Samstag, 19. Oktober 2024

Abgekürztes Gespräch über Ethik

„Zuwanderung stoppen!“
„Und warum?“
„Wir können nicht ...“
„Halt! Da ist er schon, der entscheidender Denkfehler. Wer sind ‘wir’? Wieso gehören die Zuwanderer nicht dazu? Warum spielen deren Bedürfnisse und Wünsche keine Rolle?
Jemanden, der allem nur seine Sichtweise zu Grunde legt und immer nur an sich denkt, nennt man Egozentriker. Das ist keine ethisch akzeptable Haltung. Weder individuell noch im (imaginären) Kollektiv. 
Letztlich führt das zu Rassismus: ‘Die müssen sterben, damit ‘wir leben können. In der nur scheinbar harmloseren fremdenfeindlichen Fassung: ‘Die’ müssen weg (und wegbleiben), damit es ‘uns’ gut geht. 
Nur ein Denken und Handeln, das alle Betroffenen angemessen einbezieht, kann recht und billig sein. ‘Wir muss heißen ‘wir alle’. Dem Ausschluss irgendwelcher ‘anderen’, auf deren Kosten ‘unser’ Wohlstand gesichert werden soll, wäre entgegenzuhalten: Nur wenn es jedem gut geht, geht es auch mir gut. Daran zu arbeiten, mag schwierig sein. Aber alles andere ist dumm, unanständig und einfach falsch.“

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