, den Europa sich auf Kosten anderer bäckt. Denn dass Kleptokraten wie Ben Ali (und Mubarak und die Familie al-Saud und …) sich an der Macht halten konnten (und zum Teil noch können), verdanken sie dem Westen, der ihre Repressionsapparate duldete, finanzierte und vom Ausbeutungssystem profitierte. Menschen aus Tunesien und anderen rund ums Mittelmeer gelegenen Ländern im Unionseuropa Arbeit suchen und finden zu lassen, wäre also nichts als ein kleiner Beitrag zum sozialen Ausgleich.
Aber geht denn das, Nordafrikaner in der Europäischen Union? Sie sind ja schon da, nicht nur Frankreich hat sich partiell maghrebinisiert, auch in Wien etwa sind viele Würstelstände längst arabisch. Doch davon ganz abgesehen: Es kommt darauf an, welchen Begriff von Europa man hat. Ich persönlich orientiere mich sozusagen am Römischen Reich. Mir liegen gefühlsmäßig Marokko und Syrien näher als Finnland oder Schweden. Wenn man schon unbedingt die blassen Blonden in die EU aufnehmen musste (und diesen Irrweg mit Island fortsetzen will), dann sollten als Gegengewicht ein paar Orientalen her. Nicht, dass es nicht auch nette Dänen gäbe, aber eine kulturelle Bereicherung sind die Nordländer doch eigentlich nicht. Was wäre außer Knäckebrot und Billigmöbeln je Gutes aus Skandinavien gekommen? Man muss hingegen nur Ortsnamen wie Alexandria, Fez oder Damaskus raunen, um zu spüren, wo unser kulturelles Erbe herstammt.
Nennen wir es den Broniowski-Plan: Aufnahme des Maghreb (inklusive Ägyptens) in die EU. Phase eins. Türkei und Armenien, vielleicht Georgien. Phase zwei. Aufnahme von Syrien und Jordanien. Phase drei. Spätestens dann dürfte sich der sogenannte Nahostkonflikt von selbst erledigt haben, entweder besteht der Staat Israel als anti-muslimische US-Festung fort oder es wurde ein binatioanler Staat Palästina gebildet (oder halt ein Doppelstaat) — und der tritt dann der EU bei. Phase vier abgeschlossen. (Ob Skandinavier und Briten dann noch dabei sein müssen, wäre zu klären.)
Dass dieser Plan die inneren Probleme der Europäischen Union (Demokratiemangel, neoliberale Fixierungen) nicht unmittelbar löst, sei zugegeben. Aber zweifellos wüchse durch eine Orientalisierung die Chance, dass auch das erledigt wird. Wer Ben Ali und Mubarak abgeschüttelt hat, wird auch mit Merkel und Sarkozy — oder wie die Demokratieverhinderer und Kapitalbegünstiger dann heißen — fertig. Vom Orient zu lernen heißt nicht nur, Lebensart zu lernen, sondern vom Orient zu lernen heißt, wahrhaft europäisch zu werden.
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