Dienstag, 7. Juni 2011

Die Bahn-Banane

Darf das wahr sein? Im vorigen Sommer fielen bekanntlich in mehreren ICE-Zügen der Deutschen Bahn die Klimaanlagen aus. Fenster ließen sich „natürlich“ nicht öffnen. Zahlreiche Passagiere wurden so mit enormer Hitze belästigt und zum Teil sogar gesundheitlich geschädigt. Nun heißt es von Seiten der Bahn, das Problem werde bei den Zügen der zweiten Baureihe bis 2013 behiben sein. Wie bitte? Drei Jahre für 44 Züge? Deutschland sieht sich gern als Land der Hochtechnologie, des Leistungswillens und der perfekten Organisation. Darum spottet man gern über die  echte oder vermeintliche Schlamperei und Unfähigkeit in anderen Ländern. Wenn es aber nicht einmal dem größten (und in Staatsbesitz befindlichen) deutschen Verkehrsunternemen gelingt, eine technische Schwierigkeit bescheidenen Ausmaßes und erheblicher Folgen rasch zu beheben, ist Deutschland vielleicht in Wahrheit doch die „Bananenrepublik“, die zu sein es insgeheim immer befürchtet hat.

2 Kommentare:

  1. 3 Jahre für 44 Züge ist eine stramme Leistung für ein kleines Spezialisten-Team, dass sich durch hunderte Waggons wurschteln muss!

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  2. Na, hoffentlich wurschteln sie nicht, sondern machen gründliche Arbeit ... Meine Kritik bleibt. Ich habe ja auch nicht die Arbeit des technischen Personals kritisiert, sondern die Politik des Unternehmens. Sich drei Jahre Zeit zu lassen, ist eine Frechheit, da muss dann eben statt eines kleinen Teams ein sehr großes eingesetzt werden. Immerhin geht es um die Gesundheit und das Wohlbefinden von Tausenden von Passagieren. Aber auch das ist typisch deutsch: Probleme einfach hinzunehmen, denn die da oben werden schon das Richtige machen ... Doch was soll man von einem Staat halten, dessen Politiker nicht einmal ein verfassungskonformes Wahlrecht hinbekommen!

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