Angesichts zum Himmel schreienden Unrechts leise sein, womöglich gar besonnen schweigen zu wollen, um Misstöne zu vermeiden, halte ich für unangemessen. Solch vermeintliche Vornehmheit, scheint mir, hat mehr mit Selbstgerechtigkeit zu tun als mit dem Wunsch nach Gerechtigkeit für alle.
Opfer sind zu beklagen. Also soll man auch klagen. Jeder auf seine Weise. Manche wimmern, manche heulen los.
Wut ist ene verständliche Reaktion auf Unrecht. Ob sie verständig ist, ist eine andere Frage.
Dass neben, hinter, unter dem Krieg der Maschinen und Leiber auch ein Krieg der Meinungen tobt, ist unvermeidlich. Dass es dabei ebenso um Macht geht, heißt nicht, dass es nicht auch um Wahrheit und Unwahrheit geht, um vernünftig entscheidbare Fragen.
Dass „beide Seiten“ in einem Konflikt Unrecht begehen, heißt nicht, dass die eine Seite nicht mehr im Unrecht sein kann als die andere.
Kriege wurden noch nie durch Schweigen, Zuschauen, Aussitzen beendet. Leider.
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