Freitag, 19. Februar 2021

Ein Irrtum über Unwahrheit

„Gesundheitsminister Spahn hat absichtsvoll oder irrtümlich viele Fehler gemacht und öffentlich die Unwahrheit gesagt: die Krankheit mit einer Grippe verglichen, den Nutzen von Masken bestritten; er behauptete, es gäbe ausreichend Intensivbetten oder Schutzkleidung (…)“ (Alex Demirović)*
Ein fundamentaler Irrtum. Keine der von Demirović erwähnten Äußerungen Spahns war (im Unterschied zu manch anderem, was der Gesundheitsminister äußert) zu irgendeinem Zeitpunkt falsch. Sie sind es auch jetzt immer noch nicht. Tatsächlich ist die „Pandemie“ als reale Krankheit nicht ärger als eine schwere Grippe. Die Nutzlosigkeit der allgemeinen Maskenpflicht ist ebenfalls als Tatsache erwiesen. Und wie viele (betreute) Intensivbetten nötig sind, darüber kann man streiten, es ist aber m. W. in der BRD oder Österreich noch niemand an einem Mangel an Intensivbetten gestorben (und selbst wenn das der Fall sein sollte: Trifft das dann nur bei Covid-19 oder auch bei anderen Erkrankungen zu?).
Zur „Unwahrheit“ wurde Spahns wahre Behauptungen erst durch Änderungen des Narrativs, genauer: durch die Durchsetzung derjenigen Varianten des Narrativs, die, im Gegensatz zu jeder sachlich-nüchternen Betrachtungsweise, die intensivere Terrorisierung der Bevölkerung erlauben.
Inzwischen weiß selbstverständlich jeder Coronagläubige, dass man Covid-19 und Influenza auf keinen Fall vergleichen darf, dass das Maskentragen unbedingt nötig ist und dass die Intensivstationen hart an der Überlastungsgrenze arbeiten. Das aber konnte Spahn zu Beginn der auch von ihm herbeigeführten „Krise“ noch nicht wissen, denn es war damals noch nicht so ― und ist auch heute nicht so, aber mittlerweile hat man es geschafft, den Diskurs über Statistiken besser zu beherrschen, sodass einfach nur das wahr ist und wahr sein kann, was sich in Übereinstimmung mit den politischen Vorgaben befindet, während alles, was dem widerspricht (und wäre es das eigene Zahlenmaterial, unvoreingenommen gedeutet), als „Verschwörungstheorie“ außerhalb des Diskurses bleiben muss. Dass zu diesem unerfreulichen Zustand auch „linke“ Intellektuelle wie Alex Demirović ihr Scherflein beitragen, mag man bedauern.

* https://www.zeitschrift-luxemburg.de/ueber-die-null-hinaus-denken/

3 Kommentare:

  1. Links ist doch das neue Konservativ, da ist es nicht verwunderlich, dass gerade "Linke" zu diesem Narrativ beitragen. Ich sehe es als Denksportaufgabe (für uns Millenials - ich glaube, gelesen zu haben, dass du auch einer bist) endlich über diese instinktiv-naive Annahme hinauszukommen, dass "Linke" dem humanen Fortschritt verschrieben seien - sie sind das Gegenteil.

    Grüße, Moosbrugger

    P.S. Ich habe deinen Blog vor Monaten eine Weile verfolgt. Als die Beiträge weniger wurden, ist er aus dem Sichtfeld geraten, doch beim Surfen heute habe ich mich erinnert. An dieser Stelle, danke für die Beiträge.

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    1. Na, das Gegenteil wäre auch wieder nicht richtig ...

      Aber Danke für den Dank. Weiter so!

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  2. Ich (Jg. 1966) bin übrigens eher er potenzielle Opa von millennials als selber einer von ihnen.

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