Da
man sich für die wirklichen Todesursachen nicht interessiert
(sondern lieber alle „mit Corona“ als Fälle zählt, statt nur
die erwiesenermaßen „durch Corona“), interessiert man sich in
Wahrheit auch nicht für die Alten und Kranken, um deren Schutz es
doch angeblich vorrangig geht.
Warum
richten sich die Maßnahmen auf die biopolitische Regulierung der
gesamten Bevölkerung, ohne dass man die tatsächlichen Auswirkungen
auf Risikogruppen untersucht? Immer ist abstrakt von „schützen“,
gar „Leben retten“ die Rede, ohne dass gesagt werden
könnte, ob tatsächlich auch nur ein einziger nicht stirbt, weil
alle zu Hause bleiben und Masken tragen.
Aber
nein, hohe Infektionszahlen gelten als Horrorszenarien und sinkenden
Infektionsquoten als gutes Zeichen und kollektiver Erfolg.
Der
Gegengedanke ― dass es gut ist, wenn viele sich infizieren, weil
das Immunsystem der meisten die Infektion symptomlos wegsteckt, es
nur bei wenigen zu leichten Erkrankungen kommt und nur bei sehr
wenigen zu schweren, meist bei solchen, die auch an anderen
Krankheiten leiden ― wird verpönt.
Als
geradezu unmoralisch gilt der Hinweis darauf, dass Menschen sterblich
sind, dass hohes Alter und Mehrfacherkrankungen auch ganz "ohne
Corona" dem Tode näher bringen. Wer nicht um der noch so
unwahrscheinlichen Möglichkeit willen, dass ein neunzigjähriger
Kettenraucher mit Diabetes ein paar Stunden länger in medizinisch
Apparatur eingezwängt, handlungsunfähig, allein gelassen und sicher
nicht glücklich, bereit ist, alle Menschen wegzusperren und die
halbe Volkswirtschaft lahmzulegen, der gilt als sozialdarwinistischer
Menschenfeind.
Lieber bleibt man zu Hause, vergnügt sich mit Unterhaltungselektronik, finanziert Amazon, Netflix und andere Großkonzerne und hängt an den Lippen von Regierung und regierungsnahen Experten. Man starrt auf Statistiken, die oft substanzlos sind und den Vergleich scheuen müssen. Man will sich ängstigen und dann wieder hoffen, die da oben sollen alles richtig machen, damit man weiterleben kann wie früher. (Als es noch "normal" zuging.)
Lieber bleibt man zu Hause, vergnügt sich mit Unterhaltungselektronik, finanziert Amazon, Netflix und andere Großkonzerne und hängt an den Lippen von Regierung und regierungsnahen Experten. Man starrt auf Statistiken, die oft substanzlos sind und den Vergleich scheuen müssen. Man will sich ängstigen und dann wieder hoffen, die da oben sollen alles richtig machen, damit man weiterleben kann wie früher. (Als es noch "normal" zuging.)
Es
geht aber gar nicht ums Überleben. Im doppelten Sinn: Das Überleben
(der Menschheit, der Gesellschaft, von Hinz und Kunz) ist gar nicht
gefährdet. Und: Überleben ist kein Wert an sich, vor allem, wenn
das Leben, das man führt, nicht richtig ist.
Damit
meine ich nicht, dass ich es sinnlos finde, mit Nikotinsüchtigen
über Lungenerkrankungen zu diskutieren …
Damit
meine ich, dass das „normale“ Leben für viele schon „ohne
Corona“ nicht gut war und durch die „Coronakrise“ (das ist
nicht die Pandemie, sondern die wegen dieser ergriffenen Maßnahmen)
sehr viel schlimmer wurde. Ja, viele sterben in den USA, nicht mehr
als bei einer Grippewelle, aber mehr als es sein müssten, wenn sie
nicht arm wären. In Indien, in Südostasien stehen Millionen
wörtlich vor dem Nichts. Oder schauen wir nach Afrika …
All
das interessiert die fanatischen Lebensretter nicht, die den Ausdruck
„Herdenimmunität“ für blanken Faschismus halten, sich aber
nicht daran stören, dass in sonst schon auf Segmentierung und
Gegeneinanderauspielen gerichteten Gesellschaften plötzlich nur
dauernd von „gemeinsam“, „miteinander“, „Solidarität“
die Rede ist und Politiker, deren Dummheit und Niedertracht als
erwiesen gelten muss, höchste Zustimmungswerte erreichen.
Aber
nein! Deutscher Spargel muss geerntet werden und deutsche Rentner,
Raucher und Diabetiker müssen gerettet werden. Kein Einwand
meinerseits, ich mag Spargel und habe nichts gegen Alte und Kranke.
Ich will nur wissen, was der Preis ist ― und was man wirklich dafür
bekommt.
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