Schon der Name ist widerwärtig. „Wir wollen lernen.“ Wer denn? Die in der gleichnamigen Anti-Schulreforn-Initiative zusammengerotteten Eltern etwa? Doch wohl nicht, sondern die deren angeblichem Erziehungsrecht unterworfenen Kinder sollen ja was lernen. Die aber haben nichts mitzureden. In ihrem Namen schwatzen dafür die Eltern. Wissen alles besser als die Erziehungswissenschaftler, die seit langem nachgewiesen haben, dass die so nur in Deutschland (und Österreich) vorgenommene Selektion von ungefähr 10-Jährigen nach „Schultypen“ entwicklungspsychologischer Unsinn ist.
Aber die Selektion hat ja auch gar keinen pädagogischen Sinn, sondern einen sozialen. Gymansium, Realschule, Hauptschule haben zwar auch verschiedene Lehrpläne, aber vor allem haben ihre Zöglinge tendenziell andere familiäre Hintergründe. Allein schon, dass Kinder „mit Migrationshintergrund“ nahezu en bloc in die Hauptschulen abgeschoben werden (ohne dass durchwegs alle weniger gut Lernende sind), belegt, dass die Dreigliedrigkeit des Schulsystems, an der das Herz so vieler Eltern und Quasi-Eltern hängt, eine Klassenkampffunktion hat.
In der Freien und Hansestadt Hamburg wurde nun der staatliche Versuch, das gemeinsame Lernen in der Grundschule (dann Primarschule genannt) um wenigstens zwei Jahre zu verlängern, durch das Votum jedes fünften Stimmberechtigten abgeschmettert. Weil sich weniger als 70 Prozent an der Volksabstimmung beteiligten, war die Minderheit der Reformgegner nämlich plötzlich in der Mehrheit. Die große Zahl derer, um derentwillen die Reform Sinn gemacht hätte, blieb den Urnen fern oder war (Kinder, Ausländer) gar nicht stimmberechtigt. So haben sich die kinderhasserischen Klassenkämpfer also durchgesetzt.
Schule ist sowieso Quatsch, könnte mein prinzipieller Einwand lauten. Was dort gelernt erworben werden soll, sind ja nicht fachliches Wissen und fachliche Fähigkeiten, sondern Anpassungen an soziale Normen. Wie verhalte ich mich gegenüber Autoritäten? Wie in Gruppen mit ihrem Gruppenzwang? Wie drücke ich mich um mir Unangenehmes, wie verberge ich mein Unwissen, wie vertrödle ich sinnlos Zeit? Kurzum, wie passe ich mich den Gegebenheiten an und werde ein guter Untertan.
Dass in anderen Ländern, wo doch letztlich auch kapitalistischer Untertanengeist herrscht, das Bildungsssystem fünf, sechs, sieben oder noch mehr Jahre gemeinsamen, sozial unselektierten Lernens vorsieht (und dann zu einer weniger undurchlässigen „Gliedrigkeit“ führt als in Deutschland), ist kein Gegenargument. In Deutschland ist man einfach rigider im Umgang mit den den Pflichten seines Nächsten als in Italien oder Finnland. Der Nebenmensch muss in Schach gehalten werden, er ist ein potenzieller Feind. Also her mit einem Regelwerk, das Grenzen zu ziehen erlaubt. Und wenn es zugleich noch ein Klassenkampfinstrument ist, um so besser.
Übrigens könnte die Amtsmüdigkeit des Präsidenten des Semats und Ersten Bürgermeisters Ole von Beust auch damit zutun haben, dass er, dem in seiner knapp neunjährigen Amtszeit zuweilen nachgesagt wurde, er habe Hamburg weltoffener gemacht, im Grunde weiß, dass das nicht stimmt. Hamburg ist traditionell verbohrt und engstirnig. Der Volkswentscheid hat das bestätigt Die Doktrinäre haben sich gegen die Reformwilligen durchgesetzt. Aufs Kindeswohl wird geschissen, wenn es um Höheres geht, nämlich die gesellschaftliche Postion, die es zu erreichen oder zu bewahren geht. Schule ist schließlich nicht für die Kinder da, sondern für die Eltern. Basta!
Aber die Selektion hat ja auch gar keinen pädagogischen Sinn, sondern einen sozialen. Gymansium, Realschule, Hauptschule haben zwar auch verschiedene Lehrpläne, aber vor allem haben ihre Zöglinge tendenziell andere familiäre Hintergründe. Allein schon, dass Kinder „mit Migrationshintergrund“ nahezu en bloc in die Hauptschulen abgeschoben werden (ohne dass durchwegs alle weniger gut Lernende sind), belegt, dass die Dreigliedrigkeit des Schulsystems, an der das Herz so vieler Eltern und Quasi-Eltern hängt, eine Klassenkampffunktion hat.
In der Freien und Hansestadt Hamburg wurde nun der staatliche Versuch, das gemeinsame Lernen in der Grundschule (dann Primarschule genannt) um wenigstens zwei Jahre zu verlängern, durch das Votum jedes fünften Stimmberechtigten abgeschmettert. Weil sich weniger als 70 Prozent an der Volksabstimmung beteiligten, war die Minderheit der Reformgegner nämlich plötzlich in der Mehrheit. Die große Zahl derer, um derentwillen die Reform Sinn gemacht hätte, blieb den Urnen fern oder war (Kinder, Ausländer) gar nicht stimmberechtigt. So haben sich die kinderhasserischen Klassenkämpfer also durchgesetzt.
Schule ist sowieso Quatsch, könnte mein prinzipieller Einwand lauten. Was dort gelernt erworben werden soll, sind ja nicht fachliches Wissen und fachliche Fähigkeiten, sondern Anpassungen an soziale Normen. Wie verhalte ich mich gegenüber Autoritäten? Wie in Gruppen mit ihrem Gruppenzwang? Wie drücke ich mich um mir Unangenehmes, wie verberge ich mein Unwissen, wie vertrödle ich sinnlos Zeit? Kurzum, wie passe ich mich den Gegebenheiten an und werde ein guter Untertan.
Dass in anderen Ländern, wo doch letztlich auch kapitalistischer Untertanengeist herrscht, das Bildungsssystem fünf, sechs, sieben oder noch mehr Jahre gemeinsamen, sozial unselektierten Lernens vorsieht (und dann zu einer weniger undurchlässigen „Gliedrigkeit“ führt als in Deutschland), ist kein Gegenargument. In Deutschland ist man einfach rigider im Umgang mit den den Pflichten seines Nächsten als in Italien oder Finnland. Der Nebenmensch muss in Schach gehalten werden, er ist ein potenzieller Feind. Also her mit einem Regelwerk, das Grenzen zu ziehen erlaubt. Und wenn es zugleich noch ein Klassenkampfinstrument ist, um so besser.
Übrigens könnte die Amtsmüdigkeit des Präsidenten des Semats und Ersten Bürgermeisters Ole von Beust auch damit zutun haben, dass er, dem in seiner knapp neunjährigen Amtszeit zuweilen nachgesagt wurde, er habe Hamburg weltoffener gemacht, im Grunde weiß, dass das nicht stimmt. Hamburg ist traditionell verbohrt und engstirnig. Der Volkswentscheid hat das bestätigt Die Doktrinäre haben sich gegen die Reformwilligen durchgesetzt. Aufs Kindeswohl wird geschissen, wenn es um Höheres geht, nämlich die gesellschaftliche Postion, die es zu erreichen oder zu bewahren geht. Schule ist schließlich nicht für die Kinder da, sondern für die Eltern. Basta!