Zehntausende Menschen demonstrierten an diesem Freitag für eine Politik, die die Katastrophe des Klimawandels und seiner Folgen ernst nimmt und endlich etwas unternimmt, um weitere menschengemachte Veränderungen zu stoppen. Bei der Wahl des EU-Parlaments. so die Demonstrierenden, sollen die Wählerinnen und Wähler entsprechende Wahlentscheidung treffen.
Gut und schön. Aber was heißt das? Wie genau soll man wählen, wenn man für rasche und tiefgreifende Maßnahmen gegen den Klimawandel ist? Die Grünen? Die regieren doch in der BRD und Österreich beispielsweise schon mit ― und die nationalen Regierungen sind, zusammengenommen, weit mächtiger als das Eutopäische Parlament ―, und man hat nicht den Eindruck, dass das für eine dem Ernst der Lage angemessene Klimapolitik irgendeinen Unterschied macht. Die findet nämlich einfach nicht statt. Eher Symbolpolitik, Green Washing, Minischritte in zum Teil falsche Richtungen und ansonsten ein seufzend-achselzuckendes Krötenschlucken.
Wen oder was also wählen?
Nein, Klimaschutz gibt es nicht über Wahlzettel. Und auch nicht über Demonstrationen. Das sind Alibiveranstaltungen. Wir haben demonstriert, jetzt wissen die Leute Bescheid. Wir haben gewählt, jetzt wissen die Politiker und Politikerinnen Bescheid. Einen Scheißdreck wissen die. Einen Scheißdreck tun sie draufhin. Und in den Konzernzentralen lachen sie sich kaputt über die Naivität der besorgten Bürgerinnen und Bürger, die anscheinend keinen blassen Dunst davon haben, wer über die die Macht im Staate verfügt. Weltweit.
Freitag, 31. Mai 2024
Demonstrieren, Wählen, Ignorieren
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