Diese Leute sollten doch, meinte D., bei sich zu Hause die Verhältnisse schaffen, die sie hier bei uns so gut fänden, dass sie unbedingt hierher wollten. Das sei eine gute Idee, erwiderte ich. Wer beispielsweise in Somalia unter Armut, Unbildung und einem Mangel an geregelten öffentlicher Strukturen leide, solle doch dort einfach Reichtum, Bildung und einen demokratischen Sozial- und Rechtsstaat schaffen, dann brauche er nicht mehr die lästige Reise durch Nordafrika und übers Mittelmeer auf sich zu nehmen. Überhaupt, fuhr ich fort, warum tun all die Leute dort unten nichts gegen Hunger und Elend, vermeidbare Krankheiten und Krieg? Hier in Österreich haben wir diese Probleme doch auch nicht, und das liege ja offensichtlich nicht daran, dass die Österreicherinnen und Österreicher klüger, geschickter oder fleißiger seien als irgendwelche Subalternen. Wir standen beide vor einem Rätsel.
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