„Niemand
hat rechte Thesen ins Gespräch gebracht.“ Hoppla, die Parallele zum
berühmt-berüchtigten „Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten“,
fällt dem Blogger
„Steven Milverton“ offensichtlich nicht auf; er schreibt einfach munter
drauf los: „Niemand hat rechte Thesen ins Gespräch gebracht. Die
Forderung lautet, sich mit diesen Thesen auseinander zu setzten, um da,
wo die Rechten puren Populismus betreiben, diesen als solchen zu
entlarven, und da, wo die Rechten mit echten Inhalten aufwarten, diese
differenziert zu analysieren und mit eigenen Vorstellungen zu kontern.
Dazu muss man aber über diese Thesen reden. Das ist etwas anderes, als
ein ins Gespräch bringen, (…)“
Das ist falsch. Ins Gespräch bringen oder darüber reden ist gehupft wie gesprungen. Zumal über die Thesen von „Pro Köln“ und anderen rechten Gruppierungen längst alles gesagt. Sie sind indiskutabel. Rassismus ist indiskutabel.
„Steven Milverton“ aber sieht Diskussionsbedarf. Allerdings darf nicht so diskutiert werden, wie es ihm nicht genehm ist: „Ein zuverlässiger und vorhersehbarer Mechanismus wird in Gang gesetzt, dessen Ziel es ist, die aus dem vorigen Jahrhundert herübergerettete Hegemonie und den damit verbundenen, aus der alternativen Szene und dem linken politischen Spektrum der neunziger Jahr übernommenen Interpretationsrahmen für Gut und Böse zu verteidigen.“
Ach ja, die üble alte Hegemonie der Linken. Für diese merkwürdigen Leute und die von ihnen Verführten ist Rassismus tatsächlich böse und Antirassismus gut. Was für ein grotesker Interpretationsrahmen! Und so oldschool. Zuverlässig und vorhersehbar auf rechtes Gedankengut allergisch zu reagieren, das ist doch total out. Heutzutage liebäugelt man lieber mal auch mit dem rechten Rand.
Bei „Steven Milverton“ heißt das: „Ich könnte mir vorstellen, dass der Versuch, einen Menschen dort abzuholen, wo er steht, erfolgversprechender ist, als ihn einfach nur für seinen Standpunkt zu beschimpfen.“
Nun, ich hingegen könnte mir vorstellen, dass Rassisten Rassisten zu nennen, egal, ob das nun erfolgversprechend ist oder als Beschimpfung verstanden wird, schlicht das menschlich Anständige ist, während jeder Versuch, den Leuten in ihrem Alltagsrassismus entgegenzukommen schlechterdings unanständig ist.
Darum komme ich auch der Bitte von „Steven Milverton“ — „Hält man mir beispielsweise vorhält ich wäre rassistisch, dann wäre es hilfreich, wenn einmal streng entlang der Bedeutung des Begriffs Rassismus argumentiert würde, wo ich mich rassistisch geäußert haben soll.“ — gerne nach.
In seinem „Jahrelange Versäumnisse“ überschrieben Blog-Text schreibt „Steven Milverton“: „(…) wenn aus dem rechten politischen Spektrum gegen schwule Menschen geredet oder gehandelt wird, führt dies zu großer Empörung. Bemerkenswert an dieser Empörung ist allein ihre Reflexartigkeit — eine fundierte inhaltliche Auseinandersetzung findet sind [gemeint ist wohl: nicht, Anm.] statt, jedenfalls nicht außerhalb elitärer Kränzchen.“
Das ist falsch. Es stimmt einfach nicht, dass es keine fundierte Auseinandersetzung in der Öffentlichkeit gäbe, es sei denn, „Steven Milverton“ erklärt alles, was es zum Beispiel an antirassistischer Kritik gibt, zur Äußerung von „elitären Kränzchen“. (Dass sich zum Beispiel GLADT als ein solches versteht, wage ich zu bezweifeln.) Selbstverständlich gibt es seit langem viele fundierte Auseinandersetzungen mit rechtem Gedankengut (sofern man da von „Gedanken“ sprechen kann) und rechtem Handeln, gerade auch von Schwulen und Lesben. Das zu ignorieren bzw. als „elitär“ abzuwerten, ist bereits Teil der von „Steven Milverton“ betriebenen anti-linken und pro-rechten Strategie. Er fährt nach dem oben Zitierten fort:
„Hingegen: Ist verbale oder physische Gewalt islamisch motiviert (oder wird einfach nur mit dem Islam begründet), bleibt die Empörung aus.“
Das ist ebenfalls falsch. Sowohl die Mainstream-Medien wie leider oft genug auch solche Medien, die sich als Sprachrohre einer LGBT-Community verstehen, tragen dazu bei, das Phantom des migrantisch-muslimisch-homophoben Gewalttäters zu erzeugen und zu verbreiten. Ist ein mutmaßlicher Täter einer berichteten Gewalttat mutmaßlich oder erwiesenermaßen „nicht deutsch“, wird das eher erwähnt, als wenn er „deutsch“ ist. Gerade daran entzündet sich ja immer wieder antirassistische Kritik.
Doch wie gesagt, jenes unheimliche Wesen, das zugleich Migrant, Moslem, Homophober und Gewalttäter ist und regelmäßig Homos bedroht oder attackiert, ist ein Phantom. Wie beim Yeti, den kleinen grünen Männchen oder dem Ungeheuer von Loch Ness will zwar immer mal wieder jemand derlei gesichtet haben, aber überzeugende Beweise gibt es nicht. Gewiss, anders als bei Yeti und Nessi ist es nicht nur möglich, sondern sogar wahrscheinlich, dass irgendwo Menschen existieren, die sowohl schwulenfeindlich sind als auch keine deutschen Staatsbürger, die sowohl in Wort und Tat gegen Schwule vorgehen als auch dem Islam anhängen, ja es ist sogar ziemlich sicher, dass man Leute finden wird, auf die alle vier Kriterien zutreffen: Migrationshintergrund, Islam, Homophobie, Gewalt. Es ist nur so, dass erstens diese Leute, wenn man sie denn identifizieren könnte, keine geschlossene und schon gar keine gesellschaftlich relevante Gruppe darstellen würden; und dass zweitens die einzelnen Bestandteile der Konstruktion keine notwendige Verbindung haben: nicht jeder Migrant ist ein Moslem, nicht jeder Moslem ist homophob, nicht jeder, der Schwule missachtet, schlägt auch zu.
Man muss „Steven Milverton“ zu Gute halten, dass er in den hier zitierten Blog-Texten nicht ausdrücklich von „Migranten“ spricht. Das lässt er Markus Danuser tun, den er mit den Worten zitiert: „(…) auch im toleranten Köln gibt es immer wieder Gewalt gegen Lesben und Schwule, und das zumindest subjektive Empfinden der Betroffenen ist dabei oft, dass die Täter mehrheitlich einen Migrationshintergrund haben und/oder aus islamisch geprägten Milieus stammen.“ Auch ohne also selbst antimigrantische Töne von sich zu geben, spielt „Steven Milverton“ doch unüberhörbar die alte Leier vom Fremden, auf den sich so herrlich Angst und Hass projizieren lassen, wobei es im Effekt egal ist, ob dabei dessen von einer unterstellten deutschen Normalität abweichende Herkunft oder die abweichende Religionsangehörigkeit oder beides hervorgehoben wird. Milieu ist Milieu, und wehe, es ist undeutsch geprägt!
„Steven Milverton“ möchte gern zwischen „purem Populismus“ und „echten Inhalten“ von „Pro Köln“ unterscheiden. Das daraus nichts werden kann, versteht sich eigentlich für jeden halbwegs intelligenten Menschen von selbst. Vielleicht aber glaubt „Steven Milverton“ ja, offener Rassismus (also gegen Migranten zu sein) sei populistisch, sein mit „Pro Köln“ geteilter Antiislamismus (also gegen Muslime zu sein) hingegen sei ein „echter Inhalt“. Vielleicht legt er deshalb sein Phantom etwas anders an. Nicht der Migrationshintergrund steht bei ihm im Vordergrund, sondern die Religion. Das macht es freilich nicht besser und schon gar nicht realistischer. Denn was man sich unter „islamisch motivierter oder einfach nur mit dem Islam begründeter“ verbaler oder physischer Gewalt vorzustellen hat, bleibt völlig offen. Auf welche Fälle bezieht „Steven Milverton“ sich da? Wie groß ist ihre Zahl, was waren die näheren Umstände?
Dazu kein Wort. Es wird einfach so getan, als gäbe es diese „muslimische Gewalt“ gegen Homosexuelle, als wäre der Umstand, dass jemand Moslem ist, die Ursache homophoben Denkens und Handelns. Dass das so nicht der Fall sein kann, zeigt eine einfache Überlegung: In Deutschland leben rund vier Millionen Muslime und Musliminnen. Also müsste es, wenn jeder Moslem schwulenfeindlich und von seiner Religion zu Gewalt gegen Schwule oder Lesben motiviert wäre, eigentlich jedes Jahr Millionen von verbalen und physischen Angriffen auf Homosexuelle geben. Davon ist aber nichts zu bemerken.
Gewiss, damit soll nicht in Abrede gestellt werden, dass theoretische und praktische Schwulen- und Lesbenfeindlichkeit zuweilen mit religiösen Argumenten begründet wird. Dies allerdings nicht nur bei Muslimen, sondern auch bei Juden und Christen sowie bei der einen oder anderen Richtung des Buddhismus oder Hinduismus. (Auch sind Agnostiker und Atheisten nicht per se homosexuellenfreundlich.) Religiöse Argumentation kann stattfinden oder nicht, ihr kann von anderen Angehörigen derselben Religion oder Konfession widersprochen werden oder nicht — dass aber ein zwingender Zusammenhang zwischen irgendeiner Religionszugehörigkeit und antischwuler und antilesbischenr Gewalt existiert, ist eine offensichtlich und nachweislich falsche Annahme.
Und damit kommt nun bei „Steven Milverton“ der Rassismus ins Spiel. Er konstruiert ein Feindbild. Der Feind glaubt an Gott. Doch obwohl er, wie er oft genug gezeigt hat, eigentlich alle Religionen hasst, schreibt „Steven Milverton“ hier nur von „islamisch motivierter (oder einfach nur mit dem Islam begründeter) verbaler oder physischer Gewalt“. Und dies nicht zufällig oder beispielhaft, sondern gewollt einseitig, da er sich damit ja ausdrücklich auf „Pro Köln“ bezieht. Denn dass die von „Steven Milverton“ und anderen phantasierte „islamisch motivierte Gewalt“ angeblich keine Empörung auslöst, bietet der rechten Truppe vermeintlich eine Chance: „Genau diesen Befund macht sich Pro Köln zu nutze. Pro Köln weiß sehr genau, dass sich die Kritik schwuler Funktionäre und ihrer Verbände auf Stammtischparolen beschränkt.“ Welche Stammtischparolen das sind, sagt „Steven Milverton“ nicht. Vermutlich „Nazis raus“ und „Keine Chance für Rassismus“ …
Ab hier driftet „Steven Milverton“ dann endgültig ins Irreale ab: „Pro Köln spielt sich als Beschützer auf. Pro Köln kann das tun, weil schwule und lesbische Menschen den Eindruck erwecken, sich könnten sich selbst gegen im Islam verwurzelte Schwulenfeindlichkeit nicht wehren. Dass dieser Eindruck entstehen musste ist auf jahrelange Versäumnisse der schwulen Community zurückzuführen.“
Moment mal! Was für eine infame Strategie: Erst erfindet man eine Bedrohung, die es gar nicht gibt, dann greift man die an, die gegen die eingebildete Bedrohung nichts unternehmen wollen. Was wären denn die Versäumnisse der „schwulen Community“ gewesen? „Die einseitige politische Anbindung an die Partei Bündnis 90/Die Grünen hat eine gewisse Betriebsblindheit herbeigeführt und statt einer gründlichen, klaren und vollständigen Analyse des vom Islam ausgehenden Bedrohungspotenzials ist ein Schmusekurs eingeschlagen worden, der letztlich zu einer thematischen Lücke geführt hat. Pro Köln besetzt dieses Thema nun und biedert sich als Retter schwuler Menschen an. Insoweit kann die Antwort nur darin bestehen klarzumachen, und zwar sowohl nach innen als auch nach außen, dass, wenn ich es in Anlehnung an Danuser formulieren darf, der mögliche Zusammenhang zwischen sich in Gewalt entladender Homophobie und der kulturell-religiösen Prägung einzelner Tätergruppen nicht geleugnet wird und dass schwule Menschen sehr wohl in der Lage sind, ihre diesbezüglichen Interessen zu formulieren und zu vertreten. Wenn wir hier der Nachhilfe von Pro Köln bedürften, wäre das mehr als peinlich. Schwule Menschen müssen auch zu diesem Thema endlich sprechfähig werden.“
Nun, dem kann leicht abgeholfen werden. Hier spricht ein „schwuler Mensch“ und sagt: Was die Analyse des islamischen Bedrohungspotenzials betrifft, so lautet diese gründlich, klar und vollständig, dass es ein solches Bedrohungspotenzial nicht gibt. Darum existiert auch keine thematische Lücke. Das Thema lautet Rassismus, und der wird bereits recht lückenlos thematisiert. Der „mögliche Zusammenhang zwischen sich in Gewalt entladender Homophobie und der kulturell-religiösen Prägung einzelner Tätergruppen“ wird auch keineswegs geleugnet, sondern ist seit langem gründlich, klar und vollständig widerlegt.*
Nicht das Phantom des migrantischen, also muslimischen, also homophoben Gewalttäters ist ein wirklich bestehendes gesellschaftliches Problem, sondern die Verbindung von sozialer, wirtschaftlicher, bildungsmäßiger und kultureller Ausgrenzung und Marginalisierung durch die Mehrheitsgesellschaft bildet einen Nährboden von Gewalt, die sich ihre Opfer dann gegebenenfalls auch unter Schwulen und Lesben sucht. Einem depravierten Jugendlichen, der ansonsten keine Perspektiven hat, bleibt unter Umständen immer noch, dass er wenigstens nicht schwul ist. Daraus lässt sich womöglich für den Frustrationsabbau was machen.
Homophobe Gewalt geht also nicht von „den“ Migranten oder auch nur „den“ Muslimen aus, sondern hat komplexe Ursachen. Über die kann man reden. Und es wird ja auch über sie geredet. Doch „Steven Milverton“ ignoriert konsequent jede Gesellschatskritik, wohl weil diese nahezu notwendig links ist.
Das macht „Steven Milverton“ dann auch anfällig für Rassismus. Nicht weil er etwa mit dem Begriff „Rasse“ hantieren oder Menschen ausdrücklich auf ihre Herkunft festlegen und diese abwerten würde. Der hier praktizierte Rassismus ist viel indirekter.
Um es ganz klar zu sagen: Rassistisch ist es, gegen Muslime zu hetzen, indem man diese als homogene Gruppe imaginiert, die eine Bedrohung darstellt. Auf was soll das denn sonst hinauslaufen als auf die Frage: Wir oder die? Entweder müssten alle Muslime gute Atheisten werden wie „Steven Milverton“ oder — ja, was? Was sind denn die „diesbezüglichen Interessen“ der Homosexuellen, die angeblich endlich „formuliert und vertreten“ werden müssen? Alle Muslime raus aus Deutschland?
Mir leuchtet, wenn ich das einwerfen darf, nur ein Interesse „schwuler Menschen“ ein (das sie übrigens, wenig überraschend, mit allen anderen Menschen teilen): In einer gerechten Gesellschaft zu leben, in der niemand ausgebeutet und niemand ausgegrenzt wird — schon gar nicht wegen seiner Herkunft, seinem Glauben oder seiner sexuellen Orientierung. (Wegen politischer Destruktivität aber sehr wohl: Wer gegen „Fremde“ hetzt, gehört ausgegrenzt.)
Im Übrigen sollte man mal festhalten, dass Pro Köln sich selbstverständlich nicht für die Ursachen von Homophobie interessiert. Warum auch? Homophob ist man selber. Worum es geht, ist rassistische Hetze. Weil die aber anti-links ist und sich anti-muslimisch gibt, hat „Steven Milverton“ ein offenes Ohr dafür. Nein, selbstverständlich ist er kein erklärter Pro-Köln-Anhänger. Im Grunde ist ihm der Verein noch zu lasch: „Es geht nicht darum, die Ideen von Pro Köln zu übernehmen. Eigene Ideen sind gefragt, möglichst besser[e,] als Pro Köln sie sich jemals ausdenken könnte.“ Also noch rechter, noch islamfeindlicher, noch rassistischer?
Anders als „Steven Milverton“ glauben machen möchte, gibt es an den „Thesen“ von „Pro Köln“ eigentlich nichts zu diskutieren. Deren Programmatik lautet schlicht: gegen „Islamisierung“, gegen „Asylmissbrauch“ und für Deportationen („Abschiebung“), gegen die Förderung von „Randgruppen“ und deren „unsinnige Projekte“, für die Wiedereinführung der D-Mark, gegen eine EU-Beitritt der Türkei. Die Partei gilt als rechtsextremistisch und rekrutiert ihr Personal in den entsprechenden Organisationen. Und darüber möchte „Steven Milverton“ diskutieren? Was denn?
Ausdrücklich geht es „Steven Milverton“ zwar nur um den Islam und die Bedrohung, die dieser angeblich darstellt, insbesondere für „schwule Menschen“. Indem er aber meint, hier Gedankengut bei „Pro Köln“ aufgreifen und weiterentwickeln zu können, treibt er implizit deren rassistische Projekt voran. Rassismus heißt, zwischen „uns“ und „denen“ zu unterscheiden, „die“ abzuwerten und letztlich abschaffen zu wollen: „Die müssen sterben, damit wir leben könne.“
Zugegeben, es gibt andere Konzepte von Rassismus als das hier von mir skizzierte, an Foucault angelehnte. Aber „die“ Bedeutung „des“ Begriffes, wie „Steven Milverton“ es vielleicht gerne hätte, gibt es ohnehin nicht. Man wird also immer nur entlang der Bedeutung eines bestimmten Begriffes argumentieren können. Das meine ich hier getan zu haben.
„Steven Milverton“ meint, die Antwort auf „Pro Köln“ könne nur darin bestehen, den Rassismus dieses Gesindels implizit zu teilen und explizit ins Antireligiöse zu wenden. Den Rechten aber ist es wurscht, ob es gegen Migranten oder Muslime geht. Das sind nur verschiedene Etiketten für denselben Feind. Immer ist die Devise: Der Fremde muss weg. Man muss schon ziemlich blind oder (antireligiös und antilinks) verblendet sein — oder eben doch am Fremdenhass Gefallen finden —, um hier Diskussionsbedarf zu sehen. Nein, Antirassismus ist kein „langjähriges Versäumnis“ und kein reflexartiger „Abwehrmechanismus“, der Kritik verhindern soll. Im Gegenteil, er ist, ich sagte es schon, eine bewusste Selbstverständlichkeit für alle Anständigen. Mit dem Geschwätz von Rassisten zu liebäugeln, bloß weil diese ihren Feind auch schon mal als Moslem drapieren, ist hingegen schlichtweg unanständig.
Das ist falsch. Ins Gespräch bringen oder darüber reden ist gehupft wie gesprungen. Zumal über die Thesen von „Pro Köln“ und anderen rechten Gruppierungen längst alles gesagt. Sie sind indiskutabel. Rassismus ist indiskutabel.
„Steven Milverton“ aber sieht Diskussionsbedarf. Allerdings darf nicht so diskutiert werden, wie es ihm nicht genehm ist: „Ein zuverlässiger und vorhersehbarer Mechanismus wird in Gang gesetzt, dessen Ziel es ist, die aus dem vorigen Jahrhundert herübergerettete Hegemonie und den damit verbundenen, aus der alternativen Szene und dem linken politischen Spektrum der neunziger Jahr übernommenen Interpretationsrahmen für Gut und Böse zu verteidigen.“
Ach ja, die üble alte Hegemonie der Linken. Für diese merkwürdigen Leute und die von ihnen Verführten ist Rassismus tatsächlich böse und Antirassismus gut. Was für ein grotesker Interpretationsrahmen! Und so oldschool. Zuverlässig und vorhersehbar auf rechtes Gedankengut allergisch zu reagieren, das ist doch total out. Heutzutage liebäugelt man lieber mal auch mit dem rechten Rand.
Bei „Steven Milverton“ heißt das: „Ich könnte mir vorstellen, dass der Versuch, einen Menschen dort abzuholen, wo er steht, erfolgversprechender ist, als ihn einfach nur für seinen Standpunkt zu beschimpfen.“
Nun, ich hingegen könnte mir vorstellen, dass Rassisten Rassisten zu nennen, egal, ob das nun erfolgversprechend ist oder als Beschimpfung verstanden wird, schlicht das menschlich Anständige ist, während jeder Versuch, den Leuten in ihrem Alltagsrassismus entgegenzukommen schlechterdings unanständig ist.
Darum komme ich auch der Bitte von „Steven Milverton“ — „Hält man mir beispielsweise vorhält ich wäre rassistisch, dann wäre es hilfreich, wenn einmal streng entlang der Bedeutung des Begriffs Rassismus argumentiert würde, wo ich mich rassistisch geäußert haben soll.“ — gerne nach.
In seinem „Jahrelange Versäumnisse“ überschrieben Blog-Text schreibt „Steven Milverton“: „(…) wenn aus dem rechten politischen Spektrum gegen schwule Menschen geredet oder gehandelt wird, führt dies zu großer Empörung. Bemerkenswert an dieser Empörung ist allein ihre Reflexartigkeit — eine fundierte inhaltliche Auseinandersetzung findet sind [gemeint ist wohl: nicht, Anm.] statt, jedenfalls nicht außerhalb elitärer Kränzchen.“
Das ist falsch. Es stimmt einfach nicht, dass es keine fundierte Auseinandersetzung in der Öffentlichkeit gäbe, es sei denn, „Steven Milverton“ erklärt alles, was es zum Beispiel an antirassistischer Kritik gibt, zur Äußerung von „elitären Kränzchen“. (Dass sich zum Beispiel GLADT als ein solches versteht, wage ich zu bezweifeln.) Selbstverständlich gibt es seit langem viele fundierte Auseinandersetzungen mit rechtem Gedankengut (sofern man da von „Gedanken“ sprechen kann) und rechtem Handeln, gerade auch von Schwulen und Lesben. Das zu ignorieren bzw. als „elitär“ abzuwerten, ist bereits Teil der von „Steven Milverton“ betriebenen anti-linken und pro-rechten Strategie. Er fährt nach dem oben Zitierten fort:
„Hingegen: Ist verbale oder physische Gewalt islamisch motiviert (oder wird einfach nur mit dem Islam begründet), bleibt die Empörung aus.“
Das ist ebenfalls falsch. Sowohl die Mainstream-Medien wie leider oft genug auch solche Medien, die sich als Sprachrohre einer LGBT-Community verstehen, tragen dazu bei, das Phantom des migrantisch-muslimisch-homophoben Gewalttäters zu erzeugen und zu verbreiten. Ist ein mutmaßlicher Täter einer berichteten Gewalttat mutmaßlich oder erwiesenermaßen „nicht deutsch“, wird das eher erwähnt, als wenn er „deutsch“ ist. Gerade daran entzündet sich ja immer wieder antirassistische Kritik.
Doch wie gesagt, jenes unheimliche Wesen, das zugleich Migrant, Moslem, Homophober und Gewalttäter ist und regelmäßig Homos bedroht oder attackiert, ist ein Phantom. Wie beim Yeti, den kleinen grünen Männchen oder dem Ungeheuer von Loch Ness will zwar immer mal wieder jemand derlei gesichtet haben, aber überzeugende Beweise gibt es nicht. Gewiss, anders als bei Yeti und Nessi ist es nicht nur möglich, sondern sogar wahrscheinlich, dass irgendwo Menschen existieren, die sowohl schwulenfeindlich sind als auch keine deutschen Staatsbürger, die sowohl in Wort und Tat gegen Schwule vorgehen als auch dem Islam anhängen, ja es ist sogar ziemlich sicher, dass man Leute finden wird, auf die alle vier Kriterien zutreffen: Migrationshintergrund, Islam, Homophobie, Gewalt. Es ist nur so, dass erstens diese Leute, wenn man sie denn identifizieren könnte, keine geschlossene und schon gar keine gesellschaftlich relevante Gruppe darstellen würden; und dass zweitens die einzelnen Bestandteile der Konstruktion keine notwendige Verbindung haben: nicht jeder Migrant ist ein Moslem, nicht jeder Moslem ist homophob, nicht jeder, der Schwule missachtet, schlägt auch zu.
Man muss „Steven Milverton“ zu Gute halten, dass er in den hier zitierten Blog-Texten nicht ausdrücklich von „Migranten“ spricht. Das lässt er Markus Danuser tun, den er mit den Worten zitiert: „(…) auch im toleranten Köln gibt es immer wieder Gewalt gegen Lesben und Schwule, und das zumindest subjektive Empfinden der Betroffenen ist dabei oft, dass die Täter mehrheitlich einen Migrationshintergrund haben und/oder aus islamisch geprägten Milieus stammen.“ Auch ohne also selbst antimigrantische Töne von sich zu geben, spielt „Steven Milverton“ doch unüberhörbar die alte Leier vom Fremden, auf den sich so herrlich Angst und Hass projizieren lassen, wobei es im Effekt egal ist, ob dabei dessen von einer unterstellten deutschen Normalität abweichende Herkunft oder die abweichende Religionsangehörigkeit oder beides hervorgehoben wird. Milieu ist Milieu, und wehe, es ist undeutsch geprägt!
„Steven Milverton“ möchte gern zwischen „purem Populismus“ und „echten Inhalten“ von „Pro Köln“ unterscheiden. Das daraus nichts werden kann, versteht sich eigentlich für jeden halbwegs intelligenten Menschen von selbst. Vielleicht aber glaubt „Steven Milverton“ ja, offener Rassismus (also gegen Migranten zu sein) sei populistisch, sein mit „Pro Köln“ geteilter Antiislamismus (also gegen Muslime zu sein) hingegen sei ein „echter Inhalt“. Vielleicht legt er deshalb sein Phantom etwas anders an. Nicht der Migrationshintergrund steht bei ihm im Vordergrund, sondern die Religion. Das macht es freilich nicht besser und schon gar nicht realistischer. Denn was man sich unter „islamisch motivierter oder einfach nur mit dem Islam begründeter“ verbaler oder physischer Gewalt vorzustellen hat, bleibt völlig offen. Auf welche Fälle bezieht „Steven Milverton“ sich da? Wie groß ist ihre Zahl, was waren die näheren Umstände?
Dazu kein Wort. Es wird einfach so getan, als gäbe es diese „muslimische Gewalt“ gegen Homosexuelle, als wäre der Umstand, dass jemand Moslem ist, die Ursache homophoben Denkens und Handelns. Dass das so nicht der Fall sein kann, zeigt eine einfache Überlegung: In Deutschland leben rund vier Millionen Muslime und Musliminnen. Also müsste es, wenn jeder Moslem schwulenfeindlich und von seiner Religion zu Gewalt gegen Schwule oder Lesben motiviert wäre, eigentlich jedes Jahr Millionen von verbalen und physischen Angriffen auf Homosexuelle geben. Davon ist aber nichts zu bemerken.
Gewiss, damit soll nicht in Abrede gestellt werden, dass theoretische und praktische Schwulen- und Lesbenfeindlichkeit zuweilen mit religiösen Argumenten begründet wird. Dies allerdings nicht nur bei Muslimen, sondern auch bei Juden und Christen sowie bei der einen oder anderen Richtung des Buddhismus oder Hinduismus. (Auch sind Agnostiker und Atheisten nicht per se homosexuellenfreundlich.) Religiöse Argumentation kann stattfinden oder nicht, ihr kann von anderen Angehörigen derselben Religion oder Konfession widersprochen werden oder nicht — dass aber ein zwingender Zusammenhang zwischen irgendeiner Religionszugehörigkeit und antischwuler und antilesbischenr Gewalt existiert, ist eine offensichtlich und nachweislich falsche Annahme.
Und damit kommt nun bei „Steven Milverton“ der Rassismus ins Spiel. Er konstruiert ein Feindbild. Der Feind glaubt an Gott. Doch obwohl er, wie er oft genug gezeigt hat, eigentlich alle Religionen hasst, schreibt „Steven Milverton“ hier nur von „islamisch motivierter (oder einfach nur mit dem Islam begründeter) verbaler oder physischer Gewalt“. Und dies nicht zufällig oder beispielhaft, sondern gewollt einseitig, da er sich damit ja ausdrücklich auf „Pro Köln“ bezieht. Denn dass die von „Steven Milverton“ und anderen phantasierte „islamisch motivierte Gewalt“ angeblich keine Empörung auslöst, bietet der rechten Truppe vermeintlich eine Chance: „Genau diesen Befund macht sich Pro Köln zu nutze. Pro Köln weiß sehr genau, dass sich die Kritik schwuler Funktionäre und ihrer Verbände auf Stammtischparolen beschränkt.“ Welche Stammtischparolen das sind, sagt „Steven Milverton“ nicht. Vermutlich „Nazis raus“ und „Keine Chance für Rassismus“ …
Ab hier driftet „Steven Milverton“ dann endgültig ins Irreale ab: „Pro Köln spielt sich als Beschützer auf. Pro Köln kann das tun, weil schwule und lesbische Menschen den Eindruck erwecken, sich könnten sich selbst gegen im Islam verwurzelte Schwulenfeindlichkeit nicht wehren. Dass dieser Eindruck entstehen musste ist auf jahrelange Versäumnisse der schwulen Community zurückzuführen.“
Moment mal! Was für eine infame Strategie: Erst erfindet man eine Bedrohung, die es gar nicht gibt, dann greift man die an, die gegen die eingebildete Bedrohung nichts unternehmen wollen. Was wären denn die Versäumnisse der „schwulen Community“ gewesen? „Die einseitige politische Anbindung an die Partei Bündnis 90/Die Grünen hat eine gewisse Betriebsblindheit herbeigeführt und statt einer gründlichen, klaren und vollständigen Analyse des vom Islam ausgehenden Bedrohungspotenzials ist ein Schmusekurs eingeschlagen worden, der letztlich zu einer thematischen Lücke geführt hat. Pro Köln besetzt dieses Thema nun und biedert sich als Retter schwuler Menschen an. Insoweit kann die Antwort nur darin bestehen klarzumachen, und zwar sowohl nach innen als auch nach außen, dass, wenn ich es in Anlehnung an Danuser formulieren darf, der mögliche Zusammenhang zwischen sich in Gewalt entladender Homophobie und der kulturell-religiösen Prägung einzelner Tätergruppen nicht geleugnet wird und dass schwule Menschen sehr wohl in der Lage sind, ihre diesbezüglichen Interessen zu formulieren und zu vertreten. Wenn wir hier der Nachhilfe von Pro Köln bedürften, wäre das mehr als peinlich. Schwule Menschen müssen auch zu diesem Thema endlich sprechfähig werden.“
Nun, dem kann leicht abgeholfen werden. Hier spricht ein „schwuler Mensch“ und sagt: Was die Analyse des islamischen Bedrohungspotenzials betrifft, so lautet diese gründlich, klar und vollständig, dass es ein solches Bedrohungspotenzial nicht gibt. Darum existiert auch keine thematische Lücke. Das Thema lautet Rassismus, und der wird bereits recht lückenlos thematisiert. Der „mögliche Zusammenhang zwischen sich in Gewalt entladender Homophobie und der kulturell-religiösen Prägung einzelner Tätergruppen“ wird auch keineswegs geleugnet, sondern ist seit langem gründlich, klar und vollständig widerlegt.*
Nicht das Phantom des migrantischen, also muslimischen, also homophoben Gewalttäters ist ein wirklich bestehendes gesellschaftliches Problem, sondern die Verbindung von sozialer, wirtschaftlicher, bildungsmäßiger und kultureller Ausgrenzung und Marginalisierung durch die Mehrheitsgesellschaft bildet einen Nährboden von Gewalt, die sich ihre Opfer dann gegebenenfalls auch unter Schwulen und Lesben sucht. Einem depravierten Jugendlichen, der ansonsten keine Perspektiven hat, bleibt unter Umständen immer noch, dass er wenigstens nicht schwul ist. Daraus lässt sich womöglich für den Frustrationsabbau was machen.
Homophobe Gewalt geht also nicht von „den“ Migranten oder auch nur „den“ Muslimen aus, sondern hat komplexe Ursachen. Über die kann man reden. Und es wird ja auch über sie geredet. Doch „Steven Milverton“ ignoriert konsequent jede Gesellschatskritik, wohl weil diese nahezu notwendig links ist.
Das macht „Steven Milverton“ dann auch anfällig für Rassismus. Nicht weil er etwa mit dem Begriff „Rasse“ hantieren oder Menschen ausdrücklich auf ihre Herkunft festlegen und diese abwerten würde. Der hier praktizierte Rassismus ist viel indirekter.
Um es ganz klar zu sagen: Rassistisch ist es, gegen Muslime zu hetzen, indem man diese als homogene Gruppe imaginiert, die eine Bedrohung darstellt. Auf was soll das denn sonst hinauslaufen als auf die Frage: Wir oder die? Entweder müssten alle Muslime gute Atheisten werden wie „Steven Milverton“ oder — ja, was? Was sind denn die „diesbezüglichen Interessen“ der Homosexuellen, die angeblich endlich „formuliert und vertreten“ werden müssen? Alle Muslime raus aus Deutschland?
Mir leuchtet, wenn ich das einwerfen darf, nur ein Interesse „schwuler Menschen“ ein (das sie übrigens, wenig überraschend, mit allen anderen Menschen teilen): In einer gerechten Gesellschaft zu leben, in der niemand ausgebeutet und niemand ausgegrenzt wird — schon gar nicht wegen seiner Herkunft, seinem Glauben oder seiner sexuellen Orientierung. (Wegen politischer Destruktivität aber sehr wohl: Wer gegen „Fremde“ hetzt, gehört ausgegrenzt.)
Im Übrigen sollte man mal festhalten, dass Pro Köln sich selbstverständlich nicht für die Ursachen von Homophobie interessiert. Warum auch? Homophob ist man selber. Worum es geht, ist rassistische Hetze. Weil die aber anti-links ist und sich anti-muslimisch gibt, hat „Steven Milverton“ ein offenes Ohr dafür. Nein, selbstverständlich ist er kein erklärter Pro-Köln-Anhänger. Im Grunde ist ihm der Verein noch zu lasch: „Es geht nicht darum, die Ideen von Pro Köln zu übernehmen. Eigene Ideen sind gefragt, möglichst besser[e,] als Pro Köln sie sich jemals ausdenken könnte.“ Also noch rechter, noch islamfeindlicher, noch rassistischer?
Anders als „Steven Milverton“ glauben machen möchte, gibt es an den „Thesen“ von „Pro Köln“ eigentlich nichts zu diskutieren. Deren Programmatik lautet schlicht: gegen „Islamisierung“, gegen „Asylmissbrauch“ und für Deportationen („Abschiebung“), gegen die Förderung von „Randgruppen“ und deren „unsinnige Projekte“, für die Wiedereinführung der D-Mark, gegen eine EU-Beitritt der Türkei. Die Partei gilt als rechtsextremistisch und rekrutiert ihr Personal in den entsprechenden Organisationen. Und darüber möchte „Steven Milverton“ diskutieren? Was denn?
Ausdrücklich geht es „Steven Milverton“ zwar nur um den Islam und die Bedrohung, die dieser angeblich darstellt, insbesondere für „schwule Menschen“. Indem er aber meint, hier Gedankengut bei „Pro Köln“ aufgreifen und weiterentwickeln zu können, treibt er implizit deren rassistische Projekt voran. Rassismus heißt, zwischen „uns“ und „denen“ zu unterscheiden, „die“ abzuwerten und letztlich abschaffen zu wollen: „Die müssen sterben, damit wir leben könne.“
Zugegeben, es gibt andere Konzepte von Rassismus als das hier von mir skizzierte, an Foucault angelehnte. Aber „die“ Bedeutung „des“ Begriffes, wie „Steven Milverton“ es vielleicht gerne hätte, gibt es ohnehin nicht. Man wird also immer nur entlang der Bedeutung eines bestimmten Begriffes argumentieren können. Das meine ich hier getan zu haben.
„Steven Milverton“ meint, die Antwort auf „Pro Köln“ könne nur darin bestehen, den Rassismus dieses Gesindels implizit zu teilen und explizit ins Antireligiöse zu wenden. Den Rechten aber ist es wurscht, ob es gegen Migranten oder Muslime geht. Das sind nur verschiedene Etiketten für denselben Feind. Immer ist die Devise: Der Fremde muss weg. Man muss schon ziemlich blind oder (antireligiös und antilinks) verblendet sein — oder eben doch am Fremdenhass Gefallen finden —, um hier Diskussionsbedarf zu sehen. Nein, Antirassismus ist kein „langjähriges Versäumnis“ und kein reflexartiger „Abwehrmechanismus“, der Kritik verhindern soll. Im Gegenteil, er ist, ich sagte es schon, eine bewusste Selbstverständlichkeit für alle Anständigen. Mit dem Geschwätz von Rassisten zu liebäugeln, bloß weil diese ihren Feind auch schon mal als Moslem drapieren, ist hingegen schlichtweg unanständig.
*
Zur Einführung in die Thematik empfehle ich den von Koray Yilmaz-Günay
herausgegebenen Sammelband "Karriere eines konstruierten Gegensatzes:
zehn Jahre 'Muslime versus Schwule'" (2011). Mehr über dieses unbedingt
lesenswerte Buch (und wo man es bekommt) erfährt man hier.
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