Als ich die Schlagzeile „Kassenärzte: Strafen für Arzttermine“ las, dachte ich zuerst: Das finde ich sehr gut, wenn Ärzte endlich dafür bestraft werden, dass man bei ihnen tage-, wochen- oder gar monatelang auf einen Termin warten muss. Die sollen sich und ihre Betriebe gefälligst besser organisieren. Aber weit gefehlt! Tatsächlich geht es darum, dass die deutsche Kassenärztliche Bundesvereinigung fordert, Patienten, die „unentschuldigt“ einen vereinbarten Termin beim Arzt nicht wahrnehmen, Strafe zahlen sollen.
Das ist frech. Wer ist hier eigentlich für wen da? Der Patient für den Arzt oder doch eher umgekehrt? (Weshalb es auch besser „Patiententermin“ hieße.) Der Arzt ist nicht der Herr und Meister und der Patient sein gehorsamer Diener, der untertänigst um Vergebung bitten muss, wenn er es wagt, die Dienste des Arztes nicht in Anspruch zu nehmen. Ärzte sind Dienstleister, die Patienten so etwas wie Kunden. Und werden doch wie lästige Bittsteller behandelt.
Es gibt keine Arztbesuchspflicht, wie es etwa eine Schulpflicht gibt. Der Patient, der nicht kommt, schwänzt nicht, sondern hat es sich, warum auch immer, anders überlegt. Das ist sein gutes Recht. Mag sein, dass es die Höflichkeit gebietet, darauf hinzuweisen, wenn man eine Vereinbarung nicht einzuhalten gedenkt. Aber „entschuldigen“, wie ein Schüler, der nicht zum Unterricht kam, braucht ein Patient sich nicht.
Übrigens kann man sich, sachlich betrachten, nicht selbst „entschuldigen“. Man kann nur um Entschuldigung bitten. Dann wird sie einem gewährt oder nicht. Üblicherweise bittet man dann um Entschuldigung, wenn man etwas schon getan oder eben unterlassen hat.
Das ist frech. Wer ist hier eigentlich für wen da? Der Patient für den Arzt oder doch eher umgekehrt? (Weshalb es auch besser „Patiententermin“ hieße.) Der Arzt ist nicht der Herr und Meister und der Patient sein gehorsamer Diener, der untertänigst um Vergebung bitten muss, wenn er es wagt, die Dienste des Arztes nicht in Anspruch zu nehmen. Ärzte sind Dienstleister, die Patienten so etwas wie Kunden. Und werden doch wie lästige Bittsteller behandelt.
Es gibt keine Arztbesuchspflicht, wie es etwa eine Schulpflicht gibt. Der Patient, der nicht kommt, schwänzt nicht, sondern hat es sich, warum auch immer, anders überlegt. Das ist sein gutes Recht. Mag sein, dass es die Höflichkeit gebietet, darauf hinzuweisen, wenn man eine Vereinbarung nicht einzuhalten gedenkt. Aber „entschuldigen“, wie ein Schüler, der nicht zum Unterricht kam, braucht ein Patient sich nicht.
Übrigens kann man sich, sachlich betrachten, nicht selbst „entschuldigen“. Man kann nur um Entschuldigung bitten. Dann wird sie einem gewährt oder nicht. Üblicherweise bittet man dann um Entschuldigung, wenn man etwas schon getan oder eben unterlassen hat.
Wie stellen sich die bundesvereingten Kassenärzte eine ihnen genehme „Entschuldigung“ überhaupt vor? Soll ein Patient, der nicht zum Termin gekommen ist, einen Zettel von Mutti nachreichen: „Jens-Thorben konnte nicht zur Untersuchung oder Behandlung kommen, weil er krank war“?
Und der wichtigste Gesichtspunkt: Durch das Versäumen eines „Arzttermins“ entsteht weder dem Arzt noch anderen Patienten ein Schaden. Die Wartezimmer sind voll, dann kommt eben der Nächste ein paar Minuten früher an die Reihe. Denn länger als ein paar Minuten hat ein Kassenarzt für einen Patienten ohnehin nicht Zeit, mehr kann er ja nicht verrechnen. Und es ist ja nicht so, als ob ein Arzt, wenn ein Termin ausfällt („entschuldigt“ oder nicht), daraufhin stundenlang untätig herumsitzen müsste und Verdienstausfall hätte. Für eine gut organisierte Praxis ist ein Terminausfall kein Problem. Trotz Termin lange warten zu müssen, ist hingegen oft ein Problem. Sollen da Ärtzte und Arzthelferinnen bestraft werden?
Kurzum, Strafgebühren sind eine Frechheit, ein Beispiel für die Abzockermentalität der Götter in Weiß. Sie interessieren sich viel zu oft nicht dafür, warum jemand zu ihnen kommt ― oder eben doch nicht. Ihr Interesse gilt häufigem Kassenklingeln und darum schneller Diagnose, schneller Medikamentenverschreibung. Und jetzt der Nächste bitte!
Und der wichtigste Gesichtspunkt: Durch das Versäumen eines „Arzttermins“ entsteht weder dem Arzt noch anderen Patienten ein Schaden. Die Wartezimmer sind voll, dann kommt eben der Nächste ein paar Minuten früher an die Reihe. Denn länger als ein paar Minuten hat ein Kassenarzt für einen Patienten ohnehin nicht Zeit, mehr kann er ja nicht verrechnen. Und es ist ja nicht so, als ob ein Arzt, wenn ein Termin ausfällt („entschuldigt“ oder nicht), daraufhin stundenlang untätig herumsitzen müsste und Verdienstausfall hätte. Für eine gut organisierte Praxis ist ein Terminausfall kein Problem. Trotz Termin lange warten zu müssen, ist hingegen oft ein Problem. Sollen da Ärtzte und Arzthelferinnen bestraft werden?
Kurzum, Strafgebühren sind eine Frechheit, ein Beispiel für die Abzockermentalität der Götter in Weiß. Sie interessieren sich viel zu oft nicht dafür, warum jemand zu ihnen kommt ― oder eben doch nicht. Ihr Interesse gilt häufigem Kassenklingeln und darum schneller Diagnose, schneller Medikamentenverschreibung. Und jetzt der Nächste bitte!
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